Hinz&Kunzt 296 Oktober 2017
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WWW.HINZUNDKUNZT.DE<br />
<strong>Kunzt</strong>&Kult<br />
FOTOS: CAMINO FILMVERLEIH, DANIEL KALINKE, ELKE WALFORD<br />
Ausstellung<br />
Hommage an eine Ausgegrenzte<br />
„Ich kann mich in so einer Welt nie mehr zurechtfinden“, schrieb die Künstlerin<br />
Anita Rée 1933 an ihre Schwester, bevor sie sich das Leben nahm. Dabei hatte<br />
die Hamburger Malerin schon so viele Widerstände gebrochen: Weil Frauen zu<br />
den Kunstakademien der Stadt regulär noch keinen Zugang hatten, nahm<br />
Anita Rée ihre Ausbildung selbst in die<br />
Hand, entwickelte sich zu einer der<br />
bedeutendsten Hamburger Malerinnen<br />
und schuf ab 1926 als Mitgründerin des<br />
Künstlerinnen-Netzwerks GEDOK<br />
neue Verhältnisse in der Hamburger<br />
Kultur szene. Vier Jahre später wurde sie<br />
als Tochter jüdischer Eltern von Nazis<br />
und ihren Mitläufern als „Artfremde“<br />
diffamiert und ausgeschlossen. Die<br />
Kunsthalle ehrt Anita Rée mit einer<br />
facettenreichen Retrospektive, die mehr<br />
als 200 Werke zeigt. •<br />
Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall,<br />
ab Fr, 6.10., 10 Uhr, Eintritt 6–14 Euro,<br />
www.hamburger-kunsthalle.de<br />
Film<br />
Hamburg auf die wilde Tour<br />
Anita Rée – hier ein Selbstbildnis – wurde<br />
von den Nazis als „Artfremde“ diffamiert.<br />
„Ich kann einstecken. Zur Not“, sagt Mauser. Da ist der 17-Jährige schon total<br />
verknallt. Mit Jackie an seiner Seite ist er zu allem bereit. Und dann trifft es ihn<br />
richtig hart: Sein Vater rastet aus, im Wohnzimmer liegt eine Leiche, die Polizei<br />
stellt Fragen. Sein nächster Boxgegner ist – oder war? – sein bester Freund.<br />
Die rätselhafte Brünette aus der Videothek will was von ihm. Und wieso sieht<br />
keiner außer Mauser diesen irren Indianer? Das Filmfest Hamburg zeigt mit<br />
„Es war einmal Indianerland“ ein Roadmovie vom Hamburger Stadtrand –<br />
bunt, wild und waghalsig. •<br />
Passage Kino, Mönckebergstraße 17, Sa, 7.10., 19 Uhr,<br />
Eintritt 9,50/7 Euro, www.filmfesthamburg.de<br />
Roadmovie nach dem<br />
Roman von Nils Mohl: „Es<br />
war einmal Indianerland".<br />
Literatur<br />
Starke Worte gegen die Angst<br />
Angststörungen und Panik zwangen<br />
Nicholas Müller, einst Sänger der<br />
Band Jupiter Jones, 2014 von der<br />
Bühne. Nun meldet er sich als<br />
Schriftsteller zu Wort: Sein Buch „Ich<br />
bin mal eben wieder tot“ erzählt davon,<br />
wie er lernte, Panikattacken auszuhalten<br />
und nach vorn zu blicken.<br />
In St. Georg liest er daraus vor. •<br />
Polittbüro, Steindamm 45, Do, 5.10.,<br />
20 Uhr, Eintritt 15/10 Euro,<br />
www.polittbuero.de<br />
Ausstellung<br />
Berührende Porträts<br />
Sie sind mit dem Leben davongekommen,<br />
doch ihre Gesichter spiegeln<br />
das Trauma des Krieges: Daniel Etter<br />
und SOS-Kinderdörfer zeigen Fotos<br />
von syrischen Kindern (Foto S. 47). •<br />
LFI Galerie, Springeltwiete 4, bis Mi,<br />
18.10., Mo–Fr, 10-18 Uhr, Eintritt frei,<br />
www.sos-kinderdoerfer.de/ausstellung<br />
Kinder<br />
Minecraft ohne Computer<br />
Buch, Spiel, Computerspiel? „Nanos<br />
Abenteuer“ ist alles in einem. Hier<br />
bestimmt das Publikum, wie die<br />
Geschichte weitergeht. Aber aufgepasst:<br />
Nano ist in der gefährlichen<br />
Welt von Minecraft unterwegs! Karl<br />
Olsberg zeigt zum Auftakt der Code<br />
Week, wie das Spiel ohne Computer<br />
funktioniert und wie Kinder selbst<br />
interaktive Geschichten entwickeln. •<br />
Zentralbibliothek, Hühnerposten 1,<br />
Sa, 7.10., 12.30 Uhr, Eintritt frei,<br />
www.hamburg.codeweek.de<br />
Konzert<br />
Taktvolle Paketzusteller<br />
Was passiert, wenn ein Jongleur und<br />
ein Schlagzeuger auf einer Minibühne<br />
einen Paketlieferdienst mimen? Die<br />
Rhythmusshow „Pakman“ macht es<br />
beim Festival KinderKinder hörbar –<br />
und begeistert auch Große. •<br />
Pakman, verschiedene Stadtteilzentren,<br />
ab Sa, 7.10., Eintritt 7–9 Euro,<br />
www.kinderkinder.de<br />
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