Pack & Log 08/17
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Aktuell Intelligente Verpackung Maschinen Getränke<br />
Fakuma<br />
Verpackung und Industrie 4.0<br />
Wie intelligent muss die Verpackung für<br />
die Industrie 4.0 wirklich sein?<br />
über dEN<br />
Autor<br />
Dipl.-<strong>Log</strong>ist. Matthias<br />
Grzib, Projektleiter<br />
am Institut für<br />
Distributions- und<br />
Handelslogistik<br />
(IDH) des VVL e.<br />
V., Dortmund<br />
Kontakt:<br />
Tel. +49 231<br />
/560 779 - 82<br />
m.grzib@vvl-ev.de<br />
www.vvl-ev.de<br />
Abbildung 1: Unterschiede<br />
der Verpackungsbegriffe<br />
Der Begriff der „intelligenten Verpackung“ wird häufig ohne eine feste Definition verwendet.<br />
Ist für den einen eine Verpackung intelligent bzw. „smart“, wenn sie geschickt<br />
konstruiert wurde, sodass sie bspw. Eigenschaften des verpackten Produkts unterstützt<br />
oder länger erhält, so ist sie für den anderen erst „intelligent“, wenn sie über Sensoren<br />
verfügt oder sogar eine sensorgesteuerte Aktorik enthält. Dies liegt teilweise daran, dass<br />
diese ähnlich wirkenden Bezeichnungen nur bei näherer Betrachtung unterschiedliche<br />
Bedeutungen haben.<br />
Gute Beispiele sind hierbei die bereits erwähnten Begriffe<br />
„Smart“ und „Intelligent“. Denn unter dem Begriff<br />
„Smart <strong>Pack</strong>aging“ – oder auch „Aktive Verpackung“<br />
gemäß der Definition der Verbraucherzentrale – wird generell<br />
verstanden, dass die Verpackung über Zusatzfunktionen verfügt,<br />
die über die Grundfunktionen der Verpackung (Schutz-,<br />
Handhabungs-, <strong>Log</strong>istikfunktion etc.) hinausgehen. Dies kann<br />
bspw. durch ein geschicktes Design oder durch den Einsatz von<br />
speziellen Werkstoffen geschehen, um z. B. besondere Eigenschaften<br />
des Produkts zu unterstützen oder länger zu erhalten.<br />
Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung einer Schutzatmosphäre,<br />
um Alterungs- oder Reifungsprozesse bei Lebensmitteln<br />
hinauszuzögern. Eine verbesserte Handhabungsfreundlichkeit<br />
durch besondere mechanische Verschlusslösungen fällt ebenfalls<br />
unter das „Smart <strong>Pack</strong>aging“.<br />
Unter dem Begriff „Intelligente Verpackung“ werden dagegen<br />
Verpackungen zusammengefasst, die in gewissem Maße mit ihrer<br />
Umwelt kommunizieren können, um bspw. Zustandsänderungen<br />
des Produkts deutlich zu machen. Ein Beispiel hierfür wäre eine<br />
spezielle Beschichtung, die einen Farbumschlag erfährt, wenn<br />
die Kühlkette unterbrochen wurde. Als Kommunikationsmittel<br />
können hier jedoch auch Barcodes oder RFID-Transponder zum<br />
Einsatz kommen. In einigen Fällen wird unter der intelligenten<br />
Verpackung sogar verstanden, dass sie nicht<br />
nur den Zustand des Produkts überwacht,<br />
sondern aktiv darauf reagiert, bspw. durch<br />
das Einschalten einer aktiven Kühlung.<br />
In welchem Rahmen jedoch ebenfalls immer<br />
öfter über eine notwendige „Intelligenz“<br />
der Verpackung gesprochen wird, ist die<br />
Industrie 4.0. Hier benötigen insbesondere<br />
cyber-physische Systeme eine Möglichkeit,<br />
die Verpackung und ihren Zustand in der<br />
realen Welt auch gleichzeitig in der digitalen<br />
Welt abbilden zu können. Eine Verpackung<br />
gemäß den Vorgaben des „Smart <strong>Pack</strong>aging“<br />
bietet sicherlich einen Mehrwert, jedoch ist<br />
dies für eine Eignung im Sinne des Industrie-4.0-Gedankens<br />
nicht ausreichend. Die<br />
„Intelligente Verpackung“ hingegen kommt<br />
den Anforderungen schon deutlich näher.<br />
Allerdings muss neben der Kommunikation<br />
mit dem Kunden bzw. Verbraucher auch<br />
noch die Kommunikation mit der von der<br />
Industrie 4.0 propagierten „Smart Factory“<br />
möglich sein.<br />
Neben den beiden oben genannten Differenzierungen<br />
wird noch eine weitere benötigt,<br />
die die Frage beantwortet, welche<br />
Eigenschaften eine Verpackung aufweisen<br />
und mit welchen technischen Lösungen<br />
sie ausgestattet sein muss, damit sie für die<br />
Anforderungen der Industrie 4.0 geeignet<br />
ist. Wann ist also eine „intelligente Verpackung“<br />
auch eine „Verpackung 4.0“? Hierzu<br />
ist ein Blick auf das Konzept der Industrie<br />
4.0 notwendig.<br />
Geprägt wurde der Begriff „Industrie<br />
4.0“ im Rahmen der Hightech-Strategie<br />
der deutschen Bundesregierung. Gemeint<br />
ist die vierte industrielle Revolution, die<br />
auf die Vernetzung aller Maschinen, Produkte<br />
und Prozesse in einer sogenannten<br />
„Smart Factory“ hinausläuft. Um dieses<br />
Ziel zu erreichen, sollen Techniken wie<br />
bspw. drahtlose Netze, intelligente Objekte,<br />
Sensorik und Aktorik verwendet werden.