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stahlmarkt 04.2012 (April)

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

<strong>04.2012</strong><br />

WWK<br />

WWK<br />

WWK<br />

Deutscher Stahlmarkt stabilisiert sich<br />

Informations- und Risikomanagement rückt in den Fokus<br />

Inspektionssysteme optimieren Prozessabläufe


4 K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Editorial K 5<br />

2012 wird entscheidend<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

wiebke.sanders@stahleisen.de<br />

WW K Deutschlands Stahlproduzenten zeigten sich auf<br />

der Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«,<br />

Anfang März in Düsseldorf, verhalten optimistisch. »Seit<br />

Jahresbeginn mehren sich die Anzeichen, dass sich die<br />

Stahlkonjunktur in Deutschland stabilisiert«, so Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh.<br />

WW K Trotz alledem: Die Stahlindustrie in Deutschland<br />

und Europa sieht sich massiv in ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />

bedroht. Kein anderer Wirtschaftszweig werde derzeit<br />

so stark von europäischen und nationalen Regelungen<br />

gemaßregelt wie die Stahlindustrie, heißt es. Der<br />

Emissionsrechtehandel und die Energiewende sind die<br />

wesentlichen Themen in diesem Jahr. Dies hat sich auch<br />

im Verlauf der Handelsblatt-Jahrestagung immer wieder<br />

bestätigt. Lesen Sie mehr dazu ab S. 10 und S. 14.<br />

WW K Im kommenden Jahr startet die dritte Handelsperiode<br />

für CO 2<br />

-Zertifikate. Hierfür wurden aber neue<br />

Richtwerte, sogenannte Benchmarks, festgelegt, die bis<br />

zu 10 % unter den Emissionen der effizientesten An lagen<br />

in der EU liegen. »Technisch ist das nicht erreichbar«, so<br />

Kerkhoff. Außerdem werde die Situation durch zusätzliche<br />

politische Bestrebungen, dem Emissionsrechtehandel<br />

Zertifikate zu entziehen, nur noch verschärft. Der<br />

Stahlpräsident kritisierte weiter: »Der Emissionsrechtehandel<br />

wurde mit dem Ziel eingerichtet, ihn über die EU-<br />

Mitgliedstaaten hinaus als globales Instrument für den<br />

Klimaschutz in der Welt zu etablieren. Auch im vergangenen<br />

Jahr ist die Europäische Kommission diesem Ziel<br />

keinen Schritt näher gekommen.« Tatsächlich hat sich<br />

bisher kein weiterer Kontinent in der Welt diesem Handelssystem<br />

angeschlossen. Die europäische Stahlindustrie<br />

ist dadurch eindeutig benachteiligt.<br />

WW K Darüber hinaus wird in diesem Jahr die EU-Richtlinie<br />

zur Energieeffizienz verabschiedet, wobei der Primärenergieverbrauch<br />

in Europa bis zum Jahr 2020 um<br />

20 % reduziert werden soll – jährlich sind 1,5 % bei<br />

den Endkunden einzusparen. Die Stahlunternehmen in<br />

Deutschland unterstützen den effizienten Einsatz von<br />

Energie und Rohstoffen schon im eigenen Interesse und<br />

arbeiten seit Langem daran, ihren Energieverbrauch zu<br />

optimieren. Doch sind die europäischen Vorgaben nicht<br />

erreichbar und deutsche Produzenten sehen sich heute<br />

für ihre erbrachten Vorleistungen be straft. Gefordert<br />

wird ein Konzept, bei dem Umwelt verträglichkeit, Versorgungssicherheit<br />

und Wirtschaftlichkeit gleichwertig<br />

behandelt und gleichermaßen angestrebt werden.<br />

WW K Schließlich ist der Werkstoff Stahl Ausgangsmaterial<br />

für die deutschen Schlüsselbranchen, sichert somit<br />

Wachstum und Wohlstand und ist maßgeblich an einer<br />

nachhaltigen Ressourcenschonung beteiligt.<br />

»<br />

2012<br />

wird ein entscheidendes Jahr.<br />

Die Politik hat alle Möglichkeiten, ein<br />

starkes Zeichen pro Industrie zu setzen.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

auf der Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />

(Foto. EUROFORUM/Palik)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


6 K<br />

INHALT <strong>04.2012</strong><br />

SEITENBLICK<br />

8 Mehr Arbeit für Insolvenzgerichte<br />

HANDELSBLATT-JAHRESTAGUNG<br />

»STAHLMARKT 2012«<br />

10 Stahlkonjunktur in Deutschland stabilisiert sich<br />

14 Energiekonzept lässt Fragen offen<br />

16 Die Diskussion über alternative Technologien zur Stahlerzeugung<br />

ist unausweichlich<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

18 US-Industrie sucht gesetzlichen Schutz vor Billigimporten<br />

22 70.000.000 Tonnen gekocht<br />

24 Neue Firmenschriften<br />

Informations- und Risiko-Management – Kundenportfolio<br />

ohne<br />

DDMonitor<br />

mit<br />

DDMonitor<br />

BRANCHENBERICHT<br />

25 Wachstumspause für den Maschinenbau<br />

28 Werkzeugmaschinenindustrie gut in Schwung<br />

SPECIAL: STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

30 Forderungsausfälle gezielt vermeiden<br />

32 Zusammenschluss bauforumstahl und<br />

Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />

36 Professionelles Planungstool eröffnet nahezu<br />

unbegrenzte Möglichkeiten<br />

38 Präziser als nötig<br />

40 Optimierte Sägebänder sind auf den Kunden abgestimmt<br />

42 Optimierte Werkstattkonzepte und Softwarelösungen<br />

für die Rohrleitungsbranche<br />

46 Stahlspezialist fertigt Kunstwerk<br />

verfügbare externe Informationen große Risiken<br />

kleine Risiken<br />

sehr große Risiken<br />

mittlere Risiken drohendes Risiko<br />

(120403344/1) Quelle: EOS<br />

SPECIAL: MESSEN, PRÜFEN, INSPIZIEREN<br />

50 Qualität nachweisen, Produktionsparameter vorgeben<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

58 Vom internen Dienstleister zum eigenständigen Walzwerk<br />

60 Optimale Werkstoffkombination<br />

62 Designorientiert und individuell<br />

RUBRIKEN<br />

63 StahlTermine<br />

64 Veranstaltungen<br />

66 Fachmedien<br />

68 Recht<br />

70 Personalien<br />

72 Inserentenverzeichnis<br />

74 Vorschau/Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


worldsteel-Report K 7<br />

Weltrohstahlproduktion Februar 2012<br />

STAHLMARKT 2012 Auf der<br />

16. Handelsblatt-Jahrestagung<br />

diskutierten die Teilnehmer u. a.<br />

über die Stahlkonjunktur in<br />

Deutschland, offene Fragen des<br />

deutschen Energiekonzepts und<br />

die Bedeutung von Stahl im<br />

Klimaschutz.<br />

STAHLHANDEL & STAHL-<br />

SERVICE-CENTER Der Stahlhandel<br />

und die Stahl-Service-<br />

Center stellen sich den aktuellen<br />

Herausforderungen, so zum<br />

Beispiel beim richtigen Risikound<br />

IT-Management. Optimale<br />

Software- und Werkstattlösungen<br />

gehören ebenfalls dazu.<br />

10<br />

30<br />

50<br />

NACHZUWEISENDE<br />

QUALITÄT Steigende<br />

Produktions geschwindigkeiten bei<br />

gleichbleibend hoher Qualität sind<br />

die Schlüssel für eine wirtschaftliche<br />

Fertigung. Unter anderem<br />

unterstützen hier Lösungen auf der<br />

Basis automatischer Inspektionssysteme<br />

bei der Optimierung der<br />

Prozessabläufe.<br />

Fotos: Isra Parsytec, EOS, Palik/EUROFORUM<br />

J Die 59 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 97 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2011 in 1.000 t. Algerien, Iran, Libyen, Marokko und<br />

Quatar werden in der Statistik nicht länger aufgeführt.<br />

e – geschätzt, r – revidiert, (1) lt. CISA<br />

Februar<br />

2012<br />

Januar<br />

2012<br />

Februar<br />

2011<br />

% Veränd.<br />

Feb. 12/11<br />

2 Monate Veränderung<br />

2012 2011<br />

in %<br />

Belgien 470 e 500 699 – 32,7 970 1.449 – 33,1<br />

Bulgarien 60 e 65 e 61 – 2,0 125 129 – 2,7<br />

Deutschland 3.583 3.353 3.697 – 3,1 6.951 7.362 – 5,6<br />

Finnland 324 341 351 – 7,7 665 721 – 7,7<br />

Frankreich 1.300 1.359 1.190 9,3 2.659 2.412 10,2<br />

Griechenland 145 e 150 e 167 – 13,2 292 334 – 12,6<br />

Großbritannien 562 672 764 – 26,4 1.233 1.654 – 25,4<br />

Italien 2.420 e 2.195 2.316 4,5 4.615 4.415 4,5<br />

Luxemburg 170 e 160 e 236 – 28,0 350 485 – 27,8<br />

Niederlande 547 619 566 – 3,3 1.168 1.184 – 1,4<br />

Österreich 598 625 617 – 3,0 1.223 1.247 – 1,9<br />

Polen 810 e 790 673 20,4 1.600 1.331 20,2<br />

Rumänien 380 e 330 e 330 15,2 710 610 16,4<br />

Schweden 379 413 451 – 16,0 792 886 – 10,6<br />

Slowakei 375 329 361 3,9 704 786 – 10,4<br />

Slowenien 60 e 56 58 2,7 116 115 0,9<br />

Spanien 1.169 1.179 1.364 – 14,3 2.348 2.720 – 13,7<br />

Tschechien 425 457 443 – 4,0 882 939 – 6,0<br />

Ungarn 124 146 130 – 4,7 270 271 – 0,4<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 167 e 180 e 153 8,7 342 323 5,9<br />

