Taxi Times Berlin - Oktober 2017
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ESSEN UND TRINKEN IM TAXI?<br />
KOMMT DRAUF AN, WAS!<br />
Schnell noch belegte Brötchen und Kaffee geholt und dann das Frühstück<br />
während der Fahrt zum Hauptbahnhof im <strong>Taxi</strong> nachholen – der Plan klingt<br />
aus Fahrgastsicht gut, aber nicht alle <strong>Taxi</strong>fahrer/innen machen da mit.<br />
Bei einer Umfrage in einer Facebook-Gruppe kam heraus, dass<br />
die Fahrgäste bei den meisten Kollegen im Auto nicht essen<br />
oder trinken dürfen. Wenn der Fahrgast sein Sprudelwasser<br />
öffnet, um es zu trinken, dann hat kaum einer etwas dagegen einzuwenden.<br />
Aber wenn jemand Döner oder Salamibrot oder Ziegenkäse<br />
im <strong>Taxi</strong> verspeisen möchte, setzen viele Kollegen Grenzen. Sie denken<br />
dabei schon an den folgenden Fahrgast, denn der möchte sicherlich<br />
auch gerne in einem wohlriechenden <strong>Taxi</strong> mitfahren.<br />
Ein Kollege aus Hamburg, Hakki Atakaya, hat in seinem <strong>Taxi</strong> an der<br />
Kopflehne auf dem Beifahrersitz einen Aufkleber angebracht: „<strong>Taxi</strong> =<br />
Imbissbude?“ Er lässt die Fahrgäste weder essen noch trinken, und für<br />
ihn ist es vollkommen egal, ob es eine kurze oder eine lange Fahrt ist.<br />
Dem Kollegen Özgür Bozkurt aus <strong>Berlin</strong> ist es ebenfalls ein Dorn im<br />
Auge. Er sagt dazu: „Von mir aus kann er nach Hamburg fahren. Im<br />
Auto wird außer Wasser nix getrunken, und gegessen erst gar nicht“.<br />
MAN WILL DIE FAHRGÄSTE JA NICHT VERTREIBEN<br />
Neben Hakki und Özgür gibt es aber auch Kollegen, die fast nichts<br />
dagegen hätten, und da sticht unser Kollege aus Düsseldorf, Tarhan<br />
Şatır, besonders hervor. Er sagt: „Ein großes Jaaaaa – wenn er nüchtern<br />
ist, weil der Fahrgast sich wohlfühlen soll in meinem <strong>Taxi</strong>“.<br />
Oder wie die Kollegin Contessa Corleone es beschreibt: „Etwas<br />
Kulanz schadet nicht. Und wenn etwas daneben geht, dann mache<br />
ich das eben sauber – ist eine Dienstleistung. Tut mir leid, das muss<br />
ich auch bei dieser Gelegenheit mal hier reinschreiben. Mich wundert<br />
es, dass die meisten Kollegen ein Nein als Antwort reingeschrieben<br />
haben. Daran erkennt man auch nix Gutes: Wenn wir immer Dienst<br />
nach Vorschrift machen, sucht der Fahrgast nach Alternativen, und<br />
das hält die <strong>Taxi</strong>branche auf lange Sicht nicht aus. Nicht vergessen,<br />
wir sind für den Fahrgast da und nicht der Fahrgast für uns! Eine<br />
gesamte und komplette Dienstleistung mit auch mal ein Auge zudrücken<br />
kann nur Sympathie auf der Gegenseite erzeugen. Ist meine<br />
persönliche Meinung – bitte nicht böse sein.“ <br />
hs<br />
MEHR TRINKGELD DURCH KLEINE LECKEREIEN<br />
Sieht man am späten Abend Jugendliche, so fragt man sich<br />
heutzutage schon mal, ob die sich ohne Bierflasche in der<br />
Hand nicht als vollwertige Menschen fühlen. Wenn sie damit<br />
wie selbstverständlich in ein <strong>Taxi</strong> steigen möchten, so heißt es<br />
meistens: „Die Getränke müssen draußen bleiben!“ Denn allzu<br />
oft wird unachtsam etwas verschüttet, und schon stinkt das<br />
Auto für mehrere Tage – schlechte Dienstleistung.<br />
Wo der Fahrgast sich wohlfühlt, da gibt er Trinkgeld und steigt<br />
gerne wieder ein. Mancher Fahrer hat am Lüftungsgitter ein<br />
Körbchen mit Bonbons, Mini-Tütchen Gummibärchen oder<br />
ähnlichen Leckereien, die er an die Fahrgäste ausgibt. Eine<br />
solche nette Geste wird oft wohlwollend honoriert. ar<br />
FOTO: pixabay.com / congerdesign<br />
26 OKTOBER/ <strong>2017</strong> TAXI