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IM KW 27

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Z UM NACHDENKEN<br />

Berg Heil!<br />

Darf ich von einer Bergtour erzählen,<br />

die mir bis heute in guter Erinnerung<br />

ist? Es war eine Klettertour in<br />

den Lienzer Dolomiten. Es war vor<br />

Jahren. Mein Schwager und der Mann<br />

meiner Nichte luden mich ein, die<br />

„Bügeleisenkante“ zu durchklettern.<br />

Sie machten Andeutungen, dass es<br />

nicht ganz leicht sei. „Wir seilen dich<br />

an. Du kannst dich ruhig getrauen.“<br />

So gelang es ihnen, meine Bedenken<br />

zu zerstreuen. Am nächsten Tag in aller<br />

Frühe ging es los. Bald befanden<br />

wir uns am Fuß besagter „Bügeleisenkante“.<br />

Fachgerecht wurde mir das<br />

Kletterseil umgebunden, ich setzte<br />

mir den Helm auf. Mir war nicht gar<br />

so wohl zumute, wie ich den hohen<br />

Felsen emporschaute. Ich höre noch<br />

heute, wie mein Schwager sagte: „Du<br />

brauchst keine Angst zu haben, i heb’<br />

di schon.“<br />

Dann stieg er voraus. Bald sah ich<br />

ihn, dann wieder nicht. Ich konnte<br />

ihm vertrauen. – Später fiel mir ein,<br />

wie oft doch Gott in der Bibel spricht:<br />

„Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir.“<br />

Diese Zusage zieht sich wie ein roter<br />

Faden durch die Bibel. Ein ermutigendes<br />

Wort für uns alle!<br />

Der Mann meiner Nichte kletterte<br />

hinter mir, auch darauf bedacht, mir<br />

behilflich zu sein und mir die Angst<br />

zu nehmen. „Hier ist ein guter Tritt,<br />

dort ein guter Griff, hier lieber nicht,<br />

dort ist es besser…“<br />

Ich habe ihm vertraut, obwohl ich<br />

nicht immer sehen konnte, wie gut<br />

seine Anweisungen waren. – Wie gut<br />

ist es doch, Menschen zu haben, die<br />

unseren Lebensweg begleiten, denen<br />

wir vertrauen können.<br />

Schade, wenn jemand sagen muss:<br />

Eigentlich habe ich niemanden. Es<br />

wäre wert zu überlegen: Wer sind meine<br />

guten Freunde oder für wen könnte<br />

ich ein guter Wegbegleiter sein? – Bei<br />

dieser Kletterei brauchte es natürlich<br />

auch das eigene Bemühen, Courage,<br />

Umsicht, die Bereitschaft, die Anstrengung<br />

nicht zu scheuen. Dann<br />

war der Gipfel erreicht, die Kletterei<br />

geglückt, die Freude groß, den Berg<br />

und mich selber überwunden zu haben!<br />

– Solche Erlebnisse wünsche ich<br />

auch Ihnen. Berg Heil!<br />

Alois Oberhuber,<br />

Pfarrer in Imst<br />

Steiniger Weg<br />

Wo bleibt der Rad- und Fußgängerstreifen?<br />

(IH) Ja, wenn es nur ein steiniger Weg und keine „Dorfautobahn“<br />

wäre, damit könnte man leben denkt so mancher in Obsteig.<br />

Der schon ganzjährig nervige Verkehrsfluss mitten durch<br />

das Dorf wird in den Ferienmonaten unerträglich. Nun wartet<br />

man entlang der Bundesstraße zumindest auf die Minimallösung<br />

eines Rückbaues der Verkehrsfläche und wartet und wartet und so<br />

recht weiter geht nix.<br />

SB 01 – Straßenrückbau Ortsdurchfahrt Obsteig. Nur Verzögerung oder gar aus<br />

der Traum? – Wohl hoffentlich nicht! Bürgermeister Föger: „Einen Kostenanteil von<br />