European Union (27) 14.069 13.920 14.627 – 3,8 28.016 29.371 – 4,6<br />

Bosnien- Herzegovina 39 65 e 49 – 20,0 85 108 – 21,3<br />

Kroatien 5 e 5 e 11 – 54,8 10 19 – 48,3<br />

Mazedonien 30 e 35 e 28 7,0 65 63 3,1<br />

Norwegen 60 e 65 e 42 44,6 123 88 39,2<br />

Serbien 90 e 79 155 – 41,9 169 305 – 44,4<br />

Türkei 2.762 3.135 2.460 12,3 5.897 5.201 13,4<br />

Europa außer EU 2.986 3.384 2.745 8,8 6.349 5.785 9,7<br />

Kasachstan 285 e 317 374 – 23,7 602 788 – 23,6<br />

Moldawien 0 e 0 0 ± 0,0 0 0 ± 0,0<br />

Russland 5.575 e 5.948 5.552 0,4 11.523 11.479 0,4<br />

Ukraine 2.680 e 2.871 2.722 – 1,6 5.551 5.641 – 1,6<br />

Usbekistan 45 e 47 57 – 21,2 92 116 – 20,6<br />

Weißrussland 195 e 220 196 – 0,6 415 419 – 1,0<br />

C.I.S. (6) 8.780 9.404 8.902 – 1,4 18.184 18.443 – 1,4<br />

El Salvador 10 e 10 7 42,9 20 13 53,8<br />

Guatemala 50 e 50 29 72,4 100 57 75,4<br />

Kanada 1.100 e 1.050 e 907 21,3 2.250 1.958 14,9<br />

Kuba 20 e 20 27 – 25,9 40 48 – 16,7<br />

Mexiko 1.475 e 1.575 1.404 5,0 3.050 2.923 4,4<br />

Trinidad und Tobago 30 e 35 51 – 40,8 65 109 – 40,2<br />

USA 7.260 7.600 6.690 8,5 14.967 13.881 7,8<br />

Nordamerika 9.945 10.340 9.114 9,1 20.492 18.988 7,9<br />

Argentinien 450 397 440 2,2 846 802 5,5<br />

Brasilien 2.778 2.780 2.687 3,4 5.589 5.451 2,5<br />

Chile 100 e 105 130 – 23,1 205 281 – 27,0<br />

Ecuador 50 e 52 32 56,3 102 64 59,4<br />

Kolumbien 110 e 113 101 8,9 223 201 10,9<br />

Paraguay 5 e 4 1 400,0 9 2 350,0<br />

Peru 95 e 98 67 41,8 193 139 375,0<br />

Uruguay 10 e 9 4 150,0 19 4 ± 0,0<br />

Venezuela 230 e 240 298 – 22,8 470 562 – 16,4<br />

Südamerika 3.828 3.798 3.761 1,8 7.656 7.506 2,0<br />

Ägypten 532 514 447 19,1 1.042 1.010 3,1<br />

Saudi-Arabien 435 e 464 424 2,6 899 891 0,9<br />

Südafrika 640 e 570 e 676 – 5,3 1.210 1.280 – 5,4<br />

Afrika/Mittlerer Osten 1.607 1.549 1.547 3,9 3.151 3.181 – 1,0<br />

China (1) 55.883 52.072 54.095 3,3 112.616 110.145 2,2<br />

Indien 5.700 e 6.100 e 5.734 – 0,6 11.800 11.879 – 0,7<br />

Japan 8.608 8.631 8.936 – 3,7 17.238 18.591 – 7,3<br />

Südkorea 5.449 5.120 5.063 7,6 11.223 10.727 4,6<br />

Taiwan, China 1.780 e 1.900 e 1.818 – 2,1 3.680 3.871 – 4,9<br />

Asien 77.420 73.823 75.646 2,3 156.557 155.214 0,9<br />

Australien 465 e 380 e 561 – 17,2 845 1.218 – 30,6<br />

Neuseeland 83 e 78 70 18,5 161 146 10,2<br />

Ozeanien 548 458 631 – 13,2 1.006 1.364 – 26,3<br />

Gesamt (59 Länder) 119.183 116.675 116.972 1,9 241.409 239.851 0,6<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


8 K<br />

SEITENBLICK<br />

Mehr Arbeit für<br />

Insolvenzgerichte<br />

Die Statistik vermittelt ein trügerisches Bild: Im vergangenen Jahr sind in<br />

Deutschland deutlich weniger Unternehmen in Zahlungsnöte geraten als<br />

2011. Gut 30.000 Insolvenzen bedeuten den drittniedrigsten Wert seit<br />

2001. Aber der Trend dreht sich, denn die Konjunktur kühlt sich ab. Die<br />

Großpleiten der jüngsten Vergangenheit lassen Schlimmes erahnen. Und<br />

dann sorgt noch eine Gesetzesänderung dafür, dass die Insolvenzgerichte<br />

möglicherweise bald mehr zu tun haben werden.<br />

WW K Die Zahl der großen und prominenten<br />

Unternehmen, die wegen Überschuldung<br />

oder Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden<br />

mussten, hat in den vergangenen Mo -<br />

naten stark zugenommen. Im November<br />

erwischte es den Druckmaschinenhersteller<br />

manroland, kurz darauf die Solartechnikspezialisten<br />

Solon und Solar Millennium. Es<br />

folgte die Heitkamp Bauholding GmbH, und<br />

im Januar stürzte die Drogeriekette Schlecker.<br />

Sind das die Vorboten einer schlechteren<br />

Konjunktur? Droht eine neue Insolvenzwelle?<br />

Experten winken ab. Chris toph<br />

Niering beispielsweise, der Vorsitzende des<br />

Verbands der Insolvenzverwalter (VID), weist<br />

darauf hin, dass die Großpleiten der vergangenen<br />

Monate alle unterschiedliche branchen-<br />

oder unternehmensspezifische Ursachen<br />

hatten. Aus diesem Grund sei die Entwicklung<br />

keineswegs symptomatisch für<br />

andere Wirtschaftszweige, meint er. Auch<br />

Helmut Rödl, Vorstand der Wirtschaftsauskunftsfirma<br />

Creditreform, die das Insolvenzgeschehen<br />

intensiv beobachtet, ist sicher,<br />

dass die jüngsten Fälle keine Anzeichen für<br />

eine drohende Rezession sind. Allerdings<br />

wird die Zahl der Unternehmen, die in Zahlungsnöte<br />

geraten, nach seiner Einschätzung<br />

in diesem Jahr wieder leicht zunehmen.<br />

Im vergangenen Jahr hatten in Deutschland<br />

erstmals seit längerer Zeit deutlich weniger<br />

Unternehmen Insolvenz anmelden müssen.<br />

Creditreform registrierte 30.200 Fälle –<br />

das bedeutete einen Rückgang von 5,8 %<br />

gegenüber 2010. Damit steht Deutschland<br />

im europäischen Vergleich glänzend da. Nur<br />

Österreich und Dänemark meldeten für 2011<br />

einen noch stärkeren Rückgang bei den<br />

»<br />

Im<br />

vergangenen Jahr hatten<br />

in Deutschland erstmals seit<br />

längerer Zeit deutlich weniger<br />

Unternehmen Insolvenz<br />

anmelden müssen.<br />

Insolvenzen. Dagegen sorgte die prekäre<br />

Situation der Volkswirtschaften in Griechenland,<br />

Spanien, Portugal und auch Irland<br />

dafür, dass dort zuletzt deutlich mehr Unternehmen<br />

ins Straucheln gerieten.<br />

Für Deutschland erwartet Rödl in diesem<br />

Jahr etwa 32.000 Unternehmenszusammenbrüche,<br />

knapp 2.000 mehr als 2011. Das sei<br />

eine Folge der Konjunkturabkühlung.<br />

Außerdem zeigten sich viele Banken zunehmend<br />

kritisch bei der Kreditvergabe, was<br />

manche Firma in Not bringen könnte. Nach<br />

Einschätzung von Creditreform könnte insbesondere<br />

für Unternehmen des Transportgewerbes<br />

und der Bauwirtschaft sowie für<br />

einige Dienstleister die Luft dünn werden.<br />

Sorgen müssen sich meist kleine Betriebe<br />

machen. Etwa 80 % der Insolvenzverfahren<br />

betreffen Unternehmen, die höchstens fünf<br />

Mitarbeiter beschäftigen. Insgesamt sieht<br />

Rödl Deutschlands Unternehmen jedoch in<br />

einer deutlich stabileren Verfassung als zu<br />

Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008. Die<br />

Ertragskraft sei in vielen Fällen gut und die<br />

meisten Firmen verfügten heute über eine<br />

sehr viel bessere Ausstattung mit Eigenkapital.<br />

Bei vielen Mittelständlern, insbesondere<br />

aus der verarbeitenden Industrie, beträgt<br />

der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme<br />

mehr als 30 % – ein im internationalen<br />

Vergleich nur selten erreichter Wert.<br />

Gut möglich, dass die Insolvenzzahlen in<br />

den nächsten Wochen auch noch aus einem<br />

anderen Grund steigen, der mit der Konjunkturentwicklung<br />

nur mittelbar zu tun<br />

hat: der Reform des Insolvenzrechts. Die im<br />

März in Kraft getretene Novelle erleichtert<br />

insolventen Firmen die Sanierung sowie<br />

einen Neuanfang. Auch bietet sie Betroffenen<br />

größere Möglichkeiten, an der Sanierung<br />

mitzuarbeiten. Eine Sanierung in<br />

Eigenverwaltung – da bleibt das Management<br />

an Bord, arbeitet aber unter Aufsicht<br />

eines Insolvenzverwalters – ist nun deutlich<br />

leichter durchzuführen, als das früher der<br />

Fall war. Insolvenzexperten vermuten, dass<br />

manche Unternehmen, die sich in Zahlungsnöten<br />

befinden, gewartet haben, bis die<br />

Ge setzesänderung in Kraft tritt und erst<br />

jetzt zum Insolvenzgericht gehen. Somit<br />

könnte es unter Umständen schon bald zu<br />

deutlich mehr Insolvenzfällen kommen.<br />

Aber aus Sicht der Betroffenen ist das ein<br />

riskantes Spiel. Schließlich ist Insolvenzverschleppung<br />

kein Kavaliersdelikt.<br />

Mit der Novelle will der Gesetzgeber<br />

strauchelnden Firmen Anreize bieten, möglichst<br />

frühzeitig Insolvenz anzumelden.<br />

Denn die Aussichten auf eine Sanierung sind<br />

sehr viel größer, wenn der Unternehmer<br />

nicht bis zuletzt versucht, zu retten, was<br />

nicht mehr zu retten ist. ber (sm 120403553) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


