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Z UM NACHDENKEN<br />
Berg Heil!<br />
Darf ich von einer Bergtour erzählen,<br />
die mir bis heute in guter Erinnerung<br />
ist? Es war eine Klettertour in<br />
den Lienzer Dolomiten. Es war vor<br />
Jahren. Mein Schwager und der Mann<br />
meiner Nichte luden mich ein, die<br />
„Bügeleisenkante“ zu durchklettern.<br />
Sie machten Andeutungen, dass es<br />
nicht ganz leicht sei. „Wir seilen dich<br />
an. Du kannst dich ruhig getrauen.“<br />
So gelang es ihnen, meine Bedenken<br />
zu zerstreuen. Am nächsten Tag in aller<br />
Frühe ging es los. Bald befanden<br />
wir uns am Fuß besagter „Bügeleisenkante“.<br />
Fachgerecht wurde mir das<br />
Kletterseil umgebunden, ich setzte<br />
mir den Helm auf. Mir war nicht gar<br />
so wohl zumute, wie ich den hohen<br />
Felsen emporschaute. Ich höre noch<br />
heute, wie mein Schwager sagte: „Du<br />
brauchst keine Angst zu haben, i heb’<br />
di schon.“<br />
Dann stieg er voraus. Bald sah ich<br />
ihn, dann wieder nicht. Ich konnte<br />
ihm vertrauen. – Später fiel mir ein,<br />
wie oft doch Gott in der Bibel spricht:<br />
„Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir.“<br />
Diese Zusage zieht sich wie ein roter<br />
Faden durch die Bibel. Ein ermutigendes<br />
Wort für uns alle!<br />
Der Mann meiner Nichte kletterte<br />
hinter mir, auch darauf bedacht, mir<br />
behilflich zu sein und mir die Angst<br />
zu nehmen. „Hier ist ein guter Tritt,<br />
dort ein guter Griff, hier lieber nicht,<br />
dort ist es besser…“<br />
Ich habe ihm vertraut, obwohl ich<br />
nicht immer sehen konnte, wie gut<br />
seine Anweisungen waren. – Wie gut<br />
ist es doch, Menschen zu haben, die<br />
unseren Lebensweg begleiten, denen<br />
wir vertrauen können.<br />
Schade, wenn jemand sagen muss:<br />
Eigentlich habe ich niemanden. Es<br />
wäre wert zu überlegen: Wer sind meine<br />
guten Freunde oder für wen könnte<br />
ich ein guter Wegbegleiter sein? – Bei<br />
dieser Kletterei brauchte es natürlich<br />
auch das eigene Bemühen, Courage,<br />
Umsicht, die Bereitschaft, die Anstrengung<br />
nicht zu scheuen. Dann<br />
war der Gipfel erreicht, die Kletterei<br />
geglückt, die Freude groß, den Berg<br />
und mich selber überwunden zu haben!<br />
– Solche Erlebnisse wünsche ich<br />
auch Ihnen. Berg Heil!<br />
Alois Oberhuber,<br />
Pfarrer in Imst<br />
Steiniger Weg<br />
Wo bleibt der Rad- und Fußgängerstreifen?<br />
(IH) Ja, wenn es nur ein steiniger Weg und keine „Dorfautobahn“<br />
wäre, damit könnte man leben denkt so mancher in Obsteig.<br />
Der schon ganzjährig nervige Verkehrsfluss mitten durch<br />
das Dorf wird in den Ferienmonaten unerträglich. Nun wartet<br />
man entlang der Bundesstraße zumindest auf die Minimallösung<br />
eines Rückbaues der Verkehrsfläche und wartet und wartet und so<br />
recht weiter geht nix.<br />
SB 01 – Straßenrückbau Ortsdurchfahrt Obsteig. Nur Verzögerung oder gar aus<br />
der Traum? – Wohl hoffentlich nicht! Bürgermeister Föger: „Einen Kostenanteil von<br />
800.000 Euro kann die Gemeinde auf keinen Fall übernehmen.“ Repro: Bundschuh<br />
Das Problem, man lese und staune,<br />
liegt wieder einmal bei der Finanzierung.<br />
Kurz gesagt von den<br />
etwa zwei-einviertel Millionen Euro<br />
würden nach dem Aufteilungsschlüssel<br />
des Landes 800.000 Euro<br />
an der Obsteiger Gemeindekassa<br />
kratzen. Viel zu viel, erklärt Bürgermeister<br />
Hermann Föger gegenüber<br />
Medien. „Diese Belastung können<br />
wir als Kommune nicht stemmen,<br />
da können wir nicht mit, weil: Sicherung<br />
der Wasserversorgung<br />
(Gschwent), Wasserleitungskataster,<br />
Sanierung Hochbehälter Sturl, Erschließung<br />
der Verlegung Kindergarten<br />
