„Die Gnade, das Projekt einzustellen“ Kraftwerk Tumpen-Habichen: VwGH hebt Entscheidung auf „Nach neun Jahren Verfahrensdauer hat der Verwaltungsgerichtshof (Anm.: VwGH) wegen Rechtswidrigkeit des Inhalts die Bewilligungsentscheidung zum geplanten Kraftwerk Tumpen-Habichen aufgehoben, das Erkenntnis ist ein Meilenstein“, erklärt Julia Mair aus Tumpen: „Dass die letzte juristische Instanz unseren Fall wegen grober Verfahrensmängel komplett aufgehoben hat, ist in dieser Deutlichkeit eine Sensation und richtungsweisend!“ Von Thomas Parth „Seit 2008 ist man an der Idee eines Kraftwerks Tumpen-Habichen dran“, erinnert sich Alfred Kuen: „Und das an einem Standort, der Hochwasser gefährdet, geologisch instabil und laufend von Murabgängen betroffen ist, kurz: Am schlechtesten Standort, den man sich vorstellen kann.“ Die Ihr geprüfter und zertifizierter Bauwerksabdichter! 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Besonders, wenn man weiß, dass parallel ein Verfahren vor dem EU-Gerichtshof anhängig ist, das ebenfalls unseren Fall betrifft.“ ENDGÜLTIGES AUS GEFOR- DERT. Einige unmittelbar von den Kraftwerksplänen in Tumpen Betroffene haben sich bei Julia Mair und Susanne Riml eingefunden, um mit der RUNDSCHAU über die jüngsten Erkenntnisse zu sprechen. „Für mich hat sich die Vorstellung von einem Rechtsstaat durch die vorherigen Verhandlungen beim Landesverwaltungsgericht Tirol völlig verändert“, gesteht Tanja Kuen, im Nachsatz: „Und das nicht zum Positiven.“ Auf der Hausmauer von Anneliese Parth, die unmittelbar neben dem geplanten Kraftwerk wohnt, hängen immer noch Plakate gegen das Kraftwerk. Sie hat die Kommentare im Hinterkopf wie: „Ich habe gefragt: Was passiert, wenn ein Rückstau kommt? Soll ich mein Haus auf Stelzen stellen? Die Antwort war, dass man mir ein Schlauchboot leiht.“ Die anwesenden AnrainerInnen fühlen sich über die Jahre hinweg immer stärker ausgegrenzt, unter Druck gesetzt und angefeindet. „Eigentlich ist es irrwitzig: Einige wenige stellen die Causa so dar, als wären es die Betroffenen, die dem allgemeinen Nutzen im Wege stehen Anneliese Parth, Julia Mair, Barbara Maurer, Tanja Kuen, Alfred Kuen und Susanne Riml präsentieren den Entscheid des Verwaltungsgerichtshofs. Sie fordern nun ein endgültiges Aus für das Kraftwerkprojekt Tumpen-Habichen. RS-Fotos: Parth und als wären wir für die Mehrkosten verantwortlich“, so Barbara Maurer. Was das Kraftwerks-Projekt an der Ötztaler Ache betreffe, so habe es bis auf eine Image-Broschüre keine Informationen gegeben. „Die Entschädigungsfrage im Hochwasserfall ist bis heute nicht geklärt. Wie sieht es mit der Schleuse bzw. mir dem sog. Klappenmechanismus aus? Wie groß ist die Menge des Wasserschwalls, den Habichen abbekommt, wenn sich die Klappen öffnen?“, stellt Alfred Kuen viele offene Fragen, um schließlich zur allerwichtigsten zu kommen: „Wann hat Landeshauptmann Günther Platter als TIWAG-Eigentümervertreter endlich die Gnade, das Projekt einzustellen?“ Nach der eindeutigen Entscheidung des VwGH müsse es ein klares Aus für die Kraftwerkspläne Tumpen-Habichen von den Betreibern geben. - Was diese davon halten, ist in der nächsten Ausgabe der RUNDSCHAU zu erfahren! Zwei Wanderer getötet Felssturz in Längenfeld Die beiden vermissten Wanderer konnten schließlich nur noch tot im Bereich des Felssturzes aufgefunden werden. Die beiden Leichname wurden geborgen und per Polizeihubschrauber ins Tal geflogen. Foto: Zeitungsfoto.at Viele offene Fragen der Anrainer stehen noch nach Jahren weiterhin im Raum. Der VwGH erkannte „grobe Verfahrensmängel“. (tom) Am Sonntag, dem 2. Juli, waren eine 55-jährige Frau und ein 57-jähriger Mann, ein Ehepaar aus Längenfeld, auf einem Steig in Richtung Schneggerkogel im Gemeindegebiet von Längenfeld in den Ötztaler Alpen unterwegs. Gegen 16.30 Uhr kam es in diesem Gebiet aus bisher noch unbekannten Umständen zu einem größeren Felssturz, der sich im Bereich unterhalb des sog. Nitl löste. Die beiden Wanderer befanden sich unglücklicherweise genau zu diesem Zeitpunkt in der Sturzbahn des Felssturzes, wurden in der Folge von den Gesteinsmassen erfasst und dabei getötet. Da sich der P<strong>KW</strong> am frühen Abend noch am Ausgangspunkt der Tour befand und die beiden Wanderer auch zu Hause nicht angetroffen werden konnten, wurde eine Suche eingeleitet. RUNDSCHAU Seite 10 5./6. Juli 2017
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