stahlmarkt 04.2012 (April)
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Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG,<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
<strong>04.2012</strong><br />
WWK<br />
WWK<br />
WWK<br />
Deutscher Stahlmarkt stabilisiert sich<br />
Informations- und Risikomanagement rückt in den Fokus<br />
Inspektionssysteme optimieren Prozessabläufe
4 K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Editorial K 5<br />
2012 wird entscheidend<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
wiebke.sanders@stahleisen.de<br />
WW K Deutschlands Stahlproduzenten zeigten sich auf<br />
der Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«,<br />
Anfang März in Düsseldorf, verhalten optimistisch. »Seit<br />
Jahresbeginn mehren sich die Anzeichen, dass sich die<br />
Stahlkonjunktur in Deutschland stabilisiert«, so Hans<br />
Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh.<br />
WW K Trotz alledem: Die Stahlindustrie in Deutschland<br />
und Europa sieht sich massiv in ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />
bedroht. Kein anderer Wirtschaftszweig werde derzeit<br />
so stark von europäischen und nationalen Regelungen<br />
gemaßregelt wie die Stahlindustrie, heißt es. Der<br />
Emissionsrechtehandel und die Energiewende sind die<br />
wesentlichen Themen in diesem Jahr. Dies hat sich auch<br />
im Verlauf der Handelsblatt-Jahrestagung immer wieder<br />
bestätigt. Lesen Sie mehr dazu ab S. 10 und S. 14.<br />
WW K Im kommenden Jahr startet die dritte Handelsperiode<br />
für CO 2<br />
-Zertifikate. Hierfür wurden aber neue<br />
Richtwerte, sogenannte Benchmarks, festgelegt, die bis<br />
zu 10 % unter den Emissionen der effizientesten An lagen<br />
in der EU liegen. »Technisch ist das nicht erreichbar«, so<br />
Kerkhoff. Außerdem werde die Situation durch zusätzliche<br />
politische Bestrebungen, dem Emissionsrechtehandel<br />
Zertifikate zu entziehen, nur noch verschärft. Der<br />
Stahlpräsident kritisierte weiter: »Der Emissionsrechtehandel<br />
wurde mit dem Ziel eingerichtet, ihn über die EU-<br />
Mitgliedstaaten hinaus als globales Instrument für den<br />
Klimaschutz in der Welt zu etablieren. Auch im vergangenen<br />
Jahr ist die Europäische Kommission diesem Ziel<br />
keinen Schritt näher gekommen.« Tatsächlich hat sich<br />
bisher kein weiterer Kontinent in der Welt diesem Handelssystem<br />
angeschlossen. Die europäische Stahlindustrie<br />
ist dadurch eindeutig benachteiligt.<br />
WW K Darüber hinaus wird in diesem Jahr die EU-Richtlinie<br />
zur Energieeffizienz verabschiedet, wobei der Primärenergieverbrauch<br />
in Europa bis zum Jahr 2020 um<br />
20 % reduziert werden soll – jährlich sind 1,5 % bei<br />
den Endkunden einzusparen. Die Stahlunternehmen in<br />
Deutschland unterstützen den effizienten Einsatz von<br />
Energie und Rohstoffen schon im eigenen Interesse und<br />
arbeiten seit Langem daran, ihren Energieverbrauch zu<br />
optimieren. Doch sind die europäischen Vorgaben nicht<br />
erreichbar und deutsche Produzenten sehen sich heute<br />
für ihre erbrachten Vorleistungen be straft. Gefordert<br />
wird ein Konzept, bei dem Umwelt verträglichkeit, Versorgungssicherheit<br />
und Wirtschaftlichkeit gleichwertig<br />
behandelt und gleichermaßen angestrebt werden.<br />
WW K Schließlich ist der Werkstoff Stahl Ausgangsmaterial<br />
für die deutschen Schlüsselbranchen, sichert somit<br />
Wachstum und Wohlstand und ist maßgeblich an einer<br />
nachhaltigen Ressourcenschonung beteiligt.<br />
»<br />
2012<br />
wird ein entscheidendes Jahr.<br />
Die Politik hat alle Möglichkeiten, ein<br />
starkes Zeichen pro Industrie zu setzen.<br />
Hans Jürgen Kerkhoff,<br />
auf der Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />
(Foto. EUROFORUM/Palik)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
6 K<br />
INHALT <strong>04.2012</strong><br />
SEITENBLICK<br />
8 Mehr Arbeit für Insolvenzgerichte<br />
HANDELSBLATT-JAHRESTAGUNG<br />
»STAHLMARKT 2012«<br />
10 Stahlkonjunktur in Deutschland stabilisiert sich<br />
14 Energiekonzept lässt Fragen offen<br />
16 Die Diskussion über alternative Technologien zur Stahlerzeugung<br />
ist unausweichlich<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
18 US-Industrie sucht gesetzlichen Schutz vor Billigimporten<br />
22 70.000.000 Tonnen gekocht<br />
24 Neue Firmenschriften<br />
Informations- und Risiko-Management – Kundenportfolio<br />
ohne<br />
DDMonitor<br />
mit<br />
DDMonitor<br />
BRANCHENBERICHT<br />
25 Wachstumspause für den Maschinenbau<br />
28 Werkzeugmaschinenindustrie gut in Schwung<br />
SPECIAL: STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />
30 Forderungsausfälle gezielt vermeiden<br />
32 Zusammenschluss bauforumstahl und<br />
Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />
36 Professionelles Planungstool eröffnet nahezu<br />
unbegrenzte Möglichkeiten<br />
38 Präziser als nötig<br />
40 Optimierte Sägebänder sind auf den Kunden abgestimmt<br />
42 Optimierte Werkstattkonzepte und Softwarelösungen<br />
für die Rohrleitungsbranche<br />
46 Stahlspezialist fertigt Kunstwerk<br />
verfügbare externe Informationen große Risiken<br />
kleine Risiken<br />
sehr große Risiken<br />
mittlere Risiken drohendes Risiko<br />
(120403344/1) Quelle: EOS<br />
SPECIAL: MESSEN, PRÜFEN, INSPIZIEREN<br />
50 Qualität nachweisen, Produktionsparameter vorgeben<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
58 Vom internen Dienstleister zum eigenständigen Walzwerk<br />
60 Optimale Werkstoffkombination<br />
62 Designorientiert und individuell<br />
RUBRIKEN<br />
63 StahlTermine<br />
64 Veranstaltungen<br />
66 Fachmedien<br />
68 Recht<br />
70 Personalien<br />
72 Inserentenverzeichnis<br />
74 Vorschau/Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
worldsteel-Report K 7<br />
Weltrohstahlproduktion Februar 2012<br />
STAHLMARKT 2012 Auf der<br />
16. Handelsblatt-Jahrestagung<br />
diskutierten die Teilnehmer u. a.<br />
über die Stahlkonjunktur in<br />
Deutschland, offene Fragen des<br />
deutschen Energiekonzepts und<br />
die Bedeutung von Stahl im<br />
Klimaschutz.<br />
STAHLHANDEL & STAHL-<br />
SERVICE-CENTER Der Stahlhandel<br />
und die Stahl-Service-<br />
Center stellen sich den aktuellen<br />
Herausforderungen, so zum<br />
Beispiel beim richtigen Risikound<br />
IT-Management. Optimale<br />
Software- und Werkstattlösungen<br />
gehören ebenfalls dazu.<br />
10<br />
30<br />
50<br />
NACHZUWEISENDE<br />
QUALITÄT Steigende<br />
Produktions geschwindigkeiten bei<br />
gleichbleibend hoher Qualität sind<br />
die Schlüssel für eine wirtschaftliche<br />
Fertigung. Unter anderem<br />
unterstützen hier Lösungen auf der<br />
Basis automatischer Inspektionssysteme<br />
bei der Optimierung der<br />
Prozessabläufe.<br />
Fotos: Isra Parsytec, EOS, Palik/EUROFORUM<br />
J Die 59 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 97 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2011 in 1.000 t. Algerien, Iran, Libyen, Marokko und<br />
Quatar werden in der Statistik nicht länger aufgeführt.<br />
e – geschätzt, r – revidiert, (1) lt. CISA<br />
Februar<br />
2012<br />
Januar<br />
2012<br />
Februar<br />
2011<br />
% Veränd.<br />
Feb. 12/11<br />
2 Monate Veränderung<br />
2012 2011<br />
in %<br />
Belgien 470 e 500 699 – 32,7 970 1.449 – 33,1<br />
Bulgarien 60 e 65 e 61 – 2,0 125 129 – 2,7<br />
Deutschland 3.583 3.353 3.697 – 3,1 6.951 7.362 – 5,6<br />
Finnland 324 341 351 – 7,7 665 721 – 7,7<br />
Frankreich 1.300 1.359 1.190 9,3 2.659 2.412 10,2<br />
Griechenland 145 e 150 e 167 – 13,2 292 334 – 12,6<br />
Großbritannien 562 672 764 – 26,4 1.233 1.654 – 25,4<br />
Italien 2.420 e 2.195 2.316 4,5 4.615 4.415 4,5<br />
Luxemburg 170 e 160 e 236 – 28,0 350 485 – 27,8<br />
Niederlande 547 619 566 – 3,3 1.168 1.184 – 1,4<br />
Österreich 598 625 617 – 3,0 1.223 1.247 – 1,9<br />
Polen 810 e 790 673 20,4 1.600 1.331 20,2<br />
Rumänien 380 e 330 e 330 15,2 710 610 16,4<br />
Schweden 379 413 451 – 16,0 792 886 – 10,6<br />
Slowakei 375 329 361 3,9 704 786 – 10,4<br />
Slowenien 60 e 56 58 2,7 116 115 0,9<br />
Spanien 1.169 1.179 1.364 – 14,3 2.348 2.720 – 13,7<br />
Tschechien 425 457 443 – 4,0 882 939 – 6,0<br />
Ungarn 124 146 130 – 4,7 270 271 – 0,4<br />
Weitere EU-Länder (27) (e) 167 e 180 e 153 8,7 342 323 5,9<br />
European Union (27) 14.069 13.920 14.627 – 3,8 28.016 29.371 – 4,6<br />
Bosnien- Herzegovina 39 65 e 49 – 20,0 85 108 – 21,3<br />
Kroatien 5 e 5 e 11 – 54,8 10 19 – 48,3<br />
Mazedonien 30 e 35 e 28 7,0 65 63 3,1<br />
Norwegen 60 e 65 e 42 44,6 123 88 39,2<br />
Serbien 90 e 79 155 – 41,9 169 305 – 44,4<br />
Türkei 2.762 3.135 2.460 12,3 5.897 5.201 13,4<br />
Europa außer EU 2.986 3.384 2.745 8,8 6.349 5.785 9,7<br />
Kasachstan 285 e 317 374 – 23,7 602 788 – 23,6<br />
Moldawien 0 e 0 0 ± 0,0 0 0 ± 0,0<br />
Russland 5.575 e 5.948 5.552 0,4 11.523 11.479 0,4<br />
Ukraine 2.680 e 2.871 2.722 – 1,6 5.551 5.641 – 1,6<br />
Usbekistan 45 e 47 57 – 21,2 92 116 – 20,6<br />
Weißrussland 195 e 220 196 – 0,6 415 419 – 1,0<br />
C.I.S. (6) 8.780 9.404 8.902 – 1,4 18.184 18.443 – 1,4<br />
El Salvador 10 e 10 7 42,9 20 13 53,8<br />
Guatemala 50 e 50 29 72,4 100 57 75,4<br />
Kanada 1.100 e 1.050 e 907 21,3 2.250 1.958 14,9<br />
Kuba 20 e 20 27 – 25,9 40 48 – 16,7<br />
Mexiko 1.475 e 1.575 1.404 5,0 3.050 2.923 4,4<br />
Trinidad und Tobago 30 e 35 51 – 40,8 65 109 – 40,2<br />
USA 7.260 7.600 6.690 8,5 14.967 13.881 7,8<br />
Nordamerika 9.945 10.340 9.114 9,1 20.492 18.988 7,9<br />
Argentinien 450 397 440 2,2 846 802 5,5<br />
Brasilien 2.778 2.780 2.687 3,4 5.589 5.451 2,5<br />
Chile 100 e 105 130 – 23,1 205 281 – 27,0<br />
Ecuador 50 e 52 32 56,3 102 64 59,4<br />
Kolumbien 110 e 113 101 8,9 223 201 10,9<br />
Paraguay 5 e 4 1 400,0 9 2 350,0<br />
Peru 95 e 98 67 41,8 193 139 375,0<br />
Uruguay 10 e 9 4 150,0 19 4 ± 0,0<br />
Venezuela 230 e 240 298 – 22,8 470 562 – 16,4<br />
Südamerika 3.828 3.798 3.761 1,8 7.656 7.506 2,0<br />
Ägypten 532 514 447 19,1 1.042 1.010 3,1<br />
Saudi-Arabien 435 e 464 424 2,6 899 891 0,9<br />
Südafrika 640 e 570 e 676 – 5,3 1.210 1.280 – 5,4<br />
Afrika/Mittlerer Osten 1.607 1.549 1.547 3,9 3.151 3.181 – 1,0<br />
China (1) 55.883 52.072 54.095 3,3 112.616 110.145 2,2<br />
Indien 5.700 e 6.100 e 5.734 – 0,6 11.800 11.879 – 0,7<br />
Japan 8.608 8.631 8.936 – 3,7 17.238 18.591 – 7,3<br />
Südkorea 5.449 5.120 5.063 7,6 11.223 10.727 4,6<br />
Taiwan, China 1.780 e 1.900 e 1.818 – 2,1 3.680 3.871 – 4,9<br />
Asien 77.420 73.823 75.646 2,3 156.557 155.214 0,9<br />
Australien 465 e 380 e 561 – 17,2 845 1.218 – 30,6<br />
Neuseeland 83 e 78 70 18,5 161 146 10,2<br />
Ozeanien 548 458 631 – 13,2 1.006 1.364 – 26,3<br />
Gesamt (59 Länder) 119.183 116.675 116.972 1,9 241.409 239.851 0,6<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
8 K<br />
SEITENBLICK<br />
Mehr Arbeit für<br />
Insolvenzgerichte<br />
Die Statistik vermittelt ein trügerisches Bild: Im vergangenen Jahr sind in<br />
Deutschland deutlich weniger Unternehmen in Zahlungsnöte geraten als<br />
2011. Gut 30.000 Insolvenzen bedeuten den drittniedrigsten Wert seit<br />
2001. Aber der Trend dreht sich, denn die Konjunktur kühlt sich ab. Die<br />
Großpleiten der jüngsten Vergangenheit lassen Schlimmes erahnen. Und<br />
dann sorgt noch eine Gesetzesänderung dafür, dass die Insolvenzgerichte<br />
möglicherweise bald mehr zu tun haben werden.<br />
WW K Die Zahl der großen und prominenten<br />
Unternehmen, die wegen Überschuldung<br />
oder Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden<br />
mussten, hat in den vergangenen Mo -<br />
naten stark zugenommen. Im November<br />
erwischte es den Druckmaschinenhersteller<br />
manroland, kurz darauf die Solartechnikspezialisten<br />
Solon und Solar Millennium. Es<br />
folgte die Heitkamp Bauholding GmbH, und<br />
im Januar stürzte die Drogeriekette Schlecker.<br />
Sind das die Vorboten einer schlechteren<br />
Konjunktur? Droht eine neue Insolvenzwelle?<br />
Experten winken ab. Chris toph<br />
Niering beispielsweise, der Vorsitzende des<br />
Verbands der Insolvenzverwalter (VID), weist<br />
darauf hin, dass die Großpleiten der vergangenen<br />
Monate alle unterschiedliche branchen-<br />
oder unternehmensspezifische Ursachen<br />
hatten. Aus diesem Grund sei die Entwicklung<br />
keineswegs symptomatisch für<br />
andere Wirtschaftszweige, meint er. Auch<br />
Helmut Rödl, Vorstand der Wirtschaftsauskunftsfirma<br />
Creditreform, die das Insolvenzgeschehen<br />
intensiv beobachtet, ist sicher,<br />
dass die jüngsten Fälle keine Anzeichen für<br />
eine drohende Rezession sind. Allerdings<br />
wird die Zahl der Unternehmen, die in Zahlungsnöte<br />
geraten, nach seiner Einschätzung<br />
in diesem Jahr wieder leicht zunehmen.<br />
Im vergangenen Jahr hatten in Deutschland<br />
erstmals seit längerer Zeit deutlich weniger<br />
Unternehmen Insolvenz anmelden müssen.<br />
Creditreform registrierte 30.200 Fälle –<br />
das bedeutete einen Rückgang von 5,8 %<br />
gegenüber 2010. Damit steht Deutschland<br />
im europäischen Vergleich glänzend da. Nur<br />
Österreich und Dänemark meldeten für 2011<br />
einen noch stärkeren Rückgang bei den<br />
»<br />
Im<br />
vergangenen Jahr hatten<br />
in Deutschland erstmals seit<br />
längerer Zeit deutlich weniger<br />
Unternehmen Insolvenz<br />
anmelden müssen.<br />
Insolvenzen. Dagegen sorgte die prekäre<br />
Situation der Volkswirtschaften in Griechenland,<br />
Spanien, Portugal und auch Irland<br />
dafür, dass dort zuletzt deutlich mehr Unternehmen<br />
ins Straucheln gerieten.<br />
Für Deutschland erwartet Rödl in diesem<br />
Jahr etwa 32.000 Unternehmenszusammenbrüche,<br />
knapp 2.000 mehr als 2011. Das sei<br />
eine Folge der Konjunkturabkühlung.<br />
Außerdem zeigten sich viele Banken zunehmend<br />
kritisch bei der Kreditvergabe, was<br />
manche Firma in Not bringen könnte. Nach<br />
Einschätzung von Creditreform könnte insbesondere<br />
für Unternehmen des Transportgewerbes<br />
und der Bauwirtschaft sowie für<br />
einige Dienstleister die Luft dünn werden.<br />
Sorgen müssen sich meist kleine Betriebe<br />
machen. Etwa 80 % der Insolvenzverfahren<br />
betreffen Unternehmen, die höchstens fünf<br />
Mitarbeiter beschäftigen. Insgesamt sieht<br />
Rödl Deutschlands Unternehmen jedoch in<br />
einer deutlich stabileren Verfassung als zu<br />
Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008. Die<br />
Ertragskraft sei in vielen Fällen gut und die<br />
meisten Firmen verfügten heute über eine<br />
sehr viel bessere Ausstattung mit Eigenkapital.<br />
Bei vielen Mittelständlern, insbesondere<br />
aus der verarbeitenden Industrie, beträgt<br />
der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme<br />
mehr als 30 % – ein im internationalen<br />
Vergleich nur selten erreichter Wert.<br />
Gut möglich, dass die Insolvenzzahlen in<br />
den nächsten Wochen auch noch aus einem<br />
anderen Grund steigen, der mit der Konjunkturentwicklung<br />
nur mittelbar zu tun<br />
hat: der Reform des Insolvenzrechts. Die im<br />
März in Kraft getretene Novelle erleichtert<br />
insolventen Firmen die Sanierung sowie<br />
einen Neuanfang. Auch bietet sie Betroffenen<br />
größere Möglichkeiten, an der Sanierung<br />
mitzuarbeiten. Eine Sanierung in<br />
Eigenverwaltung – da bleibt das Management<br />
an Bord, arbeitet aber unter Aufsicht<br />
eines Insolvenzverwalters – ist nun deutlich<br />
leichter durchzuführen, als das früher der<br />
Fall war. Insolvenzexperten vermuten, dass<br />
manche Unternehmen, die sich in Zahlungsnöten<br />
befinden, gewartet haben, bis die<br />
Ge setzesänderung in Kraft tritt und erst<br />
jetzt zum Insolvenzgericht gehen. Somit<br />
könnte es unter Umständen schon bald zu<br />
deutlich mehr Insolvenzfällen kommen.<br />
Aber aus Sicht der Betroffenen ist das ein<br />
riskantes Spiel. Schließlich ist Insolvenzverschleppung<br />
kein Kavaliersdelikt.<br />
Mit der Novelle will der Gesetzgeber<br />
strauchelnden Firmen Anreize bieten, möglichst<br />
frühzeitig Insolvenz anzumelden.<br />
Denn die Aussichten auf eine Sanierung sind<br />
sehr viel größer, wenn der Unternehmer<br />
nicht bis zuletzt versucht, zu retten, was<br />
nicht mehr zu retten ist. ber (sm 120403553) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
10 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />
Stahlkonjunktur in Deutschland<br />
stabilisiert sich<br />
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl ist zuversichtlich<br />
Düsseldorf. Die Stahlindustrie kann mit Zuversicht in das Jahr 2012<br />
schauen. So wie die Branche in den vergangenen Jahren der Motor der<br />
Konjunktur war, so ist sie aktuell ein fester Ankerpunkt in der Staatsschuldenkrise.<br />
Dies gab Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl (WV Stahl) und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh, zur<br />
16. Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012« bekannt.<br />
Hans Jürgen Kerkhoff<br />
WW K Im letzten Jahr hat die Stahlkonjunktur<br />
zwei verschiedene Gesichter gezeigt. Auf<br />
ein starkes erstes Halbjahr folgte ein schwächeres<br />
zweites Halbjahr. Besonders in Europa<br />
hat die Unsicherheit, die mit der Zuspitzung<br />
der Euro-Staatsschuldenkrise entstanden<br />
ist, die Stahlkonjunktur 2011 gebremst.<br />
Seit Jahresbeginn gibt es vermehrt An -<br />
zeichen, dass sich die Stahlkonjunktur in<br />
Deutschland stabilisiert, hieß es. So ist zum<br />
einen im Vergleich zum Dezember die deutsche<br />
Rohstahlproduktion im Januar wieder<br />
»<br />
Seit<br />
Jahresbeginn mehren<br />
sich die Anzeichen, dass<br />
sich die Stahlkonjunktur in<br />
Deutschland stabilisiert.<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />
Vorsitzender Stahlinstitut VDEh<br />
ange stiegen. Zum zweiten hat sich die Auftragslage<br />
der Stahlunternehmen verbessert.<br />
In Deutschland lagen die Bestellungen im<br />
Januar mit 3,8 Mill. t auf dem höchsten<br />
Niveau seit März 2010.<br />
Damit haben sich auch die Auftragsbestände<br />
weiter erhöht und liegen aktuell<br />
Stahlmarktprognose Deutschland 2012<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
40<br />
43 43<br />
29<br />
37<br />
41 41<br />
rd. 20 % über dem Vorjahreswert. In dieses<br />
positive Bild passt, dass die Umfragewerte<br />
zum Geschäftsklima des Münchner Konjunkturforschungsinstituts<br />
ifo für die Stahlindustrie<br />
im Trend seit Dezember 2011 aufwärtsgerichtet<br />
sind. Befürchtungen, es<br />
könnte eine ähnliche Krise wie im Winterhalbjahr<br />
2008/2009 eintreten, werden somit<br />
nicht bestätigt.<br />
Die positiven Entwicklungen der vergangenen<br />
Wochen waren auch durch den Lagerzyklus<br />
getrieben. Nachdem die Läger bei Handel<br />
und Stahl-Service-Centern in Deutschland<br />
im Dezember auf ein sehr niedriges Niveau<br />
(120403557/2) Quelle: WV Stahl<br />
47<br />
49<br />
46<br />
33<br />
43,9 44,3 44,0<br />
20<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f<br />
f = Prognose<br />
Marktversorgung (Mill. t) Rohstahlproduktion (Mill. t)<br />
2006er Niveau<br />
überschritten<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Über 200 Teilnehmer kamen Anfang März zur<br />
Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />
(Fotos: Lukas Palik/EUROFORUM)<br />
(120403557/0)<br />
gefallen waren, füllt in der Folge besonders<br />
der Distributionssektor seine Bestände wieder<br />
auf. Bei den Lagerbewegungen sei die<br />
Branche in ein neues Kontinuum getreten, da<br />
ausgehend von den Entwicklungen auf den<br />
Rohstoffmärkten und der Finanzmarktkrise<br />
der Markt zunehmend über den Distributionssektor<br />
versorgt wird, so Kerkhoff. Dementsprechend<br />
sei die Stahlkonjunktur tendenziell<br />
schwerer zu prognostizieren.<br />
Robuste Stahlnachfrage erwartet<br />
Die Verfassung der Industrie in Deutschland<br />
bietet jedoch eine solide Basis für eine gute<br />
Stahlkonjunktur 2012. Verschiedene Wirtschaftsverbände<br />
der Stahlabnehmerbranchen<br />
erwarten für dieses Jahr ein weiteres<br />
Wachstum. So prognostiziert etwa der Wirtschaftsverband<br />
Stahl- und Metallverarbeitung<br />
(WSM) Zuwächse in der Produktion<br />
von bis zu 4 %.<br />
Vor diesem Hintergrund geht die WV<br />
Stahl davon aus, dass die Stahlnachfrage in<br />
Deutschland 2012 robust bleiben wird.<br />
Nach zwei sehr wachstumsstarken Jahren,<br />
die insbesondere durch Aufholeffekte ge -<br />
prägt waren, sei allerdings eine Beruhigung<br />
zu erwarten. Bei der Rohstahlproduktion<br />
dürfte laut Kerkhoff in etwa das hohe<br />
Niveau des Vorjahres von 44,3 Mill. t gehalten<br />
werden. Die WV Stahl prognostiziert<br />
44 Mill. t für 2012. Mit dieser konjunkturell<br />
soliden Perspektive bleibe der deutsche<br />
Stahlmarkt ein Stabilitätsanker in der Europäischen<br />
Union.<br />
Allerdings sollten angesichts der stabilen<br />
Entwicklung in Deutschland die Risiken im<br />
Starke Industrie – starke Volkswirtschaft<br />
Wertschöpfungsanteile der Industrie<br />
im Vergleich (in %)<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
25 26 26<br />
16<br />
1995 2008<br />
19<br />
14<br />
25<br />
D UK F I<br />
21<br />
102<br />
101<br />
100<br />
99<br />
98<br />
97<br />
96<br />
95<br />
94<br />
93<br />
92<br />
91<br />
90<br />
europäischen Wirtschafts- und Währungsraum<br />
nicht unerwähnt bleiben. Wichtige<br />
potenzielle Bruchstellen für das Konjunkturbild<br />
stellen laut WV Stahl die Euroschuldenkrise<br />
sowie die Instabilität der Finanzmärkte<br />
dar. Sorge bereite auch die schwache Konjunktur<br />
v. a. in den südlichen Mitgliedslän-<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
(1.Quartal 2008 = 100)<br />
D UK F I<br />
Q1.08<br />
Q2.08<br />
Q3.08<br />
Q4.08<br />
Q1.09<br />
Q2.09<br />
Q3.09<br />
Q4.09<br />
Q1.10<br />
Q2.10<br />
Q3.10<br />
Q4.10<br />
Q1.11<br />
In Deutschland hat das produzierende Gewerbe zu mehr als zwei Dritteln<br />
den Aufschwung in 2010 und 2011 getragen.<br />
Q2.11<br />
Q3.11<br />
Q4.11<br />
(120403557/4) Quelle: WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
12 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />
<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Marktversorgung Italien (in Mill. t)<br />
39 39<br />
36<br />
23<br />
29 30<br />
(120403557/3) Quelle: WV Stahl<br />
dern der Eurozone. Zwar wird die Stahlnachfrage<br />
in der EU laut der neuesten Prognose<br />
des europäischen Stahlverbandes Eurofer<br />
nur moderat zurückgehen. Jedoch seien insbesondere<br />
in Italien und Spanien Einbrüche<br />
zu erwarten. So sei laut Kerkhoff damit zu<br />
rechnen, dass der innereuropäische Wettbewerb<br />
allgemein zunehmen wird.<br />
Auch die Wettbewerbsfähigkeit auf den<br />
globalen Stahlmärkten werde hoch bleiben.<br />
Erstens bilden sich Überkapazitäten in China<br />
nur sehr langsam zurück. Zweitens erhöhe<br />
sich im Zuge des WTO-Beitritts der Marktzugang<br />
für russische Stahlexporte. Zudem<br />
werden in der Türkei in großem Maße Stahlkapazitäten<br />
ausgebaut.<br />
Die Rohstoffversorgung<br />
als zentraler Faktor<br />
Ein zentraler Risikofaktor für die Stahlkonjunktur<br />
bleibe weiterhin die Rohstoffversorgung.<br />
Trotz des zwischenzeitlichen Dynamikverlustes<br />
auf den Stahlmärkten gab es<br />
bei den stahlspezifischen Rohstoffen keine<br />
preisliche Entspannung. Beispielsweise liegen<br />
die Preise von Eisenerz, dem für die<br />
Stahlindustrie wichtigsten Rohstoff, um<br />
28<br />
+5% -8%<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f<br />
Marktversorgung Spanien (in Mill. t)<br />
24<br />
23<br />
18<br />
12 13 13 13<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
192<br />
Marktversorgung EU (in Mill. t)<br />
201<br />
185<br />
121<br />
148<br />
159 156<br />
+7% -2%<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f<br />
+1% -3%<br />
mehr als das Dreifache über dem Durchschnitt<br />
des »Stahlboomjahres 2007«. Auch<br />
bei den anderen Rohstoffen wie Kohle und<br />
Schrott haben sich die Preise auf einem<br />
hohen Niveau festgesetzt. Insgesamt zeigt<br />
die Preisentwicklung für stahlrelevante Rohstoffe<br />
eine deutliche Sonderentwicklung.<br />
Während sich die Rohstoffpreise seit 2003<br />
Das Steel-TV-Video: »Stahlmarkt 2012«<br />
auf Eurobasis um das 2,5-fache verteuerten,<br />
haben sich die Stahlrohstoffe mehr als vervierfacht.<br />
Auch 2012 werden hohe Rohstoffpreise<br />
und Volatilität aktuell bleiben, so<br />
Kerkhoff.<br />
Die Erfahrungen der letzten drei Jahre<br />
haben laut Kerkhoff zu zwei wichtigen<br />
Erkenntnissen geführt. Es sei erstens sichtbar<br />
geworden, dass sich Länder mit einer<br />
»<br />
Unsere<br />
Prognose für 2012<br />
sind 44 Mill. t. Mit dieser<br />
konjunkturell soliden<br />
Perspektive bleibt der<br />
deutsche Stahlmarkt ein<br />
Stabilitätsanker in der EU.<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />
Vorsitzender Stahlinstitut VDEh<br />
starken Industrie von den Verwerfungen der<br />
großen Wirtschafts- und Finanzkrise schneller<br />
als andere erholt haben. Zweitens ließe<br />
sich feststellen, dass gerade Deutschland<br />
hier besonders gut aufgestellt sei. Das liegt<br />
v. a. an der Stärke der deutschen Industrie.<br />
Die einzelnen Branchen sind entlang der<br />
Wertschöpfungsketten eng miteinander verflochten,<br />
wie zwei wissenschaftliche Studien<br />
des Rheinisch-Westfälischen Instituts für<br />
Wirtschaftsforschung (RWI) und der Unternehmensberatung<br />
Booz & Company zeigen<br />
(s. <strong>stahlmarkt</strong> Heft 03.2012, S. 16ff.).<br />
(sm 120403557) K<br />
Das Video von Steel-TV zur 16. Handelsblatt-Jahrestagung<br />
»Stahlmarkt<br />
2012« mit Stimmen zur Konferenz<br />
<br />
magazin.de/crossmedia oder direkt<br />
über den beigefügten QR-Code.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />
K 13
14 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />
Energiekonzept lässt Fragen offen<br />
Die deutsche Stahlindustrie muss konkurrenzfähig bleiben<br />
Düsseldorf. Die integrierte Wertschöpfungskette und die enge Zusammenarbeit<br />
in System- und Innovationspartnerschaften sind eine entscheidende<br />
Grundlage für den Erfolg des deutschen Geschäftsmodells. Wird die Stahlindustrie<br />
durch industrieferne energie- und klimapolitische Regelungen<br />
bedroht, so sind auch automatisch alle anderen Glieder der Kette in Gefahr,<br />
wie Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />
Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh, warnte.<br />
WW K Nur mit den stahlbasierten Wertschöpfungsketten<br />
wird es gelingen, die zukünftigen<br />
Herausforderungen zu bewältigen, die<br />
aus globalen oder nationalen Megatrends<br />
wie Mobilität, Urbanisierung oder effizienter<br />
Verwendung von Energie und Ressourcen<br />
entstehen, so Kerkhoff. So sei gerade der<br />
Werkstoff Stahl von großer Bedeutung,<br />
wenn es darum geht, sich den zukünftigen<br />
Herausforderungen zu stellen.<br />
Die technologischen Lösungen für die<br />
Aufgaben der Zukunft können nur mit einer<br />
starken Industrie und einer leistungsfähigen<br />
Werkstoffbasis gefunden werden. Bedroht<br />
werde die deutsche industrielle Werkstoffbasis<br />
allerdings durch die gegenwärtige Klimapolitik.<br />
Betrachtet man alle Maßnahmen,<br />
die durch energie- und klimapolitische Regelungen<br />
in Deutschland und Europa auf die<br />
Stahlindustrie zukommen, so drohen Zu -<br />
satzkosten von 1 bis 1,5 Mrd. € jährlich. Zu<br />
diesen Ergebnissen kamen zwei wissenschaftliche<br />
Studien des Rheinisch-Westfälischen<br />
Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(RWI) und der Unternehmensberatung Booz<br />
& Company (s. <strong>stahlmarkt</strong> 03.2012, S. 16ff.).<br />
Die EU-Kommission hat für die Stahlindustrie<br />
ab 2013 Richtwerte, sogenannte<br />
Benchmarks, festgelegt, die bis zu 10 %<br />
unter den Emissionen der effizientesten<br />
Anlagen in der EU liegen und technisch<br />
unerreichbar sind. Diese stellen ein großes<br />
Wettbewerbsproblem gegenüber Unternehmen<br />
aus anderen Regionen der Welt<br />
dar, sagte Kerkhoff. Der Emissionsrechtehandel<br />
wurde mit dem Ziel eingerichtet, ihn<br />
Belastungsszenarien durch die Energie- und Klimapolitik<br />
in Mill. €<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
415<br />
180<br />
180<br />
45<br />
10<br />
1.030<br />
120<br />
45<br />
200<br />
365<br />
300<br />
1.485<br />
2011 Szenario 1* Szenario 2*<br />
(120403558/1) Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
120<br />
250<br />
200<br />
365<br />
250<br />
300<br />
* Ohne »Set Aside« und mit Beibehaltung des Spitzenausgleichs<br />
Energiewende<br />
Höherer Strompreis<br />
Energiesteuer<br />
Wegfall Spitzenausgleich<br />
EEG-Umlage<br />
Emissionshandel:<br />
Höhere Stromkosten<br />
Klimaziel 30%/Set Aside<br />
Kauf von CO 2<br />
-Rechten<br />
»<br />
Gerade<br />
der Werkstoff Stahl<br />
