Oktober 2017 | Bürgerspiegel
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Sonderthema Seite 33<br />
Anzeige<br />
Zum Abschied von Saterlands Bürgermeister Hubert Frye in den vorzeitigen Ruhestand!<br />
Ein Ehrenmann - auch gegenüber Journalisten<br />
Von HENRIE LAIB<br />
Menschen in führenden Positionen<br />
schätzen ehrliche<br />
Mitarbeiter. Und Mitarbeiter<br />
schätzen ehrliche Führungskräfte.<br />
Diese Symbiose führt<br />
zu einem Miteinander, das<br />
von Respekt und Wertschätzung<br />
geprägt ist. Die Bibel<br />
sagt in Sprüche 16, 13: „Rechte<br />
Worte gefallen den Königen;<br />
und wer aufrichtig redet,<br />
wird geliebt.“<br />
Saterlands Bürgermeister<br />
Hubert Frye wurde wertgeschätzt.<br />
Und sicherlich auch<br />
von vielen seiner Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter als<br />
Chef und Vorbild geliebt. Das<br />
bewies die würdige und emotionale<br />
Verabschiedung von<br />
Hubert Frye, der gesundheitsbedingt<br />
in den vorzeitigen Ruhestand<br />
ging. Mit Dr. Heinrich<br />
Norrenbrock, dem Vorsitzenden<br />
des Saterländer Rates,<br />
stand ein Redner am Pult, der<br />
vor über 300 Gästen nicht nur<br />
die richtigen, sondern vor allem<br />
würdige und emotionale<br />
Abschieds- und Dankesworte<br />
für Hubert Frye fand.<br />
Ich lernte Hubert Frye vor der<br />
Kommunalwahl 2006 kennen.<br />
Er hatte mich zu sich nach<br />
Hause eingeladen und ich traf<br />
auf einen Amtsträger ohne Allüren<br />
und Arroganz. Frau Annelene<br />
hatte einen Erdbeerkuchen<br />
gebacken und am Tisch<br />
saß auch Tochter Silvia, die<br />
damals noch Journalistin werden<br />
wollte. Dieser Besuch hat<br />
mich beeindruckt. Ich habe in<br />
meinem Journalistenleben viele<br />
Prominente, hohe Würdenträger<br />
und Politiker getroffen,<br />
solche, denen ihr Bekanntheitsgrad<br />
nie zu Kopf gestiegen<br />
ist. Das waren aufrechte<br />
Menschen, Vorbilder. Ich habe<br />
aber auch andere getroffen<br />
- auch auf kommunaler Ebene.<br />
Solche, die vor Überheblichkeit<br />
strotzten, in Wirklichkeit<br />
aber ganz schwache Zeitgenossen<br />
waren. Hubert Frye gehörte<br />
nicht dazu. Er war und<br />
ist genau das Gegenteil. Wir<br />
haben uns die Jahre danach<br />
fast ausschließlich aus „amtlichen“<br />
Gründen oder auf Presseterminen<br />
getroffen. Hubert<br />
Frye war immer zuvorkommend,<br />
höflich, ein Ehrenmann.<br />
Und das eben auch gegenüber<br />
Journalisten, die vielleicht<br />
auch mal unbequeme Fragen<br />
stellten. Er war als Amtsträger<br />
einer wie Norbert Blüm. Einer,<br />
der auf dem Boden geblieben<br />
ist.<br />
Er war keiner wie Helmut<br />
Kohl, der Journalisten, die er<br />
nicht mochte, völlig ignorierte.<br />
„Den meisten Journalisten<br />
begegnete Kohl mit einer<br />
Mischung aus Herablassung,<br />
Patzigkeit und Misstrauen“,<br />
schrieb der SPIEGEL im Sommer<br />
<strong>2017</strong>. Solche gibt es auch<br />
auf der „niedrigeren“, der<br />
kommunalen und regionalen<br />
Ebene. Wie wohltuend dagegen<br />
ist einer wie Hubert Frye.<br />
So, wie ihn Dr. Norrenbrock in<br />
seiner Abschiedsrede geschildert<br />
hat, war er wohl auch bei<br />
seiner täglichen Arbeit als Bürgermeister,<br />
ein Ehrenmann. Einer,<br />
auf den man sich verlassen<br />
konnte.<br />
Ehrlich gesagt, hätte ich mir<br />
einen Menschen wie Hubert<br />
Frye auch in einer höheren<br />
Position gewünscht. Er hätte<br />
auch gut in den Landtag gepasst.<br />
Werter Herr Frye, als Journalist<br />
wünsche ich mir mehr<br />
Amtsträger wie Sie. Genießen<br />
Sie Ihren Ruhestand im Kreise<br />
Ihrer Familie und Freunden.<br />
Werden Sie bald wieder ganz<br />
gesund. Vielleicht sehen wir<br />
uns ja mal wieder bei einem<br />
frischen Stück Erdbeerkuchen.<br />
Ich würde mich freuen.<br />
Wie beliebt Saterlands Bürgermeister Hubert Frye ist, zeigte sich an der<br />
über 100 Meter langen Schlange der Gratulanten, zu denen auch die<br />
Saterländer Vereine gehörten. Die Kindergarten-Kids des kommunalen<br />
Kindergartens „Pusteblume“ ließen Luftballone mit Wunschkarten in<br />
den Himmel fliegen. Bürgermeister Hubert Frye und Ehefrau Annelene<br />
freuten sich - denn für sie sollten die Wünsche in Erfüllung gehen.