Altlandkreis Ausgabe September/Oktober2017 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Der Höhlenforscher von Wurmansau - Max Kriesmair auf der Roten Couch: ein Leben für die Blasmusik - Rosstag in Burggen - Konstanter Mitgliederzuwachs beim Alpenverein - Auerberg Klassik: das legendäre Auerbergrennen wird wiederbelebt - Deutschlands älteste Binnensee-Segelschule - Flugtag in Paterzell - Peitinger Polizist berichtet vom G-20-Gipfel in Hamburg - Geigen und Celli aus Peißenberg für die besten Musiker der Welt - Bulldogwallfahrt auf den Hohen Peißenberg - Ralf Bornheber, der Flugzeug-Prüfer - Theorie und Praxis beim Kutschenführerschein - Valentin Üffing: Balletttänzer aus Leidenschaft - Flüchtlinge in der Handwerksausbildung u.v.m.
Der Höhlenforscher von Wurmansau - Max Kriesmair auf der Roten Couch: ein Leben für die Blasmusik - Rosstag in Burggen - Konstanter Mitgliederzuwachs beim Alpenverein - Auerberg Klassik: das legendäre Auerbergrennen wird wiederbelebt - Deutschlands älteste Binnensee-Segelschule - Flugtag in Paterzell - Peitinger Polizist berichtet vom G-20-Gipfel in Hamburg - Geigen und Celli aus Peißenberg für die besten Musiker der Welt - Bulldogwallfahrt auf den Hohen Peißenberg - Ralf Bornheber, der Flugzeug-Prüfer - Theorie und Praxis beim Kutschenführerschein - Valentin Üffing: Balletttänzer aus Leidenschaft - Flüchtlinge in der Handwerksausbildung u.v.m.
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nerlehre angefangen und zehn<br />
Jahre später <strong>den</strong> Meister draufgesetzt.<br />
Nur ein Jahr nach der<br />
Übergabe, das war 1997, ist mein<br />
Vater gestorben. Fortan hatte ich<br />
<strong>den</strong> Betrieb alleine an der Backe<br />
und musste mich auch noch um<br />
zahlreiche Immobilien kümmern.<br />
Damals dachte ich mir noch, das<br />
bekommst du schon hin. Etliche<br />
Jahre habe ich es auch geschafft,<br />
aber nach meinem 50. Geburtstag<br />
habe ich massive Rückenprobleme<br />
bekommen und erstmals überlegt,<br />
die Schreinerei aufzugeben.<br />
Da von meinen drei Kindern keiner<br />
in die Schreinerei drängte,<br />
schließlich mein bester Mitarbeiter<br />
relativ überraschend gekündigt<br />
hat und meine Rückenprobleme<br />
nicht besser gewor<strong>den</strong> sind, habe<br />
ich mit der Schreinerei aufgehört.<br />
Letztlich ist alles im Guten und in<br />
geregelten Bahnen auseinandergegangen.<br />
Nur habe ich damals,<br />
von der Immobilien-Verwaltung<br />
abgesehen, überhaupt nicht gewusst,<br />
was ich machen möchte<br />
und sollte. Ich wusste nur eins:<br />
keine schwere körperliche Arbeit<br />
mehr. Dann hat sich das beim Musikbund<br />
<strong>für</strong> Ober- und Niederbayern<br />
und dem Bayerischen Musikrat<br />
ergeben.<br />
Bereuen Sie, <strong>den</strong> Schritt der Betriebsaufgabe<br />
nicht schon früher<br />
gemacht zu haben?<br />
Wenn ich jetzt zurück<strong>den</strong>ke, hätte<br />
ich <strong>den</strong> Schnitt schon im Jahre<br />
1997 machen sollen, als mein Vater<br />
verstorben ist. Aber damals konnte<br />
ich es nicht. Damals war ich emotional<br />
zu sehr am Familienbetrieb<br />
gehangen.<br />
Zurück zur Konstante in Ihrem Leben,<br />
dem Ehrenamt als Bezirksleiter:<br />
Für wie viele Musiker und<br />
Vereine sind sie aktuell zuständig?<br />
Derzeit sind es 3 158 aktive Musiker<br />
aus 84 Kapellen in 61 Vereinen. <strong>Das</strong><br />
Gebiet besteht eigentlich aus <strong>den</strong><br />
kompletten Landkreisen Starnberg<br />
und Weilheim-Schongau, wobei<br />
einige Orte aus Weilheim-Schongau<br />
an der Grenze zum Allgäu,<br />
zum Beispiel Altenstadt, Ingenried<br />
und Prem, die schon immer beim<br />
Allgäu-Schwäbischen Musikbund,<br />
kurz ASM, dabei sind.<br />