ist von großer Bedeutung,<br />
wenn es darum geht,<br />
sich den zukünftigen<br />
Herausforderungen zu stellen.<br />
Hans Jürgen Kerhhoff, Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />
Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh<br />
über die EU-Mitgliedsstaaten hinaus als<br />
globales Instrument für den Klimaschutz<br />
weltweit zu etablieren. 2011 sei die Europäische<br />
Kommission diesem Ziel aber nicht<br />
näher gekommen. Somit haben die außereuropäischen<br />
Standorte laut Kerkhoff auf<br />
absehbare Zeit zwei klare Vorteile gegenüber<br />
den Stahlunternehmen in Deutschland.<br />
Zum einen seien dies niedrige Stromkosten,<br />
zum anderen die kostenfrei zugelassenen<br />
CO 2<br />
-Emissionen.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012« K 15<br />
Industriestrompreise in der Eurozone 2010<br />
0,12<br />
in €/KWh<br />
0,10<br />
»<br />
Es<br />
ist ein Irrtum, dass im<br />
Emissionsrechtehandel<br />
ein Überfluss an Zertifikaten<br />
herrscht, der beseitigt<br />
werden müsste.<br />
Hans Jürgen Kerhhoff, Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />
Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh<br />
0,08<br />
0,06<br />
0,04<br />
0,02<br />
0,00<br />
Finnland<br />
Irland<br />
Portugal<br />
Frankreich*<br />
Luxemburg<br />
Spanien<br />
Griechenland<br />
Belgien<br />
Slowenien<br />
Niederlande<br />
Deutschland<br />
Slowakei<br />
Steuern und Abgaben Netzentgelte Erzeugung und Versorgung<br />
* inklusive Netzentgelte sowie Steuern und Abgaben<br />
(120403558/2) Quelle: Eurostat, WV Stahl<br />
Mit dem Beschluss zum Kernenergieausstieg<br />
und der damit verbundenen Energiewende<br />
hat sich Deutschland ambitionierte Ziele<br />
gesetzt. Dabei soll die zukünftige Energieversorgung<br />
versorgungssicher, umweltverträglich<br />
und wirtschaftlich sein. Offen bleiben<br />
allerdings insbesondere die Fragen der<br />
Versorgungssicherheit und der Wirtschaftlichkeit.<br />
Deutschland benötige jedoch ein<br />
Konzept, in dem alle drei genannten energiepolitischen<br />
Ziele gleichberechtigt behandelt<br />
und in gleichem Maße angestrebt werden.<br />
Eine saubere, aber unsichere Energieversorgung<br />
tauge genauso wenig wie eine<br />
sichere Versorgung, die weder Privathaushalte<br />
noch die Industrie bezahlen können,<br />
sagte Kerkhoff abschließend.<br />
Beispielhaft dafür ist die angekündigte<br />
Stilllegung der energieintensiven Flüssigphase<br />
an dem Inoxum-Standort in Krefeld mit<br />
rd. 400 Beschäftigten nach der Fusion der<br />
ThyssenKrupp-Tochter mit dem finnischen<br />
Edelstahlproduzenten Outokumpu. Dabei<br />
konnte sich das Stahlwerk in Krefeld im<br />
Italien<br />
europäischen Wettbewerb nicht behaupten,<br />
was v. a. mit den hohen Energiekosten am<br />
Standort Deutschland zusammenhängt, so<br />
Kerkhoff.<br />
(sm 120403558) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
16 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />
Die Diskussion über alternative Technologien<br />
zur Stahlerzeugung ist unausweichlich<br />
PwC erwartet Verdopplung der chinesischen Stahlnachfrage<br />
Düsseldorf. Von 2010 bis 2025 dürfte die globale Stahlerzeugung um<br />
durchschnittlich 4 % jährlich auf rd. 2,56 Mrd. t zulegen. Allerdings treibe<br />
der starke Anstieg der Stahlnachfrage die CO 2<br />
-Emissionen in die Höhe<br />
und gefährde so Klimaschutzziele. Diese Prognose teilte die Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Beratungsgesellschaft PwC auf der 16. Handelsblatt-<br />
Jahrestagung »Stahlmarkt 2012« mit.<br />
WW K Damit der CO 2<br />
-Ausstoß der Branche<br />
trotz des Nachfrage- und Produktionsanstiegs<br />
auf dem Niveau von 2010 gehalten<br />
werden kann, müsste der deutsche Bestwert<br />
von momentan 1,4 t CO 2<br />
je Tonne Rohstahl<br />
weltweit gelten und zudem um 36 % sinken.<br />
Erwin Bronk, Partner im Bereich Industrielle<br />
Produktion bei PwC, sagte, dass eine solche<br />
weitreichende Effizienzsteigerung trotz Be -<br />
mühungen um alternative Erzeugungsrouten<br />
unrealistisch ist. Der Anstieg der CO 2<br />
-Emissionen<br />
sei nur durch Mengenkappung zu<br />
bremsen, wobei einseitige Re gulierungen zu<br />
Produktionsverlagerungen und folglich zu<br />
Problemverschärfungen führen.<br />
Auch das verstärkte Recycling von Stahlschrott<br />
verbessert die Emissionsbilanz, da<br />
beim Einschmelzen bis zu 80 % weniger<br />
CO 2<br />
je Tonne Rohstahl als bei der Verhüttung<br />
von Eisenerz anfallen. Allerdings kann<br />
die eingesetzte Schrottmenge nicht so<br />
schnell wie die Menge an Hochofenstahl<br />
wachsen. Die Gründe dafür sind sowohl in<br />
einer stark verbesserten Materialeffizienz als<br />
auch in der weiter steigenden Nutzungsdauer<br />
von Stahlanwendungen von aktuell<br />
30 Jahren zu suchen.<br />
Insbesondere China und Indien treiben<br />
den globalen Stahlboom an. Die chinesische<br />
Nachfrage wird sich von 2010 bis 2025 fast<br />
verdoppeln und dann bei rd. 1,18 Mrd. t<br />
liegen, prognostizierte PwC. Das würde<br />
46 % der weltweiten Produktion entsprechen.<br />
Nachlassende Dynamik in China wird<br />
vermutlich aber durch die Industrialisierung<br />
Indiens und anderer Schwellenländer kompensiert.<br />
Die Experten prognostizieren für<br />
Indien für 2025 einen Anteil von rd. 8 % an<br />
der globalen Stahlnachfrage. Im Jahr 2010<br />
waren es erst 5 %. Andererseits dürften die<br />
Marktanteile der EU von 11 % auf 8 % und<br />
der Nordamerikanischen Freihandelszone<br />
(NAFTA) von 9 % auf 6 % sinken, so Bronk.<br />
Auch die Eisenerznachfrage steige durch<br />
den zunehmenden Stahlbedarf. Mit den<br />
geplanten Eisenerzkapazitätserweiterungen<br />
werde sich laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
ab 2015 die Situation bei Angebot<br />
und Nachfrage im Handel ausgleichen.<br />
Dagegen sinke die Verfügbarkeit von hochqualitativer<br />
Kokskohle. »Erz ist zwar eigentlich<br />
nicht knapp. Allerdings ist zu erwarten,<br />
dass China mithilfe der eigenen heimischen<br />
Erzvorkommen die Nachfrage und damit die<br />
Preise kurzfristig steuern kann«, teilte Bronk<br />
mit.<br />
(sm 120403563) K<br />
(120403563/1)<br />
Erwin Bronk sprach auf der Handelsblatt-<br />
Jahrestagung in Düsseldorf zur Bedeutung<br />
von Stahl im Klimaschutz<br />
(Foto: EUROFORUM/Palik).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />
K 17
18 K Steel International<br />
US-Industrie sucht gesetzlichen Schutz<br />
vor Billigimporten<br />
Hersteller verlegen Arbeitsplätze in Niedriglohnländer<br />
New York (bln). Obwohl die parteipolitische Polarisierung selten so scharf<br />
war wie in den letzten Jahren, legten Demokraten und Republikaner in<br />
beiden Kongresskammern einen Gesetzentwurf vor, der Strafzölle gegen<br />
subventionierte Importprodukte aus allen Ländern erlauben soll. Weil ein<br />
altes Gesetz solche Einfuhren aus Ländern mit Planwirtschaften, vor allem<br />
China und Vietnam, ausklammert, wurden sich die beiden ansonsten<br />
spinnefeindlichen Parteien schnell über eine rasche Korrektur einig.<br />
WW K Abgeordnete beider Parteien brachten<br />
den gleichen Gesetzentwurf ein und suchten<br />
eine rasche Verabschiedung. Die Stahlindustrie<br />
sowie die Reifen- und Papierindustrie<br />
reichten in den vergangenen Jahren die<br />
meisten Beschwerden gegen subventionierte<br />
Produkte ein.<br />
Die überparteiliche Aktion kam infolge<br />
eines gerichtlichen Urteils Ende des vergangenen<br />
Jahres, das Strafzölle gegen subventionierte<br />
Produkte aus Ländern ohne freie<br />
Marktwirtschaft aufgrund eines existierenden<br />
Gesetzes als illegal verbietet. »Wenn<br />
das Handelsministerium glaubt, dass das<br />
Gesetz geändert werden sollte,« heißt es in<br />
dem Urteil, »dann wäre der richtige Weg,<br />
das legislativ zu ändern.« Genau das war die<br />
Absicht der Gesetzgeberkoalition: Das neue<br />
Gesetz soll es dem Handelsministerium er -<br />
lauben, insbesondere subventionierte Im -<br />
porte aus China zu bestrafen.<br />
Billigimporte sollen per Gesetz<br />
verhindert werden<br />
Obwohl der Amtsschimmel im Kongress<br />
wegen der Parteienfehde seit Jahren noch<br />
ein paar Takte langsamer trabt als in normalen<br />
Zeiten, war der Druck aus den besonders<br />
betroffenen Industriezweigen mit einer einheitlichen<br />
Front von Unternehmen und<br />
Gewerkschaften ausschlaggebend für das<br />
zügige überparteiliche Handeln. Ohne ein<br />
neues Gesetz standen Dutzende der in den<br />
vergangenen Jahren verhängten und kassierten<br />
Strafzölle gegen subventionierte<br />
Stahlprodukte und andere Einfuhren auf<br />
dem Spiel.<br />
Niemand bezweifelte, dass Präsident<br />
Barack Obama ein vom Kongress verabschiedetes<br />
Gesetz unterzeichnen würde.<br />
Denn Obama selbst ordnete die Gründung<br />
einer neuen Gruppe innerhalb der Behörde<br />
des US-Handelsrepräsentanten an, um »un -<br />
fairem Handel« effektiver zu begegnen.<br />
Innerhalb von 90 Tagen, so hieß es in der<br />
Anordnung des Weißen Hauses Ende Fe -<br />
bruar, soll das neue »Interagency Trade<br />
Enforcement Center« mit zunächst 50 Ex -<br />
perten seine Arbeit aufnehmen. Während<br />
»unfaire« Handelsgepflogenheiten insgesamt<br />
untersucht werden sollen, ließ Obama<br />
keinen Zweifel, dass Produkte aus China im<br />
Brennpunkt stehen. Für die Stahlindustrie<br />
geht es nicht nur um Importe, die direkt mit<br />
im Inland hergestellten Stahlprodukten konkurrieren,<br />
sondern auch um die schrumpfende<br />
Nachfrage von Stahlkunden, allen<br />
voran die Produzenten von Autoteilen und<br />
Solarprodukten.<br />
Die »Coalition for American Solar Manufacturing<br />
(CASM)«, ein Dachverband für<br />
über 150 Unternehmen mit über 15.000<br />
Arbeitern, sieht ihren gesamten Sektor von<br />
chinesischen Herstellern bedroht. Der CASM<br />
zufolge überschwemmen illegal subventionierte<br />
Solarpaneele zu Dumpingpreisen<br />
sowie andere Produkte den amerikanischen<br />
Markt, sodass sich der US-Handelsüberschuss<br />
des Jahres 2010 im vergangenen Jahr<br />
2011 in ein Handelsdefizit in Höhe von 1,6<br />
Mrd. USD verwandelte. Das Ergebnis war, so<br />
CASM, dass zwölf Solarunternehmen bankrott<br />
gingen oder einen Teil ihrer Werke<br />
stilllegen mussten.<br />
Heimische Arbeitsplätze<br />
gehen verloren<br />
Der Alliance for American Manufacturing<br />
(AAM) zufolge hat sich in Bezug auf Autoteile<br />
der chinesische Handelsüberschuss<br />
innerhalb einer Dekade um 850 % vergrößert.<br />
Drei kürzliche Untersuchungen kamen<br />
unabhängig voneinander zu der gleichen<br />
Schlussfolgerung: Nachdem illegale Subventionen<br />
der chinesischen Regierung und<br />
andere unfaire Handelsgepflogenheiten in<br />
der Vergangenheit den Verlust von hunderttausenden<br />
von Jobs verursachten, besteht<br />
nun die Gefahr, dass weitaus mehr Arbeitsplätze<br />
verschwinden, weil einheimische Produzenten<br />
preislich nicht mit chinesischen<br />
Billigprodukten konkurrieren können. Stattdessen<br />
verlegen immer mehr US-Hersteller<br />
ihre Produktionen nach Übersee in Länder<br />
mit deutlich niedrigeren Arbeitskosten. In<br />
einer Pressekonferenz in Washington er -<br />
klärten Kongressabgeordnete, die CASM als<br />
Vertreter von Solarunternehmen und Führer<br />
der United-Steelworker- und Auto-Workers-<br />
Gewerkschaften ihre Solidarität mit der einheimischen<br />
Branche für Autozubehörteile<br />
und verlangten Schutzmaßnahmen von der<br />
Regierung.<br />
(sm 120403555) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
L STEEL TICKER<br />
TATA STEEL BAUT<br />
PRODUKTPALETTE AUS<br />
Rotherham. Der indische Stahlerzeuger<br />
Tata Steel verarbeitet in<br />
seinem Schmalbandwalzwerk im<br />
britischen Rotherham künftig dickere<br />
Bänder als bisher. Nach umfangreichen<br />
Tests können nun Warmbänder<br />
mit einer Dicke bis zu 13,5 mm zugeführt<br />
werden. Damit baut das Unternehmen<br />
seine Produktpalette aus<br />
und kann die Wünsche der Kunden<br />
vor Ort noch besser erfüllen.<br />
Das Ausgangsmaterial bezieht der<br />
Stahlerzeuger von seinem ebenfalls<br />
auf der Insel gelegenen Werk in<br />
South Yorkshire. Die Kunden stammen<br />
aus der Automobil-, Flugzeugund<br />
der Erdbearbeitungsgeräteindustrie<br />
sowie aus der Landwirtschaft<br />
und weiteren Schlüsselbranchen. Ein<br />
Teil der Schmalbänder geht aber<br />
auch zur Weiterbearbeitung an Kaltwalzwerke.<br />
(sm 120403512) K<br />
EUROFER ZUM<br />
EU-EMISSIONSHANDELS-<br />
SYSTEM<br />
Brüssel. Der europäische Verband<br />
der Stahl industrie (EUROFER) unterstützt<br />
die Europäische Kommission<br />
in ihrem Streben, das Europäische<br />
Emissionshandelsgesetz ETS nicht<br />
zu manipulieren. Der Industrieausschuss<br />
des Europäischen Parlaments<br />
hatte Ende Februar den Entwurf für<br />
eine neue EU-Energieeffizienz-Richtlinie<br />
angenommen. Danach sollen<br />
die Emissionen von Treibhausgasen<br />
bis 2020 um 20 % gegenüber 1990<br />
gesenkt werden. Damit die Europäische Union<br />
dieses Energieeffizienzziel bis 2020 er reichen<br />
kann, sollen sich die einzelnen Mitgliedsstaaten<br />
eigene verbindliche Ziele setzen.<br />
Der Industrieverband befürchtet im Rahmen<br />
dieser Debatte, dass der Preis für die Emissionszertifikate<br />
künstlich in die Höhe getrieben werden<br />
könnte. Er ist gegenwärtig aufgrund der Schuldenkrise<br />
in Europa auf einem sehr geringen Niveau.<br />
Der Verband unterstützt damit die Pläne von EU-<br />
Kommissarin Connie Hedegaard. Sie will, dass die<br />
Preise für die CO 2<br />
-Zertifikate Markt preise sind und<br />
sich an Angebot und Nachfrage orientieren.<br />
In diesem Zusammenhang sollte es ihrer Einschätzung<br />
zufolge auch niemanden überraschen,<br />
dass die Nachfrage nach Zertifikaten auch einmal<br />
rückläufig sein und den Preis drücken könnte.<br />
Dies sei gegenwärtig der Fall. Die Schuldenkrise<br />
laste auf den europäischen Staaten, die<br />
Produktion sei gedrosselt und der Bedarf an<br />
Zertifikaten sinke – und damit auch der Preis.<br />
Viel schlimmer wäre es Hedegaard zufolge, wenn<br />
der Zertifikatspreis ein politischer Preis wäre.<br />
Eurofer-Generaldirektor Gordon Moffat sagte<br />
der EU-Kommissarin seine volle Unterstützung<br />
zu. Er sei auch der Meinung, dass jegliche Manipulation<br />
dieses Systems die Idee eines marktbasierten<br />
Systems zerstören würde.<br />
(sm 120403494) K<br />
SERBIEN KAUFT STAHLWERK<br />
ZURÜCK<br />
Belgrad. Zum symbolischen Preis von einem<br />
US-Dollar hat der serbische Staat Anfang Februar<br />
das US-Steel-Stahlwerk Smederovo zurückgekauft,<br />
berichteten Dow Jones und gtai. Der<br />
US-Konzern US-Steel hatte das Stahlwerk 2003<br />
für 23 Mill. USD übernommen. Allerdings arbeitete<br />
Smederovo seit 2009 mit Verlust, sodass sich<br />
die serbische Regierung zum Rückkauf entschied,<br />
um eine Schließung zu verhindern. Ge -<br />
plant ist nun, einen strategischen Partner für<br />
einen langfristigen, gewinnbringenden Betrieb<br />
zu finden.<br />
(sm 120403503) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
20 K Steel International<br />
Streit um »Big Steel« im Wahlkampf der Republikaner<br />
New York (bln). Die alte Bezeichnung »Big Steel« erlebte eine Wiedergeburt im Vorwahlkampf der<br />
republikanischen Kandidaten, die sich um die Präsidentennominierung ihrer Partei bewerben, obwohl der<br />
heutige Stahlsektor mit den überlebenden integrierten und Minihüttenunternehmen nur mehr ein Schatten<br />
der einstigen Großindustrie ist und darum längst nicht mehr »Big Steel« genannt werden kann.<br />
WW K Obwohl alle monatelang gegen die<br />
Regierungshilfe für General Motors und<br />
Chrysler vom Leder zogen, brach vor dem<br />
wichtigsten Vorwahltag im März ein heftiger<br />
Streit zwischen den Spitzenkandidaten<br />
Mitt Romney und Rick Santorum aus, in<br />
dem »Big Steel« im Mittelpunkt stand. Santorum,<br />
der Champion des Freihandels und<br />
Gegner von so ziemlich allen Eingriffen der<br />
Regierung in die Wirtschaft, attackierte<br />
seinen Rivalen unermüdlich, weil dieser<br />
Washingtons Finanzhilfe für die Wall Street<br />
unterstützt hatte. In der letzten Kandidatendebatte<br />
drehte Romney den Spieß um. Er<br />
beschuldigte den Konkurrenten – Kongressabgeordneter<br />
und US-Senator von Pennsylvania,<br />
der Hochburg der geschrumpften<br />
Stahlindustrie – energisch für Regierungshilfen<br />
in Form von Kreditgarantien und Protektionszöllen<br />
zugunsten von »Big Steel«<br />
gekämpft zu haben.<br />
Santorum machte sich in der Tat im Kongress<br />
gemeinsam mit Republikanern und<br />
Demokraten aus Stahlgebieten in den<br />
1990er- und 2000er-Jahren für die krisenerschütterte<br />
Stahlindustrie stark und verlangte<br />
besondere Schutzmaßnahmen seitens der<br />
Regierung, u. a. direkte Subventionen, Im -<br />
portquoten und Strafzölle gegen unfair ge -<br />
handelte Stahlprodukte. Damals unterstrich<br />
er die Wichtigkeit einer gesunden Stahlindustrie<br />
und warnte vor der Abhängigkeit<br />
von ausländischen Produkten. Tatsächlich<br />
erinnern sich selbst Santorums Parteifreunde,<br />
dass er die treibende Kraft in der Stahlfraktion<br />
des Kongresses war, weil er ein<br />
besonders gutes Verhältnis zum Weißen<br />
Haus während der Präsidentschaft von<br />
George W. Bush hatte. Dass Bush im März<br />
2002 vorübergehende Zölle gegen eine Reihe<br />
von Stahlimporten aus verschiedenen<br />
Ländern verhängte, war in erster Linie das<br />
Verdienst von Santorum. Heute passt seine<br />
Politik von damals ganz und gar nicht in seine<br />
Wahlkampfagenda, die die Rolle der<br />
Regierung dramatisch beschneiden würde<br />
– nicht nur in Bezug auf die Stahlindustrie.<br />
(sm120403556) K<br />
L STEEL TICKER<br />
DILLINGER GROBBLECH<br />
FÜR WINDPARK IN IRISCHER SEE<br />
Dillingen. Walney, der zurzeit größte Offshorewindpark<br />
der Welt, wurde am 9. Februar 2012<br />
vor der Westküste Englands eröffnet. Die Dillinger<br />
Hütte hat für die 102 Windkraftanlagen mit<br />
jeweils 3,6-MW-Turbinen insgesamt rd. 36.000 t<br />
Grobbleche in Dicken von 30 bis 105 mm geliefert.<br />
Der Windpark wurde etwa 15 km westlich<br />
der englischen Stadt Barrow-in-Furness in Cumbria<br />
aufgestellt und umfasst eine Fläche von ca.<br />
73 km 2 .<br />
Die Anlagen sind auf Monopiles gegründet:<br />
Dies sind 56 m lange Rammrohre mit einem Einzelgewicht<br />
von ca. 600 t und einem Durchmesser<br />
von ca. 5,50 m. Diese Rohre werden etwa 30 m<br />
tief in den Meeresboden gerammt.<br />
Mit der erzeugten Energie können bis zu<br />
320.000 Haushalte mit Strom aus Wind versorgt<br />
werden. Damit trägt der Windpark laut Aussage<br />
der Betreiber erheblich zum Erreichen der hochgesteckten<br />
britischen Klimaziele bei und bringt<br />
Großbritannien in Bezug auf die Reduzierung des<br />
CO 2<br />
-Ausstoßes einen großen Schritt nach vorne.<br />
Der Windpark Walney löst den bisher leistungsstärksten<br />
englischen Windpark Thanet ab, für<br />
den die Dillinger Hütte ebenfalls rd. 46.000 t<br />
Bleche für die Monopiles geliefert hatte.<br />
(sm 120403544) K<br />
50 JAHRE BRAMMEN-<br />
PRODUKTION MIT ANLAGEN<br />
VON SMS<br />
Düsseldorf. Die AG der Dillinger Hüttenwerke<br />
hat SMS Siemag im November 2011 den Auftrag<br />
zur Lieferung einer Dickbrammenstranggießanlage<br />
erteilt. Die Inbetriebnahme der Vertikalstranggießanlage<br />
mit zwei Strängen ist für das<br />
Frühjahr 2014 geplant.<br />
Mit einem Gesamtvolumen von rd. 300 Mill. €<br />
investiert Dillinger Hütte in die Herstellung hochwertiger<br />
Brammen für die anspruchsvolle Grobblechproduktion.<br />
SMS Siemag liefert die Gießbühne, Kokillen, die<br />
hydraulische Oszillation, Strangführung, die kantengeregelte<br />
Sekundärkühlung und die positionsgeregelte<br />
Segmentanstellung sowie Kaltstrang-<br />
und Warmstrangtreiber.<br />
Mit dieser Auftragsvergabe feiert SMS Siemag<br />
gemeinsam mit Dillinger Hütte »50 Jahre Brammenstranggießen<br />
in Dillingen«. Die Technik der<br />
Vertikalstranggießanlagen bewährt sich damit<br />
auch seit bereits 50 Jahren.<br />
Die erste Vertikalbrammenstranggießanlage<br />
lieferte SMS Siemag 1961 an die Dillinger Hütte.<br />
1964 folgte eine Kreisbogenanlage und 1968<br />
und 1998 jeweils wieder eine Vertikalbrammenstranggießanlage.<br />
Seit 1998 produzierte Dillinger Hütte auf der<br />
Anlage »CC5« mit 400 mm die dicksten Brammen<br />
der Welt. Seit der Modernisierung der<br />
»CC5« im Jahr 2010 werden dort 450 mm dicke<br />
Brammen gegossen. Mit der neuen Stranggießanlage<br />
»CC6« baut die Dillinger Hütte ihre<br />
Marktführerschaft in der Grobblechproduktion<br />
weiter aus.<br />
(sm 120403485) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Steel International K 21<br />
L STEEL TICKER<br />
EUROPIPE IN AUSTRALIEN ERFOLGREICH<br />
Mülheim. Die EUROPIPE GmbH, ein Joint Venture der Salzgitter Mannesmann<br />
GmbH und der Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke, ist<br />
zum ersten Mal in Australien erfolgreich und liefert erneut die Haupt menge<br />
(410.000 t; entsprechend 60 %) in einem bedeutenden Offshoreprojekt.<br />
Das Ichthys-LNG-Projekt (liquefied natural gas) soll Erdgas aus dem<br />
Ichthys-Feld über eine 889 km lange Offshoreleitung nach Darwin transportieren.<br />
Das Gas wird in einer der weltweit größten LNG-Anlagen verflüssigt<br />
und im Wesentlichen nach Japan befördert.<br />
Das Projekt steht nicht nur für nachhaltige wirtschaftliche Vorteile in<br />
Australien. Eine langfristig stabile Versorgung mit sauberer Energie soll<br />
Japans Bestreben nach Diversifizierung der Energiequellen unterstützen.<br />
Die Produktion läuft von <strong>April</strong> 2012 bis Februar 2013 im Mül heimer Großrohrwerk<br />
der EUROPIPE-Gruppe. Der Auftrag bedeutet eine solide Grundauslastung<br />
des Werkes in diesem Zeitraum.<br />
www.europipe.com<br />
(sm 120403508) K<br />
/<br />
WORLDSTEEL EHRT GEWINNER<br />
DER »STEELUNIVERSITY CHALLENGE«<br />
Brüssel. Die World Steel Association (world steel) hat in Brüssel die Gewinner<br />
des sechsten worldsteel-Wettbewerbs »steeluniversity challenge«<br />
ausgezeichnet. Der erste Preis in der Kategorie der jungen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ging an das chinesische Unternehmen Shougang Qiangang.<br />
In der Kategorie Studenten holte sich die brasilianische Hochschule Universidade<br />
Federal do Ceara den Preis.<br />
Der Wettbewerb hatte am 8. Februar statt gefunden. Aufgabe war es,<br />
mit den Internet möglichkeiten des Stahlverbands, Rohre für den Transport<br />
von Öl und Gas zu erzeugen. Innerhalb von zwei Stunden mussten diese<br />
Rohre so günstig wie möglich unter Einhaltung bestimmter Bedingungen<br />
hergestellt werden. Die Gewinner schafften dies zu einem Preis von<br />
12,70 USD/t. (sm 120403493) K<br />
ZUSAMMENSCHLUSS: SMS ELOTHERM<br />
UND TECH INDUCTION CORPORATION<br />
Düsseldorf. SMS Elotherm, Remscheid, Induktionsspezialist im Unternehmensbereich<br />
SMS Meer, und Tech Induction Corporation aus De troit<br />
haben sich zusammengeschlossen, um die Kunden in Nordamerika noch<br />
besser zu unterstützen. In der neuen Konstellation können die Geschäftspartner<br />
auf ein größeres Produkt- und Serviceangebot zugreifen. Es entsteht<br />
ein breit aufgestellter Experte für induktive Lösungen in Nordamerika<br />
– mit starker Präsenz für die Kunden vor Ort. (sm 120403487) K<br />
RYERSON EXPANDIERT NACH LATEINAMERIKA<br />
New York (bln). Ryerson, das führende US-Stahl-Service-Center mit<br />
Hauptsitz in Chicago, hat einen 50%igen Anteil an dem brasilianischen<br />
Stahl-Service-Center Acofran Acos e Metais LTDA (Acofran) in São Paulo<br />
erworben und damit sein globales Netzwerk erstmals nach Lateinamerika<br />
ausgeweitet. Das Chicagoer Unternehmen, das innerhalb der letzten zwei<br />
Jahre insgesamt fünf Stahl-Service-Center in verschiedenen Teilen der USA<br />
erworben hat, hat bereits Niederlassungen in Kanada, Mexiko und China<br />
– und nun also auch eine in Brasilien. (sm 120403554) K<br />
OUTOKUMPU ERNEUT IM NACHHALTIGKEITSINDEX<br />
Espoo. Der finnische Rostfrei-Erzeuger Outokumpu ist auch im fünften<br />
Jahr infolge in den beiden Welt- und Europa-Nachhaltigkeitsindizes von<br />
Dow Jones gelistet. Das Unternehmen ge hört damit zu den weltweit fünf<br />
besten Stahl erzeugern.<br />
Bezogen auf den sorgsamen Umgang mit der Umwelt hat Outokumpu<br />
bereits zum zweiten Mal infolge weltweit Platz 1 erreicht. Die höchste<br />
Punktzahl erhielt der Konzern für sein Gesundheits- und Sicherheitsmanagement.<br />
(sm 120103107) K
22 K Steel International<br />
70.000.000 Tonnen gekocht<br />
Kulinarisches Fest der besonderen Art<br />
Duisburg. Über einen weiteren Meilenstein im Rahmen der immer noch<br />
ersten Ofenreise des Hochofens Schwelgern 2 von ThyssenKrupp Steel<br />
Europe in Duisburg freute sich die 540-köpfige Mannschaft des Hochofenbetriebs<br />
Schwelgern. Der im Herbst 1993 in Betrieb gegangene Ofen hat<br />
Anfang Februar seine siebzigmillionste Tonne Roheisen produziert. Damit<br />
ist er der größte Hochofen Europas und gehört weltweit zu den größten<br />
seiner Art.<br />
Technische Daten des Ofens<br />
– Innenvolumen: 5.513 m 3<br />
– Gestelldurchmesser: 14,9 m<br />
– 42 Blasformen<br />
– 4 Abstichlöcher<br />
– Produktion: rd. 12.000 t Roheisen/Tag; rd.<br />
3.300 t Hüttensand/Tag als Basis zur Zementherstellung;<br />
rd. 12.000.000 m 3 Gichtgas/Tag<br />
zur Nutzung im hütteneigenen Energieverbund<br />
WW K »Unser Hochofen 2 produziert seit 19<br />
Jahren auf sowohl wirtschaftliche als auch<br />
umweltfreundliche Weise qualitativ sehr<br />
hochwertiges Roheisen, mit dem die beiden<br />
Konverterstahlwerke Bruckhausen und<br />
Beeckerwerth versorgt werden«, erklärte<br />
Wolfgang Wiese, Leiter des Hochofenbetriebs<br />
Schwelgern. »Mit der bisher produzierten<br />
Menge könnte man knapp 3.000<br />
Exemplare der berühmten Kölner Hohenzollernbrücke<br />
bauen – dieses stählerne<br />
Monument ist immerhin mehr als 400 m<br />
lang und knapp 30 m breit.«<br />
Täglich 12.000 Tonnen Roheisen<br />
Der stolze 90 Höhenmeter messende Hochofen<br />
Schwelgern 2 erschmilzt täglich rd.<br />
12.000 t Roheisen. Dafür müssen knapp<br />
19.000 t aufbereitetes Eisenerz sowie bis zu<br />
4.000 t Koks von oben in das Hochofengefäß<br />
gefüllt werden. Durch die Zufuhr von<br />
1.200 °C heißer Luft und Kohlenstaub wird<br />
die feste Masse eingeschmolzen. Dabei entstehen<br />
Temperaturen von bis zu 2.000 °C.<br />
Das Roheisen fließt dann in den unteren Teil<br />
des Hochofens, wo es aus zwei der vier<br />
Abstichlöcher abgelassen wird. Von hier aus<br />
wird es in feuerfesten Gefäßen per Bahn zu<br />
einem der beiden Oxygenstahlwerke transportiert<br />
und zu hochwertigem Rohstahl weiterverarbeitet,<br />
aus dem dann Automobil teile<br />
oder Haushaltsgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen<br />
hergestellt werden.<br />
Ausgefeiltes technisches Konzept<br />
ThyssenKrupp Steel Europe betreibt auf<br />
seinem 9 km 2 großen Werksgelände in<br />
Duisburg vier Hochöfen, die jährlich rd. 11,5<br />
Mill. t Roheisen produzieren. Der Hochofen<br />
Schwelgern 2 wurde 1993 in Betrieb ge -<br />
nommen, nachdem ThyssenKrupp bereits<br />
einen reichen Erfahrungsschatz beim Bau<br />
des weltweit ersten Großhochofens 1 ge -<br />
sammelt hatte. »Hochofen 2 verfügt daher<br />
über ein ausgezeichnetes technisches Konzept<br />
bezüglich Feuerfestausmauerung und<br />
Ofenkühlung, das bis heute Stand der Technik<br />
ist«, betonte Wiese. »Die erste Neuzustellung<br />
ist für Sommer kommenden Jahres<br />
geplant, die Vorbereitungen dazu laufen<br />
schon auf Hochtouren.« (sm 120403434) K<br />
(120403434/1)<br />
Schwelgern 2, Europas größter Hochofen,<br />
produzierte die siebzigmillionste Tonne Stahl<br />
(Foto: ThyssenKrupp).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />
Steel International K 23
24 K Neue Firmenschriften<br />
EEW-CTS Commercial and Technical Services GmbH<br />
Steel products customized<br />
to your requirements<br />
6 Seiten, englisch<br />
EEW-CTS ist ein Tochterunternehmen der<br />
EEW GmbH & Co. KG und Hersteller von<br />
unterpulvergeschweißten Rohren aus Kohlenstoff-<br />
und Edelstahl mit Durch messern<br />
von 16’’ bis 160’’. EEW-CTS wurde 2003<br />
gegründet, um Dienstleistungen rund um<br />
die EEW-Rohrprodukte anzubieten, indem<br />
man Komplettpakete mit allen Arten von<br />
Röhren, Rohren und Rohrzubehör, Grobbleche,<br />
Formstahl, Bleche und Bögen verkauft<br />
– kurz alle die Dinge, die nicht zur<br />
Produktionspalette von EEW gehören.<br />
EEW-CTS Commercial and Technical Services GmbH<br />
Rolandstraße 27, 40476 Düsseldorf, Tel. +49 211 497699-0<br />
Fax +49 211 497699-29, E-Mail: info@eewcts.de, www.eewcts.de (sm 120403522) K<br />