10 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />

Stahlkonjunktur in Deutschland<br />

stabilisiert sich<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl ist zuversichtlich<br />

Düsseldorf. Die Stahlindustrie kann mit Zuversicht in das Jahr 2012<br />

schauen. So wie die Branche in den vergangenen Jahren der Motor der<br />

Konjunktur war, so ist sie aktuell ein fester Ankerpunkt in der Staatsschuldenkrise.<br />

Dies gab Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl (WV Stahl) und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh, zur<br />

16. Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012« bekannt.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff<br />

WW K Im letzten Jahr hat die Stahlkonjunktur<br />

zwei verschiedene Gesichter gezeigt. Auf<br />

ein starkes erstes Halbjahr folgte ein schwächeres<br />

zweites Halbjahr. Besonders in Europa<br />

hat die Unsicherheit, die mit der Zuspitzung<br />

der Euro-Staatsschuldenkrise entstanden<br />

ist, die Stahlkonjunktur 2011 gebremst.<br />

Seit Jahresbeginn gibt es vermehrt An -<br />

zeichen, dass sich die Stahlkonjunktur in<br />

Deutschland stabilisiert, hieß es. So ist zum<br />

einen im Vergleich zum Dezember die deutsche<br />

Rohstahlproduktion im Januar wieder<br />

»<br />

Seit<br />

Jahresbeginn mehren<br />

sich die Anzeichen, dass<br />

sich die Stahlkonjunktur in<br />

Deutschland stabilisiert.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />

Vorsitzender Stahlinstitut VDEh<br />

ange stiegen. Zum zweiten hat sich die Auftragslage<br />

der Stahlunternehmen verbessert.<br />

In Deutschland lagen die Bestellungen im<br />

Januar mit 3,8 Mill. t auf dem höchsten<br />

Niveau seit März 2010.<br />

Damit haben sich auch die Auftragsbestände<br />

weiter erhöht und liegen aktuell<br />

Stahlmarktprognose Deutschland 2012<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

40<br />

43 43<br />

29<br />

37<br />

41 41<br />

rd. 20 % über dem Vorjahreswert. In dieses<br />

positive Bild passt, dass die Umfragewerte<br />

zum Geschäftsklima des Münchner Konjunkturforschungsinstituts<br />

ifo für die Stahlindustrie<br />

im Trend seit Dezember 2011 aufwärtsgerichtet<br />

sind. Befürchtungen, es<br />

könnte eine ähnliche Krise wie im Winterhalbjahr<br />

2008/2009 eintreten, werden somit<br />

nicht bestätigt.<br />

Die positiven Entwicklungen der vergangenen<br />

Wochen waren auch durch den Lagerzyklus<br />

getrieben. Nachdem die Läger bei Handel<br />

und Stahl-Service-Centern in Deutschland<br />

im Dezember auf ein sehr niedriges Niveau<br />

(120403557/2) Quelle: WV Stahl<br />

47<br />

49<br />

46<br />

33<br />

43,9 44,3 44,0<br />

20<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f<br />

f = Prognose<br />

Marktversorgung (Mill. t) Rohstahlproduktion (Mill. t)<br />

2006er Niveau<br />

überschritten<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Über 200 Teilnehmer kamen Anfang März zur<br />

Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />

(Fotos: Lukas Palik/EUROFORUM)<br />

(120403557/0)<br />

gefallen waren, füllt in der Folge besonders<br />

der Distributionssektor seine Bestände wieder<br />

auf. Bei den Lagerbewegungen sei die<br />

Branche in ein neues Kontinuum getreten, da<br />

ausgehend von den Entwicklungen auf den<br />

Rohstoffmärkten und der Finanzmarktkrise<br />

der Markt zunehmend über den Distributionssektor<br />

versorgt wird, so Kerkhoff. Dementsprechend<br />

sei die Stahlkonjunktur tendenziell<br />

schwerer zu prognostizieren.<br />

Robuste Stahlnachfrage erwartet<br />

Die Verfassung der Industrie in Deutschland<br />

bietet jedoch eine solide Basis für eine gute<br />

Stahlkonjunktur 2012. Verschiedene Wirtschaftsverbände<br />

der Stahlabnehmerbranchen<br />

erwarten für dieses Jahr ein weiteres<br />

Wachstum. So prognostiziert etwa der Wirtschaftsverband<br />

Stahl- und Metallverarbeitung<br />

(WSM) Zuwächse in der Produktion<br />

von bis zu 4 %.<br />

Vor diesem Hintergrund geht die WV<br />

Stahl davon aus, dass die Stahlnachfrage in<br />

Deutschland 2012 robust bleiben wird.<br />

Nach zwei sehr wachstumsstarken Jahren,<br />

die insbesondere durch Aufholeffekte ge -<br />

prägt waren, sei allerdings eine Beruhigung<br />

zu erwarten. Bei der Rohstahlproduktion<br />

dürfte laut Kerkhoff in etwa das hohe<br />

Niveau des Vorjahres von 44,3 Mill. t gehalten<br />

werden. Die WV Stahl prognostiziert<br />

44 Mill. t für 2012. Mit dieser konjunkturell<br />

soliden Perspektive bleibe der deutsche<br />

Stahlmarkt ein Stabilitätsanker in der Europäischen<br />

Union.<br />

Allerdings sollten angesichts der stabilen<br />

Entwicklung in Deutschland die Risiken im<br />

Starke Industrie – starke Volkswirtschaft<br />

Wertschöpfungsanteile der Industrie<br />

im Vergleich (in %)<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

25 26 26<br />

16<br />

1995 2008<br />

19<br />

14<br />

25<br />

D UK F I<br />

21<br />

102<br />

101<br />

100<br />

99<br />

98<br />

97<br />

96<br />

95<br />

94<br />

93<br />

92<br />

91<br />

90<br />

europäischen Wirtschafts- und Währungsraum<br />

nicht unerwähnt bleiben. Wichtige<br />

potenzielle Bruchstellen für das Konjunkturbild<br />

stellen laut WV Stahl die Euroschuldenkrise<br />

sowie die Instabilität der Finanzmärkte<br />

dar. Sorge bereite auch die schwache Konjunktur<br />

v. a. in den südlichen Mitgliedslän-<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

(1.Quartal 2008 = 100)<br />

D UK F I<br />

Q1.08<br />

Q2.08<br />

Q3.08<br />

Q4.08<br />

Q1.09<br />

Q2.09<br />

Q3.09<br />

Q4.09<br />

Q1.10<br />

Q2.10<br />

Q3.10<br />

Q4.10<br />

Q1.11<br />

In Deutschland hat das produzierende Gewerbe zu mehr als zwei Dritteln<br />

den Aufschwung in 2010 und 2011 getragen.<br />

Q2.11<br />

Q3.11<br />

Q4.11<br />

(120403557/4) Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


12 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />

<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Marktversorgung Italien (in Mill. t)<br />

39 39<br />

36<br />

23<br />

29 30<br />

(120403557/3) Quelle: WV Stahl<br />

dern der Eurozone. Zwar wird die Stahlnachfrage<br />

in der EU laut der neuesten Prognose<br />

des europäischen Stahlverbandes Eurofer<br />

nur moderat zurückgehen. Jedoch seien insbesondere<br />

in Italien und Spanien Einbrüche<br />

zu erwarten. So sei laut Kerkhoff damit zu<br />

rechnen, dass der innereuropäische Wettbewerb<br />

allgemein zunehmen wird.<br />

Auch die Wettbewerbsfähigkeit auf den<br />

globalen Stahlmärkten werde hoch bleiben.<br />

Erstens bilden sich Überkapazitäten in China<br />

nur sehr langsam zurück. Zweitens erhöhe<br />

sich im Zuge des WTO-Beitritts der Marktzugang<br />

für russische Stahlexporte. Zudem<br />

werden in der Türkei in großem Maße Stahlkapazitäten<br />

ausgebaut.<br />

Die Rohstoffversorgung<br />

als zentraler Faktor<br />

Ein zentraler Risikofaktor für die Stahlkonjunktur<br />

bleibe weiterhin die Rohstoffversorgung.<br />

Trotz des zwischenzeitlichen Dynamikverlustes<br />

auf den Stahlmärkten gab es<br />

bei den stahlspezifischen Rohstoffen keine<br />

preisliche Entspannung. Beispielsweise liegen<br />

die Preise von Eisenerz, dem für die<br />

Stahlindustrie wichtigsten Rohstoff, um<br />

28<br />

+5% -8%<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f<br />

Marktversorgung Spanien (in Mill. t)<br />

24<br />

23<br />

18<br />

12 13 13 13<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

192<br />

Marktversorgung EU (in Mill. t)<br />

201<br />

185<br />

121<br />

148<br />

159 156<br />

+7% -2%<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f<br />

+1% -3%<br />

mehr als das Dreifache über dem Durchschnitt<br />

des »Stahlboomjahres 2007«. Auch<br />

bei den anderen Rohstoffen wie Kohle und<br />

Schrott haben sich die Preise auf einem<br />

hohen Niveau festgesetzt. Insgesamt zeigt<br />

die Preisentwicklung für stahlrelevante Rohstoffe<br />

eine deutliche Sonderentwicklung.<br />

Während sich die Rohstoffpreise seit 2003<br />

Das Steel-TV-Video: »Stahlmarkt 2012«<br />

auf Eurobasis um das 2,5-fache verteuerten,<br />

haben sich die Stahlrohstoffe mehr als vervierfacht.<br />

Auch 2012 werden hohe Rohstoffpreise<br />

und Volatilität aktuell bleiben, so<br />

Kerkhoff.<br />

Die Erfahrungen der letzten drei Jahre<br />

haben laut Kerkhoff zu zwei wichtigen<br />

Erkenntnissen geführt. Es sei erstens sichtbar<br />

geworden, dass sich Länder mit einer<br />

»<br />

Unsere<br />

Prognose für 2012<br />

sind 44 Mill. t. Mit dieser<br />

konjunkturell soliden<br />

Perspektive bleibt der<br />

deutsche Stahlmarkt ein<br />

Stabilitätsanker in der EU.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />

Vorsitzender Stahlinstitut VDEh<br />

starken Industrie von den Verwerfungen der<br />

großen Wirtschafts- und Finanzkrise schneller<br />

als andere erholt haben. Zweitens ließe<br />

sich feststellen, dass gerade Deutschland<br />

hier besonders gut aufgestellt sei. Das liegt<br />

v. a. an der Stärke der deutschen Industrie.<br />

Die einzelnen Branchen sind entlang der<br />

Wertschöpfungsketten eng miteinander verflochten,<br />

wie zwei wissenschaftliche Studien<br />

des Rheinisch-Westfälischen Instituts für<br />

Wirtschaftsforschung (RWI) und der Unternehmensberatung<br />

Booz & Company zeigen<br />

(s. <strong>stahlmarkt</strong> Heft 03.2012, S. 16ff.).<br />

(sm 120403557) K<br />

Das Video von Steel-TV zur 16. Handelsblatt-Jahrestagung<br />

»Stahlmarkt<br />

2012« mit Stimmen zur Konferenz<br />

<br />

magazin.de/crossmedia oder direkt<br />

über den beigefügten QR-Code.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />

K 13


14 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />

Energiekonzept lässt Fragen offen<br />

Die deutsche Stahlindustrie muss konkurrenzfähig bleiben<br />

Düsseldorf. Die integrierte Wertschöpfungskette und die enge Zusammenarbeit<br />

in System- und Innovationspartnerschaften sind eine entscheidende<br />

Grundlage für den Erfolg des deutschen Geschäftsmodells. Wird die Stahlindustrie<br />

durch industrieferne energie- und klimapolitische Regelungen<br />

bedroht, so sind auch automatisch alle anderen Glieder der Kette in Gefahr,<br />

wie Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh, warnte.<br />

WW K Nur mit den stahlbasierten Wertschöpfungsketten<br />

wird es gelingen, die zukünftigen<br />

Herausforderungen zu bewältigen, die<br />

aus globalen oder nationalen Megatrends<br />

wie Mobilität, Urbanisierung oder effizienter<br />

Verwendung von Energie und Ressourcen<br />

entstehen, so Kerkhoff. So sei gerade der<br />

Werkstoff Stahl von großer Bedeutung,<br />

wenn es darum geht, sich den zukünftigen<br />

Herausforderungen zu stellen.<br />

Die technologischen Lösungen für die<br />

Aufgaben der Zukunft können nur mit einer<br />

starken Industrie und einer leistungsfähigen<br />

Werkstoffbasis gefunden werden. Bedroht<br />

werde die deutsche industrielle Werkstoffbasis<br />

allerdings durch die gegenwärtige Klimapolitik.<br />

Betrachtet man alle Maßnahmen,<br />

die durch energie- und klimapolitische Regelungen<br />

in Deutschland und Europa auf die<br />

Stahlindustrie zukommen, so drohen Zu -<br />

satzkosten von 1 bis 1,5 Mrd. € jährlich. Zu<br />

diesen Ergebnissen kamen zwei wissenschaftliche<br />

Studien des Rheinisch-Westfälischen<br />

Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(RWI) und der Unternehmensberatung Booz<br />

& Company (s. <strong>stahlmarkt</strong> 03.2012, S. 16ff.).<br />

Die EU-Kommission hat für die Stahlindustrie<br />

ab 2013 Richtwerte, sogenannte<br />

Benchmarks, festgelegt, die bis zu 10 %<br />

unter den Emissionen der effizientesten<br />

Anlagen in der EU liegen und technisch<br />

unerreichbar sind. Diese stellen ein großes<br />

Wettbewerbsproblem gegenüber Unternehmen<br />

aus anderen Regionen der Welt<br />

dar, sagte Kerkhoff. Der Emissionsrechtehandel<br />

wurde mit dem Ziel eingerichtet, ihn<br />

Belastungsszenarien durch die Energie- und Klimapolitik<br />

in Mill. €<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

415<br />

180<br />

180<br />

45<br />

10<br />

1.030<br />

120<br />

45<br />

200<br />

365<br />

300<br />

1.485<br />

2011 Szenario 1* Szenario 2*<br />

(120403558/1) Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

120<br />

250<br />

200<br />

365<br />

250<br />

300<br />

* Ohne »Set Aside« und mit Beibehaltung des Spitzenausgleichs<br />

Energiewende<br />

Höherer Strompreis<br />

Energiesteuer<br />

Wegfall Spitzenausgleich<br />

EEG-Umlage<br />

Emissionshandel:<br />

Höhere Stromkosten<br />

Klimaziel 30%/Set Aside<br />

Kauf von CO 2<br />

-Rechten<br />

»<br />

Gerade<br />

der Werkstoff Stahl<br />

ist von großer Bedeutung,<br />

wenn es darum geht,<br />

sich den zukünftigen<br />

Herausforderungen zu stellen.<br />

Hans Jürgen Kerhhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh<br />

über die EU-Mitgliedsstaaten hinaus als<br />

globales Instrument für den Klimaschutz<br />

weltweit zu etablieren. 2011 sei die Europäische<br />

Kommission diesem Ziel aber nicht<br />

näher gekommen. Somit haben die außereuropäischen<br />

Standorte laut Kerkhoff auf<br />

absehbare Zeit zwei klare Vorteile gegenüber<br />

den Stahlunternehmen in Deutschland.<br />

Zum einen seien dies niedrige Stromkosten,<br />

zum anderen die kostenfrei zugelassenen<br />

CO 2<br />

-Emissionen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012« K 15<br />

Industriestrompreise in der Eurozone 2010<br />

0,12<br />

in €/KWh<br />

0,10<br />

»<br />

Es<br />

ist ein Irrtum, dass im<br />

Emissionsrechtehandel<br />

ein Überfluss an Zertifikaten<br />

herrscht, der beseitigt<br />

werden müsste.<br />

Hans Jürgen Kerhhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />

Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh<br />

0,08<br />

0,06<br />

0,04<br />

0,02<br />

0,00<br />

Finnland<br />

Irland<br />

Portugal<br />

Frankreich*<br />

Luxemburg<br />

Spanien<br />

Griechenland<br />

Belgien<br />

Slowenien<br />

Niederlande<br />

Deutschland<br />

Slowakei<br />

Steuern und Abgaben Netzentgelte Erzeugung und Versorgung<br />

* inklusive Netzentgelte sowie Steuern und Abgaben<br />

(120403558/2) Quelle: Eurostat, WV Stahl<br />

Mit dem Beschluss zum Kernenergieausstieg<br />

und der damit verbundenen Energiewende<br />

hat sich Deutschland ambitionierte Ziele<br />

gesetzt. Dabei soll die zukünftige Energieversorgung<br />

versorgungssicher, umweltverträglich<br />

und wirtschaftlich sein. Offen bleiben<br />

allerdings insbesondere die Fragen der<br />

Versorgungssicherheit und der Wirtschaftlichkeit.<br />

Deutschland benötige jedoch ein<br />

Konzept, in dem alle drei genannten energiepolitischen<br />

Ziele gleichberechtigt behandelt<br />

und in gleichem Maße angestrebt werden.<br />

Eine saubere, aber unsichere Energieversorgung<br />

tauge genauso wenig wie eine<br />

sichere Versorgung, die weder Privathaushalte<br />

noch die Industrie bezahlen können,<br />

sagte Kerkhoff abschließend.<br />

Beispielhaft dafür ist die angekündigte<br />

Stilllegung der energieintensiven Flüssigphase<br />

an dem Inoxum-Standort in Krefeld mit<br />

rd. 400 Beschäftigten nach der Fusion der<br />

ThyssenKrupp-Tochter mit dem finnischen<br />

Edelstahlproduzenten Outokumpu. Dabei<br />

konnte sich das Stahlwerk in Krefeld im<br />

Italien<br />

europäischen Wettbewerb nicht behaupten,<br />

was v. a. mit den hohen Energiekosten am<br />

Standort Deutschland zusammenhängt, so<br />

Kerkhoff.<br />

(sm 120403558) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


16 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />

Die Diskussion über alternative Technologien<br />

zur Stahlerzeugung ist unausweichlich<br />

PwC erwartet Verdopplung der chinesischen Stahlnachfrage<br />

Düsseldorf. Von 2010 bis 2025 dürfte die globale Stahlerzeugung um<br />

durchschnittlich 4 % jährlich auf rd. 2,56 Mrd. t zulegen. Allerdings treibe<br />

der starke Anstieg der Stahlnachfrage die CO 2<br />

-Emissionen in die Höhe<br />

und gefährde so Klimaschutzziele. Diese Prognose teilte die Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft PwC auf der 16. Handelsblatt-<br />

