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daß die Hoffnung, durch besondere Tüchtigkeit sozial aufzu-
steigen, eher gering war; damit entfiel ein wichtiger Im-
puls, dem Verein beizutreten.
„[...] einerseits protestierten sie zusammen mit den
Meistern gegen die Zulassung von Fabriken und gegen
die Zulassung nicht traditionsgemäß ausgebildeter Gesellen
als Meister durch die Regierung, andererseits
erkannten sie, daß sie selbst wegen der Überbesetzung
der Gewerke kaum die Chance hatten, ein eigenes Geschäft
zu betreiben. [...] Aber auch die Vorstellung,
durch Organisierung für Gewerbefreiheit zu kämpfen,
lag den meisten Gesellen noch fern, da ja Gewerbefreiheit
immerhin eine gewisse Aufgabe der duch die
Lehre erworbenen Rechte bedeutete, die zwar zur Zeit
nicht voll realisierbar waren, aber prinzipiell den
Gesellen doch noch vom Fabrikarbeiter unterschieden“.
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Vor dem Hintergrund einer allgemeinen Verbesserung des Le-
benshaltungsniveaus 1862-1864, einer entsprechend
„optimistischer“ ausgerichteten Lebenshaltung der Gesellen,
der Zunahme von Fabrikarbeitsplätzen, der Einführung der
Gewerbefreiheit 1861 nahm der Verein unter dem Vorsitz Carl
Thorades dann einen beachtlichen Aufschwung. Der Wegfall
der von den Gesellen als Ursache ihrer schlechten Lage emp-
fundenen starken Reglementierung durch das Zunftwesen sowie
die vorherrschende kleinbetriebliche Struktur der Oldenbur-
ger Wirtschaft ließen die Möglichkeit sozialen Aufstiegs
günstiger erscheinen. Eine Rolle spielten auch die zuneh-
mende Ausgliederung aus dem Familienleben der Meister und
der mit der Gewerbefreiheit einhergehende - sich befreiend
auswirkende -Verlust der Standesqualitäten der Gesellen.
Parisius folgend, ist der Niedergang des Vereins mit der
sich anschließenden Phase der Verschlechterung des Lebens-
haltungsniveaus von 1865-1866 sowie der Verarbeitungsmög-
lichkeiten der alltäglichen Lebenssituation in Verbindung
zu bringen. 59
58 Parisius, B., Vom Groll ... , S.82
59 Parisius betont, daß bisher in der Forschung die Verbindung
von wirtschaftlicher Entwicklung, den Verarbeitungsmöglichkeiten
der alltäglichen Lebenssituation durch die
Gesellen und Arbeiter und der Entwicklung der Arbeiterbil-