Konrad Rump Oberflächentechnik GmbH & Co. KG<br />
XILENTA – Technik trifft Design<br />
4 Seiten, deutsch<br />
Konrad Rump Oberflächentechnik GmbH & Co. KG<br />
Berglar 27, 33154 Salzkotten<br />
Tel. +49 5258 508-0, Fax +49 5258 508-101<br />
E-Mail: service@rump-oft.de, www.rump-oft.de<br />
Die Konrad Rump Oberflächentechnik<br />
GmbH & Co. KG entwickelt und baut alle<br />
Arten von Chargen- und Durchlaufstrahlanlagen<br />
im Druckluft- und Schleuderradverfahren<br />
zur werkstückorientierten<br />
Oberflächenbearbeitung. Die Produkte<br />
des Unternehmens findet man in Gießereien,<br />
im Waggon- und Fahrzeugbau<br />
sowie in der Metall verarbeitenden Industrie<br />
etc. Die XILENTA ® Roll 15 ist eine neu<br />
gestaltete Anlage, die innovative Technik<br />
mit attraktivem Design vereint.<br />
(sm 120403523) K<br />
KROMBACH Handel & Vermittlung<br />
KROMBACH<br />
6 Seiten, Flyer, deutsch<br />
25 Jahre Erfahrung im Stahl- und Metallhandel<br />
fließen in das 1996 gegründete<br />
Unternehmen. Oberflächenveredelte<br />
Produkte, insbesondere feuerverzinkte,<br />
sowie Produkte aus Aluminium oder<br />
Edelstahl sind die Spezialitäten von<br />
KROMBACH. Namhafte EG-Werke und<br />
Stahl-Service-Center beliefern das firmeneigene<br />
Lager oder arbeiten mit dem<br />
Unternehmen in der Strecke. Geliefert<br />
werden Coils, Kleincoils, Bleche, Spaltbänder,<br />
2-t-Coils und mehr.<br />
mohrmetals Spezial-Stahlhandel<br />
Spezialstahl für extreme Anforderungen<br />
8 Seiten, deutsch<br />
Seit 2007 bietet mohrmetals ihr Marktwissen,<br />
ihre Erfahrung und ihre Kontakte<br />
als spezielle Dienstleistung an. mohrmetals<br />
ist bekannt für die Beschaffung<br />
von hochspezialisierten Legierungen,<br />
Sonderwerkstoffen und Spezialanfertigungen.<br />
Besonders für Produkte aus<br />
hochhitze- und hochkorrosionsbeständigen<br />
sowie Nickel- und Titanlegierungen<br />
bietet mohrmetals Zugang zu einer breiten<br />
Sortimentspalette von den führenden<br />
Stahlproduzenten weltweit.<br />
KROMBACH Handel und Vermittlung<br />
Dieselstraße 4, 47228 Duisburg<br />
Tel. +49 2065 900450, Fax +49 2065 550554<br />
E-Mail: info@krombach-handel.de, www.krombach-handel.de (sm 120403524) K<br />
Ingo Mohr GmbH Spezial-Stahl Handel<br />
Am Nordkanal 48, 47877 Willich<br />
Tel. +49 2154 8120820, Fax +49 2154 8120821<br />
E-Mail: info@mohrmetals.de, www.mohrmetals.de<br />
(sm 120403525) K<br />
Siedentop GmbH Edelstahl-Oberflächentechnik<br />
Siedentop GmbH Edelstahl-Oberflächentechnik<br />
Alte Schulstraße 5, 29378 Wittingen<br />
Tel. +49 5836 9796-0, Fax +49 5836 9796-29<br />
E-Mail: info@top-beizen.de, www.top-beizen.de<br />
Rotainer ® -Beizanlage<br />
6 Seiten, deutsch/englisch<br />
Im September 1986 wurde die Siedentop<br />
GmbH Edelstahl-Oberflächentechnik<br />
gegründet. Von Anfang an spezialisierte<br />
sich das Unternehmen auf die Passivierung<br />
und das Beizen von Edelstahl. Die<br />
neueste Entwicklung auf dem Beizsektor<br />
ist eine vollautomatische Beizanlage in<br />
Containerbauform. In dieser Rotainer-<br />
Beizanlage können Edelstahlteile vollautomatisch<br />
gebeizt, gespült und passiviert<br />
werden, ohne dass der Beizer mit<br />
den Beizsäuren in Kontakt kommt.<br />
(sm 120403526) K<br />
Stappert Spezial-Stahl Handel GmbH<br />
Perfektion – das Zusammenspiel<br />
von Rohr, Rohrzubehör und Hohlstahl<br />
96 Seiten, deutsch<br />
Rohre, Rohrzubehör und Hohlstahl –<br />
Stappert hält ein vielfältiges Produktangebot<br />
an rost-, säure- und hitzebeständigen<br />
Stählen auf Lager bereit: von kleinen<br />
bis hin zu großen Abmessungen,<br />
vom Standardprodukt bis hin zur Sonderanfertigung.<br />
Sonderabmessungen,<br />
Sondermengen, Sondertoleranzen oder<br />
besondere Abnahmevorschriften sind für<br />
das Unternehmen kein Problem. Stäbe,<br />
Winkel, Sonderprofile und Bleche gehören<br />
ebenfalls zum Stappert-Programm.<br />
Stappert Spezial-Stahl Handel GmbH<br />
Willstätterstraße 13, 40549 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 5279-0, Fax +49 211 5279-177<br />
E-Mail: info@stappert.de, www.stappert.de<br />
(sm 120403527) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Branchenbericht K 25<br />
Wachstumspause für den Maschinenbau<br />
Prognose für 2012 deutlich nach unten korrigiert<br />
Frankfurt (kv). Nach einem kräftigen Wachstum im vergangenen Jahr<br />
wollte der deutsche Maschinenbau 2012 nochmals zulegen, um die<br />
Produktionsverluste des Krisenjahres 2009 endgültig auszugleichen. Diese<br />
Pläne sind nun vom Tisch.<br />
WWK Die deutsche Investitionsgüterindustrie<br />
muss einen Rückschlag hinnehmen, denn<br />
deren wichtigste Branche, der Maschinenund<br />
Anlagenbau, tritt 2012 auf der Stelle.<br />
Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA), skizziert die derzeitige Lage: »Für<br />
2012 hat der VDMA, basierend auf der<br />
jüngsten Entwicklung des Auftragseingangs,<br />
der weiteren erheblichen Unsicherheiten<br />
»<br />
Für<br />
2012 hat der VDMA,<br />
basierend auf der jüngsten<br />
Entwicklung des Auftragseingangs,<br />
der weiteren<br />
erheblichen Unsicherheiten<br />
insbesondere in Europa, aber<br />
auch im Hinblick auf eine<br />
abflachende Konjunktur in<br />
China, die Produktionsprognose<br />
von plus 4 % auf<br />
0 % Wachstum revidiert.<br />
Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA)<br />
insbesondere in Europa, aber auch im Hinblick<br />
auf eine abflachende Konjunktur in<br />
China, die Produktionsprognose von plus<br />
4 % auf 0 % Wachstum revidiert.« In der<br />
Hochrechnung der Statistik würde das einen<br />
Produktionswert von knapp 188 Mrd. €<br />
nach gut 187 Mrd. € bedeuten, also noch<br />
ein winziges Plus. Bereits 2011 hatte sich die<br />
VDMA-Prognose nicht ganz erfüllt. Statt des<br />
erwarteten Wachstums von 14 % stieg die<br />
Produktion wegen des schlechten Dezember-Ergebnisses<br />
»nur« um 12 % auf die<br />
genannten 187 Mrd. €. Der Umsatz erhöhte<br />
sich immerhin um 15,5 % auf 200 (173)<br />
Mrd. €. Lindner verweist darauf, dass sich<br />
die Entwicklung der letzten beiden Jahre<br />
sehen lassen kann: »Der Produktionszuwachs<br />
der Jahre 2010 und 2011 summiert<br />
sich immerhin auf 22 %.« Je nach persönlicher<br />
Befindlichkeit könne man die Erwartungen<br />
für 2012 deshalb als Stagnation<br />
oder als Stabilität auf hohem Niveau be -<br />
zeichnen, sagte Lindner.<br />
In der Krise brach die Produktion<br />
um ein Viertel ein<br />
Die Entwicklung ist vor dem Hintergrund<br />
des boomhaften Aufstiegs in den Jahren von<br />
2004 bis 2008 und des nachfolgenden tiefen<br />
Absturzes zu sehen. 2009 hatte die Produktion<br />
im Zuge der weltweiten Finanzkrise<br />
mit 151 Mrd. € den Rekordwert von 196<br />
Mrd. € des Jahres zuvor um fast ein Viertel<br />
(24,7 %) verfehlt. Der Umsatz war vom bisherigen<br />
Höchstniveau 2008 von 208 Mrd. €<br />
um 22,6 % auf 161 Mrd. € abgestürzt. Bei<br />
Betrachtung dieser Daten wird klar, dass der<br />
Maschinenbau vom »Vorkrisenniveau« noch<br />
ein Stück entfernt ist. Die Hoffnungen, die<br />
Lücke rasch wieder füllen zu können, haben<br />
sich damit zerschlagen.<br />
Nach Lindners Worten bewegt sich der<br />
Maschinenbau »in einem Umfeld voller Risiken«.<br />
Er nannte dabei im Einzelnen »drei<br />
Problemkreise«: »Unser Hauptexportland<br />
China dürfte uns zu schaffen machen –<br />
nicht nur wegen geringerer Wachstumsbeiträge,<br />
sondern auch wegen aggressiverer<br />
Konkurrenz auf dem Weltmarkt.« Andererseits<br />
sieht der VDMA im Aufstieg der chinesischen<br />
Wettbewerber durchaus Chancen<br />
für die Deutschen. Ein gestiegenes technisches<br />
Niveau in China, aber auch in anderen<br />
Schwellenländern, könne zu einer höheren<br />
Nachfrage nach hochwertigen Maschinen<br />
und Komponenten führen. Davon könnten<br />
die deutschen Maschinenbauer profitieren.<br />
Einen weiteren Problemkreis sieht Lindner<br />
insofern, als ein positiver Ausgang der<br />
Staatsschuldenkrise in Europa nach wie vor<br />
»<br />
Der<br />
Produktionszuwachs der<br />
Jahre 2010 und 2011 summiert<br />
sich immerhin auf 22 %.<br />
Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA)<br />
unsicher sei. Die Auswirkungen auf die Banken<br />
seien unklar. Die politische Herausforderung<br />
ist laut Lindner gewaltig – die mit<br />
der Eurorettung verbundenen Risiken seien<br />
nicht geringer. Ferner sei die Energiewende<br />
zwar beschlossen, aber ihre erfolgreiche<br />
Umsetzung stehe noch in den Sternen. Bis<br />
auf Weiteres gebe es Fragezeichen hinsichtlich<br />
der Unversehrtheit industrieller Wertschöpfungsketten,<br />
der Qualität bzw. Stabilität<br />
der Stromversorgung und – natürlich<br />
– hinsichtlich der Kosten. Lindner: »All diese<br />
Entwicklungen hemmen die Investitionsneigung<br />
unserer Kunden.«<br />
Auftragseingänge zum Jahresende<br />
rückläufig<br />
Die Einschätzung, dass die Prognose vom<br />
Spätherbst nicht zu halten sei, habe sich seit<br />
Jahresende 2011 erhärtet. Lindner: »Diese<br />
Revision wird auch erforderlich, weil sich<br />
unsere stille Befürchtung, dass der Auftragseingang<br />
stark ins Minus rutscht, leider erfüllt<br />
hat.« So lagen die Bestellungen bereits im<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
26 K Branchenbericht<br />
Dezember real um 10 % unter dem Ergebnis<br />
des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft stagnierte,<br />
das Auslandsgeschäft sank um 14 %.<br />
Im Dreimonatsvergleich Oktober bis Dezember<br />
2011 ergibt sich im Vorjahresvergleich<br />
insgesamt ein Minus von 7 %. Die Inlandsaufträge<br />
lagen mit 1 % im Plus. Bei den<br />
Auslandsaufträgen gab es ein Minus von<br />
11 %. Für das gesamte Jahr kann die Branche<br />
indessen noch auf ein Orderwachstum<br />
von 10 % zurückblicken. Im Inland stiegen<br />
die Bestellungen um 13 %, im Ausland um<br />
9 %. Dabei blieben die Euroländer mit 6 %<br />
hinter den Gesamtorders zurück. Zum Jahresende<br />
war wegen der Schwäche im letzten<br />
Quartal kein allzu großes Polster für<br />
2012 mehr vorhanden.<br />
In allzu trübem Umfeld wollte Lindner seine<br />
Branche auch nicht stehen lassen: Tatsache<br />
sei, dass das Bild von einer stagnierenden<br />
Wirtschaft »bei vielen unserer Unternehmen<br />
nicht mit der unverändert guten Lage<br />
und deren Zukunftsoptimismus übereinstimmt.<br />
Sie werten die aktuelle Situation eher<br />
als Verschnaufpause und nicht als zyklischen<br />
Abschwung. Dies gilt umso mehr, weil es<br />
erste Anzeichen dafür gibt, dass sich die<br />
Geschäfte schon bald wieder beleben werden.<br />
Einige Frühindikatoren deuten dies an.«<br />
Weiter gute Wachstumsperspektiven<br />
Hinzu kommen die nach Auffassung des<br />
VDMA-Präsidenten »unverändert hervorragenden<br />
Wachstumsperspektiven bei den<br />
Stichworten Umweltschutz, Ressourceneffizienz,<br />
Elektromobilität und Energieeffizienz.«<br />
Alles in allem zeigt sich Lindner optimistisch,<br />
dass die deutschen Maschinenbauer<br />
dank ihres technologischen Vorsprungs in<br />
vielen Bereichen auf dem Weltmarkt mit der<br />
Konkurrenz zumindest Schritt halten können.<br />
Trotz aller guten Perspektiven könne<br />
der VDMA nicht ignorieren, dass der Ma -<br />
schinenbau nach einem beispiellosen Aufholprozess<br />
nun nahe an seinem zyklischen<br />
Höhepunkt sei.<br />
Im Übrigen ist die Stimmung der Maschinenbauer<br />
in den neuen Bundesländern<br />
offenbar besser als die ihrer Kollegen im<br />
Westen. Eine Mitgliederumfrage für das<br />
vierte Quartal 2011 des regionalen Unterverbands<br />
VDMA Ost belegt nach den Worten<br />
von dessen Geschäftsführer Reinhard<br />
Pätz, dass »die Realwirtschaft der vermeintlichen<br />
Krisenstimmung trotzt«. Danach er -<br />
Über den Maschinenbau<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau ist der Kern der<br />
Investitionsgüterindustrie und damit Schlüsseltechnologie<br />
und Motor für die Wirtschaft. Mit<br />
einem Umsatz von insgesamt 200 Mrd. € und<br />
948.000 Beschäftigten im Inland ist die deutsche<br />
Branche größter industrieller Arbeitgeber. Die Produkte<br />
und Dienstleistungen der Branche genießen<br />
weltweit hohes Ansehen. Das ist schon daraus<br />
erkennbar, dass rd. drei Viertel der Produktion in<br />
den Export gehen. Der Verband Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbau (VDMA) vertritt über 3.000<br />
warteten 89 von 100 Unternehmen für die<br />
ersten drei Monate 2012 gleichbleibende<br />
oder bessere Geschäfte. Diese positive<br />
Grundstimmung – so der VDMA in seiner<br />
Mitgliederzeitschrift – beeinflusst auch die<br />
Personalplanungen. Demnach beabsichtigen<br />
etwa 93 % der Firmen im ersten Halbjahr<br />
2012 die Zahl der Beschäftigten zu<br />
»<br />
Unverändert<br />
hervorragende<br />
Wachstumsperspektiven gibt<br />
es bei den Stichworten<br />
Umweltschutz, Ressourceneffizienz,<br />
Elektromobilität<br />
und Energieeffizienz.<br />
Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA)<br />
erhöhen oder beizubehalten. »Trotz der an -<br />
haltenden Probleme sowie Unwägbarkeiten<br />
infolge der Eurokrise sieht der Großteil der<br />
befragten Unternehmen eher zuversichtlich<br />
in die Zukunft«, so Pätz. Diese Stimmung<br />
wird dadurch bestärkt, dass die Auslastung<br />
der Kapazitäten zum Jahresende bei über<br />
91 % und damit weit über dem langjährigen<br />
Durchschnitt von 86 % lag.<br />
China ist mit Abstand<br />
größtes Exportland<br />
Im gesamten Maschinenbau sank der Ex -<br />
portanteil gemessen an der Produktion<br />
2011 leicht auf 75,6 (76,5) %, was einem<br />
Wert von 141 (125) Mrd. € entspricht. Die<br />
vorrangig mittelständische Mitgliedsunternehmen<br />
und ist damit einer der mitgliedsstärksten<br />
und bedeutendsten und somit auch einflussreichsten<br />
Industrieverbände in Europa. Im VDMA<br />
bildet sich die gesamte Prozesskette ab – von der<br />
Komponente bis zur Anlage, vom Systemlieferanten<br />
über den Systemintegrator bis zum Dienstleister.<br />
In 38 Fachverbänden, von denen nicht wenige<br />
Weltmarktführer sind, spiegelt sich die breite<br />
Palette des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus<br />
wider.<br />
Zahlen für die Maschinenausfuhren in die<br />
einzelnen Regionen expandierten von Ja -<br />
nuar bis November 2011 im Vergleich zu<br />
2010 um 14,5 %. »Unsere zwanzig größten<br />
Märkte waren alle im Plus«, berichtete Lindner<br />
über diesen Zeitraum. China liegt bei<br />
plus 26 %, die USA bei 22 %, Russland bei<br />
33 %, die Türkei bei 29 %, Brasilien bei<br />
24 % und Indien bei 15 %. Der Export in die<br />
Euro-Partnerländer wuchs mit 9 % zwar<br />
unterdurchschnittlich, allerdings stärker als<br />
ge meinhin erwartet, so der VDMA. Frankreich<br />
steht mit plus 17 % bei den alten EU-<br />
Staaten vorne. Die Tabelle der Ausfuhrländer<br />
für den deutschen Maschinenbau führt<br />
China inzwischen mit großem Abstand an.<br />
Das Land nimmt 13,3 % aller Exporte ab.<br />
Die USA und Frankreich, über viele Jahrzehnte<br />
die wichtigsten Käufer, liegen mit<br />
8,5 % und 6,5 % auf den nächsten Plätzen.<br />
Es folgen Russland (5,3 %) und Italien<br />
(4,0 %).<br />
Noch kräftiger als die Exporte legten die<br />
deutschen Maschinenimporte zu, nämlich<br />
um 19 % auf 49 (42) Mrd. €. »Das ist abermals<br />
ein deutliches Zeichen der Funktion<br />
Deutschlands als Impulsgeber für seine<br />
Nachbarländer«, so Lindner. Allerdings kann<br />
man gleichwohl auch konstatieren, dass<br />
nicht wenige potenzielle deutsche Kunden<br />
Maschinen aus dem Ausland bevorzugen –<br />
in erster Linie wohl, weil sie billiger sind.<br />
Aber auch deshalb, weil die technischen<br />
Unterschiede geringer werden bzw. die ausländischen<br />
Produkte auch aus technologischer<br />
Sicht attraktiver geworden sind. So<br />
stiegen die Einfuhren aus der – preislich<br />
sicherlich nicht sehr günstigen – Schweiz<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Branchenbericht K 27<br />
um 20 %. Die Industrieländer Frankreich<br />
(+ 17 %) und Italien (+ 15 %) legen mit<br />
ihren Lieferungen nach Deutschland kräftig<br />
zu. Bemerkenswert ist, dass auch Rumäni -<br />
en (+ 41 %), Korea (+ 34 %) und China<br />
(+ 23 %) überdurchschnittliche Erfolge auf<br />
dem deutschen Markt erzielen konnten. In<br />
der Rangliste der Importländer stehen die<br />
Schweiz und Italien mit jeweils 9,5 % an der<br />
Spitze. Es folgen weitere Industrieländer,<br />
nämlich die USA (7,7 %), Frankreich (7,5 %)<br />
»<br />
Im<br />
Jahresverlauf 2011 hat der<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
rd. 35.000 zusätzliche feste<br />
Stellen geschaffen.<br />
Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA)<br />
und Japan (7,3 %). Danach kommt bereits<br />
China mit 6,6 %. Unter den ersten zwanzig<br />
der Importeure befinden sich als Außereuropäer<br />
nur noch Südafrika (Platz 17) und<br />
Korea (19).<br />
Werkzeugmaschinenbau wuchs<br />
am stärksten<br />
Bei der Durchschnittsentwicklung des Ma -<br />
schinenbaus weisen die einzelnen Fachzweige<br />
eine breite Streuung auf. Ein Blick auf die<br />
reale Umsatzentwicklung 2011 zeigt, dass<br />
23 von 28 in der Verbandsstatistik erfasste<br />
Fachverbände einen kräftigen Zuwachs verbuchten,<br />
wie zum Beispiel Werkzeugmaschinen<br />
(Seite 28), Robotik und Automation<br />
sowie Landtechnik. Das heißt aber auch,<br />
dass fünf Teilbranchen, wie Verfahrenstechnik,<br />
Bekleidungs- und Ledertechnik, das<br />
Vorjahresergebnis aus den unterschiedlichsten<br />
Gründen nicht erreichen konnten. »Die<br />
Bandbreite reicht von – 32 % für verfahrenstechnische<br />
Maschinen und Apparate bis<br />
+ 38 % für Werkzeugmaschinen«, sagte<br />
Lindner.<br />
Vom Wachstum profitierte auch der deutsche<br />
Arbeitsmarkt. »Im Jahresverlauf 2011<br />
hat der Maschinen- und Anlagenbau rd.<br />
35.000 zusätzliche feste Stellen geschaffen«,<br />
freute sich der VDMA-Präsident. »So<br />
einen rasanten Beschäftigtenaufbau haben<br />
wir noch nie erlebt.« Im Dezember waren –<br />
Zeitarbeiter und Mitarbeiter in den Auslandsunternehmen<br />
nicht eingerechnet – 948.000<br />
Menschen im Maschinenbau be schäftigt.<br />
Das ist der höchste Stand im neuen Jahrhundert.<br />
Selbst im Rekordjahr 2008 lag die Zahl<br />
der Beschäftigten mit 945.000 noch etwas<br />
niedriger. Zudem gibt es 15.000 offene Stellen,<br />
die Hälfte für Ingenieure. »Wir sind un -<br />
verändert der größte industrielle Arbeitgeber<br />
in Deutschland«, so Lindner.<br />
Zeitarbeit muss bleiben<br />
Er plädierte erneut vehement dafür, dass<br />
Zeitarbeit als »Flexibilisierungsinstrument«<br />
erhalten bleiben müsse. Er betonte, beim<br />
Thema Zeitarbeit gehe es um viel mehr als<br />
»<br />
Wir<br />
sind unverändert der<br />
größte industrielle Arbeitgeber<br />
in Deutschland.<br />
Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA)<br />
um die formalen Mitbestimmungsforderungen<br />
der IG Metall oder »den forschen, publikumswirksamen<br />
Druck der Arbeitsministerin<br />
zur forcierten Umsetzung des Equal<br />
Pay«. Diese Forderungen hätten das Ziel –<br />
unterlegt mit einer Diskriminierung des In -<br />
struments – die Zeitarbeit durch Überregulierung<br />
zu entwerten. Lindner sagte klar:<br />
»Die angeblich prekären Zeitarbeitsverhältnisse<br />
gibt es im Maschinenbau nicht. Die<br />
Verdrängung der Stammbelegschaften findet<br />
bei uns nicht statt – im Gegenteil.«<br />
Gerade der Maschinen- und Anlagenbau als<br />
besonders wettbewerbsintensive und ex -<br />
trem zyklische Exportindustrie brauche die<br />
Zeitarbeit. »Wir sind darauf angewiesen –<br />
wollen wir erfolgreich bleiben – mit dem<br />
Auftragseingang zu atmen. Deshalb dürfen<br />
wir die Zeitarbeit nicht durch Überregulierung<br />
strangulieren. Das ist Gift für die<br />
Wettbewerbsposition des Maschinenbaus.«<br />
Denn der Maschinenbau liege im Durchschnitt<br />
bei einer Rendite von unter 5 %, was<br />
nicht gerade üppig sei. (sm 120403529) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
28 K Branchenbericht<br />
Werkzeugmaschinenindustrie<br />
gut in Schwung<br />
Pluspunkt: Innovationsvorsprung<br />
Frankfurt (kv). Anders als der Maschinenbau insgesamt rechnet die<br />
deutsche Werkzeugmaschinenindustrie nach einem Rekordwachstum im<br />
vergangenen Jahr auch 2012 noch mit höherer Produktion.<br />
WW K Die Werkzeugmaschinenbauer haben<br />
den Absturz des Jahres 2009 fast verkraftet.<br />
2011 erwirtschaftete die Branche einen<br />
Produktionswert von 13,1 (9,9) Mrd. €. »Mit<br />
33 % ist das der höchste Zuwachs, der je<br />
erreicht wurde«, stellt Martin Kapp, Vorsitzender<br />
des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW), fest: »Unsere Branche<br />
hat sich nach der Krise kraftvoll zurückgemeldet<br />
und im vergangenen Jahr erfolgreiche<br />
Geschäfte gemacht.« Auch für 2012<br />
ist die mittelständische Investitionsgüterbranche<br />
zuversichtlich und rechnet mit<br />
einem Wachstum von 5 %. Damit ist sie<br />
optimistischer als der Maschinenbau insgesamt,<br />
der mit Stagnation rechnet (Seite 25).<br />
Die von Kapp angesprochene Krise be -<br />
scherte der mittelständischen Branche 2009<br />
einen Produktionsschwund von 28 % auf<br />
10,2 (14,2) Mrd. €. Dass die Maschinenbauer<br />
seit eh und je mit heftigen Konjunkturausschlägen<br />
leben müssen, zeigt die<br />
weitere Entwicklung. Auch 2010 schrumpfte<br />
die Produktion nochmals um 3 %, ehe<br />
dann der gewaltige Sprung nach vorn ge -<br />
lang. Kapp: »Gleichwohl besteht ein Wermutstropfen<br />
darin, dass die Branche noch<br />
immer gut 1 Mrd. € unter dem Produktionsrekord<br />
des Jahres 2008 liegt.«<br />
Allerdings war 2008 ein Ausnahmejahr<br />
mit einem Spitzenwert, der zuvor nicht an -<br />
nähernd erreicht wurde. Auch 2012 wäre er<br />
– falls die Prognose stimmt – mit 13,8<br />
Mrd. € immer noch ein Stück entfernt.<br />
Gutes Polster für das laufende Jahr<br />
Der Optimismus für 2012 stützt sich zum<br />
einen auf die hohen Auftragseingänge, die<br />
2011 um 45 % anzogen und mit 16,7<br />
Mrd. € einen Rekordwert bedeuteten, der<br />
deutlich über der Jahresproduktion liegt. So<br />
bilden die Auftragsbestände mit zuletzt 9,5<br />
Monaten nach Kapps Worten »ein gutes<br />
Polster für das laufende Jahr«. Die verfügbaren<br />
Daten ließen einen Abbruch der internationalen<br />
Investitionstätigkeit unter derzeit<br />
gegebenen Umständen nicht erwarten.<br />
Zugpferd sei nach wie vor Asien mit Thailand,<br />
China, Taiwan, Japan und Indien als<br />
Vorreiter. Zu berücksichtigen sei indessen,<br />
dass sich die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie<br />
»bei allen Kennzahlen auf hohem<br />
Niveau befindet«. Allein deshalb werde sich<br />
das Wachstum im laufenden Jahr beruhigen.<br />
Bei der Nachfrage sei 2012 nicht mehr<br />
mit Zuwächsen zu rechnen. Es gebe auch<br />
immer noch eine gewisse Verunsicherung<br />
durch gesamtwirtschaftliche Risiken wie<br />
Euroschuldenkrise oder Finanzmarktturbulenzen.<br />
»Deshalb warten insbesondere mittelständische<br />
Kunden ab, denn Ungewissheit<br />
ist Gift für jede Investitionsentscheidung«,<br />
erläuterte Kapp.<br />
Die deutschen Exporte stiegen 2011 um<br />
33 % auf 8,1 Mrd. €. Der mit Abstand wichtigste<br />
Markt ist und bleibt China. Er nahm<br />
mit über 2 Mrd. € fast zwei Fünftel mehr<br />
deutsche Maschinen ab und ist inzwischen<br />
mehr als dreimal so groß wie die Nummer<br />
zwei, die USA. Kapp: Ȇberraschend ist<br />
jedoch, dass Nordamerika mit einem Zu -<br />
wachs von 71 % punktete. Darin spiegeln<br />
sich die gestiegenen Ausrüstungsinvestitionen<br />
der US-amerikanischen Industrie wider.<br />
Vor allem die Automobilindustrie setzt auf<br />
Fertigungstechnik »Made in Germany«. Der<br />
Inlandsmarkt wuchs mit 38 % auf 6,8<br />
Mrd. € überproportional. Die Automobilindustrie,<br />
ihre Zulieferer und der Maschinenbau<br />
haben vom Weltmarktboom profitiert<br />
und ihre deutschen Produktionsstätten mit<br />
modernster Fertigungstechnik ausgestattet.<br />
Noch stärker internationalisieren<br />
Die größten Herausforderungen für die<br />
Branche in den kommenden Jahren seien<br />
unter anderem »der wachsende Druck zur<br />
Internationalisierung und der Ausbau des<br />
Innovationsvorsprungs«. Hier sieht Kapp die<br />
Maschinenbauer auf dem richtigen Weg.<br />
Mit einer Exportquote von fast 70 % hat die<br />
Werkzeugmaschinenindustrie ausländische<br />
Märkte bisher vorrangig von Deutschland<br />
aus bedient.<br />
Die wachstumsträchtigen Absatzmärkte<br />
verschöben sich jedoch mit hoher Geschwindigkeit<br />
in Richtung Asien. Habe die Branche<br />
zehn Jahre zuvor 61 % der Ausfuhren in<br />
Europa abgesetzt, ein Viertel in Amerika und<br />
nur 11 % in Asien, so hätten sich die Verhältnisse<br />
heute fast umgekehrt. 2011 gingen<br />
jeweils 42 % nach Europa und Asien<br />
und nur noch 15 % nach Amerika. »Damit<br />
sind die Deutschen in Asien erheblich besser<br />
aufgestellt als alle anderen europäischen<br />
Wettbewerber. Heute komme keiner der<br />
anderen Europäer auf einen Exportanteil<br />
nach Asien von über 30 %«, stellt Kapp klar.<br />
Dies gelte auch für die Lieferungen in die<br />
BRIC-Staaten.<br />
Die Aktivitäten in Asien zu verstärken und<br />
speziell den Aufbau der Produktion voranzutreiben<br />
sei ein Gebot der Stunde, um dort<br />
am Wachstum auch künftig angemessen zu<br />
partizipieren. Zum einen gehe es darum,<br />
diese Märkte breitenwirksam zu erschließen.<br />
Zum anderen weise staatlicher Dirigismus<br />
insbesondere in China darauf hin, dass dies<br />
in Zukunft der Export allein nicht mehr leisten<br />
könne. Kapp: »Technologie- und Innovationsvorsprung<br />
sind Pluspunkte, die die<br />
führende Weltmarktstellung der deutschen<br />
Werkzeugmaschinenindustrie begründen.<br />
Mit mehr als 4 % vom Umsatz im Jahr 2010<br />
lag die FuE-Quote höher als in den meisten<br />
Jahren des vergangenen Jahrzehnts.« Mit<br />
neuen Produkten hätten die Unternehmen<br />
nach der Krise durchstarten und anspruchsvolle<br />
Hightechmärkte wie die Automobilindustrie,<br />
den Flugzeugbau oder die Medizintechnik<br />
erfolgreich bedienen können.<br />
(sm 120403532) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
30 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Forderungsausfälle gezielt vermeiden<br />
Deutscher Debitoren Monitor als effizientes Radarsystem<br />
Hamburg. Mit dem Deutschen Debitoren Monitor, kurz DDMonitor,<br />
erkennen Unternehmen bei ihren Kunden und Geschäftspartnern frühzeitig<br />
bonitätsrelevante Veränderungen: Potenzielle Risiken im Zahlungsverhalten<br />
werden schneller identifiziert und Forderungsausfälle gezielt vermieden.<br />
Dadurch sparen Unternehmen nachhaltig Kosten und vermeiden<br />
Liquiditätsengpässe.<br />
WW K Besonders Unternehmen mit einem<br />
breiten Kundenportfolio stehen vor der He -<br />
rausforderung, bei ihren Kunden kritische<br />
finanzielle Entwicklungen frühzeitig zu<br />
erkennen und entsprechend gegenzusteuern:<br />
Dabei sichern sich Unternehmen bei<br />
Neukunden häufig durch das Einholen einer<br />
Wirtschaftsauskunft ab. Darüber hinaus<br />
werden größere Auftragssummen über<br />
Warenkreditversicherungen versichert.<br />
Überwachungslücken<br />
bei Bestandskunden<br />
Verlassen sich Unternehmen bei ihren Be -<br />
standskunden auf ein in der Vergangenheit<br />
positives Zahlungsverhalten und informieren<br />
sich aus Kostengründen lediglich über<br />
die Bonität ihrer A-Kunden, so führt das<br />
schnell zu einer gefährlichen Überwachungslücke.<br />
Stephan Spieckermann er -<br />
klärt: »Kreditmanager müssen bewerten<br />
können, ob es sich bei einer Zahlungsverzögerung<br />
lediglich um einen vorübergehenden<br />
Engpass handelt – oder um ein erstes<br />
Anzeichen für eine ernste finanzielle Krise.«<br />
Der Geschäftsführer von EOS Deutschland<br />
fügt hinzu: »Für fundierte Entscheidungen<br />
sind vollständige und vor allem externe<br />
Informationen notwendig, denn auch wenn<br />
das Zahlungsverhalten bisher unauffällig<br />
war, hat dieser Kunde möglicherweise im<br />
Drei Fragen<br />
an Matthias Stobbe, Geschäftsführer Sonepar Deutschland Financial Services GmbH<br />
WW Seit wann nutzt Ihr Unternehmen den<br />
DDMonitor?<br />
WW Seit fast einem Jahr.<br />
WW Aus welchen Gründen haben Sie sich für<br />
den DDMonitor entschieden?<br />
WW Mit dem DDMonitor können wir unseren<br />
kompletten Debitorenbestand effizient<br />
überwachen – nicht nur ausgewählte Kunden.<br />
Dadurch haben wir alle potenziellen<br />
Risiken im Blick und können zeitnah und<br />
zielgerichtet auf Bonitätsveränderungen<br />
unserer Kunden reagieren.<br />
WW Welche konkreten Vorteile ergeben sich<br />
für Ihr Unternehmen?<br />
WW Wir haben unsere Kreditkosten spürbar<br />
