Taxi Times Berlin - Oktober 2017
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NEWS<br />
NEWSTICKER<br />
INKLUSIONSTAXI:<br />
FÖRDERUNG AUF DEM WEG<br />
Die Zuständigkeiten für das Inklusionstaxi<br />
sind zwischen den Senatsverwaltungen<br />
geklärt. Die Sozialverwaltung, die bereits<br />
für die Abrechnungen im Sonderfahrdienst<br />
und für Zuschüsse bei Fahrten im Rahmen<br />
des <strong>Taxi</strong>kontos zuständig ist, hat die Verantwortung<br />
für das Inklusionstaxi-Förderprogramm<br />
übernommen. Dass nicht auch noch<br />
die Wirtschaftsverwaltung für die finanzielle<br />
Förderung mit hineingezogen wurde, kann<br />
als sinnvolle Bündelung der Kräfte und als<br />
Versuch verstanden werden, das Projekt einfach<br />
und effizient zu gestalten, zumal wegen<br />
der <strong>Taxi</strong>preise auch die Verkehrsverwaltung<br />
involviert ist.<br />
Die Sozialverwaltung hat bereits einen<br />
Haushaltsantrag gestellt, dem zufolge im<br />
Doppelhaushalt 2018/19 ein hoher sechsstelliger<br />
Betrag für behindertengerechte Umbauten<br />
von <strong>Taxi</strong>s zur Verfügung stehen soll. Im<br />
Antrag sollen auch bereits Mittel für den<br />
Doppelhaushalt 2020/21 berücksichtigt worden<br />
sein. Wenn die Beratungen abgeschlossen<br />
sind, wollen Senatorin Breitenbach und<br />
Staatssekretär Fischer das <strong>Taxi</strong>gewerbe in<br />
einem Treffen mit dem <strong>Taxi</strong>gremium konkret<br />
über die Ergebnisse informieren. Geplant ist<br />
der 1. November. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> wird darüber<br />
berichten. <br />
sb<br />
HANDY AM STEUER: BIS 240 EURO<br />
Seit dem 23.9. gelten neue Sanktionen für<br />
bestimmte Verkehrsvergehen.<br />
Die Benutzung elektronischer Geräte (Handy,<br />
Tablet usw.) ohne Freisprech einrichtung<br />
bzw. Sprachsteuerung bei nicht ausgeschaltetem<br />
Motor macht künftig – außer einem<br />
Punkt in Flensburg – 100 Euro, bei Verursachung<br />
eines Schadens bis zu 240 Euro und<br />
einen Monat Fahrverbot.<br />
Behindern von Fahrzeugen mit Blaulicht<br />
(z. B. keine Rettungsgasse bilden): 200 bis<br />
320 Euro plus einen Monat Fahrverbot.<br />
Für illegale Autorennen (Organisation oder<br />
Teilnahme) drohen bis zu zwei Jahre Haft, bei<br />
Unfall mit Schwerverletzten oder Toten bis<br />
zu zehn Jahre. <br />
ar<br />
Umsonst geklebt – nicht jede Reklame gehört auf <strong>Taxi</strong>türen<br />
TAXIFAHRER MUSSTEN<br />
TÜRWERBUNG ENTFERNEN<br />
Ein Bürgerbegehren in <strong>Berlin</strong> kämpft um den Erhalt des Flughafens<br />
Tegel. Unterstützung bekam die Initiative auch von<br />
einigen <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrern. Mit einer Werbeaktion wurde<br />
der Bogen aber überspannt.<br />
Schon heute steht fest: Wenn der neue <strong>Berlin</strong>er Flughafen BER tatsächlich<br />
irgendwann eröffnet wird, wird er von vornherein zu klein<br />
sein, um das prognostizierte Fluggastaufkommen zu bewältigen.<br />
Deshalb soll der aktuelle Flughafen Tegel auch weiterhin im Betrieb<br />
bleiben. Diese Forderung stößt allerdings bei der <strong>Berlin</strong>er Landesregierung<br />
auf Ablehnung, weshalb die Tegel-Befürworter einen Verein<br />
„Tegel bleibt offen e. V.“ gegründet haben, der die <strong>Berlin</strong>er gemeinsam<br />
mit der Bundestagswahl in einem Volksentscheid darüber abstimmen<br />
ließ, ob der Senat sich erneut mit dem Thema befassen muss.<br />
In den Wahlkampf um die Ja-Stimme hatten sich zuvor auch etliche<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>unternehmer eingeschaltet. Der Verein „Tegel bleibt offen<br />
e. V.“ hatte bei der <strong>Berlin</strong>er Firma Phönix <strong>Taxi</strong>werbung Außenwerbefolien<br />
für 300 <strong>Taxi</strong>s erstellen lassen, auf denen neben dem Vereinslogo<br />
auch die Schriftzüge „<strong>Berlin</strong> – Weltstadt oder Provinz?“ und „<strong>Berlin</strong><br />
braucht Tegel“ angebracht waren. Dazwischen wies ein Text darauf<br />
hin, dass man am 24. September zum Volksentscheid „ja“ ankreuzen<br />
sollte. Das taten dann auch offiziell 56,1 Prozent der Wähler, was<br />
eine Bürgerinitiative in Brandenburg mit dem gleichen Ziel auslöste.<br />
Die Folien wurden seit dem 25. August durch Phönix-Mitarbeiter<br />
auf rund 130 <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>s angebracht. Deren Unternehmer hatten<br />
sich bereiterklärt, diese Werbung kostenlos zu fahren. Die Folien<br />
fielen der Polizei auf, als diese am darauffolgenden Montag am Flughafen<br />
Tegel die <strong>Taxi</strong>s hinsichtlich des Einbaus von Fiskaltaxametern<br />
und anderer Vorschriften kontrollierte.<br />
Nach Rücksprache mit der Genehmigungsbehörde LABO wurden<br />
die Kollegen anschließend aufgefordert, die Werbung wieder abzuziehen.<br />
Es handele sich dabei um politische Werbung, und die ist laut<br />
Paragraph 26, Absatz 2 der BOKraft verboten. Auf die Verhängung von<br />
Bußgeldern verzichteten die Beamten vor Ort bei allen Kollegen, die<br />
der Aufforderung zur Entfernung gleich nachkamen. Phönix stoppte<br />
weitere Beklebungen und bat per Facebook die Fahrer aller bisher<br />
beklebten <strong>Taxi</strong>s, die Folien unverzüglich zu entfernen.<br />
„Schade um die Zeit und die Kosten“, bedauert ein Phönix-Mitarbeiter<br />
die Aktion gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Man habe sich auf die<br />
Zusage des Vereins verlassen, der angeblich von der IHK grünes<br />
Licht bekommen hatte. <br />
jh<br />
FOTOS: Phönix <strong>Taxi</strong>werbung, Stanislav Statsenko / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
10 OKTOBER/ <strong>2017</strong> TAXI