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Medizinbuddha Sadhana Erläuterungen

Die Erläuterungen von Khenchen Thrangu Rinpoche zur Medizinbuddha Sadhana auf deutsch

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Diese Leerheit des Geistes ist nicht absolute Nichtheit; sie ist keine statische<br />

oder tote oder neutrale Leerheit; denn da Leerheit tatsächlich die Natur des<br />

Geistes ist, ist die Natur von dieser Leerheit Weisheit – sie ist das angeborene<br />

Potential für das Entstehen aller Qualitäten. In buddhistischen Schriften wird<br />

dieses angeborene Potential Buddhanatur genannt.<br />

Also, der Prozess des Arbeitens mit unserer Lebenssituation mit Hilfe einer<br />

Praxis des tantrischen Buddhismus besteht zuerst daraus, zu erkennen, dass die<br />

eigene zugrundeliegende Natur dieses Potential ist, diese Buddhanatur, und<br />

danach aus dem Meditieren auf deren Gegenwart in einem – durch das<br />

Betrachten von einem selbst als die Gottheit. Die Gestalt der Gottheit ist die<br />

Verkörperung, oder der Ausdruck, dieses Potentials, dieser Einheit von Leerheit<br />

und Weisheit in einem selbst.<br />

Dadurch, dass wir uns selbst als die Gottheit betrachten, werden Mängel nach<br />

und nach ausgerottet, und die Qualitäten allmählich offenbart. Die Haupttechnik<br />

der Visualisation ist das Visualisieren von einem selbst als die Gottheit, weil das<br />

Potential, um unsere Probleme zu transzendieren, vielmehr angeboren ist, als<br />

etwas, das von außen kommt.<br />

Daher besteht unsere Hauptpraxis in der Gottheiten-Meditation darin, uns<br />

selbst als Gottheit hervor zu bringen, uns selbst als die Gottheit zu visualisieren.<br />

Wenn ihr fragt, ob dies der einzige Weg ist, mit dem wir mit Gottheiten<br />

arbeiten, so lautet die Antwort „Nein.“ Wir visualisieren Gottheiten auch im<br />

Raum vor uns. In der weitverbreiteten Tradition des Buddhismus [Anm. d. Hg.: „Die<br />

weitverbreitete Tradition“ ist ein Weg, um sich auf jene Lehren zu beziehen, welche für gewöhnlich von<br />

allen Traditionen des Buddhismus hochgehalten werden; welche da die Lehren zur persönlichen Befreiung<br />

des Hinayana, oder kleinen Fahrzeugs, sind.], wie sie in den Schriften der Theravada-<br />

Tradition u.s.w. zu finden ist – welche Rinpoche nicht in Pali lesen kann, aber eine<br />

tibetische Übersetzung gelesen hat; dort finden wir eine umfangreiche<br />

Darstellung durch Buddha, dass es keine äußere Gottheit gibt, auf die man sich<br />

verlässt, dass der Weg hauptsächlich aus der Ausrottung der eigenen Kleshas<br />

besteht, und man dadurch letztendlich den Zustand eines Arhats oder einer<br />

Arhati ohne Rest(bestände) [von Kleshas – Anm. d. Übers.] erlangt.<br />

So wird in den Sutren des kleinen Fahrzeugs der Zustand der Befreiung<br />

dargestellt als Freiheit von allen Kleshas, Begrenzungen und Anhaftung, aber<br />

nicht speziell als eine bleibende Weisheit.<br />

In den Sutren des Mahayana, und speziell des Vajrayana, wird jedoch ganz<br />

deutlich gelehrt, dass, wenn jemand völlige Befreiung, oder Buddhaschaft,<br />

erlangt, man nicht zu „Nichts“ wird. Der Prozess der Reinigung offenbart<br />

schlussendlich, und hinterlässt daher, eine dauerhafte Weisheit, welche von der<br />

Natur des konzeptlosen Mitgefühls ist. Das Erlangen von Buddhaschaft, der Weg<br />

durch den sie erlangt wurde, beginnt tatsächlich mit dem Erzeugen von<br />

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