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IM KW 27

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Psalmen fraulich-oberländisch interpretiert<br />

Wortraum Buchpräsentation: „Reifes Korn keimt aufs Neue“<br />

Lyrik im Sinne alttestamentarischer Verse zeitgemäß zu kleiden,<br />

persönlich zu interpretieren und in empfindsamer Sprache,<br />

Standard und Dialekt wiedergegeben, das gelang den Wortraum–<br />

Autorinnen Gerda Bernhart, Lea Jehle, Alexandra Kleinheinz,<br />

Angelika Polak-Pollhammer, Christiana Pucher, Annemarie Regensburger,<br />

Ingeborg Schmid-Mummert, Brigitte Thurner und<br />

Dorle Zobl bei ihrer Buchpräsentation in der Tyrolia Imst. Musikalisch<br />

begleitete Urban Regensburger am Klavier.<br />

Von Friederike Bundschuh<br />

Es ist ja nicht so, dass die Befassung<br />

mit der Kunstform des Psalms gerade<br />

ein Alltagsthema wäre. Die Form und<br />

Ausdrucksweise dieser einzigartigen<br />

Gebete ist oft über 2500 Jahre alt und<br />

verlangt nach tiefer thematischer Einlassung<br />

der LeserIn, was nicht gerade<br />

als „Spitzendisziplin“ unserer Tage<br />

gelten dürfte. Dem Imster Theologen<br />

Bernd Fetzer gelang es aber mit seiner<br />

„Psalm-neu Idee“, die SchreiberInnen<br />

des „Wortraum Imst, Plattform für<br />

Oberländer AutorInnen“ zu begeistern.<br />

Was daraus wurde ist erfreulich.<br />

Aus einer Begegnung am Imster<br />

Markt entstand ein Buch. „Reifes<br />

Korn keimt aufs Neue“ erschien<br />

jüngst und wurde in Imst von den<br />

Autorinnen vorgestellt.<br />

sie, dass Spiritualität nicht in starren<br />

„Korsetten“ verschiedener Religionen<br />

möglich sein soll, sondern immer<br />

und überall. „Reifes Korn keimt aufs<br />

Neue“ – Psalmen neu interpretiert.<br />

Ein Projekt von Wortraum, Plattform<br />

für Oberländer AutorInnen. Annemarie<br />

Regensburger (Hg.), Kyrene<br />

Verlag Innsbruck-Wien ISBN: 978 3<br />

902873 59 0.<br />

BUCHAUSWAHL ALTTE-<br />

STAMENTARISCHER LYRIK.<br />

Schönheit der Natur, Werden und<br />

Vergehen drücken die Psalmen 19, 90<br />

Buchpräsentation von „Reifes Korn keimt aufs Neue“: Annemarie Regensburger<br />

als Herausgeberin mit ihren acht Mitautorinnen des Buches und Pfarrer Bernd Fetzer,<br />

der für das Vorwort verantwortlich zeichnet.<br />

RS-Fotos: Bundschuh<br />

und 139 aus. Fürsorgliche Begleitung<br />

verspricht der „Vertrauens-psalm“<br />

23. Zu den so genannten Klagepsalmen<br />

gehören Nr. 69 und 73. Psalm<br />

88, der wohl düsterste, konfrontiert<br />

mit der Alltäglichkeit des Todes. Die<br />

klassischen Psalmen 91 und 130 sowie<br />

die Texte Jeremia 20 und Hiob 3 ergänzen<br />

die Auswahl des gegenständlichen<br />

Buches. Psalm 139 interpretiert<br />

Angelika Polak-Pollhammer, für sie<br />

„einer der tröstlichsten“: seit ich bin<br />

/ red denk und geah / isch epper vor<br />

mir / raumt hinter mir au / hebt mi /<br />

wenn steil oche geaht / leichtet wenns<br />

dunkl isch / und ih nichts mehr<br />

siehch // was mih gmacht hat / lasst<br />

mih nit derhintr.<br />

naturpark<br />

ötztal<br />

www.naturpark-oetztal.at<br />

Urban Regensburger sorgte für die passende<br />

musikalisch-lyrische Untermalung<br />

der Präsentation der Psalme – neu<br />

interpretiert – am Klavier.<br />

ZUM BUCH: Die neun Autorinnen<br />

interpretieren die alttestamentarischen<br />

Psalmen neu und verschriftlichen<br />

ihre Eindrücke in Tiroler<br />

Dialektdichtung. Angelika Polak-Pollhammer<br />

zur RUNDSCHAU: „Wir<br />

haben die Psalmen gelesen, diese auf<br />

uns wirken lassen. Dann sind verschiedene<br />

Texte dazu entstanden, die<br />

passendsten haben wir dann für unser<br />

Buchprojekt ausgewählt.“ Dadurch<br />

gelingt der Brückenschlag zwischen<br />

sakraler und weltlicher Literatur, insbesondere<br />

aus Sicht der Frauen, und<br />

ein gesellschaftsrelevanter Kommentar.<br />

Begleitet werden die poetischen<br />

Texte von einem sachlichen Vorwort<br />

von Pfarrer Bernd Fetzer. Und Annemarie<br />

Regensburger meint: „Das<br />

Buch drückt die Sehnsucht nach<br />

Spiritualität abseits vom Kirchlichen<br />

aus; die Jungen suchen wieder, aber<br />

es muss losgelöst sein.“ Damit meint<br />

5./6. Juli 2017<br />

Eintritt<br />

frei!<br />

16. Juli 2017 Niederthai/Tellerboden<br />

Naturpark Familienfest<br />

Beginn: 13.00 Uhr<br />

RUNDSCHAU Seite 53

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