17.08.2017 Aufrufe

Magazin GARCON - Essen, Trinken, Lebensart Nr. 45

Wenzel Pankratz im Forsthaus Strelitz, Restaurant Feinberg´s, René Klages in der Bleiche, Berliner Barkeeper und ihre Sommerdrinks, Neues Müsli Goldkörner, Pietrasanta - Kunst und Kulinarik, Resort Mark Brandenburg, Yachthafenresidenz Hohe Düne, Wüsthof Messer, Hofpfisterei, Night of the Wine, Faradai, Küchenausstatter GTS, Müritz Gin, Hotel Andels und Ellington, Lykos griechische Spezialitäten

Wenzel Pankratz im Forsthaus Strelitz, Restaurant Feinberg´s, René Klages in der Bleiche, Berliner Barkeeper und ihre Sommerdrinks, Neues Müsli Goldkörner, Pietrasanta - Kunst und Kulinarik, Resort Mark Brandenburg, Yachthafenresidenz Hohe Düne, Wüsthof Messer, Hofpfisterei, Night of the Wine, Faradai, Küchenausstatter GTS, Müritz Gin, Hotel Andels und Ellington, Lykos griechische Spezialitäten

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GESCHMACKSSACHEN FOOD EXPO Athen 2017<br />

Gemessen etwa an der Anzahl von Asia-Märkten oder Italo-Shops<br />

kann man griechische Feinkostläden in Berlin an den Fingern einer<br />

Hand abzählen. Primus inter pares ist zweifellos „Rises Delicacies“<br />

in Berlin-Mitte. Inhaberin Valli Paizi, 62, stammt aus Athen,<br />

studierte dort sowie in London und Wien Soziologie, arbeitete für<br />

die UNESCO und kam vor gut vier Jahren nach Berlin. 2014 eröffnete<br />

sie ihr Feinkostgeschäft, dessen Angebot ausschließlich<br />

aus manufakturell hergestellten Lebensmitteln besteht, die Valli<br />

Paizi allesamt direkt aus Griechenland importiert.<br />

Valli Paizi.<br />

Kalimera, Valli, wie läuft´s?<br />

Efcharisto, sehr gut. Wir haben viele Stammgäste, nicht nur Griechen<br />

übrigens. Schauen Sie, draußen sitzt gerade der argentinische<br />

Botschafter, Señor Kreckler, er kommt regelmäßig wegen<br />

unserer Saganaki-Vorspeise und auf ein, zwei griechische Kaffee.<br />

Wir haben gehört, dass Sie Ihr Geschäft vergrößern wollen.<br />

Nein, es gibt lediglich ein neues Projekt – ich nenne es „Private<br />

Cheffing“.<br />

Was verbirgt sich dahinter?<br />

In einem Teil des Ladens wird eine Art Esszimmer eingerichtet,<br />

kein Restaurantambiente, sondern eher wie zu Hause, wenn Sie<br />

verstehen, was ich meine. Dort wollen wir dann die Kultur des griechischen<br />

Abendessens zelebrieren. Unser Vorhaben zielt auf Gruppen<br />

– maximal 20 Gäste – die das, was sie essen wollen, vorher<br />

auswählen. Wir besprechen alles gemeinsam und dann kochen wir<br />

für sie. Zum griechischen <strong>Essen</strong> gibt es natürlich griechische Weine,<br />

griechisches Bier, griechischen Kaffee – und wenn die Gäste es<br />

wünschen, natürlich auch griechische Musik.<br />

Wann wird Ihr „Private Cheffing“ starten, Valli?<br />

Im September werden wir soweit sein.<br />

Ein anderes Thema. Sie beziehen Ihre Feinkostprodukte direkt<br />

von den Erzeugern, zumeist sind das Kleinbetriebe, Manufakturen.<br />

Wie geht es denn dieser Branche derzeit in Griechenland?<br />

Was soll ich Ihnen darauf antworten? So, wie es dem ganzen Land<br />

geht. Seit im Mai 2011 der Kollaps der griechischen Wirtschaft einsetzte,<br />

stieg die Arbeitslosenquote auf den höchsten Wert in der<br />

Euro-Zone: 21,7 Prozent. Hinzu kommt die gigantische Gesamtverschuldung<br />

von über 180 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, das<br />

negative Wirtschaftswachstum. Davon ist jede Branche betroffen,<br />

darunter leidet jeder Grieche, von ganz wenigen Ausnahmen mal<br />

abgesehen.<br />

Auf der Food Expo 2017 in Athen hatte man einen anderen Eindruck.<br />

Über 1.200 Aussteller und eine Vielzahl von qualitativ<br />

hervorragenden Produkten: Backwaren, Meeresfrüchte, Gewürze,<br />

Ho nig, Käse, Olivenöl, Pistazien, Obst, Gemüse, Kräuter, Wein.<br />

Keine Frage, viele der manufakturell hergestellten Feinkostprodukte<br />

sind von allererster Güte – das bestätigen mir auch meine Kunden.<br />

‚Monadikos‘, ‚unique‘, ‚einmalig‘, das hören wir hier häufig.<br />

Wo ist das Problem?<br />

Die Produkte brauchen mehr Bekanntheit, einen größeren Markt.<br />

Dafür wiederum ist ein besseres Marketing nötig, Etiketten in deutscher<br />

und englischer Sprache usw. Insgesamt allerdings braucht<br />

Griechenland meiner Meinung nach eine Strategie für die Entwicklung<br />

des agrarischen Sektors und für die Veredlung seiner Produkte<br />

bis hin zu deren Verpackung und Vermarktung. Ich frage Sie mal:<br />

Woher kommt der Safran, den Sie zu Hause haben?<br />

Aus Sardinien.<br />

Sehen Sie, unser Safran ist von gleicher Qualität, aber kaum jemand<br />

kennt ihn. Das müssen wir ändern. Und nicht nur beim Safran.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

RISES DELICACIES<br />

Veteranenstraße 25<br />

10119 Berlin-Mitte<br />

Tel. 030 — 68 83 35 48<br />

www.facebook.com/RisesDelicacies/<br />

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