Jahrestagung »Stahlmarkt 2012« mit.<br />

WW K Damit der CO 2<br />

-Ausstoß der Branche<br />

trotz des Nachfrage- und Produktionsanstiegs<br />

auf dem Niveau von 2010 gehalten<br />

werden kann, müsste der deutsche Bestwert<br />

von momentan 1,4 t CO 2<br />

je Tonne Rohstahl<br />

weltweit gelten und zudem um 36 % sinken.<br />

Erwin Bronk, Partner im Bereich Industrielle<br />

Produktion bei PwC, sagte, dass eine solche<br />

weitreichende Effizienzsteigerung trotz Be -<br />

mühungen um alternative Erzeugungsrouten<br />

unrealistisch ist. Der Anstieg der CO 2<br />

-Emissionen<br />

sei nur durch Mengenkappung zu<br />

bremsen, wobei einseitige Re gulierungen zu<br />

Produktionsverlagerungen und folglich zu<br />

Problemverschärfungen führen.<br />

Auch das verstärkte Recycling von Stahlschrott<br />

verbessert die Emissionsbilanz, da<br />

beim Einschmelzen bis zu 80 % weniger<br />

CO 2<br />

je Tonne Rohstahl als bei der Verhüttung<br />

von Eisenerz anfallen. Allerdings kann<br />

die eingesetzte Schrottmenge nicht so<br />

schnell wie die Menge an Hochofenstahl<br />

wachsen. Die Gründe dafür sind sowohl in<br />

einer stark verbesserten Materialeffizienz als<br />

auch in der weiter steigenden Nutzungsdauer<br />

von Stahlanwendungen von aktuell<br />

30 Jahren zu suchen.<br />

Insbesondere China und Indien treiben<br />

den globalen Stahlboom an. Die chinesische<br />

Nachfrage wird sich von 2010 bis 2025 fast<br />

verdoppeln und dann bei rd. 1,18 Mrd. t<br />

liegen, prognostizierte PwC. Das würde<br />

46 % der weltweiten Produktion entsprechen.<br />

Nachlassende Dynamik in China wird<br />

vermutlich aber durch die Industrialisierung<br />

Indiens und anderer Schwellenländer kompensiert.<br />

Die Experten prognostizieren für<br />

Indien für 2025 einen Anteil von rd. 8 % an<br />

der globalen Stahlnachfrage. Im Jahr 2010<br />

waren es erst 5 %. Andererseits dürften die<br />

Marktanteile der EU von 11 % auf 8 % und<br />

der Nordamerikanischen Freihandelszone<br />

(NAFTA) von 9 % auf 6 % sinken, so Bronk.<br />

Auch die Eisenerznachfrage steige durch<br />

den zunehmenden Stahlbedarf. Mit den<br />

geplanten Eisenerzkapazitätserweiterungen<br />

werde sich laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

ab 2015 die Situation bei Angebot<br />

und Nachfrage im Handel ausgleichen.<br />

Dagegen sinke die Verfügbarkeit von hochqualitativer<br />

Kokskohle. »Erz ist zwar eigentlich<br />

nicht knapp. Allerdings ist zu erwarten,<br />

dass China mithilfe der eigenen heimischen<br />

Erzvorkommen die Nachfrage und damit die<br />

Preise kurzfristig steuern kann«, teilte Bronk<br />

mit.<br />

(sm 120403563) K<br />

(120403563/1)<br />

Erwin Bronk sprach auf der Handelsblatt-<br />

Jahrestagung in Düsseldorf zur Bedeutung<br />

von Stahl im Klimaschutz<br />

(Foto: EUROFORUM/Palik).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />

K 17


18 K Steel International<br />

US-Industrie sucht gesetzlichen Schutz<br />

vor Billigimporten<br />

Hersteller verlegen Arbeitsplätze in Niedriglohnländer<br />

New York (bln). Obwohl die parteipolitische Polarisierung selten so scharf<br />

war wie in den letzten Jahren, legten Demokraten und Republikaner in<br />

beiden Kongresskammern einen Gesetzentwurf vor, der Strafzölle gegen<br />

subventionierte Importprodukte aus allen Ländern erlauben soll. Weil ein<br />

altes Gesetz solche Einfuhren aus Ländern mit Planwirtschaften, vor allem<br />

China und Vietnam, ausklammert, wurden sich die beiden ansonsten<br />

spinnefeindlichen Parteien schnell über eine rasche Korrektur einig.<br />

WW K Abgeordnete beider Parteien brachten<br />

den gleichen Gesetzentwurf ein und suchten<br />

eine rasche Verabschiedung. Die Stahlindustrie<br />

sowie die Reifen- und Papierindustrie<br />

reichten in den vergangenen Jahren die<br />

meisten Beschwerden gegen subventionierte<br />

Produkte ein.<br />

Die überparteiliche Aktion kam infolge<br />

eines gerichtlichen Urteils Ende des vergangenen<br />

Jahres, das Strafzölle gegen subventionierte<br />

Produkte aus Ländern ohne freie<br />

Marktwirtschaft aufgrund eines existierenden<br />

Gesetzes als illegal verbietet. »Wenn<br />

das Handelsministerium glaubt, dass das<br />

Gesetz geändert werden sollte,« heißt es in<br />

dem Urteil, »dann wäre der richtige Weg,<br />

das legislativ zu ändern.« Genau das war die<br />

Absicht der Gesetzgeberkoalition: Das neue<br />

Gesetz soll es dem Handelsministerium er -<br />

lauben, insbesondere subventionierte Im -<br />

porte aus China zu bestrafen.<br />

Billigimporte sollen per Gesetz<br />

verhindert werden<br />

Obwohl der Amtsschimmel im Kongress<br />

wegen der Parteienfehde seit Jahren noch<br />

ein paar Takte langsamer trabt als in normalen<br />

Zeiten, war der Druck aus den besonders<br />

betroffenen Industriezweigen mit einer einheitlichen<br />

Front von Unternehmen und<br />

Gewerkschaften ausschlaggebend für das<br />

zügige überparteiliche Handeln. Ohne ein<br />

neues Gesetz standen Dutzende der in den<br />

vergangenen Jahren verhängten und kassierten<br />

Strafzölle gegen subventionierte<br />

Stahlprodukte und andere Einfuhren auf<br />

dem Spiel.<br />

Niemand bezweifelte, dass Präsident<br />

Barack Obama ein vom Kongress verabschiedetes<br />

Gesetz unterzeichnen würde.<br />

Denn Obama selbst ordnete die Gründung<br />

einer neuen Gruppe innerhalb der Behörde<br />

des US-Handelsrepräsentanten an, um »un -<br />

fairem Handel« effektiver zu begegnen.<br />

Innerhalb von 90 Tagen, so hieß es in der<br />

Anordnung des Weißen Hauses Ende Fe -<br />

bruar, soll das neue »Interagency Trade<br />

Enforcement Center« mit zunächst 50 Ex -<br />

perten seine Arbeit aufnehmen. Während<br />

»unfaire« Handelsgepflogenheiten insgesamt<br />

untersucht werden sollen, ließ Obama<br />

keinen Zweifel, dass Produkte aus China im<br />

Brennpunkt stehen. Für die Stahlindustrie<br />

geht es nicht nur um Importe, die direkt mit<br />

im Inland hergestellten Stahlprodukten konkurrieren,<br />

sondern auch um die schrumpfende<br />

Nachfrage von Stahlkunden, allen<br />

voran die Produzenten von Autoteilen und<br />

Solarprodukten.<br />

Die »Coalition for American Solar Manufacturing<br />

(CASM)«, ein Dachverband für<br />

über 150 Unternehmen mit über 15.000<br />

Arbeitern, sieht ihren gesamten Sektor von<br />

chinesischen Herstellern bedroht. Der CASM<br />

zufolge überschwemmen illegal subventionierte<br />

Solarpaneele zu Dumpingpreisen<br />

sowie andere Produkte den amerikanischen<br />

Markt, sodass sich der US-Handelsüberschuss<br />

des Jahres 2010 im vergangenen Jahr<br />

2011 in ein Handelsdefizit in Höhe von 1,6<br />

Mrd. USD verwandelte. Das Ergebnis war, so<br />

CASM, dass zwölf Solarunternehmen bankrott<br />

gingen oder einen Teil ihrer Werke<br />

stilllegen mussten.<br />

Heimische Arbeitsplätze<br />

gehen verloren<br />

Der Alliance for American Manufacturing<br />

(AAM) zufolge hat sich in Bezug auf Autoteile<br />

der chinesische Handelsüberschuss<br />

innerhalb einer Dekade um 850 % vergrößert.<br />

Drei kürzliche Untersuchungen kamen<br />

unabhängig voneinander zu der gleichen<br />

Schlussfolgerung: Nachdem illegale Subventionen<br />

der chinesischen Regierung und<br />

andere unfaire Handelsgepflogenheiten in<br />

der Vergangenheit den Verlust von hunderttausenden<br />

von Jobs verursachten, besteht<br />

nun die Gefahr, dass weitaus mehr Arbeitsplätze<br />

verschwinden, weil einheimische Produzenten<br />

preislich nicht mit chinesischen<br />

Billigprodukten konkurrieren können. Stattdessen<br />

verlegen immer mehr US-Hersteller<br />

ihre Produktionen nach Übersee in Länder<br />

mit deutlich niedrigeren Arbeitskosten. In<br />

einer Pressekonferenz in Washington er -<br />

klärten Kongressabgeordnete, die CASM als<br />

Vertreter von Solarunternehmen und Führer<br />

der United-Steelworker- und Auto-Workers-<br />

Gewerkschaften ihre Solidarität mit der einheimischen<br />

Branche für Autozubehörteile<br />

und verlangten Schutzmaßnahmen von der<br />

Regierung.<br />

(sm 120403555) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


L STEEL TICKER<br />

TATA STEEL BAUT<br />

PRODUKTPALETTE AUS<br />

Rotherham. Der indische Stahlerzeuger<br />

Tata Steel verarbeitet in<br />

seinem Schmalbandwalzwerk im<br />

britischen Rotherham künftig dickere<br />

Bänder als bisher. Nach umfangreichen<br />

Tests können nun Warmbänder<br />

mit einer Dicke bis zu 13,5 mm zugeführt<br />

werden. Damit baut das Unternehmen<br />

seine Produktpalette aus<br />

und kann die Wünsche der Kunden<br />

vor Ort noch besser erfüllen.<br />

Das Ausgangsmaterial bezieht der<br />

Stahlerzeuger von seinem ebenfalls<br />

auf der Insel gelegenen Werk in<br />

