Altlandkreis Ausgabe September/Oktober2017 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Der Höhlenforscher von Wurmansau - Max Kriesmair auf der Roten Couch: ein Leben für die Blasmusik - Rosstag in Burggen - Konstanter Mitgliederzuwachs beim Alpenverein - Auerberg Klassik: das legendäre Auerbergrennen wird wiederbelebt - Deutschlands älteste Binnensee-Segelschule - Flugtag in Paterzell - Peitinger Polizist berichtet vom G-20-Gipfel in Hamburg - Geigen und Celli aus Peißenberg für die besten Musiker der Welt - Bulldogwallfahrt auf den Hohen Peißenberg - Ralf Bornheber, der Flugzeug-Prüfer - Theorie und Praxis beim Kutschenführerschein - Valentin Üffing: Balletttänzer aus Leidenschaft - Flüchtlinge in der Handwerksausbildung u.v.m.
Der Höhlenforscher von Wurmansau - Max Kriesmair auf der Roten Couch: ein Leben für die Blasmusik - Rosstag in Burggen - Konstanter Mitgliederzuwachs beim Alpenverein - Auerberg Klassik: das legendäre Auerbergrennen wird wiederbelebt - Deutschlands älteste Binnensee-Segelschule - Flugtag in Paterzell - Peitinger Polizist berichtet vom G-20-Gipfel in Hamburg - Geigen und Celli aus Peißenberg für die besten Musiker der Welt - Bulldogwallfahrt auf den Hohen Peißenberg - Ralf Bornheber, der Flugzeug-Prüfer - Theorie und Praxis beim Kutschenführerschein - Valentin Üffing: Balletttänzer aus Leidenschaft - Flüchtlinge in der Handwerksausbildung u.v.m.
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se Geschichte, von einigen Dellen<br />
in <strong>den</strong> Kleinbussen abgesehen,<br />
glimpflich aus.<br />
<strong>Das</strong>s viele andere in der Hansestadt<br />
parkende Autos in Brand<br />
gesteckt wur<strong>den</strong>, Polizisten trotz<br />
klarer Anweisungen ihrer Vorgesetzten<br />
sich aus Vierteln zurückgezogen<br />
haben, weil sie von<br />
Hochausdächern mit Ziegelsteinen<br />
beworfen wur<strong>den</strong> und es verständlicherweise<br />
mit der Angst<br />
zu tun bekommen haben, ist unlängst<br />
bekannt. Angst hatte Andreas<br />
Neureuther in <strong>den</strong> 40 von 44<br />
Stun<strong>den</strong> Einsatz („wir haben nur<br />
drei, vier Stun<strong>den</strong> Schlaf in einem<br />
Hotel gehabt“) keine. „<strong>Das</strong> ist nun<br />
mal meine Arbeit“, sagt er ganz<br />
nüchtern. Eine gewisse Anspannung<br />
verspürte der von Grund<br />
auf sehr in sich gekehrte Hobby-<br />
Judoka trotzdem „immer wieder“.<br />
Insbesondere bei diesem Einsatz<br />
um Mitternacht, dessen Szenen er<br />
bis dato nur aus Film und Fernsehen<br />
kannte.<br />
Pegida, Fußball,<br />
Grenzkontrollen<br />
Außerhalb des G20-Gipfels war<br />
und ist Andreas Neureuther mit<br />
der Einsatzhundertschaft Königsbrunn<br />
hauptsächlich bei Pegida-<br />
Demonstrationen in Großstädten,<br />
höherklassigeren Fußballspielen<br />
mit möglichem Gewaltpotential<br />
zwischen Fan-Lagern (neulich FC<br />
Memmingen gegen 1860 München)<br />
oder Grenzkontrollen bei<br />
Salzburg (Flüchtlingsstrom) im<br />
Einsatz. Heißt im Normalfall: Demonstranten<br />
wer<strong>den</strong> von ihm und<br />
seinen Kollegen, „wir bewegen<br />
uns immer als geschlossene Einheit“,<br />
lediglich begleitet. Eingegriffen<br />
wird in so einen Demo-Zug<br />
nur dann, falls sich einzelne Querulanten,<br />
die sich unter das friedliche<br />
Volk gemischt haben, plötzlich<br />
vermummen oder Pyros zün<strong>den</strong>.<br />
„Dann greifen wir diese Personen<br />
gezielt aus der Menschenmasse<br />
heraus.“ Und zwar in voller Montur.<br />
Neureuthers Dienstkleidung<br />
sieht meistens so aus: Einsatzanzug<br />
und -stiefel, Schussweste,<br />
Dienstwaffe, Pfefferspray, Schlagstock<br />
und Helm. Bei „härteren“<br />
Veranstaltungen kommen diverse<br />
Schlagschützer wie Brustpanzer<br />
und Schoner <strong>für</strong> Schulter, Ellbogen<br />
sowie Schienbein hinzu. „Ein<br />
Schutzschild tragen wir nur in<br />
absoluten Ausnahmefällen“, sagt<br />
Neureuther, der in Hamburg – von<br />
diesem Mitternachtseinsatz abgesehen<br />
– hauptsächlich <strong>für</strong> die<br />
Sicherung von Straßen zwischen<br />
Flughafen und Messegelände zuständig<br />
war. „Wo die Lage glücklicherweise<br />
durchwegs ruhig war.“<br />
„Ein wenig Trubel<br />
gefällt mir“<br />
Warum sich Andreas Neureuther,<br />
der im März 2017 die Polizeiausbildung<br />
im mittleren Dienst abgeschlossen<br />
hatte, sich überhaupt <strong>für</strong><br />
die Einsatzhundertschaft entschie<strong>den</strong><br />
hat? „Weil ich noch unbedingt<br />
etwas anderes sehen wollte und<br />
mir ehrlich gesagt ein wenig Trubel<br />
schon immer ziemlich gefallen<br />
hat.“ Bis vor kurzem war er sogar<br />
fest entschlossen, noch eine Stufe<br />
draufzusetzen, sich <strong>für</strong> das Unterstützungskommando<br />
(USK) zu bewerben.<br />
„<strong>Das</strong> sind unter anderem<br />
diejenigen, die in Hamburg an<br />
vorderster Front im Einsatz waren,<br />
die mit Schutzschild“, sagt er.<br />
Doch aufgrund Freundin, Freunde,<br />
eigener Wohnung und Judo in Peiting<br />
möchte er gerne in Königsbrunn<br />
bleiben, da sich die Fahrerei<br />
dorthin noch einigermaßen<br />
in Grenzen hält – und die Gefahr,<br />
mit Ziegelsteinen von Hochausdächern<br />
beworfen zu wer<strong>den</strong>, dann<br />
doch wesentlich geringer ist. js<br />
september / oktober 2017 | 39