stahlmarkt 04.2012 (April)
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Branchenbericht K 27<br />
um 20 %. Die Industrieländer Frankreich<br />
(+ 17 %) und Italien (+ 15 %) legen mit<br />
ihren Lieferungen nach Deutschland kräftig<br />
zu. Bemerkenswert ist, dass auch Rumäni -<br />
en (+ 41 %), Korea (+ 34 %) und China<br />
(+ 23 %) überdurchschnittliche Erfolge auf<br />
dem deutschen Markt erzielen konnten. In<br />
der Rangliste der Importländer stehen die<br />
Schweiz und Italien mit jeweils 9,5 % an der<br />
Spitze. Es folgen weitere Industrieländer,<br />
nämlich die USA (7,7 %), Frankreich (7,5 %)<br />
»<br />
Im<br />
Jahresverlauf 2011 hat der<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
rd. 35.000 zusätzliche feste<br />
Stellen geschaffen.<br />
Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA)<br />
und Japan (7,3 %). Danach kommt bereits<br />
China mit 6,6 %. Unter den ersten zwanzig<br />
der Importeure befinden sich als Außereuropäer<br />
nur noch Südafrika (Platz 17) und<br />
Korea (19).<br />
Werkzeugmaschinenbau wuchs<br />
am stärksten<br />
Bei der Durchschnittsentwicklung des Ma -<br />
schinenbaus weisen die einzelnen Fachzweige<br />
eine breite Streuung auf. Ein Blick auf die<br />
reale Umsatzentwicklung 2011 zeigt, dass<br />
23 von 28 in der Verbandsstatistik erfasste<br />
Fachverbände einen kräftigen Zuwachs verbuchten,<br />
wie zum Beispiel Werkzeugmaschinen<br />
(Seite 28), Robotik und Automation<br />
sowie Landtechnik. Das heißt aber auch,<br />
dass fünf Teilbranchen, wie Verfahrenstechnik,<br />
Bekleidungs- und Ledertechnik, das<br />
Vorjahresergebnis aus den unterschiedlichsten<br />
Gründen nicht erreichen konnten. »Die<br />
Bandbreite reicht von – 32 % für verfahrenstechnische<br />
Maschinen und Apparate bis<br />
+ 38 % für Werkzeugmaschinen«, sagte<br />
Lindner.<br />
Vom Wachstum profitierte auch der deutsche<br />
Arbeitsmarkt. »Im Jahresverlauf 2011<br />
hat der Maschinen- und Anlagenbau rd.<br />
35.000 zusätzliche feste Stellen geschaffen«,<br />
freute sich der VDMA-Präsident. »So<br />
einen rasanten Beschäftigtenaufbau haben<br />
wir noch nie erlebt.« Im Dezember waren –<br />
Zeitarbeiter und Mitarbeiter in den Auslandsunternehmen<br />
nicht eingerechnet – 948.000<br />
Menschen im Maschinenbau be schäftigt.<br />
Das ist der höchste Stand im neuen Jahrhundert.<br />
Selbst im Rekordjahr 2008 lag die Zahl<br />
der Beschäftigten mit 945.000 noch etwas<br />
niedriger. Zudem gibt es 15.000 offene Stellen,<br />
die Hälfte für Ingenieure. »Wir sind un -<br />
verändert der größte industrielle Arbeitgeber<br />
in Deutschland«, so Lindner.<br />
Zeitarbeit muss bleiben<br />
Er plädierte erneut vehement dafür, dass<br />
Zeitarbeit als »Flexibilisierungsinstrument«<br />
erhalten bleiben müsse. Er betonte, beim<br />
Thema Zeitarbeit gehe es um viel mehr als<br />
»<br />
Wir<br />
sind unverändert der<br />
größte industrielle Arbeitgeber<br />
in Deutschland.<br />
Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA)<br />
um die formalen Mitbestimmungsforderungen<br />
der IG Metall oder »den forschen, publikumswirksamen<br />
Druck der Arbeitsministerin<br />
zur forcierten Umsetzung des Equal<br />
Pay«. Diese Forderungen hätten das Ziel –<br />
unterlegt mit einer Diskriminierung des In -<br />
struments – die Zeitarbeit durch Überregulierung<br />
zu entwerten. Lindner sagte klar:<br />
»Die angeblich prekären Zeitarbeitsverhältnisse<br />
gibt es im Maschinenbau nicht. Die<br />
Verdrängung der Stammbelegschaften findet<br />
bei uns nicht statt – im Gegenteil.«<br />
Gerade der Maschinen- und Anlagenbau als<br />
besonders wettbewerbsintensive und ex -<br />
trem zyklische Exportindustrie brauche die<br />
Zeitarbeit. »Wir sind darauf angewiesen –<br />
wollen wir erfolgreich bleiben – mit dem<br />
Auftragseingang zu atmen. Deshalb dürfen<br />
wir die Zeitarbeit nicht durch Überregulierung<br />
strangulieren. Das ist Gift für die<br />
Wettbewerbsposition des Maschinenbaus.«<br />
Denn der Maschinenbau liege im Durchschnitt<br />
bei einer Rendite von unter 5 %, was<br />
nicht gerade üppig sei. (sm 120403529) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>