und nachhaltig gesenkt – beziehen dabei<br />
aber mehr externe Daten und umfassendere<br />
Informationen als vorher! Der DDMonitor<br />
ist für unser Unternehmen mittlerweile ein<br />
unverzichtbares Tool geworden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 31<br />
DDMonitor: Leistungen und Vorteile<br />
<br />
<br />
Risikoinformationen<br />
Zeitnahe Reaktionsmöglichkeit auf Bonitätsveränderungen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Informations- und Risiko-Management – Kundenportfolio<br />
ohne<br />
DDMonitor<br />
mit<br />
DDMonitor<br />
verfügbare externe Informationen<br />
sehr große Risiken<br />
große Risiken<br />
mittlere Risiken<br />
kleine Risiken<br />
drohendes Risiko<br />
(120403344/1) Quelle: EOS<br />
Rahmen anderer Geschäftsbeziehungen<br />
Schwierigkeiten, Zahlungsverpflichtungen<br />
einzuhalten.«<br />
Risikoinformationen über<br />
3,8 Mill. Debitoren<br />
Abhilfe schafft der Deutsche Debitoren<br />
Monitor: Mit dieser Wirtschaftsdatenbank<br />
haben Kreditmanager Zugriff auf Risikoinformationen<br />
von mehr als 3,8 Mill. Debitoren<br />
in Deutschland. Alle Daten stammen<br />
aus verschiedenen bonitätsrelevanten Quellen<br />
und fließen anonymisiert ins Kreditmanagementsystem.<br />
Neben Informationen<br />
zu Zahlungsverhalten und Inkassodaten<br />
werden außerdem Registerdatenelemente<br />
wie Än derungen der Stammdaten oder der<br />
Rechtsform ausgewertet und miteinander<br />
vernetzt. Das Ergebnis ist ein umfassendes<br />
Bild über die Bonität der Kunden. Spiecker-<br />
Über EOS Deutschland<br />
Der Finanzprozessoptimierer EOS Deutschland<br />
bietet Unternehmen Dienstleistungen rund um<br />
den Geldkreislauf: Dazu gehören Kredit-, Debitoren-<br />
und Forderungsmanagement. Heidelberg-<br />
<br />
hören u. a. zu den Kunden von EOS Deutschland.<br />
mann ergänzt: »Der DDMonitor wertet ausschließlich<br />
qualitativ hochwertige Daten aus<br />
– zum Beispiel fließen keine auf Firmenselbstauskünften<br />
basierenden Informationen<br />
ein. Alle Daten sind tagesaktuell – so<br />
funktioniert der DDMonitor als verlässliches<br />
Frühwarnsystem und gibt wertvolle Hinweise,<br />
wie sich die Bonität von Kunden und<br />
Geschäftspartnern entwickelt.«<br />
Kostengünstiges Monitoring<br />
des Gesamtkundenportfolios<br />
Der DDMonitor ermöglicht die kostengünstige<br />
und vollständige Überwachung des<br />
gesamten Kundenportfolios sowie unterschiedliche<br />
Auswertungsformen, die eine<br />
effektive Steuerung unterschiedlichster Ge -<br />
schäftsprozesse ermöglichen: So wird durch<br />
die aussagekräftige Darstellbarkeit und<br />
Nachvollziehbarkeit der Informationen die<br />
Position des Kreditmanagers gegenüber<br />
dem Vertrieb gestärkt. Darüber hinaus wird<br />
die Aufmerksamkeit zeitnah auf Kunden<br />
gelenkt, bei denen akuter Handlungsbedarf<br />
besteht.<br />
Spieckermann weiter: »Der DDMonitor ist<br />
ein höchst effizientes Radarsystem, das frühzeitig<br />
sichere Informationen bereitstellt.«<br />
Der EOS-Deutschland-Geschäftsführer ab -<br />
schließend: »Mit dem DDMonitor können<br />
Unternehmer potenzielle Risiken im Zahlungsverhalten<br />
ihrer Kunden schnell identifizieren.<br />
Das verleiht Entscheidungssicherheit<br />
und vermeidet gezielt Forderungsausfälle.«<br />
Neu ist die direkte Anbindung des<br />
DDMonitors an SHC-Systeme zur Weiterentwicklung<br />
des Kreditmanagements z. B.im<br />
Elektrogroß- und Stahlhandel. Da durch ist<br />
eine optimale Unterstützung des Kreditmanagers<br />
durch Bereitstellung der Informationen<br />
direkt im System möglich sowie die<br />
Nutzung von wertvollen Synergien innerhalb<br />
der Branche durch eine hohe Überschneidungsquote.<br />
Direkte Anbindung an<br />
die Branchenlösung von SHC durch Ko -<br />
operation von SHC und EOS sowie direkte<br />
Anbindung an SAP, GUARDEAN Debitex<br />
und CAM ist gegeben. (sm 120403344) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
EOS Deutschland GmbH<br />
Steindamm 71<br />
20099 Hamburg<br />
Tel. +49 40 2850-1911<br />
www.eos-deutschland.de<br />
SHComputersysteme GmbH<br />
Lönneberga-Straße 2<br />
67346 Speyer<br />
Tel. +49 6232 663-0<br />
www.shcom.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
32 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Zusammenschluss bauforumstahl<br />
und Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />
Vorteile für die gesamte Liefer- und Bearbeitungskette Stahlbau<br />
Düsseldorf. Zum 1. Januar 2012 haben bauforumstahl (BFS) und der<br />
<br />
Dach von bauforumstahl e.V. in Düsseldorf zusammengeführt.<br />
Gemeinsame Geschäftsführer der neuen Gemeinschaftsorganisation sind<br />
Dr. Bernhard Hauke (Sprecher) und Volker Hüller.<br />
WW K Vorsitzender des Vorstands bleibt Dr.-<br />
Ing. Roger Schlim, Mitglied des Vorstandes<br />
der SALZ GITTER STAHL GmbH und Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Peiner Träger<br />
GmbH. Seine Stellvertreter sind Ralf Luther,<br />
Ge schäftsführer Stahlbau Magdeburg GmbH,<br />
und Marc Blum, Geschäftsführer Arcelor-<br />
Mittal Commercial Long Deutschland GmbH.<br />
»Der Zusammenschluss von bauforumstahl<br />
und dem Deutschen Stahlbau-Verband<br />
DSTV ist die logische Konsequenz einer<br />
immer intensiveren Zusammenarbeit beider<br />
Organisationen in den vergangenen Jahren.<br />
Damit gibt es für die verarbeitenden Betriebe,<br />
für Kunden und Zulieferer, für die Politik,<br />
für nationale und internationale Normengremien<br />
und die Fachöffentlichkeit zukünftig<br />
nur noch einen Ansprechpartner für den<br />
Stahlbau. Dies wird der Bauweise mit dem<br />
regenerativen Baustoff Stahl Auftrieb geben<br />
und für das nachhaltige Bauen positive Weichen<br />
stellen«, erläutert Dr. Bernhard Hauke<br />
die Neuorganisation.<br />
Auch für die künftige Normungsarbeit sieht<br />
Geschäftsführer Volker Hüller große Vorteile<br />
in der neuen Gemeinschaftsorganisation:<br />
»Besonders in Europa, aber auch gegenüber<br />
den nationalen Normen- und Richtliniengebern<br />
ist es wichtig, mit einer Stimme zu<br />
sprechen. Bei der Einführung der neuen<br />
Eurocodes tut sich der Stahl leichter als<br />
andere Baustoffe. Diesen Vorteil können wir<br />
nutzen, um auch in Deutschland die ressourceneffiziente<br />
Bauweise weiter nach vorn zu<br />
bringen. Zugleich wollen wir den Deutschen<br />
Stahlbau als Gütesiegel gegenüber scheinbar<br />
kostengünstigen Billigim porten stärken.<br />
So manchem privaten und öffentlichen<br />
Bauherren wurde in jüngster Zeit vor Augen<br />
geführt, dass ›billig‹ sehr teuer werden<br />
kann.«<br />
Der Deutsche Stahlbau-Verband DSTV<br />
wird als Mitgliederorganisation die Gruppe<br />
der Stahlbauunternehmen sowie verwandter<br />
Unternehmen, Betriebe, Büros und<br />
Hochschullehrstühle bündeln. Weitere Mitglieder<br />
von bauforumstahl sind AfV Beltrame<br />
GmbH, AG der Dillinger Hüttenwerke,<br />
ArcelorMittal Commercial Long Deutschland<br />
GmbH, Gallardo Sections SL, Ilsenburger<br />
Grobblech GmbH, Peiner Träger GmbH,<br />
Tata Steel Long Products; Industrieverband<br />
Feuerverzinken e.V. sowie die Interessengemeinschaft<br />
Stahlhandel im bauforum -<br />
stahl (IGS, früher IGBS) (siehe Logos unten).<br />
Außerdem ist in der Gemeinschaftsorganisation<br />
ebenfalls die Interessengemeinschaft<br />
Stahl-Brandschutzbeschichtung (IGSB) mit<br />
sieben Mitgliedern vertreten: ArcelorMittal,<br />
AUDAX-Keck GmbH, Clariant Produkte (D)<br />
GmbH, Omnova Solutions, Rudolf Hensel<br />
GmbH, RÜTGERS Organics GmbH, Sika<br />
Deutschland GmbH.<br />
In bauforumstahl ist jetzt die gesamte Lieferkette<br />
für den Stahlbau vereint, von Stahlherstellern<br />
und Stahlhändlern bis zu Stahlbauern<br />
einschließlich Planern und Zulieferern,<br />
Feuerverzinkungsbetrieben sowie<br />
Rohstoffanbietern und Herstellern von<br />
Brandschutzbeschichtungen.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
bauforumstahl e.V.<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de<br />
(sm 120303326) K<br />
Der Stahlhandel ist in bauforumstahl über die Interessengemeinschaft IGS<br />
vertreten. Die Mitglieder dieser Interessengemeinschaft sind:<br />
Die Geschäftsführer der Gemeinschafts organisation,<br />
Dr. Bernhard Hauke (links), Dipl.-Ing. Volker Hüller (rechts)<br />
(Fotos: bauforumstahl/DSTV)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 33<br />
LÄNGENÄNDERUNGSAUFNEHMER<br />
DER GENAUIGKEITSKLASSE 0.5<br />
Ulm. Der makroXtens von Zwick ist ein berührender hochgenauer Längenänderungsaufnehmer<br />
für Stand-alone-Lösungen und vollautomatische<br />
Prüfanlagen. Er wurde speziell für Zug-, Druck-, Biege- und zyklische Prüfungen<br />
an Metallen, Kunststoffen, Composites und anderen Werkstoffen<br />
entwickelt. Die neue<br />
Version erfüllt die<br />
Genauigkeitsklasse<br />
0.5 gemäß ISO 9513.<br />
Das wird im Werkskalibrierprotokoll<br />
bereits<br />
<br />
Der maximale Fehler<br />
in der Differenzwegmessung<br />
zwischen<br />
zwei Messpunkten<br />
im Bereich 20 bis<br />
<br />
<br />
Zusatzforderung der<br />
ISO 527-1 (2011). Die<br />
Längsdehnung an den<br />
Proben wird im elastischen<br />
und plastischen<br />
Verformungsbereich<br />
während des gesamten<br />
Zugversuchs bis<br />
zum Probenbruch er -<br />
fasst – auch bei hohen<br />
Zugkräften und sprödem<br />
Material.<br />
Der neue makroXtens ist als P- und HP-Variante und mit drei unterschiedlichen<br />
Fühlerarm längen 300, 450 und 600 mm erhältlich. Die HP-Variante<br />
ermöglicht eine erhöhte Auflösung sowie die Freigabe für eine »closed<br />
loop«-Dehngeschwindigkeitsregelung nach ISO 6892-1 (2009) Verfahren<br />
A(1) und ASTM E 8-09 (Verfahren B). Hinzu kommt, dass durch die intelligente<br />
Mitnahmevorrichtung die Messgenauigkeit speziell im Anfangsmessbereich<br />
weiter erhöht sowie das Handling optimiert sind (selbsthemmendes<br />
System).<br />
/<br />
(120403546/1)<br />
Metallzugversuch mit Längenänderungsaufnehmer<br />
makroXtens<br />
(Foto: Zwick GmbH & Co. KG)<br />
Zwick GmbH & Co. KG<br />
August-Nagel-Straße 11<br />
89079 Ulm<br />
Tel. +49 7305 10-0<br />
www.zwick.de<br />
(sm 120403546) K<br />
NEUE DB-SCHENKER- KAPAZITÄTEN<br />
IN ITALIEN UND POLEN<br />
Berlin/Zürich. Als Pionier im intermodalen Markt in Polen bietet DB<br />
Schenker Logistics jetzt erstmals auf der Strecke Verona-Ostrava die Möglichkeit,<br />
mit zunächst zwölf Sattelaufliegern im kombinierten Verkehr zwischen<br />
Italien und Polen zu fahren. Die ersten Züge fuhren Mitte Januar.<br />
Zunächst werden drei Rundläufe pro Woche angeboten. Die leitenden<br />
Operators sind Cemat, Kombiverkehr und Bohemiakombi. Als Geschäftsideengeber<br />
beansprucht DB Schenker in jedem Zug zwölf von insgesamt<br />
28 Stellplätzen für eigene Sattelauflieger. Die Spezialisten von DB SCHEN-<br />
KERhangartner in Polen, Tschechien und Italien rechnen mit rd. 3.600 Sattelaufliegern,<br />
die sie pro Jahr verladen werden.<br />
(sm 120303364) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
34 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Woche der offenen Tür bei Fagor Arrasate<br />
Göppingen. <br />
<br />
<br />
(Bernabé Unda), Manager von Fachverbänden, Vertreter der Hauptlieferanten und Fachleute von europäischen<br />
<br />
einnimmt, wurde vorgestellt.<br />
WWK Die Woche der offenen Tür war ein großer<br />
Erfolg und hat die Erwartungen bezüglich<br />
der Besucherzahl bei Weitem übertroffen.<br />
Das neue Pressensystem WAVE LINE ist<br />
eine Pressenlinie, die im Dauerbetrieb mit<br />
Robotern arbeitet. Dadurch ist bezüglich<br />
Produktionsleistungen, verglichen mit konventionellen<br />
Pressenlinien, eine enorme Steigerung<br />
möglich. Diese Anlage wird demnächst<br />
bei Volkswagen im Werk in Südafrika<br />
aufgebaut.<br />
Es kamen zahlreiche Fachleute, Topmanager<br />
und Vorstände, beispielsweise Francisco<br />
Riberas, Vorstand von Gestamp Automoción,<br />
Dietmar Mommendey, Geschäftsführer,<br />
Sparte Einkauf von Audi, Pedro Delgado,<br />
Geschäftsführender Vorstand von Estampaciones<br />
Rubí, X. Ortueta, Vorsitzender von<br />
AFM, J.M. Aldekoa, Vorsitzender der Coporación<br />
Mondragón, E. Wagner, Leitung Einkauf<br />
bei BMW, und viele andere, z. B. auch<br />
von Ford, VW, Seat, Magna, AIC, voestalpine,<br />
Bushan Steel, CDW, General Motors,<br />
Sitech etc.<br />
Das WAVE-LINE–System nimmt weltweit<br />
eine Vorreiterrolle ein und zeigt, dass Fagor<br />
Arrasate im Bereich der Werkzeugmaschinen<br />
international eine der führenden Positionen<br />
einnimmt. Der Exportanteil der Produkte<br />
von Fagor Arrasate liegt bei 95 %.<br />
Das Unternehmen ist in dieser Branche eines<br />
der wichtigsten Unternehmen in Europa.<br />
/<br />
FAGOR Industriecommerz GmbH<br />
Nördliche Ringstraße 100<br />
73033 Göppingen<br />
Tel. +49 7161 2004-0<br />
www.fagorarrasate.com<br />
(sm120403561) K<br />
Holzrichter mit Neuigkeiten auf der wire & Tube 2012<br />
Wuppertal. Mit den Teilbereichen Rohre, Blankstahl, Blankstahl Rostfrei, Kolbenstangen und Zylinderrohre<br />
sowie Edelstahl hat sich die Peter Holzrichter GmbH auf der Messe wire & Tube in Düsseldorf präsentiert.<br />
<br />
WW K Die Abteilung Kolbenstangen und<br />
Zylinderrohre hat sich erfreulich entwickelt.<br />
Eigentlich vom stark innerdeutschen Ge -<br />
schäft geprägt, baute sie in den letzten Jahren<br />
kontinuierlich auch das europäische<br />
Händlergeschäft aus. Um die Kunden noch<br />
besser bedienen zu können, ist man wieder<br />
im Dreischichtbetrieb tätig. Darüber hinaus<br />
ist ein Regallager für die Restlängenverwaltung<br />
geplant. Auch vernickelte und verchromte<br />
Kolbenstangen will Holzrichter in<br />
seine Produktpalette aufnehmen.<br />
Im Rohrsortiment gibt es neben den gezogenen<br />
Präzisrohren nach EN10305-2 jetzt<br />
auch die Ausführungen geglüht und gezogen<br />
nach EN 10305-2 in Güte E235+N,<br />
sowie geglüht und geschweißt nach EN<br />
10305-3 in Güte E235+N, diese teilweise<br />
auch mit geschabter Innennaht.<br />
Im Edelstahlbereich ist eine Erweiterung<br />
des Serviceangebotes geplant. Neben einer<br />
möglichen Kapazitätserhöhung steht eine<br />
Ausweitung der Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
im Vordergrund. Weiterhin erweiterte Holzrichter<br />
das Lagersortiment bei ferritischen<br />
Blechen in Werkstoffen wie 1.4016, 1.4509<br />
und 1.4512; es beinhaltet inzwischen Ab -<br />
messungen bis 5 mm x 1500 mm x 3000 mm.<br />
Nichtrostender Blankstahl der Sorten 1.4301<br />
und 1.4305 ist zunächst nichts Ungewöhnliches,<br />
aber in Flachabmessungen gibt es<br />
nach Angaben des Unternehmens nur wenige<br />
Lagerhalter mit einem großen Sortiment,<br />
so wie es am Standort Wuppertal weiter<br />
ausgebaut wurde. Die Peter Holzrichter<br />
GmbH existiert seit 1817 und gehört zur<br />
Carl-Spaeter-Gruppe in Duisburg.<br />
/<br />
Peter Holzrichter GmbH<br />
Schönebecker Platz 11<br />
42283 Wuppertal<br />
Tel. +49 202 562-0<br />
www.holzrichter-stahl.de<br />
(sm 120403560) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
K 35<br />
Unbegrenzte<br />
Möglichkeiten<br />
Alles ist machbar. Im Bereich der<br />
Kaltbiegetechnik von Stahl und allen<br />
NE-Metallen sind wir in der Lage, für<br />
jede neue Aufgabe die passende<br />
Lösung zu formen. Anwendungsorientierte<br />
Problemlösungen, speziell<br />
auf individuelle Kundenwünsche<br />
zugeschnitten, das ist unsere Stärke.<br />
Fröhlich BiegeTechnik GmbH & Co. KG<br />
Im Gewerbegebiet Pesch 6 · D-50767 Köln<br />
Tel.: +49 221- 95 94 93-0 · Fax: +49 221- 95 94 93 92<br />
E-Mail: vk@froehlich-biegetechnik.de<br />
www.froehlich-biegetechnik.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Der in Herdecke<br />
ansässige<br />
IT-Spezialist<br />
markmann + müller,<br />
kurz m+m, bietet<br />
Branchen lösungen<br />
u. a. für Stahlunternehmen<br />
an.<br />
(120403533/3)<br />
Professionelles Planungstool<br />
eröffnet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten<br />
Branchenlösung m+m StahlPLUS um grafischen Leitstand erweitert<br />
Herdecke. Der Branchenspezialist und Microsoft-Gold-Partner markmann<br />
+ müller aus Herdecke hat seine Branchenlösung m+m StahlPLUS um das<br />
Planungstool m+m LeitstandPLUS erweitert. Damit stehen die Daten der<br />
ohnehin schon wegen ihrer Flexibilität geschätzten Branchenlösung nun<br />
auch für professionelle Feinplanungen zur Verfügung.<br />
WW K Die Branchenlösung m+m StahlPLUS<br />
wurde auf Basis der führenden ERP-Lösung<br />
Microsoft Dynamics NAV speziell für<br />
Stahlhandels- und Stahlservicebetriebe entwickelt.<br />
Das Hauptaugenmerk wurde dabei<br />
auf die Entwicklung leistungsstarker und<br />
einfach zu bedienender Funktionen gelegt,<br />
wie z. B. Chargenverfolgung, Zeugnisverwaltung,<br />
Sachmerkmalsystem, Materialsuche,<br />
Restlängenverwaltung oder Anarbeitung<br />
in Eigen- oder Lohnfertigung. Themen<br />
wie Barcodeunterstützung in Lager und<br />
Produktion, EDI, Waagen- und Hochregallageranbindung<br />
sind ebenso berücksichtigt<br />
worden wie z. B. Schnittstellen zu den gängigsten<br />
BDE-/PZE-, QS- oder elektronischen<br />
Archivierungssystemen.<br />
Mithilfe einer speziellen Einführungsmethodik,<br />
der »Projektschablone für den<br />
Mittelstand«, wird m+m StahlPLUS bundesweit<br />
bei mittelständischen Stahlunternehmen<br />
implementiert.<br />
Grafische Leitstandlösung<br />
Seit Kurzem steht nun auch das jüngste Produkt<br />
des Branchenspezialisten aus Herdecke,<br />
der m+m LeitstandPLUS, den Anwendern<br />
von m+m StahlPLUS zur Verfügung.<br />
Als innovatives Planungstool setzt es die<br />
Aufträge in Abhängigkeit von den tatsächlich<br />
vorhandenen Ressourcen und deren<br />
Kapazitäten unter Termin- und Kostengesichtspunkten<br />
optimal ein.<br />
Hierzu gehört neben der Auftragsfeinterminierung<br />
auch die Ergebnisvisualisierung<br />
im grafischen Leitstand.<br />
Der Aufbau und die Funktionalitäten von<br />
m+m LeitstandPLUS orientieren sich an den<br />
kundenspezifischen Anforderungen in verschiedenen<br />
Branchen und Planungsmodellen.<br />
Der Planungsaufwand (Kosten, Zeit) kann<br />
für den Nutzer des Produkts erheblich ge -<br />
senkt werden. Mit der integrierten Auftragsreihenfolgeoptimierung,<br />
basierend auf<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 37<br />
einem intelligenten Planungsalgorithmus,<br />
können beispielsweise Rüstkosten und<br />
Durchlaufzeiten minimiert und damit weitere<br />
deutliche Kosteneinsparungen zwischen<br />
15 und 20 % erreicht werden.<br />
In Verbindung mit m+m StahlPLUS bietet<br />
der m+m Leitstand z.B.:<br />
Planungsmöglichkeiten<br />
Innovative Multiressourcenplanung<br />
(Maschinenpark, Personal, Fertigungshilfsmittel)<br />
Einordnung von Chefaufträgen in die laufende<br />
Planung<br />
Problemlose Aussagen über freie Kapazitäten<br />
für Zusatzaufträge<br />
Betrachtung von Stillständen und Störungen<br />
Durchspielen von Was-wäre-wenn-Szenarien<br />
für Neuplanung und Investitionsentscheidungen<br />
Engpasssteuerung.<br />
Grafische Auswertungen<br />
Visualisierung der Planungsergebnisse im<br />
grafischen Leitstand<br />
Überblick über die aktuelle Ressourcenbelegung<br />
und -auslastung<br />
Effizienz und Transparenz in der Produktionsplanung<br />
Grafische Auswertung zu allen Ressourcen<br />
(Engpässe, Auslastung)<br />
Gesamtanalyse aller Fertigungsaufträge<br />
mit Planungsinformationen.<br />
Mit m+m StahlPLUS und dem m+m LeitstandPLUS<br />
bietet der Branchenspezialist<br />
markmann + müller den modernen Stahlservicebetrieben<br />
zwei leistungsstarke Werkzeuge,<br />
die deutlich mehr Effizienz, Transparenz<br />
und Aussagefähigkeit in den gesamten<br />
Planungsprozess bringen. (sm120403533) K<br />
Produktionsoptimierung<br />
Zeiteinsparung bei der Ressourcenplanung<br />
Steigerung der Maschinenauslastung und<br />
des Ressourceneinsatzes<br />
Optimierung der Durchlaufzeiten und<br />
Rüstkosten<br />
Auftragsoptimierung durch den nichtlinearen<br />
und multikriteriellen Planungsalgorithmus,<br />
basierend auf der ISSOP-<br />
Optimierungstechnologie<br />
Schnelle Reaktionsmöglichkeiten auf Produktionsstörungen,<br />
Minimierung der Ge -<br />
samtbetriebskosten (TCO).<br />
Mit dem neuen Planungstool m+m LeitstandPLUS wurde die Branchenlösung m+m<br />
StahlPLUS erweitert (Fotos: m+m)<br />
(120403533/1)<br />
Qualitätssicherung<br />
Exakte Aussagen über Auftragsfertigstellungstermine<br />
Analyse von Produktionsengpässen<br />
Sicherung der Auftragsbearbeitung und<br />
somit der Produktionsqualität<br />
Korrekte Aussagen zum Auftragsstatus.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
markmann + müller<br />
datensysteme gmbh<br />
Gahlenfeldstraße 45<br />
58313 Herdecke<br />
Tel. +49 2330 801-0<br />
www.mumdat.de<br />
Leistungsstarke und einfach zu bedienende Funktionen stehen im Vordergrund<br />
(120403533/2)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
38 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Präziser als nötig<br />
Mühelos die Toleranzen erfüllen<br />
mit Behringer-Sägemaschinen<br />
Kirchardt. Beim Schifffahrts- und Speditionskontor neska GmbH sichern<br />
zwei leistungsstarke Bandsägemaschinen von Behringer im Düsseldorfer<br />
Hafengebiet die termingerechte Konfektionierung von Waren aus aller Welt.<br />
Flexibilität und Präzision sorgen für Zufriedenheit bei den neska-Kunden.<br />
WW K Wuchtige Krananlagen löschen die<br />
Ladungen von Containerschiffen, die aus<br />
aller Herren Länder im Düsseldorfer Hafen<br />
einlaufen. Direkt am Rheinufer unterhält die<br />
neska GmbH, Tochtergesellschaft der Imperial<br />
Logistics International GmbH und der<br />
Häfen und Transport AG (HTAG) mit Sitz in<br />
Duisburg, auf ca. 54.000 m 2 Lagerflächen<br />
im Freien und in großen Hallen. »Für unsere<br />
Kunden, etwa aus dem Maschinen- und<br />
Anlagenbau und der Automotivebranche,<br />
deponieren wir verschiedenste Güter und<br />
schlagen sie um«, erläutert Thomas Küsters,<br />
Leiter Umschlag/Lager Stahlprodukte<br />
bei der neska GmbH. Stahlproduzenten und<br />
-händler lassen in erster Linie Stahl in allen<br />
erdenklichen Längen und Querschnitten<br />
über die neska GmbH zwischenlagern und<br />
fertig konfektioniert anliefern. »In Verbindung<br />
mit dem trimodalen Terminal im Düsseldorfer<br />
Hafen bieten wir die Möglichkeit,<br />
Stahlprodukte unmittelbar nach dem Eingang<br />
per Binnenschiff, Container, Waggon<br />
oder Lkw auf Maß zu sägen. Anschließend<br />
gehen die Waren ohne weiteren Transport<br />
zum Endkunden«, so Küsters weiter.<br />
Aufnehmen, trennen, einlagern<br />
Seit September 2011 laufen zwei Geradschnittbandsägemaschinen<br />
des süddeutschen<br />
Sägemaschinenherstellers Behringer<br />
GmbH in eigens dafür gebauten Unterständen<br />
auf dem großzügigen Gelände der<br />
neska GmbH. »Sie trennen Vollmaterial bis<br />
550 mm und Rohre bis 1.000 mm Durchmesser.<br />
Die Anlagen sind in unser Lagersystem<br />
vollständig integriert«, beschreibt Thomas<br />
Küsters. Während die Maschinen selbst<br />
überdacht stehen, befinden sich die zu- und<br />
abführenden Rollenbahnen im Freien. Ein<br />
korrosionsbeständiger Lack schützt sie vor<br />
Witterungseinflüssen. Kräne übernehmen<br />
die Produkte ohne zusätzliches Handling<br />
beispielsweise direkt aus einem Binnenschiff<br />
und legen sie auf die Fördersysteme der<br />
Sägen. Nach dem Trennen erfolgt das Einlagern,<br />
entweder in spezielle Boxen zum<br />
Abtransport, »oder die Güter werden für die<br />
kurzfristige Weiterverladung konventionell<br />
bereitgestellt«, so der neska-Abteilungsleiter.<br />
An die große Bandsäge HBP800AXL<br />
von Behringer sind auf der Zufuhr- und<br />
Abfuhrseite jeweils elektrisch angetriebene<br />
Rollenbahnen angebracht, um das schwere<br />
Rohmaterial sicher transportieren zu können.<br />
»Eine automatische Entnahme aus<br />
dem Lager ist bei uns nicht notwendig, da<br />
wir kleine Losgrößen zwischen einem und<br />
ca. 15 Stück trennen. Die Güter werden per<br />
Stapler aufgelegt und über die Rollenbahnen<br />
in den Sägebereich gefahren. Abfuhrseitig<br />
ist ein Anschlagplattensystem angebracht,<br />
um das Umkippen von kurzen Teilen<br />
während des Nachschiebens im Automatikbetrieb<br />
zu verhindern. Bereits vorgesehen<br />
sind an der Abfuhrrollenbahn Vor richtungen<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Behringer GmbH<br />
Maschinenfabrik und Eisengießerei<br />
Industriestraße 23<br />
74912 Kirchardt<br />
Tel. +49 7266 207-0<br />
www.behringer.net<br />
neska Schiffahrts- und<br />
Speditionskontor GmbH<br />
Niederlassung Düsseldorf<br />
Auf der Lausward 2 – 4<br />
40221 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 9120-0<br />
www.neska.com<br />
(120403450/1)<br />
Direkt vom Schiff in die Sägemaschine:<br />
Kräne übernehmen die Produkte ohne<br />
zusätzliches Handling direkt aus<br />
einem Binnenschiff und legen sie auf<br />
die Fördersysteme der Sägen<br />
(Fotos: Behringer/nesta).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 39<br />
zum späteren Anbringen eines Quertransports<br />
ins Materiallager. Die zwei te automatische<br />
Geradschnittbandsäge HBP430A ist<br />
für kleinere Durchmesser bis 400 mm angeschafft<br />
worden. Sie ist ausgestattet mit zwei<br />
Späneförderern und einem Linienlaser zur<br />
Abbildung der Schnittstelle auf dem Material.<br />
Der Laser bildet die Be zugskante auf<br />
dem Material ab. Das erleichtert das Positionieren<br />
und Ausrichten der Teile. »Außerdem<br />
ist die Anlage mit einem Servovorschub<br />
ausgestattet. Durch den gleichmäßigen Vorschub<br />
verlängert sich die Standzeit der<br />
Sägebänder deutlich«, erklärt Behringer-<br />
Vertriebsleiter Achim Müller den Nutzen.<br />
»Zurzeit trennen wir mit unseren beiden<br />
Bandsägen allerdings hauptsächlich Baustähle<br />
der Güten C45 und ST523. Die<br />
Maschinen sind jedoch für die Zukunft ausgelegt<br />
und wir gehen davon aus, dass künftig<br />
noch andere Werkstoffe hinzukommen<br />
werden«, gibt Küsters zu bedenken. Verwendet<br />
werden augenblicklich Bimetallbänder<br />
in den Varianten M42 und M51. »Ge -<br />
kühlt werden sie mit einer Kühlschmiermittelemulsion;<br />
damit haben wir im Moment<br />
die besten Erfahrungen gemacht«, so Küsters<br />
weiter.<br />
Je nachdem, für welchen Zweck die bearbeiteten<br />
Teile später eingesetzt werden, ist<br />
ein sauberes Schnittbild und Präzision gefordert.<br />
Um auch künftig den Kundenwünschen<br />
gerecht werden zu können, hat die<br />
neska GmbH von vornherein in zuverlässige<br />
Die automatische Bandsäge HBP430A von Behringer wird hauptsächlich für Vollmaterialien<br />
eingesetzt.<br />
Anlagen investiert. »Wir haben uns die<br />
Behringer-Sägemaschinen zuvor bei einem<br />
unserer Kunden angeschaut. Zurzeit erreichen<br />
wir auf 100 mm Schnitthöhe eine Ge -<br />
nauigkeit von 0,1 mm«, erklärt Thomas<br />
Küsters, und ergänzt: »Das ist erheblich präziser,<br />
als es unsere Kunden größtenteils vorgeben.<br />
Die Sägen erfüllen die geforderten<br />
Toleranzen mühelos.« Mit der Einrichtung<br />
der Sägemaschinen zeigten sich die Verantwortlichen<br />
in Düsseldorf zufrieden. »Die<br />
Betreuung von der Anlieferung bis zum ersten<br />
Probeschnitt war bestens«, so das Credo.<br />
Auch die Maschinenführer beherrschen<br />
dank ausführlicher Schulungen beim Hersteller<br />
in Kirchardt beide Sägen problemlos.<br />
(120403450/2)<br />
(sm 120403450) K
40 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Optimierte Sägebänder<br />
sind auf den Kunden abgestimmt<br />
Wespa garantiert effizientere Zerspanungsprozesse<br />
Melsungen. <br />
<br />
Kundenwunsch. So können die Kunden mit dieser Optimierungsoption,<br />
<br />
zukünftiges Sägeband selbst bestimmen.<br />
WW K Nicht nur Werkzeug- und Maschinenkosten<br />
können so gesenkt, sondern auch<br />
der Durchsatz gesteigert und die Abschnittqualität<br />
verbessert werden. Insbesondere<br />
beim Trennen von Rohren und Trägern lassen<br />
sich durch IPC die Standzeiten im Vergleich<br />
zu anderen Sägebändern um bis zu<br />
50 % verlängern. Die neuen Produktoptionen<br />
sind nicht nur eine Technologie, sondern<br />
auch eine neue Herangehensweise bei<br />
der Ermittlung der Kundenwünsche. Da<br />
Anwender in der industriellen Zerspanung<br />
immer stärker nach individuellen Sägeleistungen<br />
und Servicekonzepten in der Produktion<br />
suchen, könnte IPC zu einem neuen<br />
Trend in der Sägetechnik zählen. So hat der<br />
Sägebandhersteller diese neue Sägetechnologie<br />
für eine wirtschaftliche Zerspanung<br />
entwickelt.<br />
Doch entwickelt Wespa nicht nur, sondern<br />
zählt es zu seinem Selbstverständnis,<br />
dass es sich in die kundenspezifischen An -<br />
forderungen und Anwendungen hineindenkt,<br />
um so geeignete Sägewerkzeuge<br />
vorschlagen zu können. Zudem bietet Wespa<br />
