August 2017 - coolibri Essen
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KINO<br />
Planet der Affen 3: Survival | Start: 3.8.<br />
Foto: © <strong>2017</strong> Twentieth Century Fox<br />
Atomic Blonde | Start: 24.8.<br />
Foto: © Focus Features LLC.<br />
Mehr als Affentheater<br />
Im dritten Teil der Filmsaga, die bis ins Detail klärt, wie unsere Welt zum<br />
Planet der Affen wurde, trifft Anführeraffe Caesar auf den manischen Colonel,<br />
der die erstaunlich echt wirkenden CGI-Primaten ausrotten will. Erfolgreich<br />
sind diese Filme aber nicht, weil man jedes Härchen und Minenspiel<br />
der Primaten erkennen kann, sondern weil die Geschichte vor Emotionen,<br />
Charakter und Moralfragen strotzt. So ist es auch nicht hauptsächlich der<br />
ausgebrochene Artenkrieg, der hier wichtig ist, sondern Caesars Entscheidungen,<br />
Beziehungen und die Frage, ob er sich von Rachedurst korrumpieren<br />
lässt. Schließlich sind in dieser Welt die Affen mehr Mensch, als die<br />
Menschen selbst. „Survival“ ist großes Kino, düster, schmerzhaft, bewegend<br />
und trotz einiger Längen (und viel Schnee) ein Muss des Sommers.<br />
USA <strong>2017</strong>, R: Matt Reeves, D: Andy Serkis, Woody Harrelson<br />
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Streichholz im Pulverfass<br />
Basierend auf der Graphic Novel „The Coldest City“ und inszeniert von<br />
„John Wick“-Macher David Leitch stürmt der rigoros durchgestylte Spy-<br />
Thriller „Atomic Blonde“ mit kompromissloser Action und Neon-Graffiti-Ästhetik<br />
in die Kinos. Darin spioniert sich Charlize Theron als abgebrühte britische<br />
Agentin durch das Pulverfass Berlin kurz vor dem Mauerfall. Bestechen<br />
kann „Atomic Blonde“ mit einem scharfen Sinn für Stil und einigen<br />
der wohl bestinszeniertesten Actionsequenzen des Jahres, letztendlich<br />
verlässt der Film sich aber zu sehr auf stylische Bilder, schmissigen 80s-<br />
Soundtrack und eine knüppelharte Charlize und verpasst dabei, seine Storystränge<br />
sinnvoll zu verflechten – und verheddert sich in seiner komplizierten<br />
Story. Trotzdem eine uneingeschränkte Empfehlung für Fans brillant<br />
inszenierter und choreografierter Kampf-, Stunt- und Actionszenen.<br />
DEU, USA <strong>2017</strong>, R: David Leitch D: C. Theron, James McAvoy, Sofia Boutella<br />
Dunkirk | Start: 27.7.<br />
Foto: © <strong>2017</strong> WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. ALL RIGHTS RESERVED<br />
Der dunkle Turm | Start: 10.8.<br />
Foto: © <strong>2017</strong> Sony Pictures Releasing GmbH<br />
Das Werk eines Meisters<br />
Wenn es um Regisseur Christopher Nolan geht, braucht man mit Superlativen<br />
nicht zu geizen. Der Mann hinter Geniestreichen des modernen Kinos<br />
wie „The Dark Knight“, „Inception“ oder „Memento“ sitzt längst im Olymp<br />
des Filmhimmels. Für Nolan kein Grund, nachzulassen. Mit „Dunkirk“ wagt<br />
er sich mitten in den Zweiten Weltkrieg hinein, um die Geschichte von<br />
300 000 alliierten Soldaten zu erzählen, die in Dünkirchen von der deutschen<br />
Wehrmacht eingekesselt wurden. Durch drei Facetten schildert Nolan<br />
die Ereignisse: Aus Sicht der Soldaten an Land, des Feuerschutzes aus<br />
der Luft und von Zivilisten, die in Booten über das Wasser zur Hilfe eilen<br />
wollen. „Dunkirk“ ist mitreißend, aufwühlend und spannungsgeladen und<br />
ohne Übertreibung das Werk eines Meisters.<br />
USA, FRA, GBR, NLD, R: Christoph Nolan<br />
D: Fionn Whitehead, Tom Hardy, Cilian Murphy, Harry Styles, Mark Rylance<br />
40<br />
Die Krönung des King<br />
Literatur-Großmeister Stephen King bezeichnet die achtteilige Fantasy-Saga<br />
„Der dunkle Turm“ als sein wichtigstes Werk. Lange schon stand der<br />
Mischmasch aus Horror, Western und Sci-Fi, in den King immer wieder Anspielungen<br />
auf seine anderen Werke versteckt, auf dem großen Plan der<br />
Verfilmungsmaschinerie, nun endlich hat sie zugeschlagen. Erzählt wird<br />
eine Quasi-Fortsetzung der Bücher, in der Revolvermann Roland Deschain<br />
von Gilead durch diverse Realitäten springt, um seine eigene vor dem Untergang<br />
zu bewahren. Dazu muss er den Dunklen Turm erreichen, der alle<br />
denkbaren Welten zusammenhält, den aber der Bösewicht Walter O`Dim<br />
alias Der Mann in Schwarz vernichten will. Klingt verwirrend – ist es auch.<br />
Wer sich dennoch ranwagt, wird mit einem epischen Fantasy-Actionblockbuster<br />
belohnt, der mit Stephen-King-Easter-Eggs um sich schmeißt.<br />
USA <strong>2017</strong>, R: Nikolaj Arcel, D: Idris Elba, Matthew McConaughey, Tom Taylor