South Yorkshire. Die Kunden stammen<br />

aus der Automobil-, Flugzeugund<br />

der Erdbearbeitungsgeräteindustrie<br />

sowie aus der Landwirtschaft<br />

und weiteren Schlüsselbranchen. Ein<br />

Teil der Schmalbänder geht aber<br />

auch zur Weiterbearbeitung an Kaltwalzwerke.<br />

(sm 120403512) K<br />

EUROFER ZUM<br />

EU-EMISSIONSHANDELS-<br />

SYSTEM<br />

Brüssel. Der europäische Verband<br />

der Stahl industrie (EUROFER) unterstützt<br />

die Europäische Kommission<br />

in ihrem Streben, das Europäische<br />

Emissionshandelsgesetz ETS nicht<br />

zu manipulieren. Der Industrieausschuss<br />

des Europäischen Parlaments<br />

hatte Ende Februar den Entwurf für<br />

eine neue EU-Energieeffizienz-Richtlinie<br />

angenommen. Danach sollen<br />

die Emissionen von Treibhausgasen<br />

bis 2020 um 20 % gegenüber 1990<br />

gesenkt werden. Damit die Europäische Union<br />

dieses Energieeffizienzziel bis 2020 er reichen<br />

kann, sollen sich die einzelnen Mitgliedsstaaten<br />

eigene verbindliche Ziele setzen.<br />

Der Industrieverband befürchtet im Rahmen<br />

dieser Debatte, dass der Preis für die Emissionszertifikate<br />

künstlich in die Höhe getrieben werden<br />

könnte. Er ist gegenwärtig aufgrund der Schuldenkrise<br />

in Europa auf einem sehr geringen Niveau.<br />

Der Verband unterstützt damit die Pläne von EU-<br />

Kommissarin Connie Hedegaard. Sie will, dass die<br />

Preise für die CO 2<br />

-Zertifikate Markt preise sind und<br />

sich an Angebot und Nachfrage orientieren.<br />

In diesem Zusammenhang sollte es ihrer Einschätzung<br />

zufolge auch niemanden überraschen,<br />

dass die Nachfrage nach Zertifikaten auch einmal<br />

rückläufig sein und den Preis drücken könnte.<br />

Dies sei gegenwärtig der Fall. Die Schuldenkrise<br />

laste auf den europäischen Staaten, die<br />

Produktion sei gedrosselt und der Bedarf an<br />

Zertifikaten sinke – und damit auch der Preis.<br />

Viel schlimmer wäre es Hedegaard zufolge, wenn<br />

der Zertifikatspreis ein politischer Preis wäre.<br />

Eurofer-Generaldirektor Gordon Moffat sagte<br />

der EU-Kommissarin seine volle Unterstützung<br />

zu. Er sei auch der Meinung, dass jegliche Manipulation<br />

dieses Systems die Idee eines marktbasierten<br />

Systems zerstören würde.<br />

(sm 120403494) K<br />

SERBIEN KAUFT STAHLWERK<br />

ZURÜCK<br />

Belgrad. Zum symbolischen Preis von einem<br />

US-Dollar hat der serbische Staat Anfang Februar<br />

das US-Steel-Stahlwerk Smederovo zurückgekauft,<br />

berichteten Dow Jones und gtai. Der<br />

US-Konzern US-Steel hatte das Stahlwerk 2003<br />

für 23 Mill. USD übernommen. Allerdings arbeitete<br />

Smederovo seit 2009 mit Verlust, sodass sich<br />

die serbische Regierung zum Rückkauf entschied,<br />

um eine Schließung zu verhindern. Ge -<br />

plant ist nun, einen strategischen Partner für<br />

einen langfristigen, gewinnbringenden Betrieb<br />

zu finden.<br />

(sm 120403503) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


20 K Steel International<br />

Streit um »Big Steel« im Wahlkampf der Republikaner<br />

New York (bln). Die alte Bezeichnung »Big Steel« erlebte eine Wiedergeburt im Vorwahlkampf der<br />

republikanischen Kandidaten, die sich um die Präsidentennominierung ihrer Partei bewerben, obwohl der<br />

heutige Stahlsektor mit den überlebenden integrierten und Minihüttenunternehmen nur mehr ein Schatten<br />

der einstigen Großindustrie ist und darum längst nicht mehr »Big Steel« genannt werden kann.<br />

WW K Obwohl alle monatelang gegen die<br />

Regierungshilfe für General Motors und<br />

Chrysler vom Leder zogen, brach vor dem<br />

wichtigsten Vorwahltag im März ein heftiger<br />

Streit zwischen den Spitzenkandidaten<br />

Mitt Romney und Rick Santorum aus, in<br />

dem »Big Steel« im Mittelpunkt stand. Santorum,<br />

der Champion des Freihandels und<br />

Gegner von so ziemlich allen Eingriffen der<br />

Regierung in die Wirtschaft, attackierte<br />

seinen Rivalen unermüdlich, weil dieser<br />

Washingtons Finanzhilfe für die Wall Street<br />

unterstützt hatte. In der letzten Kandidatendebatte<br />

drehte Romney den Spieß um. Er<br />

beschuldigte den Konkurrenten – Kongressabgeordneter<br />

und US-Senator von Pennsylvania,<br />

der Hochburg der geschrumpften<br />

Stahlindustrie – energisch für Regierungshilfen<br />

in Form von Kreditgarantien und Protektionszöllen<br />

zugunsten von »Big Steel«<br />

gekämpft zu haben.<br />

Santorum machte sich in der Tat im Kongress<br />

gemeinsam mit Republikanern und<br />

Demokraten aus Stahlgebieten in den<br />

1990er- und 2000er-Jahren für die krisenerschütterte<br />

Stahlindustrie stark und verlangte<br />

besondere Schutzmaßnahmen seitens der<br />

Regierung, u. a. direkte Subventionen, Im -<br />

portquoten und Strafzölle gegen unfair ge -<br />

handelte Stahlprodukte. Damals unterstrich<br />

er die Wichtigkeit einer gesunden Stahlindustrie<br />

und warnte vor der Abhängigkeit<br />

von ausländischen Produkten. Tatsächlich<br />

erinnern sich selbst Santorums Parteifreunde,<br />

dass er die treibende Kraft in der Stahlfraktion<br />

des Kongresses war, weil er ein<br />

besonders gutes Verhältnis zum Weißen<br />

Haus während der Präsidentschaft von<br />

George W. Bush hatte. Dass Bush im März<br />

2002 vorübergehende Zölle gegen eine Reihe<br />

von Stahlimporten aus verschiedenen<br />

Ländern verhängte, war in erster Linie das<br />

Verdienst von Santorum. Heute passt seine<br />

Politik von damals ganz und gar nicht in seine<br />

Wahlkampfagenda, die die Rolle der<br />

Regierung dramatisch beschneiden würde<br />

– nicht nur in Bezug auf die Stahlindustrie.<br />

(sm120403556) K<br />

L STEEL TICKER<br />

DILLINGER GROBBLECH<br />

FÜR WINDPARK IN IRISCHER SEE<br />

Dillingen. Walney, der zurzeit größte Offshorewindpark<br />

der Welt, wurde am 9. Februar 2012<br />

vor der Westküste Englands eröffnet. Die Dillinger<br />

Hütte hat für die 102 Windkraftanlagen mit<br />

jeweils 3,6-MW-Turbinen insgesamt rd. 36.000 t<br />

Grobbleche in Dicken von 30 bis 105 mm geliefert.<br />

Der Windpark wurde etwa 15 km westlich<br />

der englischen Stadt Barrow-in-Furness in Cumbria<br />

aufgestellt und umfasst eine Fläche von ca.<br />

73 km 2 .<br />

Die Anlagen sind auf Monopiles gegründet:<br />

Dies sind 56 m lange Rammrohre mit einem Einzelgewicht<br />

von ca. 600 t und einem Durchmesser<br />

von ca. 5,50 m. Diese Rohre werden etwa 30 m<br />

tief in den Meeresboden gerammt.<br />

Mit der erzeugten Energie können bis zu<br />

320.000 Haushalte mit Strom aus Wind versorgt<br />

werden. Damit trägt der Windpark laut Aussage<br />

der Betreiber erheblich zum Erreichen der hochgesteckten<br />

britischen Klimaziele bei und bringt<br />

Großbritannien in Bezug auf die Reduzierung des<br />

CO 2<br />

-Ausstoßes einen großen Schritt nach vorne.<br />

Der Windpark Walney löst den bisher leistungsstärksten<br />

englischen Windpark Thanet ab, für<br />

den die Dillinger Hütte ebenfalls rd. 46.000 t<br />

Bleche für die Monopiles geliefert hatte.<br />

(sm 120403544) K<br />

50 JAHRE BRAMMEN-<br />

PRODUKTION MIT ANLAGEN<br />

VON SMS<br />

Düsseldorf. Die AG der Dillinger Hüttenwerke<br />

hat SMS Siemag im November 2011 den Auftrag<br />

zur Lieferung einer Dickbrammenstranggießanlage<br />

erteilt. Die Inbetriebnahme der Vertikalstranggießanlage<br />

mit zwei Strängen ist für das<br />

Frühjahr 2014 geplant.<br />

Mit einem Gesamtvolumen von rd. 300 Mill. €<br />

investiert Dillinger Hütte in die Herstellung hochwertiger<br />

Brammen für die anspruchsvolle Grobblechproduktion.<br />

SMS Siemag liefert die Gießbühne, Kokillen, die<br />

hydraulische Oszillation, Strangführung, die kantengeregelte<br />

Sekundärkühlung und die positionsgeregelte<br />

Segmentanstellung sowie Kaltstrang-<br />

und Warmstrangtreiber.<br />

Mit dieser Auftragsvergabe feiert SMS Siemag<br />

gemeinsam mit Dillinger Hütte »50 Jahre Brammenstranggießen<br />

in Dillingen«. Die Technik der<br />

Vertikalstranggießanlagen bewährt sich damit<br />

auch seit bereits 50 Jahren.<br />

Die erste Vertikalbrammenstranggießanlage<br />

lieferte SMS Siemag 1961 an die Dillinger Hütte.<br />

1964 folgte eine Kreisbogenanlage und 1968<br />

und 1998 jeweils wieder eine Vertikalbrammenstranggießanlage.<br />

Seit 1998 produzierte Dillinger Hütte auf der<br />

Anlage »CC5« mit 400 mm die dicksten Brammen<br />

der Welt. Seit der Modernisierung der<br />

»CC5« im Jahr 2010 werden dort 450 mm dicke<br />

Brammen gegossen. Mit der neuen Stranggießanlage<br />

»CC6« baut die Dillinger Hütte ihre<br />

Marktführerschaft in der Grobblechproduktion<br />

weiter aus.<br />

(sm 120403485) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Steel International K 21<br />