Liefer- und Wartungsservices und Schulungen<br />
im Umgang mit der Säge an.<br />
So hat das Unternehmen beispielsweise<br />
für den Kunden GERO Sägebänder nach<br />
dem IPC-Prinzip, d. h. nach dessen individuellen<br />
Anforderungen und Bedürfnissen, produziert.<br />
GERO, die Gelsenkirchener Rohrhandelsgesellschaft<br />
mbH, ist seit über 30<br />
Jahren WESPA-Kunde und auf den lagerhaltenden<br />
Handel von nahtlosen Stahlrohren<br />
spezialisiert. »Nach anfänglichem Suchen<br />
sind wir schon vor über 30 Jahren auf WES-<br />
PA gestoßen und haben seither unsere Meinung<br />
über deren Sägebänder bzw. Qualität<br />
nicht ändern müssen«, sagte Klaus-Dieter<br />
Nittmann, Prokurist bei GERO.<br />
Auf 22.000 m 2 Hallenflächen lagert GERO<br />
15.000 t nahtlose normal- und dickwandige<br />
Stahlrohre. Ein wesentlicher Teil des Unternehmens<br />
beruht auf den Dienstleistungen.<br />
Dazu gehört auch die Anarbeitung der Rohre,<br />
d. h. der Fixlängenzuschnitt. Für diesen<br />
Arbeitsschritt hat sich GERO für die Sägebänder<br />
von WESPA entschieden. Alle fünf<br />
Bandsägeautomaten von GERO arbeiten mit<br />
Sägebändern von WESPA. »Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
stimmt von Anfang an bei<br />
WESPA«, sagte Nittmann. Der Vorteil an den<br />
Bändern sei, dass nach einem Bandwechsel<br />
sofort weitergearbeitet werden könne und<br />
Das IPC-Prinzip<br />
<br />
<br />
<br />
Bedürfnisse abgestimmte, optimierte Sägebänder.<br />
<br />
und Maschinenkosten sowie eine verbesserte<br />
<br />
schwer zerspanbaren Materialien zeigen sich<br />
Leistungsvorteile zwischen 25 % und 50 % ge -<br />
genüber herkömmlichen Bi-Metall- und Hartmetall-Sägebändern.<br />
(120403534/1)<br />
Alle fünf Bandsägeautomaten von GERO<br />
arbeiten mit Sägebändern von Wespa<br />
(Foto: GERO).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 41<br />
keine Einfahrphase entstehe, so Evelyn Hinz,<br />
Geschäftsführerin von GERO.<br />
Für eine optimale Zerspanungsleistung ist<br />
außer der Stahlqualität die Anzahl der Zähne<br />
sowie die Ausbildung der Schneide von<br />
Bedeutung. Die geometrische Form der<br />
Schneide und des Zahngrundes hängen vom<br />
zu schneidenden Werkstoff ab und wirken<br />
sich auf das Schneidverhalten einer Säge<br />
aus. Wichtig ist außerdem die richtige Bandspannung,<br />
die eine lange Lebensdauer und<br />
genaues Schnittverhalten garantiert. Mit<br />
dem Bandspannungsmessgerät kann die<br />
optimale Spannung der Sägebänder eingestellt<br />
werden. So werden Schnittverläufe<br />
und Bandbrüche vermieden.<br />
Vor 60 Jahren stellte Wespa im hessischen<br />
Spangenberg noch Handsägen her. Heute<br />
produzieren über 100 Mitarbeiter in Melsungen,<br />
am deutschen Stammsitz, ein breites<br />
Produktspektrum, das den Anforderungen<br />
vieler unterschiedlicher Branchen ge -<br />
recht wird. Dieses Selbstverständnis spiegelt<br />
sich v. a. in den Punkten Sägeperformance,<br />
Preis und Service wieder und soll im neuen<br />
Claim von Wespa zum Ausdruck kommen:<br />
Value Added Cutting.<br />
Sägewerkzeuge von Wespa werden weltweit<br />
eingesetzt, u. a. in der Automobil-, der<br />
Luftfahrt- und der Maschinenbauindustrie.<br />
Das Unternehmen liefert als Komplettanbieter<br />
maßgeschneiderte Lösungen, die die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Kunden verbessert.<br />
Darüber hinaus garantiert ein flächendeckendes<br />
Vertriebsnetz in über 60 Ländern<br />
schnelle Verfügbarkeit, kurze Lieferzeiten<br />
und umfassenden Service.<br />
Wespa-App für effizientes<br />
Zerspanen<br />
Übrigens bietet Wespa nun auch eine App<br />
für iPhone und iPad an. Mit dieser Anwendung<br />
kann man sich z. B. mobil über das<br />
aktuelle Katalogprogramm informieren oder<br />
Zusatzinformationen zur Bandsägetechnik<br />
abrufen.<br />
(sm 120403534) K<br />
«<br />
Über diesen QR-Code<br />
kommen Sie direkt zur<br />
<br />
<br />
Store.<br />
KONTAKT<br />
Wespa Metallsägenfabrik<br />
Simonds Industries GmbH<br />
Spangenberger Straße 61<br />
34212 Melsungen<br />
Tel. +49 5661 9263-114<br />
www.professional-cutting.de<br />
GERO Gelsenkirchener<br />
Rohrhandelsgesellschaft mbH<br />
Alfred-Zingler-Straße 7 – 9<br />
45881 Gelsenkirchen<br />
Tel. +49 209 80008-0<br />
www.gero-rohre.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
42 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Optimierte Werkstattkonzepte und Softwarelösungen<br />
für die Rohrleitungsbranche<br />
3R software solutions bietet Gesamtkonzept an<br />
Hamm. Rohre und Rohrleitungssysteme werden u.a. im Schiffbau, der<br />
<br />
stätten,<br />
um ihren Materialbedarf zu decken. Da der Fertigungsprozess<br />
jedoch oftmals noch nicht auf die neuen Stückzahlen ausgelegt ist, kann die<br />
<br />
WW K Neue Maschinen können zwar Abhilfe<br />
schaffen, lösen jedoch nicht das Grundproblem.<br />
Rohrwerkstätten sind keine Aneinanderreihung<br />
von Maschinen und Arbeitsplätzen,<br />
sondern ein Geflecht von Prozessen<br />
und Vorgängen, die miteinander verwoben<br />
sind. Die Optimierung der Fertigung kann<br />
schon vor dem ersten Arbeitsschritt beginnen.<br />
So besteht die Möglichkeit, Software<br />
einzusetzen, die aus Isometrien oder 3-D-<br />
Modellen alle nötigen Fertigungsinformationen<br />
extrahiert und diese zu fertigungsgerechten<br />
Arbeitspaketen bündelt. Falls in<br />
der Werkstatt Biegemaschinen eingesetzt<br />
werden, kann mit der Simulationssoftware<br />
geprüft werden, ob eine Rohrgeometrie<br />
biegbar ist und mit welchen Einstellungen<br />
die Maschine Materialfaktoren wie Streckung<br />
und Rückfederung kompensieren<br />
kann.<br />
Bei der Werkstatteinrichtung muss auf<br />
die richtige Auswahl und Anordnung der<br />
Maschinen geachtet werden. So gilt es, die<br />
begrenzte Werkstattfläche effizient auszunutzen<br />
und beim Kauf von Maschinen<br />
bereits zukünftige Fertigungszahlen zu be -<br />
denken. Ein wichtiger Kostenfaktor in der<br />
Rohrfertigung ist zudem die Transportzeit<br />
zwischen den einzelnen Maschinen. Wenn<br />
die Maschinen nach jedem Auftrag erst<br />
mehrere Minuten warten müssen, bis das<br />
nächste Werkstück ausgeliefert wird, verursacht<br />
dies unnötige Kosten.<br />
(120403453/1)<br />
Zu dem Gesamtkonzept gehört auch ein<br />
Video, das den späteren möglichen<br />
Fertigungsablauf in der Werkstatt zeigt<br />
(Fotos: 3R).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 43<br />
Bei der Einrichtung soll auf die Auswahl der Maschinen geachtet und<br />
die Werkstattfläche effizient genutzt werden.<br />
(120403453/2)<br />
gen an den einzelnen Standorten kann der Status jedes einzelnen<br />
Bauteils kontrolliert werden.<br />
3R software solutions liefern nicht nur Softwarelösungen für die<br />
Rohrleitungsbranche, sondern führen auch Werkstattanalysen und<br />
-planungen durch. Dafür werden Fertigungsprozess und Konstruktion<br />
über mehrere Tage beobachtet. Anschließend erfolgt eine<br />
Besprechung der Anforderungen sowie der Verbesserungsansätze<br />
und Pläne. Aus diesen Ergebnissen erstellt 3R software solutions ein<br />
Gesamtkonzept, in dem die empfohlene Kombination von Software,<br />
Maschinen und Transportsystem be schrieben wird. Zu dem Konzept<br />
gehört auch ein Video, das zeigt, wie der spätere Fertigungsablauf<br />
aussehen könnte. Der existierende Maschinenpark soll dabei weitestgehend<br />
beibehalten werden.<br />
Neben Werkstätten in Deutschland, hier vor allem im Schiffsbau,<br />
ist 3R weltweit aktiv. Zuletzt wurde ein Großprojekt in Singapur<br />
realisiert, in dem neben einem um fangreichen Softwarepaket eine<br />
vollautomatische Fertigungsanlage mit Rohrsilo, Biegemaschinen,<br />
Bandsäge und Brennschneidemaschine eingesetzt werden. Für den<br />
Kunden bedeutet das v. a. eine große Zeitersparnis.<br />
(sm 120403453) K<br />
Hier kann ein speziell auf die Anforderungen der Werkstatt abgestimmtes<br />
Konzept helfen. Automatische Transportsysteme und Puffertische<br />
gewährleisten, dass jede Ma schine immer ausreichend<br />
Material zur Verfügung hat. Die Software zur Steuerung der Werkstatt<br />
balanciert den Materialfluss aus und leitet ihn. Durch Meldun-<br />
«<br />
KONTAKT<br />
3R software solutions<br />
Münsterstraße 5<br />
59065 Hamm<br />
Tel. +49 2381 9724-710<br />
www.3-r.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
44 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Neue Schwerlast- und Schubfachregale<br />
Horst. Auf der LOGIMAT 2012, der Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss,<br />
war auch das Unternehmen Karl H. Bartels mit zwei Produktneuheiten, dem Schwerlastregal Flex<br />
sowie einem Schubfachregal für Bleche mit elektrisch angetriebenem Auszug vertreten.<br />
WW K Entscheider aus Industrie-, Handelsund<br />
Dienstleistungsunternehmen diskutierten<br />
mit den internationalen Ausstellern. Die<br />
Produktneuheiten hatten dieses Jahr vor<br />
allem mit der Prozessoptimierung und der<br />
Kostensenkung zu tun. Seit 70 Jahren produziert<br />
Bartels Lagereinrichtungen und<br />
Transportlösungen insbesondere für mittelständische<br />
Unternehmen.<br />
Das Schubfachregal von Bartels für Bleche<br />
und Tafeln ist der Nachfolger des bisherigen<br />
Schubfachregals für Bleche. Ersteres ist mit<br />
einem schwenkbaren Vorbau ausgestattet<br />
und weist einen elektrisch angetriebenen<br />
Auszug auf. Je nach Bedarf können einzelne<br />
oder alle Fächer damit versehen werden.<br />
Insbesondere bei Fächern in einer Höhe ab<br />
1,80 m bietet sich der Auszug an, da diese<br />
Das neue Schubfachregal hat einen schwenkbaren Vorbau und einen elektrisch angetriebenen<br />
Auszug (Foto: Bartels).<br />
(120403360/1)<br />
nur schlecht manuell bedient werden können.<br />
Auch bei einer Traglast von mehr als<br />
2.000 kg pro Fach empfiehlt er sich.<br />
Weil alles per Knopfdruck erfolgt, ermöglicht<br />
der Aufzug zudem eine leichte Be -<br />
dienung. Möglich sind Traglasten bis zu<br />
5.000 kg je Fach. Je nach Kundenwunsch<br />
variieren Tiefe, Breite und Anzahl der Etagen<br />
des Regals, wobei zudem ein doppelseitiger<br />
Durchschub für die rückseitige Beladung<br />
eingerichtet werden kann.<br />
Neu an der Weiterentwicklung des bisherigen<br />
Schwerlastregals Flex ist der 100%ige<br />
Teleskopauszug bis 800 kg pro Fach. Bisher<br />
gab es lediglich einen Zweidrittelauszug.<br />
Gut einsetzbar ist das neue Schwerlastregal<br />
zur Lagerung von schweren Werkzeugen,<br />
da es leicht auszieh- und einschiebbar ist.<br />
Als weiterer Vorteil ist die Zentralverriegelung<br />
zu nennen, mit der immer nur ein Fach<br />
ausgezogen werden kann. Eine Auszugssperre<br />
pro Fach verhindert das selbstständige<br />
Ausfahren, wodurch zusätzliche Sicherheit<br />
geboten wird. Regaltiefen sind von<br />
800 mm bis 1.100 mm möglich.<br />
/<br />
Karl H. Bartels GmbH<br />
Gewerbegebiet III<br />
Max-Planck-Straße 6<br />
25358 Horst<br />
Tel. +49 4126 3968-0<br />
www.bartels-logistic.de<br />
(sm 120403360) K<br />
NEUES VERTRIEBS- UND<br />
SERVICEBÜRO IN FRANKREICH<br />
Spangenberg. WIKUS, Europas größter Sägebandhersteller,<br />
baut seine internationale Präsenz<br />
weiter aus: Im Februar 2012 eröffnet WIKUS ein<br />
weiteres Vertriebs- und Servicebüro, diesmal in<br />
Frankreich. Mit WIKUS FRANCE S.A.S. verstärkt<br />
das Unternehmen sein weltweites En gagement<br />
und bietet nun auch in Frankreich technischen<br />
Support bei der Auswahl und beim Einsatz von<br />
WIKUS-Sägebändern, direkt beim Kunden vor Ort.<br />
Qualität und Produktivität sind zentrale<br />
Bestandteile der WIKUS-Unternehmensphilosophie.<br />
Kunden profitieren von der kompetenten<br />
technischen Beratung, Unterstützung bei der<br />
Optimierung des Sägeprozesses, Beratung bei<br />
der Bandauswahl, Schnittversuchen und Analysen<br />
sowie effizienten Softwaretools.<br />
Der französische Standort in Torcy nahe Paris<br />
ist ein weiterer Schritt des europaweiten Ausbaus<br />
von WIKUS.<br />
»Die Eröffnung von WIKUS FRANCE S.A.S.<br />
zeigt unsere kontinuierlich wachsende Weiterentwicklung.<br />
WIKUS verfolgt damit das Ziel,<br />
seine Kunden überall auf der Welt bestmöglich<br />
und persönlich zu unterstützen, um damit die<br />
Kosten pro Schnitt zu reduzieren. Es ist uns sehr<br />
wichtig, im direkten Kontakt mit unseren Kunden<br />
in Frankreich zu stehen. Wir freuen uns auf die<br />
enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit«<br />
erklärte Uwe Liedebrand, Geschäftsleiter Vertrieb<br />
bei WIKUS.<br />
/WIKUS-Sägenfabrik<br />
Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG<br />
Melsunger Straße 30<br />
34286 Spangenberg<br />
Tel. +49 5663 500-0<br />
www.wikus.de<br />
(sm120403506) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 45<br />
STEEL STOCK EXCHANGE GING AN DEN START<br />
Vitoria-Gasteiz/Spanien. <br />
Steel Stock Exchange, ein neues Handelstool für Stahlprodukte aller Quali-<br />
<br />
<br />
bestände<br />
melden oder ein spezielles Produkt finden können. Einen wichtigen<br />
Unterschied zu herkömmlichen B2B-Handelsplattformen gibt es allerdings<br />
und der macht das Projekt interessant: Es geht bei Steel Stock Exchange<br />
nicht da rum, dass ein Stahlhändler dieses Tool zum Kauf oder Verkauf von<br />
<br />
seine eigenen Einkaufs- und Verkaufskanäle. Ziel des Projektes ist vielmehr,<br />
Produkte verkaufen zu können, die man nicht mehr verwenden kann oder<br />
die man aus dem Bestand entfernen möchte, um Platz für anderes Material<br />
zu schaffen. Es geht aber auch darum, dass ein Käufer, der nach Material<br />
sucht, das er bei seinen Hauslieferanten nicht findet, über Steel Stock<br />
Exchange einkaufen und so die Kundenbedürfnisse befriedigen kann.<br />
Das ist die Geschäftsidee von Mikel Garay, der sein Unternehmen im<br />
spanischen Baskenland betreibt. Grundsatz seines Servicekonzeptes ist:<br />
Das Tool steht nicht Endkunden, sondern nur Stahlhändlern mit nachgewiesenen<br />
Lagerbeständen und Herstellern mit frei verfügbaren Lagerbeständen<br />
auf europäischer Ebene zur Verfügung.<br />
/<br />
Steel Stock Exchange<br />
Arantzabal 2, Esc. 1.2C<br />
01008 Vitoria (Alava)<br />
Spanien<br />
Tel. +34 618 627-989<br />
www.steelstockexchange.com<br />
(sm 120403545) K<br />
DAMSTAHL ÜBERNIMMT<br />
EDELSTAHLSERVICE FRANKFURT<br />
Langenfeld. <br />
<br />
Damstahl GmbH eingegliedert. Edelstahlservice ist auf den Handel von<br />
tern<br />
am Standort Frankfurt und weiteren 20 Mitarbeitern in Ungarn (Her-<br />
<br />
im Jahr 2011 ein Umsatz im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich<br />
erwirtschaftet.<br />
lassung<br />
der Damstahl GmbH Deutschland operieren und vollständig in die<br />
sition,<br />
die das bestehende Damstahl-Geschäft perfekt ergänzt. Darüber<br />
rige<br />
Rostfrei-Erfahrung von Damstahl mit Lägern in acht europäischen<br />
Staaten zugreifen zu können, die durch die edelstahlorientierten<br />
<br />
sich Thomas Cramer, Vertriebsleiter der Damstahl GmbH Deutschland, über<br />
den Zuwachs.<br />
Die Damstahl-Gruppe ist ein international aufgestelltes Handelsunternehmen<br />
für nichtrostende und säurebeständige Edelstähle mit Stand orten<br />
-<br />
<br />
Zentraleinkauf arbeitet weltweit mit den besten und zuverlässigsten Liefe-<br />
-<br />
<br />
Rohre, Rohrzubehör, Bleche und Stabstahl.<br />
Damstahl GmbH<br />
Raiffeisenstraße 6 – 8<br />
40764 Langenfeld<br />
Tel. +49 2173 797-0<br />
www.damstahl.com<br />
(sm 120403488) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Modell der Stahlskulptur von Heinrich Glas<br />
für die »Neue Mitte« in Asbach-Bäumenheim.<br />
Die Südstahl GmbH & Co. KG fertigt für die<br />
Stahlskulptur Stahlteile mit Längen von bis<br />
zu 12 m (Foto: Heinrich Glas/Südstahl).<br />
(120102971/1)<br />
Stahlspezialist fertigt Kunstwerk<br />
Südstahl GmbH & Co. KG liefert Kunstobjekt für Marktplatz in Asbach-Bäumenheim<br />
Mertingen. Die Südstahl GmbH & Co. KG, Spezialist für Stahlverarbeitung<br />
-<br />
<br />
Bäumenheim (Landkreis Donau-Ries) übernommen.<br />
WW K Auf hochmodernen Zuschnitt- und<br />
Schweißanlagen werden insgesamt drei<br />
Stahlteile mit Längen von bis zu 12 m für<br />
eine Brunneninstallation nach einem Entwurf<br />
des bayrischen Bildhauers Heinrich<br />
Glas angefertigt. Die Skulptur aus wetterfestem<br />
Cortenstahl soll in der »Neuen Mitte«<br />
auf dem Marktplatz in Asbach-Bäumenheim<br />
aufgestellt werden.<br />
Für Südstahl war es nicht das erste Kunstprojekt.<br />
Bereits 2010 hatte sich Südstahl mit<br />
der Konfektionierung von über 60.000 Verbindungseinzelteilen<br />
am spanischen Großprojekt<br />
»Metropol Parasol« beteiligt. Ausschlaggebend<br />
für die Auftragsvergabe des<br />
Asbach-Bäumenheimer Kunstwerks war<br />
nicht nur die räumliche Nähe der Südstahl<br />
GmbH & Co. KG, sondern das Know-how<br />
bei Zuschnitt- und Schweißarbeiten bei der<br />
Anfertigung großer Stahlteile.<br />
Für das Kunstobjekt fertigen die Mertinger<br />
drei imposante Kompositionselemente mit<br />
Gewichten zwischen 1.000 und 11.500 kg:<br />
eine lange Wasserscheide (Stele), einen Wasserrechen<br />
sowie eine große Rinne mit einer<br />
Länge von 12 m und einer Breite von fast<br />
3 m. Dabei müssen die massigen Objekte<br />
millimetergenau gefertigt und konfektioniert<br />
werden, um sie später gemäß den künstlerischen<br />
und statischen Vorgaben korrekt zu -<br />
sammensetzen zu können. Alle Teile wurden<br />
in mehreren Arbeitsschritten autogen brenngeschnitten<br />
bzw. auf einer hochmodernen<br />
Plasmaschneidanlage gefertigt und zunächst<br />
nur geheftet, um vom Künstler abgenommen<br />
zu werden. Danach folgen die Schweißarbeiten<br />
und die eigent liche Fertigstellung des<br />
Kunstobjekts.<br />
»Bei Stahlteilen dieser Größe ist eine enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Künstler und dem<br />
Planer besonders wichtig, um die Vorstellungen<br />
genauestens umsetzen zu können. Für<br />
Aufträge dieser Dimension verfügen wir<br />
nicht nur über die notwendige Fertigungskompetenz,<br />
sondern auch über die benötig-<br />
«<br />
KONTAKT<br />
SÜDSTAHL GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 2<br />
86690 Mertingen<br />
Tel. +49 9078 802-0<br />
www.suedstahl.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 47<br />
ten Produktionsflächen«, so Peter Birkner,<br />
Leiter Technik und Vertrieb bei Südstahl.<br />
(120102971/1)<br />
Mit einer der modernsten CNC-gesteuerten Plasmaschneidanlagen liefert die mittelständische<br />
Südstahl GmbH & Co. KG höchste Präzision und Geschwindigkeit bei der Fertigung von<br />
Brennzuschnitten (Foto: Südstahl GmbH & Co.KG)<br />
Künstlerwettbewerb<br />
»Kunst am Marktplatz«<br />
Die fertigen Bauteile sollen mit einem LKW<br />
in Asbach-Bäumenheim angeliefert und in<br />
das bereits angelegte Wasserrondell auf<br />
dem Marktplatz integriert werden. Für die<br />
Schaffung des künstlerischen Akzentes am<br />
Marktplatz hatte die Gemeinde Asbach-<br />
Bäumenheim eigens einen Künstlerwettbewerb<br />
ausgelobt. Dabei setzte sich der Entwurf<br />
von Diplombildhauer Heinrich Glas aus<br />
Nittendorf gegen insgesamt 29 Konkurrenten<br />
durch. Am fertigen Kunstobjekt entspringt<br />
das Wasser am Fuß einer 2,50 m<br />
hohen Stele, wird über die Rinne entlang<br />
des Marktplatzes über die schrägstehende<br />
Wand geführt und mündet in zwei kleine<br />
Wasserfälle. Der Wassereinlauf wird durch<br />
einen flachen Stahl rechen abgeschlossen.<br />
Der Künstler: »Die Idee war es, das Element<br />
Wasser in den Vordergrund zu rücken und<br />
den Übergang von einem naturnahen Bachlauf<br />
zu einer streng geplanten Wasserrinne zu<br />
gestalten. Mit Südstahl übernimmt ein echter<br />
Stahlspezialist die Anfertigung der Skulptur«.<br />
Diplombildhauer Heinrich Glas wurde<br />
1942 in Regensburg geboren und arbeitet<br />
als freischaffender Künstler. Seine Werke<br />
sind unter anderem in der Bayerische Staatsgalerie,<br />
München, und im Duthie Park,<br />
Aberdeen, ausgestellt. (sm 120102971) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
48 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
SCHIENENKATZE MIT<br />
OPTIMIERTEN BAUHÖHEN<br />
Stuttgart. <br />
-<br />
<br />
und Elektrokettenzügen wurden Ein- und Zwei-<br />
schienenkatzen mit optimierten Bauhöhen und<br />
gungstiefe<br />
und das Baukastensystem er möglichen<br />
im gesamten Produktprogramm anwendungs-<br />
<br />
Zu dem Liefer- und Produktionsprogramm<br />
zählen Lauf-, Portal- und Hängekräne, die je<br />
<br />
und Spannweiten von bis zu 50 m aufweisen.<br />
<br />
<br />
Krane eingesetzt.<br />
-<br />
kopfträger,<br />
Fahrwerke, Fahrantriebe, Funksteuerungen<br />
sowie Stromzuführungen zum Bau von<br />
<br />
/<br />
Helmut Kempkes GmbH<br />
KULI-Hebezeuge<br />
Bismarckstraße 59<br />
42853 Remscheid<br />
Tel. +49 2191 434-0<br />
www.kuli.com<br />
(sm 120403386) K<br />
(120403386/1)<br />
Auf der Messe wurden u. a. Ein- und<br />
Zweischienenkatzen mit optimierten<br />
Bauhöhen und reduzierten Haken vorgestellt<br />
(Foto: Helmut Kempkes GmbH).<br />
NEUGESTALTUNG DER BACH<br />
CUTTING SYSTEMS<br />
Rijssen. <br />
<br />
<br />
geändert, sondern auch einige technische Details<br />
an den Brennschneidmaschinen neu designed.<br />
<br />
an die Voortman-Farben angepasst, um eine<br />
klare Verbindung zwischen Bach und der Muttergesellschaft<br />
zu dokumentieren.<br />
Die Brennscheidanlagen von Bach waren vor der<br />
Übernahme durch die Voortman Steel Group<br />
<br />
ThermoCut und PlasmaCompact. Die neuen<br />
pact<br />
knüpfen an Traditionen an und verkörpern<br />
zugleich den neuen Zeitgeist.<br />
Die blaue Maschinenfarbe wurde durch die<br />
neuen Rot- und Grautöne ersetzt, um die Verbindung<br />
zwischen Bach und Voortman zu unterstreichen,<br />
wobei die Unternehmen unabhängig voneinander<br />
arbeiten. Jedoch bieten beide Unternehmen<br />
Schneidsysteme für die Bearbeitung von<br />
Stahlplatten an und haben daher die Möglichkeit,<br />
sich gegenseitig in verschiedenen Märkten<br />
zu unterstützen.<br />
/<br />
Voortmann<br />
Ozonstraat 1<br />
7463 PK Rijssen<br />
Niederlande<br />
Tel. +31 548 536-373<br />
www.voortman.net<br />
(sm 120403311) K<br />
(120403311/1)<br />
Bach Cutting Systems im neuen Design (Foto: Voortman)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 49<br />
ABSATZ DER EUROPÄISCHEN STAHLHÄNDLER 2011<br />
GESTIEGEN<br />
Brüssel. <br />
<br />
Verkaufsvolumen verteilte sich zu gleichen Teilen auf Flach- und Langstäh-<br />
-<br />
<br />
nicht rostenden Produkten, Qualitäts- und Spezialstählen.<br />
Der Verkauf von Flachstählen in Stahl-Service-Centern stieg im ersten<br />
Halbjahr 2011 deutlich, schwächte sich dann aber zum Jahresende ab und<br />
<br />
ben<br />
des Verbandes gegenwärtig auf dem Marktniveau. K<br />
FRISTVERLÄNGERUNG FÜR<br />
DIN-EN-1090-1-EINFÜHRUNG<br />
Düsseldorf. <br />
hat Ende Januar beschlossen, die Übergangsphase für die Ein führung der<br />
werken<br />
– Teil 1: Konformitätsnachweisverfahren für tragende Bauteile« zu<br />
-<br />
<br />
<br />
ursprünglich geplante Zeitraum war aus Sicht des DVS völlig unzureichend,<br />
um den Herstellern einen sicheren Übergang auf die neuen europäischen<br />
Regeln zu ermöglichen«, so Martin Lehmann, Bereichsleiter Bildung und<br />
<br />
Verfahren e.V. Deshalb hatte sich der Verband gemeinsam mit anderen<br />
Organisationen für eine Verlängerung der Frist eingesetzt, die ursprünglich<br />
am 1. Juli 2012 ablaufen sollte.<br />
Unterstützt durch mehrere Gespräche mit Be teiligung des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Deutschen<br />
<br />
erfolgreich umsetzen. Damit sind die deutschen Bemessungsregelwerke für<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
je nach vertraglichen Festlegungen nach nationalen oder nach europäi-<br />
<br />
termin.<br />
<br />
<br />
<br />
(sm 120403489) K<br />
SAARLÄNDISCHE STAHL INDUSTRIE<br />
FÖRDERT STIFTUNGSPROFESSUR<br />
Völklingen. Die Montan-Stiftung-Saar wird fünf Jahre lang eine neue<br />
Professur für Metallurgie an der Universität des Saarlandes fördern. Die<br />
Stiftung der saarländischen Stahlindustrie unterstützt damit die Material-<br />
<br />
weit<br />
führenden Standorten dieses Fachgebietes zählt. Die Stiftungsprofessur<br />
soll sich vor allem mit den komplexen Prozessen beschäftigen, die beim<br />
<br />
telt<br />
werden.<br />
(sm120403541) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
50 K Special: Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
Qualität nachweisen,<br />
Produktionsparameter vorgeben<br />
von Reinhold Mannel<br />
Steigende Produktionsgeschwindigkeiten bei gleichbleibend hoher Qualität<br />
sind die Schlüssel für eine wirtschaftliche Fertigung. Unter anderem<br />
unterstützen hier Lösungen auf der Basis automatischer Inspektionssysteme<br />
bei der Optimierung der Prozessabläufe, indem sie eine vernetzte<br />
Überwachung und Dokumentation der einzelnen Prozessschritte realisieren.<br />
Das allein ist jedoch nicht ausreichend. Denn gewonnene Messdaten<br />
müssen auch richtig interpretiert werden.<br />
WW K Beispielsweise lässt die optische 3-D-<br />
Oberflächeninspektion eine sichere Qualitätsbeurteilung<br />
und Fehlerklassifikation und<br />
damit die fast vollständige Vermeidung von<br />
Fehlalarmen zu. Ergänzend dazu ist jedoch<br />
auch die Bereitstellung von automatisch er -<br />
zeugten, produktionsrelevanten und gezielten<br />
Entscheidungsvorschlägen auf Basis ge -<br />
sicherter Informationen notwendig. Um alle<br />
in der Produktion anfallenden Daten sowie<br />
die Methoden des Ertragsmanagements zur<br />
rechnergestützten Steuerung beispielsweise<br />
der Produktpreise und Kapazitäten effektiv<br />
nutzen zu können, ist die intelligente Bündelung,<br />
Aufbereitung und Bewertung aller<br />
zur Verfügung stehenden Informationen<br />
inklusive der Sensordaten nötig.<br />
Ein weiteres Einsatzgebiet für intelligente<br />
Mess- und Inspektionstechnik sind Metallbänder.<br />
Sie werden vor der Weiterverarbeitung<br />
auf die Einhaltung der Qualitätskriterien<br />
untersucht, zum Beispiel ihr Dickenprofil.<br />
Für dessen Messung gibt es zahlreiche<br />
An sätze, wobei gegebenenfalls zu -<br />
dem Stellgrößen für eine Regelung erzeugt<br />
werden.<br />
Oberflächeninspektion:<br />
Kritische Fehler überall erkannt<br />
Oberflächeninspektionssysteme der Isra<br />
Parsytec GmbH, Aachen, eignen sich für das<br />
eindeutige Erkennen kritischer Fehler in<br />
allen Prozessstufen bis hin zum fertigen Coil<br />
und darüber hinaus bis zur Verarbeitung<br />
zum Beispiel als Karosserieteil. Ergänzt wird<br />
die Inspektion mit Lösungen und Toolsets,<br />
mit denen sich die gesamte Produktion optimieren<br />
und besser planen lässt. Unternehmen<br />
können auf diese Weise die Qualität<br />
ihrer Produkte verbessern sowie die Produktionseffizienz<br />
erhöhen. Im Rahmen der Innovationsroadmap<br />
des Herstellers werden<br />
hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />
mit individuellen, anwendungsspezifischen<br />
Lösungen verbunden.<br />
Ein Beispiel ist das System Surface Master<br />
(Bild 1) zur sicheren und präzisen Inspektion<br />
von Metalloberflächen, das selbst auf ge -<br />
musterten Oberflächen, wie Blechen mit 2-Doder<br />
3-D-Mustern, alle prozessrelevanten<br />
Fehler automatisch sicher erkennen kann.<br />
Bisher war es nicht möglich, mit automatisierten<br />
Verfahren fehlerhafte Bereiche auf<br />
gemusterten Oberflächen, wie etwa Tränenoder<br />
Riffelblechen, aufzufinden. Denn we -<br />
gen der durch die Muster bedingten Vielfalt<br />
an Informationen sind übliche Inspektionssysteme<br />
überlastet. Effiziente Softwarealgorithmen<br />
machen jedoch nun die naturgetreuere<br />
Modellierung der physikalischen<br />
Realität möglich und unterstützen aufwendigere<br />
Verfahren der Bildauswertung. Mit<br />
entsprechender Software ausgestattete In -<br />
spektionssysteme des Herstellers segmentieren<br />
erfasste Bildbereiche der Oberfläche und<br />
überprüfen die Grundflächen zwischen den<br />
Musterelementen sowie die Musterelemente<br />
einzeln. Neben der Detektion der Fehler<br />
zwischen und um die strukturierten Flächen<br />
werden auch alle Konturfehler der Muster<br />
selbst erkannt. Ebenso lässt sich die Position<br />
der Musterelemente prüfen.<br />
Das Oberflächeninspektionssystem Surface<br />
Master eröffnet weitere Möglichkeiten<br />
für das Monitoring der Oberflächengüte, die<br />
Verbesserung der produzierten Qualität, die<br />
Prozessoptimierung und die Steigerung des<br />
Durchsatzes. Es lässt sich an jeder Stelle des<br />
Produktionsablaufs in alle Prozessumgebun-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Messen, Prüfen, Inspizieren K 51<br />
(120403562/2)<br />
Bild 2. Mithilfe eines Walzeninspektionssystems sind Rattermarken<br />
