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444<br />

gung überhaupt, nicht die Zuordnung zu einer gesetzlichen<br />

Bestimmung. Hinsichtlich ihrer von einigen Regierungsmit-<br />

gliedern in Frage gestellten Zweckmäßigkeit schloß man sich<br />

der Ansicht der Regierungsmajorität an. Paul Friedrich Au-<br />

gust vermerkte, daß die HWO eigentlich nicht der Ort für<br />

die Publikation sein könnte, da der verheiratete ehemalige<br />

Geselle von ihr nicht mehr erfaßt werden wür-<br />

de. 22 Schließlich ging er trotz seiner Bedenken auf den Vor-<br />

schlag der Regierung ein. 23<br />

Die Oldenburger Gesellen scheinen seit den 30er Jahren ver-<br />

mehrt geheiratet zu haben, obwohl alternative einträgliche<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten kaum bestanden haben dürften.<br />

In den Augen der Regierung hofften sie entweder darauf, von<br />

dem gut funktionierenden Armenunterstützungssystem aufge-<br />

fangen zu werden oder doch wieder als vollwertige, aller-<br />

dings verheiratete, Gesellen arbeiten zu können. 24 In den<br />

22 Vgl. Stellungnahmen von Mitgliedern des<br />

Staats=u.Cabinets=Ministeriums v. 15./16.6.1834, Aktennotiz<br />

PFA´s v. 1.7.1834, in: Ebenda<br />

23 Vgl. Resolution für die Regierung v.2.7.1834, in: Ebenda;<br />

am 22.11.1834 wurde eine diesbezügliche Bekanntmachung der<br />

Regierung publiziert (vgl. OGS Bd.8, S.182f.). Später<br />

schien es Gesellen gelungen zu sein, sich ohne weiteren<br />

Nachweis trauen zu lassen. Die evangelischen Prediger wurden<br />

deshalb aufgefordert, sich genau nach der Herkunft des<br />

Gesellen zu erkundigen und für den Fall, daß dieser kein<br />

Maurer-, Zimmer- oder Steinhauergeselle sei, den amtlich<br />

bestätigten Nachweis über seine wirtschaftlichen Verhältnisse<br />

zu verlangen (vgl. Bekanntmachung des Konsistoriums<br />

v.24.1.1835, in: OGS Bd.8, S.202f.).<br />

24 Vgl. verschiedene Heiratsgesuche von Gesellen, in: StAO<br />

Best. 262-1 A, Nr.2082c (=Aufsicht über die Gesellen, das<br />

Wandern und Heiraten derselben) und StAO Best. 262-1 A,<br />

Nr.2083a (=Generalia). Um Näheres über die Gründe zu erfahren,<br />

die zu dem Anstieg der Heiraten unter den Gesellen<br />

führten, wäre erst einmal zu ermitteln, wie groß der Anteil<br />

heiratswilliger Gesellen im städtischen Handwerk oder in<br />

den einzelnen Berufen tatsächlich war und welcher Beschäftigung<br />

sie später nachgingen. Die Entwicklung der Meister-<br />

Gesellen-Zahlen seit den 30er Jahren würde einen Anhaltspunkt<br />

dafür geben, inwieweit sich die Chance, Meister zu<br />

werden ggf. verschlechtert hatte und sich Gesellen angesichts<br />

der mangelnden Zukunftsperspektiven in ihrem Beruf<br />

damit abfanden, als sog. lebenslängliche Gesellen zu arbeiten.<br />

Auch die Möglichkeiten, im erlernten Beruf als Geselle<br />

zu arbeiten, müßten eingeschätzt werden können. Leider

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