L STEEL TICKER<br />

EUROPIPE IN AUSTRALIEN ERFOLGREICH<br />

Mülheim. Die EUROPIPE GmbH, ein Joint Venture der Salzgitter Mannesmann<br />

GmbH und der Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke, ist<br />

zum ersten Mal in Australien erfolgreich und liefert erneut die Haupt menge<br />

(410.000 t; entsprechend 60 %) in einem bedeutenden Offshoreprojekt.<br />

Das Ichthys-LNG-Projekt (liquefied natural gas) soll Erdgas aus dem<br />

Ichthys-Feld über eine 889 km lange Offshoreleitung nach Darwin transportieren.<br />

Das Gas wird in einer der weltweit größten LNG-Anlagen verflüssigt<br />

und im Wesentlichen nach Japan befördert.<br />

Das Projekt steht nicht nur für nachhaltige wirtschaftliche Vorteile in<br />

Australien. Eine langfristig stabile Versorgung mit sauberer Energie soll<br />

Japans Bestreben nach Diversifizierung der Energiequellen unterstützen.<br />

Die Produktion läuft von <strong>April</strong> 2012 bis Februar 2013 im Mül heimer Großrohrwerk<br />

der EUROPIPE-Gruppe. Der Auftrag bedeutet eine solide Grundauslastung<br />

des Werkes in diesem Zeitraum.<br />

www.europipe.com<br />

(sm 120403508) K<br />

/<br />

WORLDSTEEL EHRT GEWINNER<br />

DER »STEELUNIVERSITY CHALLENGE«<br />

Brüssel. Die World Steel Association (world steel) hat in Brüssel die Gewinner<br />

des sechsten worldsteel-Wettbewerbs »steeluniversity challenge«<br />

ausgezeichnet. Der erste Preis in der Kategorie der jungen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ging an das chinesische Unternehmen Shougang Qiangang.<br />

In der Kategorie Studenten holte sich die brasilianische Hochschule Universidade<br />

Federal do Ceara den Preis.<br />

Der Wettbewerb hatte am 8. Februar statt gefunden. Aufgabe war es,<br />

mit den Internet möglichkeiten des Stahlverbands, Rohre für den Transport<br />

von Öl und Gas zu erzeugen. Innerhalb von zwei Stunden mussten diese<br />

Rohre so günstig wie möglich unter Einhaltung bestimmter Bedingungen<br />

hergestellt werden. Die Gewinner schafften dies zu einem Preis von<br />

12,70 USD/t. (sm 120403493) K<br />

ZUSAMMENSCHLUSS: SMS ELOTHERM<br />

UND TECH INDUCTION CORPORATION<br />

Düsseldorf. SMS Elotherm, Remscheid, Induktionsspezialist im Unternehmensbereich<br />

SMS Meer, und Tech Induction Corporation aus De troit<br />

haben sich zusammengeschlossen, um die Kunden in Nordamerika noch<br />

besser zu unterstützen. In der neuen Konstellation können die Geschäftspartner<br />

auf ein größeres Produkt- und Serviceangebot zugreifen. Es entsteht<br />

ein breit aufgestellter Experte für induktive Lösungen in Nordamerika<br />

– mit starker Präsenz für die Kunden vor Ort. (sm 120403487) K<br />

RYERSON EXPANDIERT NACH LATEINAMERIKA<br />

New York (bln). Ryerson, das führende US-Stahl-Service-Center mit<br />

Hauptsitz in Chicago, hat einen 50%igen Anteil an dem brasilianischen<br />

Stahl-Service-Center Acofran Acos e Metais LTDA (Acofran) in São Paulo<br />

erworben und damit sein globales Netzwerk erstmals nach Lateinamerika<br />

ausgeweitet. Das Chicagoer Unternehmen, das innerhalb der letzten zwei<br />

Jahre insgesamt fünf Stahl-Service-Center in verschiedenen Teilen der USA<br />

erworben hat, hat bereits Niederlassungen in Kanada, Mexiko und China<br />

– und nun also auch eine in Brasilien. (sm 120403554) K<br />

OUTOKUMPU ERNEUT IM NACHHALTIGKEITSINDEX<br />

Espoo. Der finnische Rostfrei-Erzeuger Outokumpu ist auch im fünften<br />

Jahr infolge in den beiden Welt- und Europa-Nachhaltigkeitsindizes von<br />

Dow Jones gelistet. Das Unternehmen ge hört damit zu den weltweit fünf<br />

besten Stahl erzeugern.<br />

Bezogen auf den sorgsamen Umgang mit der Umwelt hat Outokumpu<br />

bereits zum zweiten Mal infolge weltweit Platz 1 erreicht. Die höchste<br />

Punktzahl erhielt der Konzern für sein Gesundheits- und Sicherheitsmanagement.<br />

(sm 120103107) K


22 K Steel International<br />

70.000.000 Tonnen gekocht<br />

Kulinarisches Fest der besonderen Art<br />

Duisburg. Über einen weiteren Meilenstein im Rahmen der immer noch<br />

ersten Ofenreise des Hochofens Schwelgern 2 von ThyssenKrupp Steel<br />

Europe in Duisburg freute sich die 540-köpfige Mannschaft des Hochofenbetriebs<br />

Schwelgern. Der im Herbst 1993 in Betrieb gegangene Ofen hat<br />

Anfang Februar seine siebzigmillionste Tonne Roheisen produziert. Damit<br />

ist er der größte Hochofen Europas und gehört weltweit zu den größten<br />

seiner Art.<br />

Technische Daten des Ofens<br />

– Innenvolumen: 5.513 m 3<br />

– Gestelldurchmesser: 14,9 m<br />

– 42 Blasformen<br />

– 4 Abstichlöcher<br />

– Produktion: rd. 12.000 t Roheisen/Tag; rd.<br />

3.300 t Hüttensand/Tag als Basis zur Zementherstellung;<br />

rd. 12.000.000 m 3 Gichtgas/Tag<br />

zur Nutzung im hütteneigenen Energieverbund<br />

WW K »Unser Hochofen 2 produziert seit 19<br />

Jahren auf sowohl wirtschaftliche als auch<br />

umweltfreundliche Weise qualitativ sehr<br />

hochwertiges Roheisen, mit dem die beiden<br />

Konverterstahlwerke Bruckhausen und<br />

Beeckerwerth versorgt werden«, erklärte<br />

Wolfgang Wiese, Leiter des Hochofenbetriebs<br />

Schwelgern. »Mit der bisher produzierten<br />

Menge könnte man knapp 3.000<br />

Exemplare der berühmten Kölner Hohenzollernbrücke<br />

bauen – dieses stählerne<br />

Monument ist immerhin mehr als 400 m<br />

lang und knapp 30 m breit.«<br />

Täglich 12.000 Tonnen Roheisen<br />

Der stolze 90 Höhenmeter messende Hochofen<br />

Schwelgern 2 erschmilzt täglich rd.<br />

12.000 t Roheisen. Dafür müssen knapp<br />

19.000 t aufbereitetes Eisenerz sowie bis zu<br />

4.000 t Koks von oben in das Hochofengefäß<br />

gefüllt werden. Durch die Zufuhr von<br />

1.200 °C heißer Luft und Kohlenstaub wird<br />

die feste Masse eingeschmolzen. Dabei entstehen<br />

Temperaturen von bis zu 2.000 °C.<br />

Das Roheisen fließt dann in den unteren Teil<br />

des Hochofens, wo es aus zwei der vier<br />

Abstichlöcher abgelassen wird. Von hier aus<br />

wird es in feuerfesten Gefäßen per Bahn zu<br />

einem der beiden Oxygenstahlwerke transportiert<br />

und zu hochwertigem Rohstahl weiterverarbeitet,<br />

aus dem dann Automobil teile<br />

oder Haushaltsgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen<br />

hergestellt werden.<br />

Ausgefeiltes technisches Konzept<br />

ThyssenKrupp Steel Europe betreibt auf<br />

seinem 9 km 2 großen Werksgelände in<br />

Duisburg vier Hochöfen, die jährlich rd. 11,5<br />

Mill. t Roheisen produzieren. Der Hochofen<br />

Schwelgern 2 wurde 1993 in Betrieb ge -<br />

nommen, nachdem ThyssenKrupp bereits<br />

einen reichen Erfahrungsschatz beim Bau<br />

des weltweit ersten Großhochofens 1 ge -<br />

sammelt hatte. »Hochofen 2 verfügt daher<br />

über ein ausgezeichnetes technisches Konzept<br />

bezüglich Feuerfestausmauerung und<br />

Ofenkühlung, das bis heute Stand der Technik<br />

ist«, betonte Wiese. »Die erste Neuzustellung<br />

ist für Sommer kommenden Jahres<br />

geplant, die Vorbereitungen dazu laufen<br />

schon auf Hochtouren.« (sm 120403434) K<br />

(120403434/1)<br />

Schwelgern 2, Europas größter Hochofen,<br />

produzierte die siebzigmillionste Tonne Stahl<br />

(Foto: ThyssenKrupp).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />

Steel International K 23


24 K Neue Firmenschriften<br />

EEW-CTS Commercial and Technical Services GmbH<br />

Steel products customized<br />

to your requirements<br />

6 Seiten, englisch<br />

EEW-CTS ist ein Tochterunternehmen der<br />

EEW GmbH & Co. KG und Hersteller von<br />

unterpulvergeschweißten Rohren aus Kohlenstoff-<br />

und Edelstahl mit Durch messern<br />

von 16’’ bis 160’’. EEW-CTS wurde 2003<br />

gegründet, um Dienstleistungen rund um<br />

die EEW-Rohrprodukte anzubieten, indem<br />

man Komplettpakete mit allen Arten von<br />

Röhren, Rohren und Rohrzubehör, Grobbleche,<br />

Formstahl, Bleche und Bögen verkauft<br />

– kurz alle die Dinge, die nicht zur<br />

Produktionspalette von EEW gehören.<br />

EEW-CTS Commercial and Technical Services GmbH<br />

Rolandstraße 27, 40476 Düsseldorf, Tel. +49 211 497699-0<br />

Fax +49 211 497699-29, E-Mail: info@eewcts.de, www.eewcts.de (sm 120403522) K<br />