frühzeitig erkennbar (Foto: LDV-Systeme).<br />
(120403562/1)<br />
Bild 1. Mit dem schnellen System Surface Master zur sicheren<br />
und präzisen Inspektion von Metalloberflächen lassen sich auch<br />
auf gemusterten Oberflächen prozessrelevante Fehler automatisch<br />
sicher erkennen (Foto: Isra Parsytec).<br />
gen integrieren und stellt schnell Inspektionsergebnisse<br />
bereit.<br />
Basis für das Erreichen der hohen Erkennungs-<br />
und Klassifikationsraten ist die angewandte<br />
Klassifikationstechnik: Mehrstufige,<br />
hierarchisch angeordnete Klassifikatoren<br />
unterstützen die zuverlässige Zuordnung<br />
und Klassifizierung aller Oberflächenfehler.<br />
Vorteile sind die schnelle Feinabstimmung,<br />
das Klassifikatortuning sowie die einfache<br />
Bedienung. Die Ergebnisse der Fehleridentifikation<br />
werden zur Alarmierung, zur Markierung<br />
und zur Einleitung von Korrekturmaßnahmen<br />
noch während des laufenden<br />
Produktionsprozesses genutzt.<br />
Eine schnelle Kameratechnik sowie die für<br />
bestimmte Anwendungen gegebene Möglichkeit<br />
der Kombination von Matrix- und<br />
Zeilenkamerasignalen bewirken hohe Auflösungen,<br />
eine exakte Oberflächenerfassung<br />
und klare Fehlerbilder. Unterstützt wird<br />
dies durch lichtstarke und fokussierende<br />
LED-Beleuchtungstechnik zur besseren Kontrastierung<br />
von Oberflächen bei gleichzeitig<br />
langer Lebensdauer und Wartungsfreundlichkeit.<br />
Abrundend wirkt eine leistungsfähige<br />
Bildverarbeitung: Defekte werden<br />
selbst dann genau gefunden, wenn die<br />
Oberflächen texturiert sind.<br />
Für einwandfreie Qualitätsdiagnosen sind<br />
die Sensorik und Messkomponenten präzise<br />
kalibriert. Zusätzlich gehören Funktionen<br />
wie integrierbare Breitenmessung (auch stereoskopisch),<br />
Qualitätsdatenarchivierung<br />
sowie Software zur Textur-, Fehlerursachenund<br />
Prozessanalyse zum Systemumfang.<br />
Aufbauend auf den Ergebnissen der In -<br />
spektionssysteme kann ein Qualitätsmanagementsystem<br />
(QMS) das Echtzeitqualitätsmonitoring<br />
und die Alarmierung an<br />
einzelnen Produktionslinien, an mehreren<br />
auf einanderfolgenden Linien sowie unternehmensweit<br />
übernehmen. Hersteller können,<br />
basierend auf den vom QMS gelieferten<br />
Informationen, unmittelbar in das Prozess<br />
geschehen eingreifen, wenn Qualitätsparameter<br />
ihre Toleranzgrenzen überschreiten.<br />
Dabei werden nicht nur die Oberflächeninspektionsdaten<br />
berücksichtigt, sondern<br />
alle zur Verfügung stehenden Messdaten.<br />
Das QMS stellt darüber hinaus wissensbasierte<br />
Entscheidungsunterstützung<br />
für die Produktionsplanung und -optimierung<br />
bereit.<br />
Walzen visuell kontrolliert<br />
Die Walzeninspektion iLux (Bild 2) der LDV-<br />
Systeme GmbH, Lünen, dient dazu, Fehlerquellen<br />
bei der Blechbearbeitung vorzeitig<br />
auszuschließen und damit Folgekosten<br />
durch Walzenfehler auf dem Band zu vermeiden.<br />
Arbeitswalzen müssen eine gewisse Oberflächenstruktur<br />
haben, die von den Walzen<br />
auf die Blechoberfläche übertragen wird.<br />
Diese Oberflächenrauigkeit ist notwendig,<br />
damit bei den nachfolgenden Bearbeitungsschritten<br />
eine fehlerfreie Verarbeitung möglich<br />
ist. Diese mikroskopisch feine Oberflächenstruktur<br />
wird nach dem Aufbringen<br />
als fertig angenommen. Erst beim nachfolgenden<br />
Walzeinsatz werden mögliche Fehler<br />
wie Rattermarken von der Walze auf das<br />
Band übertragen. Diese Fehler werden aber<br />
erst nach Sichtung und Überprüfung des<br />
Bandmaterials im Labor erkannt.<br />
Mit der Walzeninspektion bleibt dieser<br />
kostenintensive Schritt erspart, denn mit-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
52 K Special: Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
hilfe der Walzeninspektion sind Rattermarken<br />
frühzeitig erkennbar. Direkt nach dem<br />
Schleifprozess wird dazu die Walze mithilfe<br />
des Inspektionssystems betrachtet. Sollten<br />
noch Fehler sichtbar sein, kann der Schleifprozess<br />
fortgesetzt werden. Durch Kenntnis<br />
der Oberflächenstruktur kann ein nachträglicher<br />
erneuter Einspannvorgang mit damit<br />
verbundenem Walzenverschleiß vermieden<br />
werden. Dadurch werden Kosten eingespart<br />
und der Lebenszyklus der Walze verlängert.<br />
Die Ausführung der Walzeninspektion<br />
hängt von der Größe der verwendeten Ar -<br />
beitswalzen ab. Der typische Kontrollplatz<br />
ist für Walzendurchmesser von 40 bis<br />
100 mm ausgelegt. Dabei erfolgt die Feineinstellung<br />
für jeden Durchmesser über eine<br />
Höhenverstellung des Lasermoduls. Dieses<br />
beleuchtet jeweils 100 mm Walzenbreite<br />
und kann über eine Verschiebevorrichtung<br />
über die Walzenbreite verfahren werden. Ein<br />
Arbeitstisch ist typisch für 700 mm lange<br />
Walzen ausgeführt. Die Einspannung der<br />
Walze erfolgt in Reitstöcken, die ebenfalls<br />
verstellbar ausgeführt sind, um verschiedene<br />
Walzentypen auf diesem Kontrollplatz<br />
überprüfen zu können.<br />
(120403562/3)<br />
Laseroptische Metallbandmessung:<br />
Verschiedene Methoden<br />
Zur Messung des Dickenprofils von Metallbändern<br />
gibt es von der Micro-Epsilon<br />
GmbH & Co. KG, Ortenburg, verschiedene<br />
Lösungen auf der Basis laseroptischer Sensoren.<br />
So erfasst ein einfaches C-Bügel-<br />
Messgerät die Banddicke an einer wählbaren<br />
Spur in Produktionsrichtung durch eine<br />
zweiseitige Dickenmessung mit Lasersensoren.<br />
Ein weiteres Modell arbeitet mit einem<br />
geschlossenen O-Rahmen. Dabei wird auf<br />
jeder Seite des Metallbandes je ein Sensor,<br />
der an identischer Position zu einem auf der<br />
anderen Seite des Bandes befindlichen Sensor<br />
liegt, kontinuierlich im rechten Winkel<br />
zur Produktionsrichtung bewegt. Damit<br />
wird das Dickenprofil über die gesamte Produktbreite<br />
erfasst.<br />
Auch bei einer Highendlösung ScanControl<br />
(Bild 3) traversiert die Sensorik entlang<br />
des Messspalts über die gesamte Bandbreite.<br />
Im Gegensatz zu den bisherigen An -<br />
sätzen werden hier jedoch zwei Laser-Linien-<br />
Scanner verwendet, die ein deutliches Plus<br />
bei Genauigkeit und Grundabstand zum<br />
Metallband erreichen sollen. Das O-Rahmen-Modell<br />
beinhaltet speziell<br />
adaptierte Laser-Linien-<br />
Scanner. Sie bewirken bei<br />
größerem Abstand zum<br />
Messobjekt und damit<br />
einem größeren Messspalt<br />
mehr Präzision bei der<br />
Bild 3. Diese Anlage zur<br />
Messung der Metallbandgeometrie<br />
basiert auf<br />
Laserscannern, die<br />
insbesondere bei Metallen<br />
präzise Daten liefern.<br />
Beispielsweise lassen sich<br />
bei einer Längsteilschere<br />
die Geometrien der<br />
einzelnen Bänder prüfen<br />
(Foto: Micro-Epsilon).<br />
Dickenerfassung als Punktsensoren. Mit<br />
einem Messspalt von 200 mm toleriert das<br />
System große Schwankungen in der Bandführung<br />
und ist robust.<br />
Details wie eine nach unten offene Konstruktion<br />
unterstützen eine langfristige An -<br />
wendung des Messsystems. Zunder und<br />
Verschmutzungen können durch die Anlage<br />
fallen und behindern damit die Sensorik<br />
nicht. Die 200 mm Messspalt schützen die<br />
Sensorik vor möglichen Kollisionen. Denn<br />
Vibrationen der Metallbahn oder gebogene<br />
Bandenden sind eine Gefahr für die installierte<br />
Sensorik. Daher sichert ein zusätzlicher<br />
mechanischer Schutz das Messsystem ab.<br />
Der Einsatz von Profil- gegenüber Punktsensoren<br />
erhöht die Informationsdichte und<br />
lässt somit eine effektivere und legierungsunabhängige<br />
Messung auf unterschiedliche<br />
Bandmaterialien zu. Auch die<br />
Messgenauigkeit wurde durch die Laserlinien<br />
gegenüber dem Punktlaser verbessert.<br />
So werden mit der Anlage 0,01 mm Genauigkeit<br />
bei einer maximalen Bandbreite von<br />
4 m erreicht. Lichtschranken unterstützen<br />
die Profilsensoren. Sie übernehmen die Aufgabe<br />
der Breitenmessung und gegebenenfalls<br />
Kantendetektion einzelner Streifen<br />
nach dem Spalten. Alle Messdaten können<br />
zur Dokumentation des Metallbandes verwendet<br />
werden. Die Messdaten »Dicke«<br />
und »Profil« werden online einer genauen<br />
Position auf dem Band zugeordnet. Verwendet<br />
wird die Anlage in Service-Centern bei<br />
flächigen Metallbändern sowie nach dem<br />
Spalten der Coils in einzelne Metallstreifen.<br />
Insgesamt ist mit dem Messsystem eine<br />
detaillierte Kenntnis der realen Bandtoleranzen<br />
bis hin zur Dokumentation jedes einzelnen<br />
Streifens erreichbar. Bei der Messung<br />
wird das reflektierte Licht der Linie von einer<br />
hochempfindlichen CMOS-Matrix aufgenommen,<br />
die ein präzises Abbild des Oberflächenprofils<br />
erzeugt. Jede Veränderung<br />
des Profils verändert die abgebildete Linie<br />
und formt damit ein geändertes Abbild auf<br />
der Matrix.<br />
Da das Messobjekt oder der Scanner in<br />
der Regel bewegt wird, entsteht durch aneinanderlegen<br />
der einzelnen Linienprofile ein<br />
3-D-Abbild des Objekts. Dabei wird auch<br />
von einer sogenannten Punktewolke ge -<br />
sprochen, weil sich das Bild aus vielen tausend<br />
einzelnen Messpunkten zusammensetzt.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Messen, Prüfen, Inspizieren K 53<br />
Bild 4. Dieses System stabilisiert berührungslos schnell durchlaufende Metallbänder mithilfe<br />
von paarweise gegenüberliegenden Elektromagneten (Foto: EMG Automation).<br />
Mehr Durchsatz durch<br />
Bandstabilisierung<br />
Die elektromagnetische Bandstabilisierung<br />
eMASS (Bild 4) der EMG Automation GmbH,<br />
Wenden, für feuerverzinkte Bleche verbindet<br />
Ressourceneinsparung mit Qualitätsverbesserung<br />
und erhöhtem Durchsatz. Das System<br />
stabilisiert berührungslos schnell durchlaufende<br />
Metallbänder mithilfe von paarweise<br />
gegenüberliegenden Elektromagneten. Je -<br />
weils zugeordnete Sensoren überwachen<br />
kontinuierlich die Bandposition.<br />
Verlässt das Band seine Sollposition, werden<br />
die Magneten an der entsprechenden<br />
Position an- bzw. abgeschaltet und so das<br />
Band auf die optimale Position zurückgezogen.<br />
Bandschwingungen können so in<br />
der Regel um mindestens 50 % verringert<br />
werden, Crossbow und Twisten werden auf<br />
höchstens ± 2 mm reduziert. Haupteinsatzgebiet<br />
der Bandstabilisierung sind Feuerverzinkungslinien.<br />
Die Installation erfolgt<br />
standardmäßig direkt oberhalb der Abblasdüsen<br />
oder in der Luftkühlstrecke im Kühlturm.<br />
In Feuerverzinkungsanlagen sollen Stahlbänder<br />
mit gleichmäßiger Schichtdicke bei<br />
geringem Zinkverbrauch beschichtet werden.<br />
In der Praxis verursachen Bandschwingungen<br />
und Bandverformungen inhomo-<br />
(120403562/4)<br />
gene Oberflächen und es muss überverzinkt<br />
werden, damit die geforderte Mindestschichtdicke<br />
auf jeden Fall erreicht<br />
wird.<br />
Die Bandstabilisierung reduziert daher<br />
Bandschwingungen und Bandverformungen,<br />
was zunächst zu einer gleichmäßi geren<br />
Zinkoberfläche führt. Eine durchschnittliche<br />
Reduzierung der Standardabweichung um<br />
3 g/m 2 wird in zahlreichen Anwendungen<br />
erreicht. Je nach Anlagengegebenheit können<br />
die Abblasdüsen näher an das Band<br />
herangefahren und der Abblasdruck vermindert<br />
werden. Dies bewirkt weniger Zinkverbrauch<br />
und Düsenverunreinigungen treten<br />
seltener auf. Zudem kommt es zu weniger<br />
Lärm und es wird weniger Abblasmedium<br />
verbraucht, wichtig besonders bei Stickstoff.<br />
Neben direkten Einsparpotenzialen trägt die<br />
Bandstabilisierung auch zu einer höheren<br />
Anlagenverfügbarkeit und mehr Bedienersicherheit<br />
bei.<br />
Das modulare System basiert auf einem<br />
Standardhohlprofil; es müssen nur noch<br />
Ausbrüche, Bohrungen und einzelne Flächen<br />
nachbearbeitet werden. Es ist schneller montierbar<br />
und nimmt weniger Platz unter dem<br />
Träger in Anspruch, sodass die Zugänglichkeit<br />
zur Anlage bei montiertem System verbessert<br />
ist. Wesentliche Komponenten sind<br />
nun temperaturunempfindlicher ge staltet<br />
oder geschützter eingebaut und die Kühlluftverrohrung<br />
wurde optimiert. Durch diese<br />
Maßnahmen wurden Installation und Wartung<br />
vereinfacht und die Anschlussleistung<br />
des Kühlgebläses konnte um 70 % reduziert<br />
werden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
54 K Special: Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
Exakte Rohrvermessung<br />
mit Lasermesssystemen<br />
Eine bessere Qualität, weniger Ausschuss<br />
und mehr Durchsatz bei der Herstellung von<br />
Rohren sind mit Lasermesssystemen RDMS<br />
(Bild 5) der LAP GmbH Laser Applikationen,<br />
Lüneburg, erzielbar. Die in die Fertigungslinie<br />
integrierte automatisierte Messung<br />
aller produzierten Rohre mit berührungslosen<br />
Messsystemen erzielt, verglichen mit<br />
manueller Messung an Stichproben der Produktion,<br />
eine deutlich höhere Maßhaltigkeit<br />
und ist gleichzeitig deutlich schneller bei<br />
geringerem Aufwand. Die robusten Lasersysteme<br />
messen online Außendurchmesser<br />
sowie Ovalität und erkennen Fehler sofort.<br />
Je maßhaltiger die Rohre den Fertigungsprozess<br />
verlassen, desto weniger muss aufwendig<br />
nachgearbeitet werden, desto weniger<br />
Ausschuss entsteht und die Fertigung wird<br />
dementsprechend günstiger.<br />
Mit den Messsystemen wird eine<br />
100%-Kontrolle und eine hohe Maßgenauigkeit<br />
erzielt, da sie Daten von den verschiedenen<br />
Rohrformungsstufen und am fertigen<br />
Rohr sammeln und auswerten. Rohrlinien<br />
mit Lasermesssystemen zur Dimensionsmessung<br />
an Vor- und Endprodukten halten<br />
engere Toleranzen ein, als einschlägige Normen<br />
und Standards fordern. Die Lasersysteme<br />
messen trotz hohen Staub- und Zunderanfalls<br />
prä zise bei schnellen Taktzeiten, auch<br />
mehrere unterschiedliche Messgrößen<br />
gleichzeitig.<br />
Mithilfe der robusten Messsysteme mit<br />
drei um 120° versetzten Messachsen und<br />
spezieller 3-Punkt-Auswertung ist es möglich,<br />
bei Toleranzabweichungen schnell in<br />
den Prozess einzugreifen. Das Lichtschnitt-<br />
Profilmesssystem für den Einsatz an verschiedenen<br />
Formgebungsaggregaten kann<br />
das Außenquerschnittprofil an jeder Stelle<br />
entlang des Rohres anzeigen. Es erfasst<br />
jedes einzelne Rohrprofil kontinuierlich über<br />
die gesamte Länge mit einer Umfangsauflösung<br />
von bis zu 1° und einer Profilmessrate<br />
bis 100 Hz. Neben der Vermessung von<br />
runden Rohrprofilen im Dimensionsbereich<br />
von 50 mm bis 750 mm eignet sich das<br />
Messverfahren auch für Rechteckrohre,<br />
MSH-Profilrohre und Sonderprofilrohre.<br />
Optional gibt es Präzisionsmesssysteme<br />
für geschweißte Rohre auch bis 2.000 mm<br />
Durchmesser. Abweichungen zu den Stufenzielen<br />
werden sofort transparent und<br />
lückenlos dokumentiert.<br />
Daten per Funk störsicher<br />
übertragen<br />
Das Funksystem Pollux der Delta Systems<br />
GmbH, Aachen, kann zusammen mit Sensoren<br />
für fast jede messbare Größe bei freier<br />
Sicht Daten bis 300 m weit übertragen.<br />
Mit abgesetzten Funktransceivern und mithilfe<br />
eines Glasfasersystems ist eine Übertragung<br />
sogar in bis zu 2 km Entfernung möglich,<br />
unbeeinflusst von elektrischen Störquellen.<br />
Daneben lässt sich die Reichweite<br />
auch über zusätzliche Funkrepeater erweitern.<br />
Ein integrierter Logspeicher ermöglicht<br />
das Aufzeichnen von gemessenen Daten<br />
auch über Jahre hinweg.<br />
Der Speicher wird mit einem PC ausgelesen<br />
und kann zum Beispiel für eine automatische<br />
Protokollerstellung verwendet oder in<br />
andere Datenverarbeitungsprogramme wie<br />
Excel exportiert werden. Eine integrierte<br />
individuelle Steuerung oder Regelung ist<br />
ebenfalls möglich. Die dafür erforderlichen<br />
Ein- und Ausgänge sind vorbereitet. Gleiches<br />
gilt für den Anschluss an weitere Bussysteme.<br />
Alle Einheiten beherrschen die am<br />
häufigsten benötigten Funktionen, für Er -<br />
weiterungen gibt es Steckplätze und An -<br />
schlüsse.<br />
Für den Einbau in Maschinensteuerungen<br />
steht ein Hutschienenmodul (Bild 6) mit<br />
übersichtlichem beleuchtetem Grafikdisplay<br />
bereit. Es ist über Navigationstaster einfach<br />
bedienbar und unterstützt das Konfigurieren<br />
von System und Sensoren sowie von<br />
Funksensornetzwerken. Möglich ist zu dem<br />
(120403562/6)<br />
Bild 6. Mit diesem Hutschienenmodul lassen sich innerhalb des<br />
Funknetzwerkes Sensoren konfigurieren und auslesen sowie<br />
Statusmeldungen empfangen und auswerten (Foto: Delta).<br />
(120403562/5)<br />
Bild 5. Die robusten Lasermesssysteme RDMS messen den<br />
Außendurchmesser von Rohren bis 500 mm Durchmesser<br />
während des Fertigungsprozesses. Durch die Messung in<br />
mehreren Achsen wird neben dem Außendurchmesser auch<br />
die Ovalität erfasst (Foto: LAP).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Messen, Prüfen, Inspizieren K 55<br />
eine interne und externe Signalisierung. Die<br />
digitale Ausgabe von Statusmeldungen<br />
(Schwell- und Grenzwerte) oder der Einbau<br />
als Kabelersatz (analog oder digital) sind<br />
wichtige Anwendungen.<br />
Komplexe Verknüpfungen von mehreren<br />
Informationen und eine tief greifende Analyse<br />
der Sensordaten sind innerhalb der Einheit<br />
möglich. Das Hutschienenmodul ist von<br />
einzelnen Sensoren bis zu Sensornetzwerken<br />
mit einigen hundert Sensoren skalierbar. Die<br />
Sensoren melden sich bei der Hutschieneneinheit<br />
mit ihren Fähigkeiten an und werden<br />
automatisch entsprechend ihrer Fähigkeiten<br />
behandelt. Komplexe Schaltbedingungen<br />
können durch die integrierten Datenanalysemöglichkeiten<br />
fein eingestellt werden.<br />
Diese umfassen neben festen Grenzwerten,<br />
hysterese und zeitliche Veränderungen der<br />
Messwerte, externe Eingangszustände,<br />
sowie die Verknüpfung von mehreren Bedingungen<br />
und Sensoren mitein ander.<br />
Pyrometer misst niedrige<br />
Temperaturen<br />
Für die exakte berührungslose Temperaturmessungen<br />
hat die Dias Infrared GmbH,<br />
Dresden, die schnellen digitalen Pyrometer<br />
der Serie 10 (Bild 7) entwickelt. Darunter<br />
kann das Modell Pyrospot DP 10N wegen<br />
seines kurzwelligen Messbereichs im nahen<br />
Infrarot von 2,0 bis 2,8 μm sowie wegen des<br />
Wechsellichtprinzips Temperaturen bereits<br />
ab 50 °C und bis 1.200 °C erfassen. Die<br />
Messung mit kurzen Wellenlängen verringert<br />
dabei wirkungsvoll emissionsgradbedingte<br />
Fehler, während das verwendete<br />
Wechsellichtprinzip eine hohe Reproduzierbarkeit<br />
der Messungen ermöglicht. Um das<br />
Pyrometer exakt auf das Messobjekt ausrichten<br />
zu können, sind die Messgeräte wahlweise<br />
mit LED- bzw. Laserpilotlicht oder<br />
Durchblickvisier ausgestattet.<br />
Durch das temperaturlineare Standardausgangssignal<br />
von 0/4...20 mA kann das<br />
Pyrometer schnell und einfach auch in be -<br />
stehende Mess- und Regelsysteme integriert<br />
werden. Die Geräte sind mit einer<br />
galvanisch getrennten RS485-Schnitt stelle<br />
ausgestattet, die die Datenübertragung<br />
auch über Feldbusse ermöglicht. Der<br />
Emissionsgrad kann direkt am Gerät über<br />
Tasten und Display eingestellt werden.<br />
Alle Parameter können mit der Parametrier-<br />
und Auswertesoftware Pyrosoft Spot<br />
an die Anwendungen angepasst werden.<br />
Neben den Pyrometern der Serie 10<br />
gibt es vom Hersteller zur berührungslosen<br />
Temperaturmessung auch Wärmebildkameras<br />
zur Messung von Temperaturverteilungen,<br />
Linienkameras, Schwarze<br />
Strahler und Infrarotsensoren. Die Software<br />
für die Darstellung und Bearbeitung<br />
der Messdaten ist ebenfalls im Programm,<br />
das auch anwendungsspezifische Systemlösungen<br />
umfasst.<br />
Stahlbänder: Qualitätseigenschaften<br />
messen und dokumentieren<br />
Stahl-Service-Center stehen vor dem Problem,<br />
dass nicht immer alle technischen<br />
Daten vom Vorlieferanten spezifiziert<br />
sind. Dem gegenüber stehen Kunden, die<br />
gleichbleibende, gesicherte und dokumentierte<br />
Qualität verlangen. Entsprechende<br />
Messtechnik hat die Friedrich<br />
Vollmer Feinmeßgerätebau GmbH, Ha -<br />
gen, im Programm.<br />
Da auch die Banddicke über die Coillänge<br />
variiert, muss ein komplettes Coil im<br />
Bild 7. Mit diesem<br />
Pyrometer lassen<br />
sich wegen seines<br />
kurzwelligen<br />
Messbereichs im<br />
nahen Infrarot von<br />
2,0 bis 2,8 μm sowie<br />
wegen des<br />
Wechsellichtprinzips<br />
Temperaturen<br />
bereits ab 50 °C<br />
erfassen<br />
(Foto: Dias).<br />
(120403562/7)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
56 K Special: Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
Bild 8. Mit der Offline-Profilmessstation der Reihe VBP lässt sich das Querprofil einfach und<br />
sicher bestimmen (Foto: Vollmer).<br />
Durchlauf vermessen werden. Schwankungen<br />
der Bandposition und -lage, die dabei<br />
auftreten, müssen vom Messgerät kompensiert<br />
werden und dürfen die Genauigkeit<br />
von wenigen μm nicht beeinträchtigen.<br />
Kontaktmess geräte erfüllen diese Anforderungen<br />
und passen sich bezüglich Automationsgrad<br />
und Messwertausgabe den jeweiligen<br />
Notwendigkeiten an.<br />
Um das Querprofil eines Bandes ermitteln<br />
zu können, also die unterschiedlichen Dicken<br />
quer zur Laufrichtung, gibt es die Isotopenund<br />
Röntgenmessgeräte. Damit lässt sich<br />
das Querprofil während des Schneidens beispielsweise<br />
in der Längsteillinie im Durchlauf<br />
bestimmen. Ist das Querprofil des Bandes<br />
jedoch bereits bekannt, bevor sich das Coil<br />
in der Längsteillinie befindet, kann durch<br />
entsprechende Zuordnung von Ausgangsmaterialcoils<br />
zu Kundenaufträgen das vorhandene<br />
Vormaterial effektiv eingesetzt<br />
werden. Möglich ist dies mittels einer Offline-Querprofilmessstation<br />
der Reihe VBP<br />
(Bild 8), die Bandproben misst und das Querprofil<br />
ausgibt. Vorteil ist, dass nicht in jeder<br />
Schneidelinie ein Röntgen- oder Isotopenmessgerät<br />
installiert werden muss.<br />
Für die Planheitsmessung gibt es ein einfaches<br />
berührungsloses Messsystem VIP 08,<br />
das in Längs- oder Querteilanlagen eingesetzt<br />
werden kann. Der einfache Aufbau<br />
lediglich oberhalb des Bandes und das nur<br />
kleine erforderliche Sichtfenster auf das<br />
Band von 200 mm vereinfachen den Einbau<br />
in bestehende Anlagen.<br />
Mit Systemen zur Visualisierung, Dokumentation<br />
und statistischen Auswertung<br />
lassen sich in bis zu 16 Messspuren in Echtzeit<br />
unterschiedliche Kenndaten eines Bandes<br />
über die gesamte Bandlänge protokollieren<br />
und schon im Lauf Trends erkennen.<br />
In der Nachbetrachtung der Messdaten un -<br />
terstützt eine Fehlerliste das schnelle Auffinden<br />
von kritischen Stellen. Übersichtliche<br />
Messprotokolle dienen der Coildokumentation<br />
und können von jedem Büroarbeitsplatz<br />
aus eingesehen werden.<br />
Bild 9. Die Ergebnisse der Coilmessung werden am Steuerstand grafisch dargestellt<br />
(Foto: Solving).<br />
(120403562/8)<br />
Coilwickelzustand<br />
dreidimensional erfasst<br />
Mit dem optischen 3-D-Messsystem CoilControl<br />
der Solving3D GmbH, Garbsen, lässt sich<br />
der Wickelzustand von aufgewickeltem Stahlblech<br />
auf dem Coil per Stereomesstechnik<br />
präzise erfassen. Die 3-D-Messungen erfolgen<br />
berührungslos ohne zeitlichen Eingriff in<br />
die Fertigung und erlauben Rückschlüsse auf<br />
den Anlagenzustand und das Materialverhalten<br />
der unterschiedlichen Stahlqualitäten<br />
beim Aufwickelvorgang. Die Messwerte können<br />
die Grundlage für objektive Sperrkriterien<br />
bilden und Informationen zum Anlagenzustand<br />
für Prozessoptimie rungen liefern, um<br />
Qualitätsverbesserungen und Produktivitätssteigerungen<br />
erzielen zu können.<br />
Das vollautomatisch arbeitende 3-D-Messsystem<br />
erfasst dazu den Wickelversatz an der<br />
Stirnseite des Coils und klassifiziert ihn. Stahlcoils<br />
mit bis zu 2.000 mm Durchmesser werden<br />
dabei mit einer Genauigkeit von 0,5 mm<br />
vermessen. Das System besteht aus einem frei<br />
konfigurierbaren Sensorkopf mit abgesetztem<br />
Auswerterechner. Der oder die Sensorköpfe<br />
mit Kameras und Laserbeleuchtungssystem<br />
können in unmittelbarer Nähe des<br />
Coils platziert werden. Bewegliche mechanische<br />
Komponenten sind nicht notwendig und<br />
die Kameras können in wassergekühlten<br />
Gehäusen vor der Strahlungswärme der eventuell<br />
heißen Coils geschützt werden.<br />
Für die Messung des Wickelversatzes wird<br />
das Coil mit einer Laserlinie beleuchtet. Die so<br />
markierten Profilpunkte werden von einem<br />
hochauflösenden Stereokamerasystem aufge-<br />
(120403562/9)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Special: Messen, Prüfen, Inspizieren K 57<br />
nommen. Der Sensorkopf nimmt das gesamte<br />
Profil mit einer Aufnahme auf. Jedes Profil<br />
besteht aus bis zu 1.000 Messpunkten mit<br />
einer Tiefenauflösung in Relation zur Länge<br />
des Profils von etwa 1:5.000. Eine 1.000 mm<br />
lange Profillinie besteht aus 1.000 Punkten.<br />
Der Tiefenmessbereich, beispielsweise zur<br />
Erkennung von verlaufenen Bandenden oder<br />
-anfängen, beträgt dabei bis zu 1.000 mm.<br />
Ohne dass der Sensorkopf bewegt werden<br />
muss, können so Coils mit Breiten von 0 bis<br />
2.000 mm vermessen werden.<br />
Die Signalübertragung vom Sensorkopf<br />
zum Auswerterechner erfolgt mit glasfaseroptischen<br />
Kabeln, mit denen sich lange<br />
Strecken ohne Einbußen bei der Signalqualität<br />
realisieren lassen. Auswerterechner,<br />
Bedien- und Anzeigeterminal sind geschützt<br />
und sicher im Steuerstand montiert. Eine<br />
übersichtliche grafische Darstellung (Bild 9)<br />
und die integrierte Klassifikation des Wickelzustandes<br />
stellt die Ergebnisse für den Anlagenführer<br />
sofort zur Verfügung. Das fehlerhafte<br />
Produkt kann aussortiert werden und<br />
bei Wiederholungen können frühzeitig<br />
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.<br />
Zusätzlich verarbeitet COILcontrol Datagramme<br />
mit weiteren Daten zum Produkt,<br />
zum Beispiel der individuellen Coilnummer,<br />
der Dicke des Walzgutes, Breite und Temperatur<br />
des Bandes. Alle Messwerte werden<br />
per SQL-Schnittstelle in einer Datenbank<br />
gespeichert, die beliebig viele Datensätze<br />
für statistische Auswertungen bereithält.<br />
Aus den Messergebnissen des 3-D-Coilmesssystems<br />
können so neben der Coilform<br />
indirekt auch Aussagen zum Zustand der<br />
Produktionsanlage abgeleitet werden, sogar<br />
«<br />
IN DIESEM FACHBEITRAG<br />
WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN<br />
FOLGENDER FIRMEN<br />
ANGESPROCHEN:<br />
Delta Systems GmbH<br />
Lütticher Straße 10<br />
52064 Aachen<br />
Tel. +49 241 3808-2<br />
www.delta-systems.de<br />
DIAS Infrared GmbH<br />
Gostritzer Straße 65<br />
01217 Dresden<br />
Tel. +49 351 8717252<br />
www.dias-infrared.de<br />
EMG Automation GmbH<br />
Industriestraße 1<br />
57482 Wenden<br />
Tel. +49 2762 612-126<br />
www.emg-automation.com<br />
Isra Parsytec GmbH<br />
Auf der Hüls 183<br />
52068 Aachen<br />
Tel. +49 241 9696-0<br />
www.isravision.com<br />
langfristig. Daraus lassen sich Parameter<br />
ableiten, mit denen Wartung und Instandsetzung<br />
besser geplant werden können.<br />
LAP GmbH<br />
Zeppelinstraße 23<br />
21337 Lüneburg<br />
Tel. +49 4131 9511-95<br />
www.lap-laser.com<br />
LDV-Systeme GmbH<br />
An der Wethmarheide 36<br />
44536 Lünen<br />
Tel. +49 2306 94080-42<br />
www.ldv-Systeme.de/ilux<br />
Micro-Epsilon Messtechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Königbacher Straße 15<br />
94496 Ortenburg<br />
Tel. +49 8542 168-172<br />
www.micro-epsilon.de<br />
SOLVing3D GmbH<br />
Osteriede 8 – 10<br />
30827 Garbsen<br />
Tel. +49 5131 907972-0<br />
www.SOLVing3D.de<br />
Friedrich Vollmer<br />
Feinmeßgerätebau GmbH<br />
Verbandsstraße 60<br />
58093 Hagen<br />
Tel. +49 2334 507-0<br />
www.vollmergmbh.de<br />
(sm 120403562) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Das Warmwalzwerk<br />
in Königswinter<br />
(Fotos: WW-K)<br />
(120403374/1)<br />
Vom internen Dienstleister<br />
zum eigenständigen Walzwerk<br />
Warmwalzwerk Königswinter positioniert sich als Spezialanbieter von Breitflachstahl<br />
Königswinter. Künftig können Kunden verstärkt von der breiten<br />
Abmessungspalette und den vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten der<br />
WW-K, Warmwalzwerk Königswinter GmbH, profitieren. Nachdem es Mitte<br />
2010 einen neuen Eigentümer bekommen hat, positioniert sich das Walzwerk<br />
als Anbieter von Breitflachstahl vielfältiger Qualitäten am Markt und<br />