und –hort mit Mehrzweckhalle,<br />
barrierefreier Gemeindeamtszugang,<br />
Siedlungserweiterung, Anteile NMS<br />
Mieming, Sozialsprengel, Seniorenheim,<br />
Asphaltierungsarbeiten, da<br />
muss die Straße bleiben, wie sie ist.“<br />
Föger im RUNDSCHAU Gespräch:<br />
„Es wäre schon schwierig, den Bürgern<br />
zu erklären, dass Kanalisierung,<br />
Sozialangelegenheiten und Schulprojekte<br />
aus Geldmangel hintangestellt<br />
oder aufgegeben werden<br />
müssen und dann trotzdem kein<br />
Auto weniger durch den Ort fährt.<br />
Wir durften davon ausgehen, dass<br />
es im Gesamtumfang der Fernpass-<br />
Strategie eine gesonderte Finanzierung<br />
geben würde. Das Land Tirol<br />
hat sowohl der Gemeinde Obsteig<br />
als auch dem Gemeinderat immer<br />
mitgeteilt, dass der Straßenrückbau<br />
einen Bestandteil der Fernpass-<br />
Strategie (Sofortmaßnahme) bilden<br />
würde und die Kosten dafür zur<br />
Gänze vom Land Tirol getragen<br />
würden, aber niemals von der Gemeinde<br />
Obsteig. Das wurde auch in<br />
einem Gespräch mit Herrn LHStv.<br />
ÖR. Geisler klar ausgedrückt.“ (Auszug<br />
aus Korrespondenz mit BH<br />
Imst). Bei Geh- und Radweg statt<br />
„Schnellstraße“ geht es tatsächlich<br />
ausschließlich um die Finanzierung.<br />
Alle anderen Hürden sind genommen.<br />
Die Grundeigentümer haben<br />
zugestimmt, die Bauverhandlungen<br />
konnten positiv abgeschlossen werden.<br />
Mit dem ersten Baulos könnte<br />
bereits im Herbst begonnen werden,<br />
weitere drei Rückbauabschnitte<br />
sollten folgen. Priorität hätte die<br />
Verschmälerung der Fahrbahn im<br />
Bereich der östlichen Ortseinfahrt<br />
um die Durchfahrtsgeschwindigkeit<br />
einzubremsen. Wohl etwas „sanfter“,<br />
allerdings weniger würde der Verkehr<br />
durch die geplanten Maßnahmen<br />
nicht werden, darüber sollte<br />
sich Obsteig im Klaren sein. Auch<br />
wenn es derzeit hapert und sich verzögert,<br />
vom Tisch ist das Vorhaben<br />
Rückbau der Bundesstraße durch<br />
das Ortsgebiet von Obsteig nicht.<br />
Zumindest vertritt Landeshauptmannstellvertreter<br />
Josef Geisler die<br />
Meinung, der Rückbau solle die<br />
Gemeinde nicht belasten, so Hermann<br />
Föger gegenüber der RUND-<br />
SCHAU. Darüber hinaus steht ein<br />
Gespräch zwischen Gemeinde Obsteig<br />
und Landesrat Johannes Tratter<br />
(zuständig für Gemeinden) bevor.<br />
Anliegen: Bedarfszuweisung an Gemeinden<br />
und Gemeindeverbände<br />
– Gemeindeausgleichsfond (Richtlinie<br />
der Landesregierung vom 02.<br />
Mai 2017). Ob überhaupt und wenn<br />
mit wieviel „Kohle“ die Gemeinde<br />
letztlich „rausrücken“ würde, darüber<br />
schweigt sich Bürgermeister<br />
Föger verständlicherweise aus, denn<br />
wer würde schon mit offenen Karten<br />
pokern?<br />
Polizei schnappte Einbrecher<br />
Im Auto der Slowaken wurde Diebesgut gefunden, das in Telfs und Nassereith gestohlen<br />
wurde.<br />
Foto: zeitungsfoto.at<br />
(GeSch) Einer aufmerksamen Telferin<br />
ist es zu verdanken, dass die<br />
Polizei zwei Slowaken festnehmen<br />
konnten, die in der Nacht auf letzten<br />
Mittwoch in der Marktgemeinde<br />
und in Nassereith Diebstähle verübt<br />
hatten. Die Frau hatte kurz vor Mitternacht<br />
zwei Männer beobachtet,<br />
die Gegenstände aus einer Garage in<br />
einen Pkw verladen haben, und die<br />
Polizei verständigt. Das Fahrzeug<br />
konnte im Zuge einer Fahndung auf<br />
der A 12 angehalten werden. Bei der<br />
Durchsuchung des Wagens bei der<br />
PI Telfs fanden die Polizisten reichlich<br />
Diebesgut, das aus der Garage<br />
und von weiteren Diebstählen in<br />
Telfs und Nassereith stammte. Die<br />
beiden Slowaken (19 bzw. 23 Jahre)<br />
wurden auf freiem Fuß angezeigt.<br />
RUNDSCHAU Seite 18 5./6. Juli 2017