Halten Sie diese Regelung <strong>für</strong> sinnvoll?<br />
Im Rahmen der Gebietsreform<br />
1972 wur<strong>den</strong> uns um die 14 Kapellen<br />
genommen, was sehr schade<br />
ist, da viele von ihnen heute noch<br />
keinen echten Bezug zu ihrem<br />
neuen Bezirk haben, stattdessen<br />
nach wie vor zu unserem Bezirk<br />
enge Freundschaften und regen<br />
Austausch pflegen. Ähnlich wäre<br />
es auch mit <strong>den</strong> Kapellen im <strong>westlichen</strong><br />
Landkreis, die historisch<br />
betrachtet schon immer im ASM<br />
dabei waren. Deshalb finde ich<br />
es gar nicht so tragisch, zumal<br />
die Kapellen ja trotzdem regelmäßig<br />
bei unseren Festivitäten teilnehmen.<br />
Von der Grenz-Regelung abgesehen:<br />
Welche Bedeutung hat Blasmusik<br />
in unserer Region generell?<br />
Blasmusik ist bei uns kulturell<br />
nicht wegzu<strong>den</strong>ken. Fast jede<br />
Gemeinde hat eine eigene Kapelle,<br />
darunter sind auch welche,<br />
die nicht im Verband organisiert<br />
sind. Zum Beispiel Forst, Bernried,<br />
Pöcking und Seeshaupt. Die<br />
sind offensichtlich noch nicht so<br />
weit, was oft mit Grün<strong>den</strong> aus<br />
längst vergangener Zeit zusammenhängt.<br />
Zum Beispiel?<br />
<strong>Das</strong>s sich welche bei Wertungsspielen<br />
ungerecht behandelt gefühlt<br />
haben. Wobei es vereinzelt<br />
auch Vorstandsmitglieder gibt, die<br />
nach wie vor der Meinung sind,<br />
dass es eine Mitgliedschaft im Verband<br />
nicht braucht, man sich das<br />
Geld sparen könne.<br />
Geld?<br />
Unter 18-Jährige sind beitragsfrei,<br />
alle anderen bezahlen einen Pro-<br />
Kopf-Beitrag, der von der Größe<br />
des Vereins abhängt.<br />
Wenn Sie auf Ihre Anfangszeit als<br />
Bezirksleiter zurückblicken. Wie hat<br />
sich der Verband seither verändert?<br />
Früher war die Hauptaufgabe des<br />
Bezirks, Dirigentenausbildungen<br />
zu machen, die Kapellen musikalisch<br />
voranzubringen und Strukturen<br />
<strong>für</strong> die Vereine zu schaffen.<br />
Man hat aus dem Bereich Sport<br />
gesehen, wenn man engagiert<br />
ist, kann man nachhaltig etwas<br />
Großes erreichen. <strong>Das</strong> hat uns<br />
der Sport bis heute voraus. Er<br />
bekommt vom Staat viel mehr<br />
Förderung als wir Musiker. Wären<br />
wir von Anfang an, ich Rede von<br />
Beginn der Nachkriegszeit, mit der<br />
gleichen Intensität wie der Sport<br />
dabei gewesen, hätte die Musik<br />
heute einen ganz anderen Stellenwert<br />
in unserer Gesellschaft.<br />
Dennoch haben wir in <strong>den</strong> letzten<br />
Jahren viel geschafft. Auch Dinge,<br />
die vom Staat unterstützt wer<strong>den</strong>.<br />
Die wären?<br />
Diverse Fortbildungen, zum Beispiel<br />
die <strong>für</strong> die Leistungsabzeichen<br />
in Gold, Silber oder Bronze.<br />
Worin unterschei<strong>den</strong> Sich die drei<br />
Abzeichen?<br />
Bronze ist das erste Abzeichen,<br />
bei dem es darum geht, sein Level<br />
zu dokumentieren. Mit Silber<br />
kann ich in <strong>den</strong> Qualifikationskurs<br />
zu Gold einsteigen. Außerdem<br />
ist Gold eine der Grundvoraussetzungen,<br />
um eine Dirigentenausbildung<br />
zu absolvieren. Und<br />
Gold dient auch als eine gewisse<br />
Vorbereitung <strong>für</strong> Menschen, die<br />
beruflich etwas mit Musik machen<br />
möchten. Grundsätzlich gilt es <strong>für</strong><br />
alle Abzeichen eine praktische und<br />
theoretische Prüfung abzulegen.<br />
Auch bei Bronze und Silber plus.<br />
Diese bei<strong>den</strong> Zwischenstufen haben<br />
wir 2016 eingeführt.<br />
Einige Kapellen setzten das Leistungsabzeichen<br />
von ihren Nach-<br />
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