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Endspurt für ein wichtiges Projekt<br />
Die Wildbachverbauung in Jerzens ist in der Endphase<br />
Das Projekt Sicherheit rund um den Mühlbach in Jerzens wird<br />
nach einigen Rückschlägen voraussichtlich bis nächstes Jahr abgeschlossen<br />
und kann dann nach zwei weiteren Jahren der Betreuung<br />
und Beforstung mit gutem Gewissen als erfolgreich eingestuft werden.<br />
Bürgermeister Karl Raich ist stolz auf das bautechnisch gelungene<br />
Vorhaben, das schon die ersten Verbesserungen zeigt.<br />
Von Mel Burger<br />
Der Mühlbach der Gemeinde Jerzens<br />
galt schon von früh her als sehr<br />
kritisches, instabiles Gewässer. Wie<br />
in vielen anderen Gemeinden setzte<br />
man sich Ziele, den Bach, der bei hohen<br />
Niederschlägen durch Murgänge<br />
zum Risiko wurde, zu entschärfen.<br />
So wurde bereits 2009 genehmigt, aktive<br />
Maßnahmen zu treffen. Murgänge<br />
entstehen, wenn im steilen Gelände<br />
viel lockeres Material wie Geröll<br />
oder lockeres Erdmaterial stark mit<br />
Regen durchtränkt wird und in Bewegung<br />
gerät. Auf dem Weg talwärts<br />
wird dann meist zusätzliches Material<br />
mitgerissen. Um ein Entstehen zu<br />
verhindern, werden Bachläufe mittels<br />
Sperren und Treppen verbaut. Somit<br />
Ältere Verbauungen aus den 60er Jahren<br />
wurden im Zuge der Bauarbeiten<br />
saniert.<br />
Für die Stufen wurde Rubinienholz und<br />
Eiche verwendet und man geht von einer<br />
Haltbarkeit von 40 bis 50 Jahren aus.<br />
wird die Fließgeschwindigkeit des<br />
Wassers unterbrochen und die Energie<br />
verringert. Bei der Bemessung<br />
von idealen Baumaßnahmen sind<br />
alle vorkommenden Prozesse und<br />
ihre Einwirkungen einzubeziehen.<br />
ANFANG. In den ersten Jahren gab<br />
man als Hauptmaßnahmen Seilsperren,<br />
Schieber, Rückhalteanlagen und<br />
Hangsicherungen in Auftrag. Leider<br />
wurde das Projekt 2010 durch Starkregen<br />
und Unwetter, die Murenabgänge<br />
herbeiführten, etwas gebremst. Man<br />
musste die Schäden beheben, bevor<br />
man weiterfuhr. Jedoch zeigte schon<br />
dieser Zwischenfall, dass man am richtigen<br />
Weg ist. Im Vordergrund setzte<br />
das Expertenteam von der Wildbach-<br />
Die Stufenverbauung des Mühlbaches entsteht zur Sicherung der umliegenden<br />
Hänge und der Energieverringerung des Wasserflusses.<br />
RS-Fotos: Burger<br />
und Lawinenverbauung mit Walter<br />
Gerhardt auf die Flächensicherung<br />
und Waldverbesserungsmaßnahmen.<br />
Durch die lockeren Bodenverhältnisse<br />
und die Bewegungsschübe der Hänge<br />
wurden Einsätze mit den Baggern<br />
unmöglich. Die daraus resultierende<br />
langsame Bauweise wurde immer<br />
von den Behörden begleitet und die<br />
Rutschung kontrolliert. Durch die<br />
attraktive Stufenverbauung versucht<br />
man die Sohlen zu fixieren. Man baute<br />
Holzwände, die bis zu drei Meter<br />
tief in Doppelzangen in das Fundament<br />
reichen. Diese wurden aus Rubine<br />
und Eiche konstruiert und man<br />
erwartet sich eine Haltbarkeit von ca.<br />
50 Jahren. Bis nächstes Jahr werden<br />
die Bauarbeiten abgeschlossen, jedoch<br />
werden weitere Pflegemaßnahmen<br />
und Kontrollen für weitere zwei Jahre<br />
stattfinden. Bürgermeister Karl Raich<br />
ist sichtlich erfreut über die Fortschritte,<br />
ist aber gedanklich bereits bei einem<br />
weiteren Projekt, das im Wanken ist.<br />
SORGENKIND. Auf dem Weg<br />
von den Stufenverbauungen ins Tal<br />
passiert man unausweichlich eine ältere<br />
Holzbrücke, die wegen ihres desolaten<br />
Zustandes bereits auf 15 Tonnen<br />
Gewichtsbeschränkung herabgesetzt<br />
wurde. Der Brücke Breitenwies droht<br />
aber eine Totalsperre, wenn sie nicht<br />
bis Ende 2017 saniert wird. Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Josef Geisler<br />
versprach die Instandsetzung mit 50<br />
Prozent zu fördern, nun gilt es den<br />
Rest der Kosten von 35.000 Euro aufzubringen.<br />
Der Erhalt der Brücke ist<br />
für die Infrastruktur im ländlichen Gebiet<br />
dringend von Nöten, auch wenn<br />
sie durch ihre abgelegene Lage für den<br />
Bau viele Schwierigkeiten aufwirft.<br />
Die Breitwies-Brücke braucht dringend<br />
eine Sanierung, sonst besteht die Gefahr<br />
der Schließung.<br />
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RUNDSCHAU Seite 14 5./6. Juli 2017