profiliert sich mit einem europaweit einzigartigen Abmessungsprogramm.<br />
WW K In der Geschichte des Warmwalzwerks<br />
Königswinter war das Jahr 2010 ein Schicksalsjahr.<br />
Im Rahmen einer Restrukturierung<br />
war der als unrentabel erachtete Geschäftsteil<br />
zunächst von Schließung bedroht – und<br />
wurde stattdessen selbstständig. Seit das<br />
Werk als WW-K firmiert, versteht man sich<br />
nicht mehr nur als »verlängerte Werkbank«<br />
des damaligen Eigentümers, sondern als<br />
Spezialanbieter für Breitflachstahl.<br />
Nach wie vor beliefert die WW-K ihren<br />
Vorbesitzer mit Ronden, der daraus Räder<br />
für die Nutzfahrzeugindustrie herstellt.<br />
Europaweit findet das Produkt der WW-K<br />
großen Absatz bei Stahlhandelsunternehmen,<br />
die den Breitflachstahl lagermäßig<br />
führen und vertreiben. Daneben wird der<br />
Bereich der Anarbeitung schrittweise ausgeweitet.<br />
Schon jetzt bietet das Unternehmen<br />
ihr Material mit Wärmebehandlung an, also<br />
nach definierten Bedingungen geglüht,<br />
angelassen und auch gehärtet. Der Betrieb<br />
verfügt außerdem über Brennanlagen, auf<br />
denen Sonderformen hergestellt werden.<br />
Wahlweise kann das Material auch in ge -<br />
strahlter Oberfläche bereitgestellt werden.<br />
»Ich bin überzeugt, dass unser Abmessungsprogramm<br />
und unsere zahlreichen<br />
»<br />
Ich<br />
bin überzeugt, dass<br />
unser Abmessungsprogramm<br />
und unsere zahlreichen<br />
Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
für viele Abnehmer äußerst<br />
attraktiv sind.<br />
Rainer Zimmer, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der WW-K<br />
Bearbeitungsmöglichkeiten für viele Abnehmer<br />
äußerst attraktiv sind«, so Rainer Zimmer,<br />
geschäftsführender Gesellschafter der<br />
WW-K, »unser Breitflachstahl ist in unterschiedlichen<br />
Bereichen eine spannende Alternative<br />
zu aus Blechen durch Brennschneiden<br />
gefertigten Streifen.«<br />
Auf seinen Anlagen kann das Walzwerk<br />
Breitflachstahl mit Naturwalzkanten in Ab -<br />
messungen von 250 mm bis 860 mm Breite<br />
sowie in Dicken von 8 mm bis 80 mm herstellen.<br />
Darüber hinaus sind Längen von bis<br />
zu 20 m in einer Walzader möglich. Dieses<br />
Abmessungsspektrum ist nach WW-K-<br />
Angaben einzigartig in Europa. »Kunden,<br />
die bisher Streifen aus Blechen zusammenschweißen,<br />
beispielsweise für Konstruktionen,<br />
können mit dem einadrig gewalzten<br />
Material sowie der variablen Walzkantengeometrie<br />
Vorteile in ihrer eigenen Produktion<br />
generieren«, erklärt Zimmer.<br />
Die Produkte haben über die gesamte<br />
Walzlänge und -breite, also auch im Kantenbereich,<br />
ein gleichmäßiges Materialgefüge.<br />
Dadurch und dank der Naturwalzkante entfällt<br />
eine unter Umständen notwendige,<br />
kosten- und zeitintensive Nachbearbeitung.<br />
Mit ihren Breitflachstählen bietet das Unternehmen<br />
also ein Produkt an, das ohne aufwendige<br />
Nachbehandlung direkt weiterverarbeitet<br />
werden kann.<br />
Besonders geeignet ist der Breitflachstahl<br />
der WW-K überall dort, wo eine konstante<br />
Produktqualität erforderlich ist. Als Beispiel<br />
führt Zimmer ein namhaftes Maschinenbauunternehmen<br />
an, das legierten Vergütungsstahl<br />
für eine zentrale Maschinenkomponente<br />
von der WW-K bezieht. »Die gleichbleibend<br />
hohe Materialqualität ist entschei-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Aus den Unternehmen K 59<br />
dend für die Wettbewerbsfähigkeit unseres<br />
Kunden«, weiß Zimmer und fährt fort: »Um<br />
ihm das optimale Material für seine Bedürfnisse<br />
zu liefern, arbeiten wir eng zusammen.<br />
Nicht zuletzt durch die konstante Produktqualität<br />
ist unser Kunde in seinem<br />
Marktsegment führend. Seit Jahren gelingt<br />
es ihm nicht nur, die fernöstlichen Anbieter<br />
ähnlicher Maschinen auf Distanz zu halten.<br />
Er exportiert zudem auch den Großteil seiner<br />
Maschinen in den asiatischen Raum.«<br />
Die verschiedenen Breiten und Dicken, die<br />
für die Herstellung der Maschinenkomponente<br />
erforderlich sind, werden in Fixlängen<br />
von der WW-K gefertigt und im eigenen<br />
Vergütungsofen wärmebehandelt. Anschließend<br />
wird jeder Stab an allen Flächen ge -<br />
schliffen. Der Kunde erhält Halbfertigprodukte,<br />
die er im eigenen Betrieb bis zur<br />
Fertigmontage nur noch durch Fräsen<br />
mechanisch weiterbearbeitet.<br />
Durch die gleichmäßigen Toleranzen und<br />
das konstante Gefüge sind die Erzeugnisse<br />
der WW-K bei Maschinenherstellern zunehmend<br />
gefragt. »Ob für Sondermaschinen,<br />
Windräder, Landmaschinen oder auch<br />
Stanzteile – wir haben Antworten für jede<br />
Herausforderung«, ist Zimmer überzeugt,<br />
»denn wir erarbeiten Lösungen im Dialog<br />
mit unseren Kunden.«<br />
Breitflachstahl ist nicht nur für technische<br />
Aufgaben gefragt, sondern auch für ästhetische.<br />
So findet das Material im Bereich<br />
Architektur zunehmend Verwendung. Hier<br />
schätzt man insbesondere die Optik der<br />
Kantengeometrie: Je nach Kundenwunsch<br />
ist es der WW-K möglich, nicht nur runde,<br />
sondern auch gerade Kanten herzustellen.<br />
Besteht bei der Verwendung von Streifen<br />
aufgrund der gebrannten Kanten eine<br />
erhöhte Verletzungsgefahr, ist dies beim<br />
Einsatz von einadrig gewalztem Breitstahl<br />
nahezu ausgeschlossen.<br />
Um flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden<br />
reagieren zu können, ist die WW-K stets<br />
mit Halbzeug in Standardgüten bevorratet.<br />
Dadurch ist das Walzwerk kurzfristig, also<br />
unabhängig vom Erzeugerturnus eines Vormateriallieferanten,<br />
in der Lage, jede ge -<br />
wünschte Abmessung zu liefern, und nicht<br />
nur kurzfristig, sondern auch in kleineren<br />
Losgrößen und in allen gängigen Qualitäten.<br />
Neben Standardbaustahlgüten werden auf<br />
der Walzstraße aber auch diverse Einsatz-,<br />
Vergütungs- und Werkzeugstähle gewalzt.<br />
(120403374/2)<br />
Die WW-K-Produkte finden europaweiten Absatz<br />
Um das Serviceangebot abzurunden, kooperiert<br />
die WW-K darüber hinaus mit spezialisierten<br />
Partnern. »Seit Jahrzehnten bin ich<br />
im Stahlgeschäft tätig«, so Geschäftsführer<br />
Rainer Zimmer, »da entwickelt man ein<br />
Gespür für die Bedürfnisse des Marktes und<br />
der Kunden. Um auch in Zukunft liefern zu<br />
können, was der Markt braucht, investieren<br />
wir weiter in die Modernisierung und den<br />
Ausbau des Werkes.« (sm120403374) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
WW-K Warmwalzwerk<br />
Königswinter GmbH<br />
Am Ziegelofen 22<br />
53639 Königswinter<br />
Tel. +49 2223 2961-130<br />
www.ww-k.de<br />
(120403374/3)<br />
Der Spezialanbieter von Breitflachstahl überzeugt mit einem einzigartigen Abmessungsprogramm.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
60 K Aus den Unternehmen<br />
Optimale Werkstoffkombination<br />
Composite-Rohre von Hoesch Schwerter Profile<br />
Schwerte. Die Hoesch Schwerter Profile GmbH entwickelt ihre Produkte in<br />
Zusammenarbeit mit einzelnen Branchen und Kunden. Auch in modernen<br />
Kraftwerken oder Industrieanlagen kommen stahlspezifische Lösungen zum<br />
Einsatz, die extremsten Belastungen standhalten müssen.<br />
(120403520/1)<br />
WW K Das klassische nahtlose Stahlrohr für<br />
Druckbeanspruchungen stellt ein wesentliches<br />
Konstruktionselement für den Bau<br />
thermischer Anlagen dar. Zu einer deutlichen<br />
Verschärfung des Anforderungsprofils der<br />
Kesselbaustähle kommt es dann, wenn statt<br />
des klassischen Brennstoffs des Kessels wie<br />
Kohle, Öl, Gas, Energieträger zur Anwendung<br />
gelangen, die zu stark korrosiven Verbrennungsprodukten<br />
führen. So ist das Kesselrohr<br />
einer Müllverbrennungsanlage nicht<br />
nur einer thermischen Belastung ausgesetzt,<br />
sondern unterliegt zudem auch einem korrosiven<br />
Angriff, der im Wesentlichen durch<br />
das Element Chlor ausgelöst wird.<br />
Für diesen Anwendungsfall hat man im<br />
Anlagenbau das klassische Kesselrohr mit<br />
seiner ausgewiesenen Bauteilfestigkeit mit<br />
einem »Überzug« (Layer) aus einem korrosionsbeständigen<br />
austenitischen Werkstoff<br />
versehen. Durch diese Werkstoffkombination<br />
soll erreicht werden, dass der Kohlenstoffstahl<br />
wie bisher die thermisch-mechanische<br />
Beanspruchung des Rohres abdeckt,<br />
während der Austenit für die Korrosionssicherheit<br />
in dem herrschenden Milieu sorgt.<br />
Solche »werkstoffkombinierten« Rohre<br />
werden u. a. als Composite bezeichnet. Werden<br />
sie durch Stahlstrangpressen erzeugt,<br />
spricht man von co-extrudierten Rohren. Wird<br />
der korrosionsbeständige Layer schweißtechnisch<br />
auf den Rohrkörper aufgebracht, so<br />
benutzt man die Bezeichnung Cladding-Rohr.<br />
Cladding-Rohre besitzen einen ein- oder<br />
zweilagigen, korrosionshemmenden Außenlayer<br />
von ca. 2,5 mm Dicke. Dieser wird<br />
schmelzschweißtechnisch aufgebracht,<br />
wobei überlappende Schweißraupen er -<br />
zeugt werden. Beim Schweißen entsteht<br />
eine Aufmischung von einigen zehntel Millimetern<br />
zwischen dem Kohlenstoffstahl<br />
und dem Austenit; dies kommt einer legierungstechnischen<br />
»Verdünnung« des hochlegierten<br />
Layerwerkstoffs gleich. Ferner ist<br />
der Layerwerkstoff (über die flüssige Phase<br />
kommend) durch eine schweißverfahrenstypische<br />
Gussstruktur gekennzeichnet.<br />
Die von der Hoesch Schwerter Profile<br />
GmbH betriebene Entwicklung von Composite-Rohren<br />
hatte das Ziel, die insbesondere<br />
vom Cladding-Rohr her bekannten Nachteile<br />
zu überwinden.<br />
Das Composite-Rohr zeichnet sich im We -<br />
sentlichen durch folgende Eigenschaften<br />
aus:<br />
Ein Beispiel für Composite-Rohre<br />
(Fotos: Hoesch Schwerter Profile)<br />
<br />
tenitischer Layer werden durch einen ge -<br />
meinsamen Warmumformprozess des<br />
Strangpressblocks bei etwa 1.150 bis<br />
1.250 °C hergestellt. Die metallurgische<br />
Verbindung zwischen beiden Werkstoffbereichen<br />
erfolgt im festen Zustand durch<br />
druckbeschleunigte Festkörperdiffusion.<br />
<br />
<br />
einen hochfesten oxidfreien metallurgischen<br />
Werkstoffverbund verantwortlich<br />
ist.<br />
konfiguration<br />
von Layer- und Grundwerkstoff,<br />
keine Schwankung der Legierungskonzentration.<br />
<br />
die Ablagerung von korrosionsfördenden<br />
Asche- und Salzpartikeln aus dem Rauchgas.<br />
rohre,<br />
Omegarohre oder Doppelomegarohre<br />
sind möglich.<br />
<br />
durch Cladding.<br />
<br />
(sm 120403520) K<br />
(120403520/2)<br />
Flossenrohr und<br />
Matrize<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Hoesch Schwerter Profile GmbH<br />
Eisenindustriestraße 1<br />
58239 Schwerte<br />
Tel. +49 2304 106-0<br />
www.hoesch-profile.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Aus den Unternehmen K 61<br />
RASSELSTEIN HEISST JETZT<br />
THYSSENKRUPP RASSELSTEIN<br />
Andernach. Der Weißblechhersteller Rasselstein<br />
GmbH heißt mit Wirkung vom 15. Februar<br />
2012 ThyssenKrupp Rasselstein GmbH. Damit<br />
kommt nun auch in der Benennung des Unternehmens<br />
zum Ausdruck, was bereits seit Jahrzehnten<br />
wesentlich für die wirtschaftliche Existenz<br />
und Entwicklung des traditionsreichen<br />
Werkes ist. Gleichzeitig bleibt der seit über 250<br />
Jahren mit dem Unternehmen<br />
verbundene Name Rasselstein<br />
erhalten, der weltweit ein hohes<br />
Ansehen genießt und für hochqualitativen<br />
Ver packungsstahl<br />
aus Deutschland steht.<br />
Das Andernacher Werk ist einziger<br />
deutscher und zugleich<br />
weltweit größter Standort für die<br />
Weißblechherstellung. Thyssen-<br />
Krupp Rasselstein, mit nahezu<br />
80 % seiner Produktion be -<br />
sonders exportorientiert, verdankt<br />
seine starke internationale<br />
Wettbewerbsposition der hohen<br />
Materialkompetenz, die das<br />
Unternehmen nur in der engen<br />
Verbundenheit mit seiner Muttergesellschaft<br />
ThyssenKrupp<br />
Steel Europe erzielen und ausbauen<br />
konnte. (sm 120403509) K<br />
Hagen. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
haben die Unternehmen der<br />
Massivumformung in Deutschland<br />
2011 ihre Produktion um<br />
15 % gesteigert. Besonders stark<br />
zeigte sich das erste Halbjahr,<br />
das ein Produktionsplus von<br />
22,6 % gegenüber dem ersten<br />
Halbjahr 2010 verzeichnete.<br />
Nachdem das Jahr sehr stark<br />
begonnen hatte, haben sich die<br />
Auftragseingänge im Verlauf des<br />
Jahres 2011 leicht rückläufig<br />
entwickelt. Laut Holger Ade, Leiter<br />
Betriebswirtschaft im Industrieverband<br />
Massivumformung,<br />
ist diese nachlassende Dynamik<br />
mit der Verunsicherung der Un -<br />
ternehmen durch steigende<br />
Energiekosten in Verbindung zu<br />
bringen. Schlechte Lagebeurteilungen<br />
gab es 2011 nicht, je -<br />
doch sahen mehr Mitgliedsunternehmen<br />
die Geschäftslage des vergangenen<br />
Jahres als nur zufriedenstellend. Insgesamt<br />
bleibt die Stimmung gut, was sich auch daran<br />
zeigt, dass 90 % der Unternehmen für die ersten<br />
drei Monate 2012 von einer stabilen Geschäftslage<br />
ausgingen.<br />
Als ihre größte Herausforderung betrachten<br />
Unternehmen die steigenden Energiekosten,<br />
wobei Holger Ade für 2012 einen weiteren An -<br />
stieg erwartet. Nach Ansicht des Industrieverbandes<br />
kann eine Umlage für erneuerbare Energien<br />
in der derzeitigen Höhe nicht auf Dauer von<br />
den Unternehmen der Massivumformung getragen<br />
werden.<br />
Laut Dr. Theodor L. Tutmann, Geschäftsführer<br />
des Industrieverbandes Massivumformung, wird<br />
sich die Konjunktur nur stabilisieren, wenn die<br />
Politik überzeugende Lösungen für die Energiekosten<br />
findet. Darüber hinaus zeichne sich ab,<br />
dass die Finanzierungskosten stark steigen könnten,<br />
da die Banken ihre Kernkapitalquoten erhöhen<br />
müssen.<br />
(sm 120403425) K<br />
MASSIVUMFORMER<br />
VERHALTEN<br />
ZUVERSICHTLICH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
62 K Aus den Unternehmen<br />
Designorientiert und individuell<br />
RP-Standardprofile als Basis für vielfältige Qualitätsprodukte<br />
Bönen. Die Standardprofile von RP Technik sind Klassiker in ihrem Einsatzfeld,<br />
seit Jahrzehnten bewährt und tausendfach im Einsatz. Hochwertige<br />
Materialgüte und ausgereifte Technologien in der Profilierung begründen<br />
den vielseitigen Einsatz von RP-Technik-Standardprofilen.<br />
WW K Die RP Technik GmbH Profilsysteme ist<br />
ein innovatives und zertifiziertes Unternehmen<br />
der Welser-Profile-Unternehmensgruppe.<br />
Sie ist autonomer Systementwickler,<br />
Hersteller von verarbeitungsfertigen Stahlprofilsystemen<br />
für Fassaden, Fenster und<br />
Türen sowie von Anschlagprofilen. Seit mehr<br />
als vier Jahrzehnten stehen die Produkte der<br />
Marke »RP Technik« sowohl unter ästhetischen,<br />
als auch unter technisch-funktionalen<br />
Gesichtspunkten für anspruchsvollen<br />
Stahl- und Glasbau.<br />
Anschlagprofile aus Stahl und Edelstahl<br />
sind »RP-Standardprofile«. Das Original<br />
»RP« mit 100 Standards und über 10.000<br />
Möglichkeiten bietet zahlreiche Anregungen<br />
für ständig neue Einsatzgebiete und<br />
Verwendungszwecke.<br />
Dazu gehören die Bauindustrie, der<br />
Metall-, Maschinen-, Anlagen-, Möbel- und<br />
Ladenbau sowie Fahrzeug-, Waggon- und<br />
Landmaschinenbau, aber auch Förder-, Klima-<br />
und Umwelttechnik sowie Schiffbau.<br />
Aufgrund der langjährigen Erfahrung in<br />
der Entwicklung von Stahlprofilen wird bei<br />
der RP Technik ein besonderes Augenmerk<br />
auf die Qualität gelegt. Die Fertigung der<br />
RP-Standardprofile erfolgt mit höchster Präzision<br />
und auf den modernsten Profilieranlagen.<br />
Durch die hohe Maßgenauigkeit und<br />
gleichbleibend hohe Materialqualität sind<br />
die Produkte der RP Technik besonders wirtschaftlich<br />
zu verarbeiten.<br />
RP-Standardprofile sind unverwechselbar<br />
und eindeutig erkennbar durch die Markierung<br />
auf jedem einzelnen Profil. Darüber<br />
hinaus ist jedes RP-Rohr durch eine im Inneren<br />
des Profils befindliche Prägung über die<br />
Fertigung bis hin zum eingesetzten Vormaterial,<br />
das nur von namhaften westeuropäischen<br />
Stahlwerken bezogen wird, lückenlos<br />
nachzuverfolgen.<br />
Die RP Technik bietet das größte Sortiment<br />
an Anschlagprofilen national und über<br />
die Grenzen Deutschlands und Europas hi -<br />
naus. Im firmeneigenen Logistikcenter sind<br />
ständig mehrere tausend Tonnen RP-Profile<br />
verfügbar. Schnelle und unkomplizierte Lieferungen<br />
sind durch ein weltweit ausgedehntes<br />
Netz an Partnern im Stahlhandel<br />
gewährleistet – eine flächendeckende Versorgung<br />
ist somit garantiert. Dank der Zugehörigkeit<br />
zur Welser-Profile-Unternehmensgruppe<br />
sind auch vom Standard abweichende<br />
und komplexe Querschnitte schnell zu<br />
realisieren und über die Partner im Stahlhandel<br />
zu beziehen.<br />
Welser Profile verfügt über ein umfassendes<br />
Know-how in der Realisierung von<br />
Spezialprofilen. Es wurden bereits mehr als<br />
18.500 unterschiedliche Querschnitte aus<br />
nahezu allen Branchengebieten gefertigt.<br />
Diese Erfahrung, gepaart mit dem Knowhow<br />
der RP Technik, bringt enorme Synergien<br />
für die Kunden. Die RP Technik bindet<br />
ihre Kunden stets eng in den Entwicklungsprozess<br />
ein und trägt damit dem für das<br />
Unternehmen zentralen Dienstleistungsgedanken<br />
Rechnung.<br />
(sm 120403449) K<br />
RP-Standardprofile sind durch ihre<br />
Markierung auf jedem einzelnen Profil<br />
unverwechselbar und eindeutig erkennbar<br />
Mit Profilen von RP Technik lassen sich ständig neue Einsatzgebiete<br />
und Verwendungszwecke finden (Fotos: RP Technik).<br />
(120403449/1)<br />
«<br />
KONTAKT<br />
RP Technik GmbH Profilsysteme<br />
Gewerbegebiet »Am Mersch«<br />
Edisonstraße 4<br />
59199 Bönen<br />
Tel. +49 2383 9149-0<br />
www.rp-technik.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
StahlTermine K 63<br />
Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />
13.4.2012<br />
Duisburg<br />
Seminar »Stahleinkauf kompakt«<br />
BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />
und Logistik e.V.<br />
+49 69 30838-299<br />
www.bme.de/veranstaltungen<br />
16.-17.4.2012<br />
Istanbul<br />
Steel Success Strategies<br />
Metal Bulletin Events<br />
World Steel Dynamics<br />
+44 20 7779 7999<br />
www.metalbulletin.com/events<br />
17.-19.4.2012<br />
Moskau<br />
17.-19.4.2012<br />
Frankfurt/Main<br />
17.-20.4.2012<br />
Karlsruhe<br />
2. Conference Russian Oil and Gas Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />
www.adamsmithconferences.<br />
com<br />
9. BME Stahl-Forum BME Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
PaintExpo +49 7022 60255-0<br />
www.paintexpo.de<br />
18.4.2012<br />
Frankfurt/Main<br />
Schulungsveranstaltung »Praktische Anwendung<br />
Eurocode 3 – Grundlagen und Beispiele«<br />
Bauforumstahl, Verband Beratender<br />
Ingenieure VBI, Baukammer Berlin<br />
+49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de<br />
23.-24.4.2012<br />
Kiew/Ukraine<br />
23.-27.4.2012<br />
Hannover<br />
24.-26.4.2012<br />
Hannover<br />
24.-26.4.2012<br />
Berlin<br />
CIS Steel and Raw Materials in the World Markets Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />
www.adamsmithconferences.<br />
com<br />
Hannover Messe 2012 – Industrial Supply<br />
»Themenpark Leichtbau«<br />
Deutsche Messe +49 511 89-0<br />
www.hannover-messe.de<br />
Fastener Fair Mack Brooks Exhibitions Ltd +44 1727 814-400<br />
www.hannover.fastenerfair.<br />
com<br />
8. Internationale Fachmesse für<br />
automatische Identifikation EURO ID<br />
Informa Business Communication +49 211 9686-3380<br />
www.ibc-informa.com<br />
26.4.2012<br />
Berlin<br />
Schulungsveranstaltung »Praktische Anwendung<br />
Eurocode 3 – Grundlagen und Beispiele«<br />
Bauforumstahl, Verband Beratender<br />
Ingenieure VBI, Baukammer Berlin<br />
+49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de<br />
8.-10.5.2012<br />
Chemnitz<br />
8.-11.5.2012<br />
Stuttgart<br />
LiMA – Internationale Fachmesse & Symposium<br />
für Leichtbau im Maschinen- und Anlagenbau<br />
26. Control – Internationale Fachmesse<br />
für Qualitätssicherung<br />
Messe Chemnitz +49 371 38038-300<br />
www.lima-chemnitz.de<br />
P.E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-612<br />
www.schall.messen.de<br />
9.-11.5.2012<br />
Aachen<br />
AKL‘12 – International Laser Technology Congress Fraunhofer ILT +49 241 8906-505<br />
akl@lasercongress.org<br />
9.-12.5.2012<br />
Bologna<br />
Messe: Lamiera 2012<br />
Senaf<br />
UCIMU<br />
+39 02 33320931<br />
www.lamiera.net<br />
10.5.2012<br />
Mailand<br />
10.5.2012<br />
Solingen<br />
EUROMETAL<br />
Steel Net Forum<br />
12. Deutscher Brennschneidtag ®<br />
Ganzheitlicher Kongress & Messe<br />
EUROMETAL, Luxemburg +352 26259026<br />
www.eurometal.net<br />
Schneidforum Consulting GmbH & Co. KG +49 212 2471047<br />
14.-16.5.2012<br />
Budapest<br />
8. Conference on Clean Steel Hungarian Mining and Metallurgical<br />
Society (OMBKE)<br />
+36 361 2017337<br />
www.cleansteel8.com<br />
15.-18.5.2012<br />
Budapest<br />
Messe: INDUSTRIAUTOMATION 2012 Hungexpo +36 1 2636101<br />
www.industrieautomation.hu<br />
22.-23.5.2012<br />
Düsseldorf<br />
28.-31.5.2012<br />
Moskau<br />
30.-31.5.2012<br />
Düsseldorf<br />
Einführung in die Metallurgie von Stahl,<br />
Seminar für Nichtmetallurgen/Techniker<br />
Messen: Metallurgy-Litmash, Tube Russia<br />
und Aluminium/Non Ferrous<br />
Seminar: Nichtrostende Stähle<br />
Eigenschaften und Anwendungen<br />
Stahl-Akademie / Stahlinstitut VDEh +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
Messe Düsseldorf Moscow +7 495 256 7395<br />
www.metallurgy-tuberussia.com<br />
Stahl-Akademie / Stahlinstitut VDEh +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
3.-7.6.2012<br />
Aachen<br />
International Conference on<br />
Ingot Casting, Rolling and Forging<br />
Stahlinstitut VDEh und<br />
WV Stahl im Stahl-Zentrum<br />
+49 211 6707-304<br />
www.icrf2012.com<br />
4.6.2012<br />
Duisburg<br />
Seminar »Stahleinkauf kompakt«<br />
BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />
und Logistik e.V.<br />
+49 69 30838-299<br />
www.bme.de/veranstaltungen<br />
5.-6.6.2012<br />
Rio de Janeiro<br />
1. International Brazilian and Latin American<br />
Stainless Steel Conference<br />
SMR – AMM +43 5672 72737<br />
www.smr.at<br />
12.-14.6.2012<br />
Stuttgart<br />
O&S – Internationale Fachmesse<br />
für Oberflächen und Schichten<br />
Deutsche Messe Hannover<br />
Landesmesse Stuttgart<br />
+49 511 89-0<br />
http://cms.messe-stuttgart.de/<br />
12.-14.6.2012<br />
Stuttgart<br />
LASYS Internationale Fachmesse für Systemlösungen<br />
in der Laser-Materialbearbeitung<br />
Landesmesse Stuttgart +49 711 18560-0<br />
www.messe-stuttgart.de<br />
13.6.2012<br />
Berlin<br />
Berliner Stahldialog WV Stahl, Stahl-Informations-Zentrum +49 211 6707-0<br />
www.stahl-online.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
64 K Veranstaltungen<br />
Hannover Messe 2012 im Zeichen nachhaltiger Effizienz<br />
Hannover. Einen einzigartigen Überblick, welche Technologien in der Industrie für eine effektive<br />
Ressourcenschonung sorgen, bietet die HANNOVER MESSE 2012 vom 23. bis 27. <strong>April</strong>.<br />
WW K In den Kernthemen der Messe, Industrieautomation<br />
und IT, Energie- und Um -<br />
welttechnologien, industrielle Zulieferung,<br />
Produktionstechnologien und Dienstleistungen<br />
sowie Forschung und Entwicklung, werden<br />
in diesem Jahr mehrere tausend Innovationen<br />
in Hannover erwartet. Die HANNO-<br />
VER MESSE 2012 steht unter dem Leitthema<br />
»greentelligence«.<br />
Der Trend in der Industrie zu nachhaltiger<br />
Effizienz spiegelt sich auch in der Präsentation<br />
des Partnerlandes China der HANNO-<br />
VER MESSE 2012 wider. »Im Fokus des Partnerlandes<br />
stehen intelligente Fertigungsverfahren,<br />
nachhaltige Energieerzeugung,<br />
intelligente Energienetze sowie Elektromobilität.<br />
Mit der HANNOVER MESSE nutzt das<br />
Partnerland China eine ideale Plattform, um<br />
den Wandel der Wirtschaft in die weltweite<br />
Öffentlichkeit zu tragen und neue Märkte<br />
zu erschließen«, erklärt Dr. Wolfram von<br />
Fritsch, Vorstandsvorsitzender der Deutschen<br />
Messe AG.<br />
Den Trend zur nachhaltigen Effizienz greift<br />
die HANNOVER MESSE 2012 besonders<br />
deutlich mit der neuen Leitmesse Industrial-<br />
GreenTec auf. Dort präsentieren Aussteller<br />
Lösungen, Verfahren, Maschinen und Konzepte,<br />
die anderen Unternehmen bei der<br />
Umstellung auf eine sogenannte grüne Produktion<br />
helfen.<br />
Das Motto »greentelligence« gilt für die<br />
Industrial Automation, die internationale<br />
Leitmesse für Prozessautomation, Fertigungsautomation<br />
und Systemlösungen für<br />
Produktion und Gebäude, ebenso wie für<br />
die Leitmesse Energy, auf der Aussteller<br />
zukunftsweisende Lösungen für eine sichere<br />
und wettbewerbsfähige Energieversorgung<br />
zeigen.<br />
Und auf der MobiliTec präsentieren Aussteller<br />
effiziente Antriebe und innovative<br />
Energiespeicher mit hohem Wirkungsgrad.<br />
Die Industrial Supply baut ihren thematischen<br />
Schwerpunkt rund um den schonenden<br />
und effizienten Einsatz von Materialien<br />
HANNOVER MESSE 2012<br />
Die HANNOVER MESSE 2012 vereint acht Leitmessen<br />
an einem Ort: Industrial Automation,<br />
Energy, MobiliTec, Digital Factory, Industrial Supply,<br />
CoilTechnica, IndustrialGreenTec und<br />
Research & Technology. Die zentralen Themen der<br />
HANNOVER MESSE 2012 sind Industrieautomation<br />
und IT, Energie- und Umwelttechnologien,<br />
industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien<br />
und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung.<br />
China ist in diesem Jahr das Partnerland.<br />
und Ressourcen kontinuierlich aus. Die Leitmesse<br />
für industrielle Zulieferlösungen und<br />
Leichtbau wird aufzeigen, welche hohe<br />
Innovationskraft von der Zulieferindustrie<br />
ausgeht und wie die global agierende Branche<br />
die Industrie mit Produktinnovationen<br />
versorgt.<br />
www.hannovermesse.de<br />
/<br />
(sm120403444) K<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
DER IDEENPARK 2012<br />
KOMMT NACH ESSEN<br />
Essen. Der IdeenPark, das Gipfeltreffen für<br />
Technik und Bildung, findet dieses Mal im Herzen<br />
des Ruhrgebiets statt: Vom 11. bis 23. August<br />
geht es auf 60.000 m 2 in der Messe Essen und im<br />
Grugapark um Faszination Technik pur – für die<br />
ganze Familie und bei freiem Eintritt an allen<br />
Tagen. Etwa 400.000 Besucher erwartet der<br />
ThyssenKrupp-Konzern, der den IdeenPark mit<br />
Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
und mehr als 120 Partnern aus Forschung und<br />
Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft veranstaltet.<br />
Der IdeenPark will Menschen für Technik und<br />
Innovation begeistern, technische Kreativität<br />
fördern und die Bedeutung technischer Neuerungen<br />
für die Zukunft erlebbar machen. Hintergrund:<br />
Die Weltbevölkerung wächst, das Klima<br />
verändert sich, der Rohstoffverbrauch nimmt zu<br />
und die Ressourcen werden knapper. Nur verantwortungsvolle<br />
und gut ausgebildete Menschen<br />
werden in der Lage sein, diese Aufgaben zu<br />
bewältigen.<br />
Nach Stationen in Gelsenkirchen, Hannover<br />
und Stuttgart findet dieses einzigartige Technikerlebnis<br />
zum vierten Mal statt. Das IdeenPark-<br />
Konzept geht auf – auch weil sich viele Mitstreiter<br />
mit der Veranstaltung identifizieren. Unter<br />
dem Motto »Unglaublich, aber IdeenPark« sind<br />
zahlreiche Universitäten, Technische Hochschulen<br />
und Fachhochschulen im IdeenPark präsent.<br />
Eine Vielzahl von Verbänden, Initiativen und<br />
Bildungseinrichtungen ist mit an Bord. Institute<br />
der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft<br />
sowie der Wissenschaftsgemeinschaft Leibniz<br />
nehmen teil. Neben dem Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung bringen sich auch mehrere<br />
Ministerien des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
als Partner des IdeenParks ein. Hinzu kommen<br />
zahlreiche Unternehmen. Meinungsbildung<br />
und offener Austausch mit Führungspersönlichkeiten<br />
aus Bildung, Politik und Wirtschaft spielen<br />
eine zentrale Rolle. Mehrere hundert Wissenschaftler,<br />
Forscher, Ingenieure und Pädagogen<br />
kümmern sich beim IdeenPark um die Besucher,<br />
zeigen Experimente und erklären ihre Projekte.<br />
www.ideenpark.de<br />
/<br />
(sm 120403547) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
Veranstaltungen K 65<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
