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S PORT<br />
„Es wird ein richtiger Boom eintreten!“<br />
Bezirk Imst rüstet zu Mehrtage-Orientierungsläufen in Hoch Imst und Obtarrenz<br />
Wenn vom 10. bis 15. Juli in Tirol<br />
bei einem Orientierung-Mehrtagelauf<br />
über 1200 LäuferInnen aus<br />
35 Nationen zusammenkommen,<br />
darf sich auch das Oberland freuen.<br />
Denn neben Etappen in Steinach<br />
am Brenner und Nösslach werden<br />
auch Läufe in Hoch Imst und<br />
Obtarrenz über die Bühne gehen.<br />
Und zwar mit TeilnehmerInnen<br />
aus der Weltelite. Die RUND-<br />
SCHAU befragte Imst-Trainerin<br />
Karin Lugsteiner.<br />
Von Albert Unterpirker<br />
RUNDSCHAU: Frau Lugsteiner,<br />
wie bewerten Sie den Stellenwert der<br />
kommenden Orientierungsläufe?<br />
Karin Lugsteiner: Da zwei dieser<br />
Läufe Worldranking-Events sind,<br />
also wie ein Weltcup beim Schifahren<br />
Punkte bringen, haben diese Läufe<br />
einen großen Stellenwert. Unter den<br />
Meldungen sind Welteliteläufer. Lediglich<br />
die weltbesten Junioren fehlen, da<br />
diese zeitgleich bei der Juniorenweltmeisterschaft<br />
in Finnland sind. Das<br />
Schöne an solchen OL-Mehrtageläufen<br />
ist, dass sowohl Eliteläufer als auch<br />
Hobbyläufer von 8 bis 85 Jahren gemeinsam<br />
in den unterschiedlichen Kategorien<br />
am Start stehen.<br />
Karin Lugsteiner: „Es wird einen richtigen<br />
Boom geben!“<br />
RS: Wieviele TeilnehmerInnen werden<br />
erwartet – und hat es so etwas im Bezirk<br />
Imst schon mal gegeben?<br />
Lugsteiner: Bis jetzt haben wir 1<strong>27</strong>6<br />
Meldungen. In Imst gab es bisher noch<br />
keine so große OL-Veranstaltung. Die<br />
größte bis jetzt war die ARGE Alp Veranstaltung<br />
mit 800 Teilnehmern, die auch<br />
unser Verein (Laufklub Kompass Innsbruck<br />
Imst, Anm.) im Oktober 2013 in<br />
Hoch Imst und Tarrenz ausgetragen hat.<br />
RS: Kann diese Veranstaltung einen<br />
Aufschwung beim Orientierungslauf-<br />
Nachwuchs bewirken – und wie kann man<br />
damit umgehen?<br />
Lugsteiner: Zur Zeit ist bei uns der<br />
OL-Kiddyclub ein Renner (Kinder von<br />
5 bis 10 Jahren). Es kommen ständig<br />
neue Anfragen von Eltern, die ihre Kinder<br />
gerne zu Schnuppertrainings schicken<br />
und in weiterer Folge anmelden<br />
möchten. Solange wir es nicht schaffen,<br />
hier in Imst ein OL-Leistungszentrum<br />
aufzubauen – hierzu fehlen die<br />
Mittel, um Trainer zu bezahlen – bin<br />
ich gezwungen, einen Riegel vorzuschieben,<br />
da ich alleine das nicht be-<br />
TeilnehmerInnen aus Bezirk Imst<br />
(upi) Lena Ennemoser (D16), Lisa<br />
Ennemoser (D 16 ), Lisa Moosmann (D<br />
16), Katharina Huter (D14), Egger Maximilian<br />
(H16) (nur die beiden Etappen in<br />
Imst und Obtarrenz), Schnegg Lorenz<br />
(H16), Dialer Dorian (H16), Schirmer<br />
Fabian (H16), Ambacher Simon (H16),<br />
Schnegg Leo (H14), Perktold Benedikt<br />
Auch auf der vierten Etappe in Hoch-Imst wird es rund gehen. <br />
(H14), Bonvicin Babette (D12), Thurner<br />
Sarah (D12), Mark Vanessa (D12),<br />
Perktold David (H10), Egger Lilli (D10)<br />
(nur die beiden Etappen in Imst und<br />
Obtarrenz). Sie alle arbeiten auch stundenweise<br />
(vor und nach ihren Läufen)<br />
im OK-Team mit. Alle anderen arbeiten<br />
ganztägig im OK-Team.<br />
wältigen kann. Versuche, diesbezüglich<br />
vom ÖFOL (österreichischer Fachverband<br />
für Orientierungslauf) unterstützt<br />
zu werden, sind gescheitert, obwohl<br />
neben den Naturfreunden Wien und<br />
dem OLC-Graz kaum ein anderer<br />
OL-Verein in Österreich so viel Nachwuchsarbeit<br />
leistet. Dort gibt es jeweils<br />
ein OL-Leistungszentrum. Auch diese<br />
Veranstaltung wird Interesse wecken<br />
und einen weiteren Aufschwung beim<br />
Nachwuchs bewirken. Aber was es am<br />
allermeisten bewirken wird, wird der<br />
Wunsch vieler ausländischer Vereine<br />
sein, in Zukunft Trainingslager in Imst<br />
und Umgebung abzuhalten. In den<br />
letzten Jahren waren es hauptsächlich<br />
Vereine aus Schweden, aus der Schweiz<br />
und aus Tschechien, die bei uns tolle<br />
Trainingslager durchgeführt haben, von<br />
denen ich mit meinen Kindern sehr<br />
profitierte. Ich denke, es wird ein richtiger<br />
Boom eintreten.<br />
Foto: Laufklub Kompass Innsbruck Imst<br />
RS: Was kann man zum Gelände in<br />
Imst und Obtarrenz bzw. zur Streckenführung<br />
sagen?<br />
Lugsteiner: Drei Etappen – auch<br />
die in Imst und Obtarrenz – werden<br />
auf nagelneu aufgenommenen Karten<br />
ausgetragen, in Gebieten, wo noch kein<br />
einziges Training, kein einziger Lauf<br />
zuvor stattfand. Es wird sozusagen eine<br />
Premiere sein. Die Gebiete wurden von<br />
zwei Spezialisten aus der Ukraine in<br />
den letzten Monaten kartiert, es gibt<br />
also keinen Vorteil für die heimischen<br />
Teilnehmer. Tirol erfreut sich unter<br />
OL-Fans größter Beliebtheit. Es schrecken<br />
zwar die Steilheit und die damit<br />
verbundene Anstrengung, aber Erlebnisse<br />
in unserer wunderschönen Landschaft<br />
machen das wett.<br />
RS: Gibt es einen Slogan?<br />
Lugsteiner: Unser Slogan lautet<br />
„Orienteering in Tyrol - o-licious“! Das<br />
80-köpfige Veranstaltungsteam ist sehr<br />
bemüht, diesen hohen Anspruch zu erfüllen.<br />
Im Übrigen sind wir alle schon<br />
sehr aufgeregt und hoffen, dass alles<br />
klappen wird – und vor allem auch das<br />
Wetter mitspielt.<br />
RS: Danke für das Interview!<br />
Vier von diesem Quintett – nämlich<br />
Lena und Lisa Ennemoser, Lisa Moosmann<br />
und Katharina Huter – werden<br />
ebenfalls in Hoch Imst und Obtarrenz<br />
mit von der Partie sein. RS-Foto: Unterpirker<br />
RUNDSCHAU Seite 64 5./6. Juli 2017