IM KW 27

Feuerwehrmusikanten oder Musikantenfeuerwehr?
Musikkapelle und Feuerwehr Piller feierten gemeinsam
Es kommt eher selten vor dass zwei Gruppierungen, deren Betätigungsfeld
unterschiedlicher nicht sein kann, gemeinsam ein
Fest bzw. Wettbewerbe veranstalten. So geschehen am letzten
Wochenende im Fließer Ortsteil Piller, wo das heurige Imster Bezirksmusikfest
mit Marschmusikwertung und der 1. Feuerwehrbewerb
des Abschnittes Landeck/Talboden über die Bühne ging.
Von Ewald Krismer
Wenn auch zwei Vereine daran
beteiligt waren, ist es doch beeindruckend,
was der rund 300 Einwohner
umfassende Ortsteil Piller zustande
brachte. Am Samstagnachmittag
der Feuerwehrabschnittsbewerb und
am Sonntag eine Feldmesse mit
anschließendem Festumzug und
Marschmusikwertung. Beide Bewerbe
waren aber nicht nur wegen ihrer
Unterschiede strikt getrennt, sondern
auch, weil rund 70 Prozent der
Piller Protagonisten sowohl bei der
Musikkapelle als auch bei der Feuerwehr
in Diensten stehen. Sie waren
also die einzigen, die für das Fest an
beiden Tagen ihren Mann stehen
mussten.
Die Lokalmatadore aus Piller waren
nicht nur die Ersten am Start, sondern
auch am Schluss auf der Ergebnisliste.
Jakob Wolf hat immer einen flotten
Spruch auf Lager: Er werde dieses Foto
an den Landeshauptmann übermitteln
und ihm mitteilen, dass er mit Bischof
Anthony M. Banzi, welcher die Messe
zelebrierte, „einen neuen Bischof für
Innsbruck gefunden habe!“ Anm.: Anthony
M. Banzi ist Bischof der Diözese
Tanga in Tanzania. Der am 28. Oktober
1946 in Mangoja geborene Bischof studierte
von 1976 bis 1981 im Collegium
Canisianum in Innsbruck. Deshalb auch
sein ausgezeichnetes Deutsch. Er kam
zum Gegenbesuch auf Einladung von
Pfarrer Otto Gleinser nach Wenns. (v.l.)
Walter Schöpf/Bgm. Wenns mit Pfarrer
Otto Gleinser/Wenns, LA Bgm. Jakob
Wolf, Bischof Anthony M. Banzi mit
Josef Knabl/Bgm. Arzl (r.).
Beim Feuerwehrbewerb ging es in
erster Linie um Schnelligkeit und
Genauigkeit. Bewertet wurde die Zeit
des Trockenlöschangriffs und Punkteabzüge
gab es u. a. für Frühstart,
das Fallenlassen von Kupplungen,
schlecht ausgelegte Druckschläuche
oder eine falsche Endaufstellung.
Weiters negativ bewertet wurden
falsches Arbeiten, fehlerhafte oder
nicht verständliche Befehle und
Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrau des Abschnittes Landeck/Talboden und Gästegruppen
angetreten zum Feuerwehrabschnittsbewerb.
Nicht nach Kapellen waren die Musikantinnen und Musikanten aufgestellt, sondern
nach Register. Gemeinsam umrahmten sie die Festmesse im Rahmen des Bezirksmusikfestes
und des Feuerwehrabschnittsbewerbes.
Sprechen während der Arbeit. Tagessieger
wurden die Lokalmatadore Piller
1 in einer Zeit von 47,85 Sekunden
und null Fehlerpunkten.
Umfangreich ist auch der Kriterienkatalog
für die Marschmusikwertung:
In der musikalischen Ausführung
wird z. B. Tonkultur, Dynamik,
Klangausgleich, Rhythmus und Tempo,
Zusammenspiel und technische
Ausführung bewertet. Zeichen des
Stabführers, Abfallen und Aufmarschieren,
Seitenrichtung und Aufdecken
und Normalschritt sind zusätzliche
Kriterien. In der Kategorie B
gewann die Musikkapelle Wenns mit
90,45 Punkten; die Kategorie D die
Musikkapelle Karres mit 91,70 und
die Kategorie E die Musikkapelle
aus Roppen mit 91,80 Punkten. Die
Roppner waren in ihrer Kategorie die
Einzigen, aber was diese Truppe in
dem zu dieser Kategorie gehörenden
Showteil zeigte, war große Klasse.
Die Musikkapelle aus Karres noch beim Umzug. Später gewann sie die Marschmusikwertung
in der Kategorie D.
Die Musikkapelle Roppen eine Klasse für sich beim Showteil ihres Wertungsauftrittes.
RUNDSCHAU Seite 34 5./6. Juli 2017