ERSTE FASTENER FAIR<br />
HANNOVER MIT ÜBER<br />
300 AUSSTELLERN<br />
London/Hannover. Die erste Fastener Fair<br />
Hannover, die vom 24. bis 26. <strong>April</strong> 2012 pa -<br />
rallel zur Hannover Messe 2012 stattfindet, wird<br />
von vielen Unternehmen der Verbindungs- und<br />
Befestigungsindustrie sehr positiv aufgenommen.<br />
304 Aussteller aus 28 Ländern hatten<br />
bereits bis Ende letzten Jahres ihre Stände auf<br />
der Erstveranstaltung gebucht; die Messe findet<br />
in Halle 21 statt und belegt eine Nettoausstellungsfläche<br />
von gut 5.000 m². Der Großteil der<br />
Aussteller kommt aus Europa mit Deutschland<br />
und Italien als größten Ausstellungsländern,<br />
gefolgt von der Türkei, Großbritannien, den Niederlanden<br />
und Frankreich. Asiatische und nordamerikanische<br />
Ausstellerfirmen sind ebenfalls<br />
auf der Messe vertreten.<br />
www.fastenerfair.com (sm 120303321) K<br />
/<br />
DOW JONES<br />
MANAGEMENT-FORUM<br />
ROHSTOFFSTRATEGIEN 2012<br />
Frankfurt/Main. Wie entwickeln sich die<br />
Märkte weiter? Wie kann man dementsprechend<br />
handeln? Wie können Strategien ent wickelt werden,<br />
um Rohstoffe effizient zu ma nagen? Auf<br />
dem 2. Dow Jones Management-Forum Rohstoffstrategien<br />
2012 zum Thema »Erschließen Sie<br />
Kosteneinsparpotenziale für eine bessere Unternehmensperformance«<br />
vom 8. bis zum 9. Mai<br />
2012 in Frankfurt am Main sollen Antworten auf<br />
diese Fragen gefunden werden. Erfahrene Strategen<br />
wollen die Be sucher in praxisorientierten<br />
Vorträgen auf den aktuellen Stand in puncto<br />
»Rohstoffstrategien« bringen.<br />
www.dowjones-rohstoffe.de<br />
/<br />
26. CONTROL 2012<br />
(sm120303216) K<br />
Stuttgart/Frickenhausen. Die 26. CON-<br />
TROL findet vom 8. bis 11. Mai 2012 wieder in<br />
der Landesmesse Stuttgart statt. Auf Basis der<br />
erfolgreichen Jubiläumsveranstaltung 2011 geht<br />
es nun in die 26. Runde, die wieder namhafte<br />
internationale Anbieter und Anwender der Branche<br />
in Stuttgart zusammenführt. Die 26. CON-<br />
TROL wartet wie in den Vorjahren mit einem<br />
Angebot der Weltklasse auf: Alle in der Qualitätssicherung<br />
relevanten Technologien, Produkte,<br />
Subsysteme und Komplettlösungen in Hardund<br />
Software stehen auf dem Messeprogramm.<br />
Be gleitveranstaltungen sorgen für ein abgerundetes<br />
Informationsprogramm.<br />
www.control-messe.de<br />
/<br />
(sm120303051) K<br />
AKL ’12 – INTERNATIONAL<br />
LASER TECHNOLOGY CONGRESS<br />
Aachen. Vom 9. bis 11. Mai 2012 treffen sich<br />
Laserhersteller und Laseranwender unterschiedlicher<br />
Branchen zum neunten Mal auf dem alle<br />
zwei Jahre stattfindenden International Laser<br />
Technology Congress AKL in Aachen. Mit über<br />
500 Teilnehmern, rd. 70 Referenten und über 30<br />
Sponsoren hat sich der AKL in Deutschland als<br />
führendes Forum für angewandte Lasertechnik<br />
in der Produktion etabliert. Die Europäische<br />
Kommission, der Arbeitskreis Lasertechnik e.V.,<br />
das European Laser Institute sowie die Industrieverbände<br />
SPECTARIS, VDA, VDMA und VDI<br />
unterstützen das Forum als ideelle Träger.<br />
www.lasercongress.org<br />
/<br />
(sm 111202955) K<br />
EUROMETAL STEEL NET FORUM<br />
MAILAND 2012<br />
Luxemburg/Mailand. Getreu dem Motto<br />
»2012: Ein herausforderndes Jahr für die europäische<br />
Stahldistribution« wird EUROMETAL, der<br />
europäische Dachverband der Stahldistributeure,<br />
sein diesjähriges »Steel Net Forum 2012« am<br />
10. Mai 2012 in Mailand organisieren. Gastgeber<br />
der Konferenz ist der italienische Verband<br />
ASSOFERMET. Folgende Hauptthemen werden<br />
von anerkannten und namhaften Referenten vorgetragen<br />
und diskutiert: Die europäische Stahldistribution,<br />
nationale Stahlmärkte, der lagerhaltende<br />
Stahlhandel, Flachstahl-Service-Center<br />
und der internationale Stahlhandel.<br />
www.eurometal.net (sm 120403552) K<br />
/<br />
3. STANZTEC ERNEUT<br />
KOMPLETT AUSGEBUCHT<br />
Frickenhausen/Pforzheim. Die Fachmesse<br />
für Stanztechnik findet vom 19. bis 21. Juni<br />
2012 im CCP Kongresszentrum Pforzheim statt.<br />
Präsentiert werden Werkzeuge, Produktionseinrichtungen,<br />
Peripherieausrüstungen und stanztechnische<br />
Produkte, vorwiegend aus heimischer<br />
Herstellung. Auch die 3. Stanztec soll für das<br />
internationale Fachpublikum wieder ein attraktives<br />
technisches und konjunkturelles Trendbarometer<br />
werden.<br />
www.schall-messen.de<br />
/<br />
(sm 120203158) K<br />
VERANSTALTUNGSREIHE<br />
ZU EUROCODE 3,<br />
DIN EN 1993 STAHLBAU<br />
Düsseldorf. Zum 1. Juli 2012 wird die DIN EN<br />
1993, die deutsche Fassung von Eurocode 3<br />
»Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten«,<br />
normativ verbindlich und ersetzt ab diesem<br />
Zeitpunkt übergangslos die nationalen Regelwerke<br />
der Normenreihe DIN 18800. Um Planungsbüros,<br />
Ingenieure und Baufirmen mit den<br />
neuen Normen vertraut zu machen, bietet bauforumstahl<br />
in Zusammenarbeit mit dem Verband<br />
Beratender Ingenieure VBI bzw. der Baukammer<br />
Berlin eintägige Schulungsveranstaltungen<br />
»Praktische Anwendung Eurocode 3 – Grundlagen<br />
und Beispiele« an. Nächste Termine des<br />
iforum Eurocodes sind: 18. <strong>April</strong> 2012 in Frankfurt,<br />
26. <strong>April</strong> 2012 in Berlin, 25. Oktober 2012<br />
in Hamburg, jeweils von 10.30 Uhr bis ca.<br />
17.00 Uhr. Teilnehmer erhalten das Buch »Beispiele<br />
zur Bemessung von Stahltragwerken nach<br />
DIN EN 1993«, das als Veranstaltungsunterlage<br />
herangezogen wird.<br />
/<br />
Anmeldung unter<br />
Tel. +49 211 6707-801 oder<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
(sm 120403495) K<br />
DOW JONES STAHL TAG 2012<br />
Frankfurt. Der »Dow Jones Stahl Tag« zählt zu<br />
den renommierten Veranstaltungen in der Stahlbranche.<br />
Im Jahr 2012 wird Dow Jones wieder<br />
Entscheider der Branche einladen, um auf dem<br />
»7. Dow Jones Stahl Tag 2012« vom 19. bis<br />
20. September 2012 über die aktuellen Themen<br />
zu informieren. Strategen aus Stahlproduktion<br />
und Stahlhandel werden vor Ort sein. Vertreter<br />
der gesamten Wertschöpfungskette bis hin<br />
zum großen Weiterverarbeiter vermitteln die<br />
neusten Entwicklungen und Tendenzen des<br />
Stahlmarkts. Besucher können mit erfahrenen<br />
Marktteilnehmern die Stahltrends der Zukunft<br />
diskutieren.<br />
www.stahltag2012.de (sm 120203131) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
66 K Fachmedien<br />
FACHMEDIEN<br />
Einfach bestellen im Stahleisen-Buchshop<br />
bei Annette Engels, Tel. +49 211 6707-561<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
WW Massivumformung bündelt Branchenwissen<br />
Hagen. Der Industrieverband Massivumformung<br />
e.V. hat zahlreiche technische Informationen<br />
für verschiedene Zielgruppen entwickelt.<br />
Die fundierten Fachaufsätze, Broschüren<br />
und Filme zum Themenfeld Massivumformung<br />
sind in der Regel kostenlos.<br />
»Unser Angebot richtet sich nicht nur an<br />
un sere Mitgliedsunternehmen, sondern<br />
ebenso an deren Kunden wie beispielsweise<br />
Konstrukteure und Entwickler. Außerdem<br />
möchten wir dem ingenieurtechnischen<br />
Nachwuchs mit nützlichen Ratschlägen zur<br />
Seite stehen«, sagt Dr. Theodor L. Tutmann,<br />
Geschäftsführer des Industrieverbandes<br />
Massivumformung.<br />
Kostenlos erhältlich sind unter anderem<br />
die EXTRA-Info-Reihen »Leichtbau durch<br />
Massivumformung« (24 Seiten) oder »Massivumformteile<br />
wirtschaftlich spanen« (122<br />
Seiten). Die ebenfalls kostenlose CD-ROM<br />
»Basiswissen: Massiv umformteile – Bedeutung,<br />
Gestaltung, Herstellung, Anwendung«<br />
enthält 102 Folien, zwei sprachig in<br />
Deutsch/Englisch. Die EXTRA-Infos »Simulation«<br />
und »Kaltmassivumformung« werden<br />
Anfang 2012 neu aufgelegt. Sie stehen aber<br />
für Interessierte als Download in voller<br />
Länge zur Verfügung (www.metalform.de/<br />
Veröffentlichungen). Interessierte können<br />
sich auch aktuelle Fachaufsätze aus diversen<br />
Fachzeitschriften herunterladen (www.<br />
metalform.de/Fachaufsätze).<br />
Darüber hinaus ist ein Film mit dem Titel<br />
»Massivumformung: Wir schmieden die Zu -<br />
kunft – mit dir als Nachwuchskraft!« in<br />
Deutsch und Englisch erhältlich. Zielgruppe<br />
des kostenlosen Branchenfilms sind Schüler<br />
beziehungsweise Studenten an Berufsschulen,<br />
Fachhochschulen und Universitäten<br />
sowie Lehrende und Ausbilder an Schulen,<br />
in Mitgliedsunternehmen und de ren Kundenfirmen.<br />
Interessenten können sich be -<br />
reits vormerken lassen.<br />
Ende 2012 gibt die Infostelle Industrieverband<br />
Massivumformung ein neues Fachbuch<br />
über Schmiedetechnik heraus. Es richtet<br />
sich an den ingenieurtechnischen Nachwuchs<br />
an Berufsschulen und Hochschulen<br />
sowie an die Ausbildungsabteilungen der<br />
Mitgliedsunternehmen und Kundenfirmen.<br />
Dieses Buch wird preiswert abgegeben werden,<br />
sodass es sich Schüler und Studenten<br />
leisten können.<br />
Aktuell als Download ist das renommierte<br />
»Fachbuch Schmiedeteile« weiter erhältlich.<br />
Es wendet sich in erster Linie an Konstrukteure,<br />
Entwicklungsingenieure, Fertigungsplaner<br />
sowie technisch interessierte Kaufleute<br />
der Abnehmer industrie und gibt in praxisnaher<br />
Form die für die Gestaltung und<br />
Anwendung von Schmiedeteilen notwendigen<br />
Basisinformationen wieder. Es ist aber<br />
auch für den Lehrbereich und als Nachschlagewerk<br />
bestens geeignet.<br />
Viele weitere Informationen und die Möglichkeit<br />
zur Bestellung gibt es im Internet.<br />
/<br />
Infostelle Industrieverband<br />
Massivumformung e.V.<br />
Goldene Pforte 1<br />
58093 Hagen<br />
Tel. +49 2331 958830<br />
www.metalform.de/<br />
Veröffentlichungen<br />
www.metalform.de/Fachaufsätze<br />
(sm 111102816) K<br />
WW Ehrhardt, Wolf: Ich mache doch, was<br />
ich nicht will<br />
BusinessVillage Verlag, Göttingen 2011, 254 S.,<br />
mit Abbildungen, ISBN 978-3-869801-39-1, 24,80 €.<br />
Unbemerkt, ganz nebenbei werden wir täglich<br />
manipuliert. Wir sollen Produkte kaufen,<br />
die wir nicht brauchen, und Wahrheiten<br />
glauben, die keine sind. Wie können wir uns<br />
dieser gezielten Manipulation entziehen?<br />
Antworten darauf liefert Wolf Ehrhardt in<br />
seinem neuen Buch. Auf humorvolle und<br />
einfache Art enthüllt er die täglichen Muster<br />
der Manipulation. Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie<br />
und der Psychologie zeigen,<br />
welche Mechanismen uns anfällig für<br />
Manipulation machen und was wir dagegen<br />
tun können.<br />
(sm 120103127) K<br />
WW Kirsten und Ulrich Wegner: Einführung<br />
in das Logistik-Management.<br />
Gabler Verlag, 2. Aufl., Wiesbaden 2011, 281 S., geb,<br />
ISBN: 978-3-409-22606-6, Preis: 34,95 €.<br />
Die Logistik hat sich zu einer anwendungsorientierten<br />
Wissenschaftsdisziplin entwickelt.<br />
Dieses Buch soll einen umfassenden<br />
Einblick in die Grundlagen, Strukturen und<br />
Prozesse der Logistik bieten. Die enthaltenen<br />
Beispiele und Musterlösungen sind<br />
auf die Praxis übertragbar und können somit<br />
als Leitfaden für die Organisation und Steuerung<br />
von Logistikaufgaben dienen. Bei den<br />
Anwendungen wird zwischen den Themengebieten<br />
Strategie, Gestaltung, Steuerung<br />
und Umwelt differenziert. Damit richtet sich<br />
das Buch sowohl an Studierende und Do -<br />
zenten als auch an Fach- und Führungskräfte<br />
mit dem Schwerpunkt Logistik.<br />
(sm 110802236) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
K 67<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Februar 2012<br />
Düsseldorf. In Deutschland wurden im Februar 3,6 Mill. t Rohstahl<br />
erschmolzen. Die Erzeugung fiel damit zwar um 3 % gegenüber dem<br />
Vorjahresmonat zurück. Im Vergleich zum Vormonat ergab sich jedoch<br />
ein Zuwachs von 6 %. Bereits im Januar war die Produk tion im Monatsvergleich<br />
angestiegen. Insgesamt bestätigt sich damit das Bild einer im<br />
Verlauf wieder aufwärts gerichteten Stahlkonjunktur. (sm 120403570) K<br />
ENERGIEKONZEPT DER NIEDERSÄCHSISCHEN<br />
LANDESREGIERUNG BEGRÜSST<br />
Salzgitter. Am 31. Januar 2012 hat die Landesregierung das »Niedersächsische<br />
Energiekonzept« beschlossen. Die Salzgitter AG begrüßt nach einer<br />
Pressemitteilung das Bemühen, sich im Hinblick auf die zukünftige Energieversorgung<br />
für einen tragfähigen Ausgleich zwischen Versorgungssicherheit,<br />
Umweltverträglichkeit und Bezahlbarkeit einzusetzen. Die<br />
Anmerkungen der energieintensiven Industrien zum Erhalt der internationalen<br />
Wettbewerbsfähigkeit sind sehr ernst genommen worden; dazu<br />
gehören unter anderem eine wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung,<br />
die vollständige Kompen sation CO 2<br />
-handelsbedingter Strompreissteigerungen<br />
sowie der Erhalt des Spitzenausgleichs bei der Ökosteuer,<br />
heißt es weiter.<br />
Es wird deutlich, dass verlässliche energie politische Rahmenbedingungen<br />
eine hohe Be deutung für die industrielle Wertschöpfung haben. Sie<br />
sind zugleich auch ein wesentliches Fundament für die umweltgerechten<br />
Technologien der Zukunft. Ohne Stahl und andere zugleich leistungsfähige<br />
wie auch bezahlbare Werkstoffe kann die Energiewende nicht gelingen.<br />
Dies spiegelt sich im jetzt vorgelegten Energiekonzept der niedersächsischen<br />
Landesregierung klar wider.<br />
Am 26. September 2012 findet im Rahmen der Initiative »Zukunft beginnt<br />
mit Stahl« – einer Gemeinschaftsaktion der heimischen Stahlunternehmen<br />
zugunsten des Stahlstandortes Deutschland – eine Regionalkonferenz in<br />
Hannover zum Thema »Energie« statt. Auf Basis des veröffentlichten Niedersächsischen<br />
Energiekonzeptes wird Landeswirtschaftsminister Jörg<br />
Bode die Veranstaltung mit einem Impulsreferat eröffnen. (sm 120403490) K<br />
DEN NACHWUCHS FÜR MASSIV UMFORMUNG<br />
BEGEISTERN<br />
Hagen. Der Industrieverband Massivumformung e.V. legt seinen Schwerpunkt<br />
bei der diesjährigen Hannover Messe auf die Nachwuchsförderung.<br />
Vom 23. bis 27. <strong>April</strong> 2012 dreht sich auf dem größten Branchenstand der<br />
Zuliefermesse »Industrial Supply« alles um die potenziellen zukünftigen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Zum ersten Mal wird auf dem Branchenstand eine große Kontaktbörse<br />
für Ausbildung und Beruf angeboten, die Schüler und Studenten über Ausbildungsplätze<br />
und Praktika informiert. »Mit dieser Kontaktbörse wollen<br />
wir einen Brückenschlag zwischen dem Nachwuchs und den Unternehmen<br />
der Massivumformung und bestenfalls die Aussicht auf einen späteren<br />
Ausbildungsplatz ermöglichen«, so Dr. Theodor L. Tutmann, Ge schäftsführer<br />
des Industrieverbandes Massiv umformung.<br />
31 Unternehmen präsentieren sich auf ins gesamt 850 m 2 auf dem Branchenstand<br />
des Industrieverbands Massivumformung e.V. in Hannover.<br />
www.metalform.de<br />
Hannover Messe: Halle 4, Stand E42<br />
(sm 120403402) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
68 K Recht<br />
Alles, was RECHT ist<br />
von Christoph Burgmer und Christian H. Fischer<br />
Christoph Burgmer (links)<br />
Christian H. Fischer (rechts)<br />
Fachanwälte für Arbeitsrecht<br />
Graf-Adolf-Straße 16<br />
40212 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 586777-0<br />
www.burgmer.com<br />
Kündigung eines<br />
Auszubildenden wegen<br />
Fehlzeiten in der Berufsschule<br />
Das unentschuldigte Fernbleiben vom<br />
Berufsschulunterricht kann eine fristlose<br />
Kündigung rechtfertigen.<br />
Die Bank erteilte ihrem Auszubildenden eine<br />
Abmahnung, nachdem sie erfuhr, dass dieser<br />
46 unentschuldigte Fehlstunden in der<br />
Berufsschule hat. Der Auszubildende war<br />
aber verpflichtet, die Bank über ein etwaiges<br />
Fernbleiben von der Berufsschule zu informieren.<br />
Einige Monate später erteilte die<br />
Bank dem Auszubildenden eine weitere<br />
Abmahnung. Nachdem der Auszubildende<br />
anschließend erneut unentschuldigt in der<br />
Berufsschule fehlte, kündigte die Bank<br />
schließlich außerordentlich mit sofortiger<br />
Wirkung. Die Kündigung hielt vor dem<br />
Arbeitsgericht stand, obwohl an die außerordentliche<br />
Kündigung eines Ausbildungsverhältnisses<br />
besondere Anforderungen zu<br />
stellen sind. Erst nach dem Scheitern »aller<br />
möglichen pädagogischen Maßnahmen«<br />
kommt eine Kündigung als letztes Mittel in<br />
Frage. Liegen nicht ganz besonders gravierende<br />
Verstöße (insbesondere Straftaten)<br />
vor, kann regelmäßig erst nach einer Kette<br />
von Pflichtwidrigkeiten, vergeblichen Erziehungsversuchen<br />
und Abmahnungen an eine<br />
Kündigung gedacht werden. Dies sah das<br />
Arbeitsgericht darin, dass der Auszubildende<br />
trotz der vorherigen Abmahnungen die<br />
Berufsschule nicht mehr besucht und bis<br />
zum Zugang der Kündigung die Bank hierüber<br />
auch nicht informiert hatte. Nach dem<br />
Arbeitsgericht ist daher ein wichtiger Grund<br />
für eine fristlose Kündigung gegeben.<br />
Dies bedeutet für die Praxis weiterhin,<br />
dass die Teilnahme am Berufsschulunterricht<br />
von nicht unerheblicher Bedeutung ist. Es ist<br />
in der Rechtsprechung anerkannt, dass ein<br />
Verstoß gegen Berufsschulpflichten trotz<br />
wiederholter Abmahnung als außerordentlicher<br />
Kündigungsgrund in Betracht kommt.<br />
Wichtig ist die Berücksichtigung der besonderen<br />
Formvorschriften für die fristlose Kündigung<br />
von Berufsausbildungsverhältnissen.<br />
Nach § 23 Abs. 3 BBiG muss die Kündigung<br />
nicht nur schriftlich, sondern unter Angaben<br />
der Kündigungsgründe erfolgen. Das Ar -<br />
beitsgericht hielt die außerordentliche Kündigung<br />
wohl auch deshalb für wirksam, weil<br />
eine entsprechende Nachweispflicht bereits<br />
im Ausbildungsvertrag aufgeführt war. Die<br />
Parteien können im Ausbildungsvertrag<br />
wichtige Gründe näher konkretisieren. Insofern<br />
bietet es sich an, im Ausbildungsvertrag<br />
festzuhalten, dass der Auszubildende am<br />
Berufsschulunterricht teilzunehmen und<br />
Fehlzeiten dem Arbeitgeber unverzüglich<br />
mitzuteilen hat.<br />
Arbeitsgericht Magdeburg, Urteil vom 07.09.2011 –<br />
3 Ca 1640/11<br />
Kunstfreiheit hindert<br />
Kündigung wegen<br />
»indirekter« Beleidigung<br />
Veröffentlicht ein Arbeitnehmer einen<br />
sogenannten Büroroman, in dem er seinen<br />
Ar beitsalltag mit Kollegen und Vorgesetzten<br />
verarbeitet, ist eine darauf<br />
gestützte außerordentliche Kündigung<br />
des Arbeitsverhältnisses unwirksam,<br />
wenn sich der Arbeitnehmer auf die<br />
Kunstfreiheit nach Artikel 5 Abs. 3 Satz 1<br />
GG berufen kann.<br />
Der Arbeitnehmer veröffentlichte einen Ro -<br />
man mit dem Titel »Wer die Hölle fürchtet,<br />
kennt das Büro nicht«. Der Arbeitgeber kündigte<br />
dem Arbeitnehmer wegen dieses<br />
Romans außerordentlich mit der Begründung,<br />
dass das Buch grobe Beleidigungen<br />
beinhalte und zahlreiche Arbeitnehmer und<br />
die Geschäftsleitung des Betriebs durch ausländerfeindliche,<br />
ehrverletzende, beleidigende<br />
und sexistische Darstellungen diskreditiere.<br />
Der Arbeitnehmer vermenge in seinem<br />
Buch Realität und Fantasie, da die ge -<br />
schilderten Personen und Handlungen nicht<br />
frei erfunden seien, sondern dem Betrieb<br />
zugeordnet werden können. Hierdurch werde<br />
der Betriebsfrieden gestört. Der Arbeitnehmer<br />
behauptete, der Roman sei ein ausschließlich<br />
fiktives Werk.<br />
Das Gericht hielt die Kündigung für un -<br />
wirksam. Bei der außerordentlichen Kündigung<br />
sind auch die grundrechtlich garantierte<br />
Meinungs- und Kunstfreiheit des<br />
Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG zu beachten. In dem<br />
Roman beleidigte der Arbeitnehmer nicht<br />
direkt bestimmte Personen im Betrieb. Eine<br />
Anknüpfung an die Realität ist für Romane<br />
typisch. Eine Verletzung von Persönlichkeitsrechten<br />
liegt nur dann vor, wenn eine Person<br />
ohne Weiteres identifiziert werden<br />
kann. Je stärker sich die Romanfigur von<br />
ihrem Vorbild löst, umso mehr bewegt sich<br />
der Autor im Rahmen der Kunstfreiheit.<br />
Entscheidend ist hier, dass der Begriff der<br />
Kunstfreiheit nicht voraussetzt, dass es sich<br />
um »richtige« Kunst handeln muss. Selbst<br />
talentloser »Schund« wird hiervon gedeckt.<br />
Auch wenn in einem solchen Fall reale Personen<br />
erkennbar sind, gilt eine Vermutung<br />
für das Vorliegen einer Fiktion, die widerlegt<br />
werden muss. Sollte der Arbeitgeber also ein<br />
Arbeitsverhältnis aus diesem Grunde kündigen<br />
wollen, so muss er im Kündigungsschutzprozess<br />
konkrete Tatsachen darlegen,<br />
die eine klare Identifizierbarkeit der in ihrer<br />
Ehre verletzten Personen belegen. Gerade<br />
in Zeiten von Internetblogs kann sich dies zu<br />
einer nicht unüblichen Problemsituation entwickeln.<br />
LAG Hamm, Urteil vom 15.07.2011 – 13 Sa 436/11<br />
Unsere Seite »Alles was RECHT ist« informiert in loser<br />
Reihenfolge über Rechtsthemen.<br />
Die Fachanwälte von der Kanzlei Burgmer greifen an<br />
dieser Stelle aktuelle Themen und Urteile zum Arbeitsrecht<br />
auf.<br />
Bei Rückfragen erreichen Sie diese unter obiger Adresse.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />
K 69
70 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
WW Jürgen Dlugi wurde zum<br />
1. März neuer Geschäftsführer<br />
der Konecranes GmbH in<br />
Deutschland. Der Diplom-<br />
Ingenieur kommt aus Barcelona,<br />
wo er seit 2008 erfolgreich als Ge -<br />
schäftsführer von Konecranes Spanien tätig<br />
war.<br />
(sm 120403539) K<br />
WW Die V & M Deutschland<br />
GmbH hat Veränderungen in<br />
der Unternehmensführung<br />
vorgenommen. Dr. Ulrich<br />
Menne wurde zum 17. Fe -<br />
bruar 2012 zum Geschäftsführer Produktion<br />
und Investitionen ernannt. Der promovierte<br />
Maschinenbauingenieur begann seine Laufbahn<br />
im Unternehmen 1989 und wurde<br />
1996 Betriebsleiter der Stopfenstraße Düsseldorf-Rath<br />
bei der damaligen Mannesmannröhren-Werke<br />
AG. Es folgten zahlreiche<br />
Stationen in der Produktion des Stahlrohrherstellers,<br />
unter anderem als Werksleiter<br />
des Werkes in Mülheim. Dr. Ulrich<br />
Menne löst Philippe Carlier ab, der zum<br />
17. Februar 2012 in den Aufsichtsrat ge -<br />
wechselt hat.<br />
Ebenfalls in den Aufsichtsrat wechselt An -<br />
dreas Denker, bisheriger Geschäftsführer<br />
Vertrieb. Norbert Keusen, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der V & M Deutschland<br />
GmbH, übernimmt die Verantwortung für<br />
den Vertrieb in Deutschland. (sm 120403543) K<br />
WW Der Aufsichtsrat der Saarstahl AG hat Dr.<br />
Karlheinz Blessing mit Wirkung ab 10.<br />
Februar 2012 zum Vorstandsvorsitzenden<br />
ernannt. Dr. Karlheinz Blessing ist seit 1. Juli<br />
2007 Vorstandsmitglied der Saarstahl AG.<br />
Seit Januar 1994 ist er ebenfalls Mitglied des<br />
Vorstands der Dillinger Hütte, seit 2011 als<br />
dessen Vorsitzender. Er gehört darüber hi -<br />
naus der Geschäftsführung der SHS – Stahl-<br />
Holding-Saar an. Diese beiden Funktionen<br />
wird er auch weiterhin ausüben.<br />
Außerdem hat der Aufsichtsrat Martin<br />
Baues zum Vorstand Technik ernannt. Der<br />
bisherige Leiter der Neubauabteilung und<br />
Geschäftsführer der SHS Services GmbH ge -<br />
hört dem Unternehmen seit 1992 an. Der<br />
Diplom-Ingenieur hat in den vergangenen<br />
Jahren die baulich-technische Umsetzung<br />
wichtiger Investitionsprojekte verantwortet.<br />
(sm 120403540) K<br />
WW Hans Gert Woelke, ehemals Mitglied<br />
des Vorstandes und Arbeitsdirektor der<br />
Thyssen AG und der Thyssen Stahl AG, be -<br />
geht am 17. <strong>April</strong> seinen 85. Geburtstag.<br />
(sm 120403398) K<br />
WW Am 21. <strong>April</strong> feiert. Dr.-Ing. habil. apl.<br />
Prof. Christian Straßburger, vormals Ab -<br />
teilungsdirektor und Leiter der Thyssen Forschung<br />
für Werkstoffe und Verarbeitung bei<br />
der Thyssen Stahl AG, seinen 80. Geburtstag.<br />
(sm 120403399) K<br />
WW Dr.-Ing. Klaus Hohenstein, vormals Ge -<br />
schäftsführer der Schmidt + Clemens GmbH<br />
+ Co KG Edelstahlwerk Kaiserau, hat am<br />
23. <strong>April</strong> 60. Geburtstag. (sm 120403400) K<br />
WW 60 Jahre alt wird am 6. Mai Dr. rer. nat.<br />
Paul Belche, vormals Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Dillinger Hütte sowie der DHS<br />
– Dillinger Hütte Saarstahl AG.<br />
(sm 120403569) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />
K 71
72 K Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AFV Beltrame GmbH 61<br />
AGTOS GmbH 72<br />
Autogena Stahl GmbH 45<br />
B<br />
Bandstahl-Service-Hagen GmbH 4<br />
BEPRO Blech und Profilstahl<br />
Handelsges.mbH & Co. KG 1<br />
Bruker Elemental GmbH 53<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 45<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 72<br />
D<br />
Clemens Dahlke GmbH 73<br />
DM-Stahl GmbH 4<br />
Drösser Stahlhandel 43<br />
E<br />
EC Consulting GmbH 73<br />
EMG Automation GmbH 55<br />
F<br />
Fröhlich Biegetechnik<br />
GmbH & Co. KG 35<br />
G<br />
Göcke Umformtechnik GmbH 17<br />
H<br />
H+H Herrmann + Hieber GmbH 27<br />
HFS Hagener Feinblech<br />
Service GmbH 41<br />
I<br />
INTERSTAHL-SÜD Vertriebs GmbH 17<br />
K<br />
KA.BO.FER Sr.l. 73<br />
Konecranes GmbH 33<br />
L<br />
Lechner GmbH 13<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH 49<br />
M<br />
Markmann + Müller<br />
Datensysteme GmbH 76<br />
MCB Deutschland GmbH 35<br />
P<br />
pauly Stahlhandel 17<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 49<br />
R<br />
Willy Rapp GmbH 35<br />
RSK Stahl- und Fertigteile<br />
Produktions- u. Vertriebs GmbH 35<br />
S<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 21<br />
Von Schaewen AG 23<br />
Schierle Stahlrohre KG 19, 73<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
Edelstahl GmbH 9<br />
SSB Schienensysteme Brandt<br />
GmbH 73<br />
STAROFIT Klose GmbH & Co.KG 2<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 47<br />
V<br />
VOGEL-BAUER EDELSTAHL<br />
GmbH & Co. KG 39<br />
W<br />
Wickeder Westfalenstahl GmbH 15<br />
WW-K Warmwalzwerk<br />
Königswinter 3<br />
Beilagen<br />
MCB Deutschland GmbH<br />
Carl Spaeter GmbH<br />
Verlag Focus Rostfrei<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
K 73<br />
Bitte unbedingt beachten<br />
Anzeigenschluss für<br />
Heft 5.2012<br />
ist Montag, der 16. 4. 2012<br />
Erscheinungstermin ist der<br />
7. 5. 2012<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>
74 K Vorschau / Impressum<br />
VORSCHAU 05.2012<br />
Steel International<br />
Automobilzulieferer setzen auf BRIC<br />
Jährliche Stahlpatente seit 1990 fast verdoppelt<br />
Konsolidierung verlangsamt sich 2012<br />
Branchenbericht<br />
Sinkender Absatz des europäischen Pkw-Markts erwartet<br />
Special: Siegerland/Südliches Westfalen<br />
dazu u. a.:<br />
Stephan Jäger: Zur Konjunktur im Siegerland und südl. Westfalen<br />
Kompetenz in Stahlverarbeitung – ein Doppeljubiläum<br />
Effiziente Lösung für Warmbandplatinen in Laserqualität<br />
Präzise gefertigte Lochbleche für den Fahrzeug-Innenausbau<br />
Special: Trennende Fertigungsverfahren<br />
dazu u. a.:<br />
Vorschau auf den Brennschneidtag 2012<br />
Zuschnittkosten für Stahlteile senken<br />
Wassernebel für die kühle Linie<br />
Special: Qualität<br />
dazu u. a.:<br />
Hochgradig automatisierte und vielfältig einsetzbare Messsysteme<br />
CONTROL – Messe im Zeichen der Qualität<br />
Diverse Firmenporträts und Anwenderberichte<br />
IT in der Stahlbranche<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 (0)211 6707-0, Fax +49 (0)211 6707-517<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 (0)211 6707-538, Fax +49 (0)211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />
Anzeigenleitung<br />
Tel. +49 (0)211 6707-518, Fax +49 (0)211 6707-629<br />
E-Mail: ute.perkovic@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 (0)211 6707-527, Fax +49 (0)211 6707-582<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 (0)211 6707-500, Fax +49 (0)211 6707-501<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 56.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
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Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
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Handelsnamen oder sonstigen<br />
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zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
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Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
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Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
Fotos: Aherhammer, Trumpf<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>