800.000 Euro kann die Gemeinde auf keinen Fall übernehmen.“ Repro: Bundschuh<br />

Das Problem, man lese und staune,<br />

liegt wieder einmal bei der Finanzierung.<br />

Kurz gesagt von den<br />

etwa zwei-einviertel Millionen Euro<br />

würden nach dem Aufteilungsschlüssel<br />

des Landes 800.000 Euro<br />

an der Obsteiger Gemeindekassa<br />

kratzen. Viel zu viel, erklärt Bürgermeister<br />

Hermann Föger gegenüber<br />

Medien. „Diese Belastung können<br />

wir als Kommune nicht stemmen,<br />

da können wir nicht mit, weil: Sicherung<br />

der Wasserversorgung<br />

(Gschwent), Wasserleitungskataster,<br />

Sanierung Hochbehälter Sturl, Erschließung<br />

der Verlegung Kindergarten<br />

und –hort mit Mehrzweckhalle,<br />

barrierefreier Gemeindeamtszugang,<br />

Siedlungserweiterung, Anteile NMS<br />

Mieming, Sozialsprengel, Seniorenheim,<br />

Asphaltierungsarbeiten, da<br />

muss die Straße bleiben, wie sie ist.“<br />

Föger im RUNDSCHAU Gespräch:<br />

„Es wäre schon schwierig, den Bürgern<br />

zu erklären, dass Kanalisierung,<br />

Sozialangelegenheiten und Schulprojekte<br />

aus Geldmangel hintangestellt<br />

oder aufgegeben werden<br />

müssen und dann trotzdem kein<br />

Auto weniger durch den Ort fährt.<br />

Wir durften davon ausgehen, dass<br />

es im Gesamtumfang der Fernpass-<br />

Strategie eine gesonderte Finanzierung<br />

geben würde. Das Land Tirol<br />

hat sowohl der Gemeinde Obsteig<br />

als auch dem Gemeinderat immer<br />

mitgeteilt, dass der Straßenrückbau<br />

einen Bestandteil der Fernpass-<br />

Strategie (Sofortmaßnahme) bilden<br />

würde und die Kosten dafür zur<br />

Gänze vom Land Tirol getragen<br />

würden, aber niemals von der Gemeinde<br />

Obsteig. Das wurde auch in<br />

einem Gespräch mit Herrn LHStv.<br />

ÖR. Geisler klar ausgedrückt.“ (Auszug<br />

aus Korrespondenz mit BH<br />

Imst). Bei Geh- und Radweg statt<br />

„Schnellstraße“ geht es tatsächlich<br />

ausschließlich um die Finanzierung.<br />

Alle anderen Hürden sind genommen.<br />

Die Grundeigentümer haben<br />

zugestimmt, die Bauverhandlungen<br />

konnten positiv abgeschlossen werden.<br />

Mit dem ersten Baulos könnte<br />

bereits im Herbst begonnen werden,<br />

weitere drei Rückbauabschnitte<br />

sollten folgen. Priorität hätte die<br />

Verschmälerung der Fahrbahn im<br />

Bereich der östlichen Ortseinfahrt<br />

um die Durchfahrtsgeschwindigkeit<br />

einzubremsen. Wohl etwas „sanfter“,<br />

allerdings weniger würde der Verkehr<br />

durch die geplanten Maßnahmen<br />

nicht werden, darüber sollte<br />

sich Obsteig im Klaren sein. Auch<br />

wenn es derzeit hapert und sich verzögert,<br />

vom Tisch ist das Vorhaben<br />

Rückbau der Bundesstraße durch<br />

das Ortsgebiet von Obsteig nicht.<br />

Zumindest vertritt Landeshauptmannstellvertreter<br />

Josef Geisler die<br />

Meinung, der Rückbau solle die<br />

Gemeinde nicht belasten, so Hermann<br />

Föger gegenüber der RUND-<br />

SCHAU. Darüber hinaus steht ein<br />

Gespräch zwischen Gemeinde Obsteig<br />

und Landesrat Johannes Tratter<br />

(zuständig für Gemeinden) bevor.<br />

Anliegen: Bedarfszuweisung an Gemeinden<br />

und Gemeindeverbände<br />

– Gemeindeausgleichsfond (Richtlinie<br />

der Landesregierung vom 02.<br />

Mai 2017). Ob überhaupt und wenn<br />

mit wieviel „Kohle“ die Gemeinde<br />

letztlich „rausrücken“ würde, darüber<br />

schweigt sich Bürgermeister<br />

Föger verständlicherweise aus, denn<br />

wer würde schon mit offenen Karten<br />

pokern?<br />

Polizei schnappte Einbrecher<br />

Im Auto der Slowaken wurde Diebesgut gefunden, das in Telfs und Nassereith gestohlen<br />

wurde.<br />

Foto: zeitungsfoto.at<br />

(GeSch) Einer aufmerksamen Telferin<br />

ist es zu verdanken, dass die<br />

Polizei zwei Slowaken festnehmen<br />

konnten, die in der Nacht auf letzten<br />

Mittwoch in der Marktgemeinde<br />

und in Nassereith Diebstähle verübt<br />

hatten. Die Frau hatte kurz vor Mitternacht<br />

zwei Männer beobachtet,<br />

die Gegenstände aus einer Garage in<br />

einen Pkw verladen haben, und die<br />

Polizei verständigt. Das Fahrzeug<br />

konnte im Zuge einer Fahndung auf<br />

der A 12 angehalten werden. Bei der<br />

Durchsuchung des Wagens bei der<br />

PI Telfs fanden die Polizisten reichlich<br />

Diebesgut, das aus der Garage<br />

und von weiteren Diebstählen in<br />

Telfs und Nassereith stammte. Die<br />

beiden Slowaken (19 bzw. 23 Jahre)<br />

wurden auf freiem Fuß angezeigt.<br />

RUNDSCHAU Seite 18 5./6. Juli 2017

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