Konrad Rump Oberflächentechnik GmbH & Co. KG<br />

XILENTA – Technik trifft Design<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Konrad Rump Oberflächentechnik GmbH & Co. KG<br />

Berglar 27, 33154 Salzkotten<br />

Tel. +49 5258 508-0, Fax +49 5258 508-101<br />

E-Mail: service@rump-oft.de, www.rump-oft.de<br />

Die Konrad Rump Oberflächentechnik<br />

GmbH & Co. KG entwickelt und baut alle<br />

Arten von Chargen- und Durchlaufstrahlanlagen<br />

im Druckluft- und Schleuderradverfahren<br />

zur werkstückorientierten<br />

Oberflächenbearbeitung. Die Produkte<br />

des Unternehmens findet man in Gießereien,<br />

im Waggon- und Fahrzeugbau<br />

sowie in der Metall verarbeitenden Industrie<br />

etc. Die XILENTA ® Roll 15 ist eine neu<br />

gestaltete Anlage, die innovative Technik<br />

mit attraktivem Design vereint.<br />

(sm 120403523) K<br />

KROMBACH Handel & Vermittlung<br />

KROMBACH<br />

6 Seiten, Flyer, deutsch<br />

25 Jahre Erfahrung im Stahl- und Metallhandel<br />

fließen in das 1996 gegründete<br />

Unternehmen. Oberflächenveredelte<br />

Produkte, insbesondere feuerverzinkte,<br />

sowie Produkte aus Aluminium oder<br />

Edelstahl sind die Spezialitäten von<br />

KROMBACH. Namhafte EG-Werke und<br />

Stahl-Service-Center beliefern das firmeneigene<br />

Lager oder arbeiten mit dem<br />

Unternehmen in der Strecke. Geliefert<br />

werden Coils, Kleincoils, Bleche, Spaltbänder,<br />

2-t-Coils und mehr.<br />

mohrmetals Spezial-Stahlhandel<br />

Spezialstahl für extreme Anforderungen<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Seit 2007 bietet mohrmetals ihr Marktwissen,<br />

ihre Erfahrung und ihre Kontakte<br />

als spezielle Dienstleistung an. mohrmetals<br />

ist bekannt für die Beschaffung<br />

von hochspezialisierten Legierungen,<br />

Sonderwerkstoffen und Spezialanfertigungen.<br />

Besonders für Produkte aus<br />

hochhitze- und hochkorrosionsbeständigen<br />

sowie Nickel- und Titanlegierungen<br />

bietet mohrmetals Zugang zu einer breiten<br />

Sortimentspalette von den führenden<br />

Stahlproduzenten weltweit.<br />

KROMBACH Handel und Vermittlung<br />

Dieselstraße 4, 47228 Duisburg<br />

Tel. +49 2065 900450, Fax +49 2065 550554<br />

E-Mail: info@krombach-handel.de, www.krombach-handel.de (sm 120403524) K<br />

Ingo Mohr GmbH Spezial-Stahl Handel<br />

Am Nordkanal 48, 47877 Willich<br />

Tel. +49 2154 8120820, Fax +49 2154 8120821<br />

E-Mail: info@mohrmetals.de, www.mohrmetals.de<br />

(sm 120403525) K<br />

Siedentop GmbH Edelstahl-Oberflächentechnik<br />

Siedentop GmbH Edelstahl-Oberflächentechnik<br />

Alte Schulstraße 5, 29378 Wittingen<br />

Tel. +49 5836 9796-0, Fax +49 5836 9796-29<br />

E-Mail: info@top-beizen.de, www.top-beizen.de<br />

Rotainer ® -Beizanlage<br />

6 Seiten, deutsch/englisch<br />

Im September 1986 wurde die Siedentop<br />

GmbH Edelstahl-Oberflächentechnik<br />

gegründet. Von Anfang an spezialisierte<br />

sich das Unternehmen auf die Passivierung<br />

und das Beizen von Edelstahl. Die<br />

neueste Entwicklung auf dem Beizsektor<br />

ist eine vollautomatische Beizanlage in<br />

Containerbauform. In dieser Rotainer-<br />

Beizanlage können Edelstahlteile vollautomatisch<br />

gebeizt, gespült und passiviert<br />

werden, ohne dass der Beizer mit<br />

den Beizsäuren in Kontakt kommt.<br />

(sm 120403526) K<br />

Stappert Spezial-Stahl Handel GmbH<br />

Perfektion – das Zusammenspiel<br />

von Rohr, Rohrzubehör und Hohlstahl<br />

96 Seiten, deutsch<br />

Rohre, Rohrzubehör und Hohlstahl –<br />

Stappert hält ein vielfältiges Produktangebot<br />

an rost-, säure- und hitzebeständigen<br />

Stählen auf Lager bereit: von kleinen<br />

bis hin zu großen Abmessungen,<br />

vom Standardprodukt bis hin zur Sonderanfertigung.<br />

Sonderabmessungen,<br />

Sondermengen, Sondertoleranzen oder<br />

besondere Abnahmevorschriften sind für<br />

das Unternehmen kein Problem. Stäbe,<br />

Winkel, Sonderprofile und Bleche gehören<br />

ebenfalls zum Stappert-Programm.<br />

Stappert Spezial-Stahl Handel GmbH<br />

Willstätterstraße 13, 40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 5279-0, Fax +49 211 5279-177<br />

E-Mail: info@stappert.de, www.stappert.de<br />

(sm 120403527) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Branchenbericht K 25<br />

Wachstumspause für den Maschinenbau<br />

Prognose für 2012 deutlich nach unten korrigiert<br />

Frankfurt (kv). Nach einem kräftigen Wachstum im vergangenen Jahr<br />

wollte der deutsche Maschinenbau 2012 nochmals zulegen, um die<br />

Produktionsverluste des Krisenjahres 2009 endgültig auszugleichen. Diese<br />

Pläne sind nun vom Tisch.<br />

WWK Die deutsche Investitionsgüterindustrie<br />

muss einen Rückschlag hinnehmen, denn<br />

deren wichtigste Branche, der Maschinenund<br />

Anlagenbau, tritt 2012 auf der Stelle.<br />

Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA), skizziert die derzeitige Lage: »Für<br />

2012 hat der VDMA, basierend auf der<br />

jüngsten Entwicklung des Auftragseingangs,<br />

der weiteren erheblichen Unsicherheiten<br />

»<br />

Für<br />

2012 hat der VDMA,<br />

basierend auf der jüngsten<br />

Entwicklung des Auftragseingangs,<br />

der weiteren<br />

erheblichen Unsicherheiten<br />

insbesondere in Europa, aber<br />

auch im Hinblick auf eine<br />

abflachende Konjunktur in<br />

China, die Produktionsprognose<br />

von plus 4 % auf<br />

0 % Wachstum revidiert.<br />

Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA)<br />

insbesondere in Europa, aber auch im Hinblick<br />

auf eine abflachende Konjunktur in<br />

China, die Produktionsprognose von plus<br />

4 % auf 0 % Wachstum revidiert.« In der<br />

Hochrechnung der Statistik würde das einen<br />

Produktionswert von knapp 188 Mrd. €<br />

nach gut 187 Mrd. € bedeuten, also noch<br />

ein winziges Plus. Bereits 2011 hatte sich die<br />

VDMA-Prognose nicht ganz erfüllt. Statt des<br />

erwarteten Wachstums von 14 % stieg die<br />

Produktion wegen des schlechten Dezember-Ergebnisses<br />

»nur« um 12 % auf die<br />

genannten 187 Mrd. €. Der Umsatz erhöhte<br />

sich immerhin um 15,5 % auf 200 (173)<br />

Mrd. €. Lindner verweist darauf, dass sich<br />

die Entwicklung der letzten beiden Jahre<br />

sehen lassen kann: »Der Produktionszuwachs<br />

der Jahre 2010 und 2011 summiert<br />

sich immerhin auf 22 %.« Je nach persönlicher<br />

Befindlichkeit könne man die Erwartungen<br />

für 2012 deshalb als Stagnation<br />

oder als Stabilität auf hohem Niveau be -<br />

zeichnen, sagte Lindner.<br />

In der Krise brach die Produktion<br />

um ein Viertel ein<br />

Die Entwicklung ist vor dem Hintergrund<br />

des boomhaften Aufstiegs in den Jahren von<br />

2004 bis 2008 und des nachfolgenden tiefen<br />

Absturzes zu sehen. 2009 hatte die Produktion<br />

im Zuge der weltweiten Finanzkrise<br />

mit 151 Mrd. € den Rekordwert von 196<br />

Mrd. € des Jahres zuvor um fast ein Viertel<br />

(24,7 %) verfehlt. Der Umsatz war vom bisherigen<br />

Höchstniveau 2008 von 208 Mrd. €<br />

um 22,6 % auf 161 Mrd. € abgestürzt. Bei<br />

Betrachtung dieser Daten wird klar, dass der<br />

Maschinenbau vom »Vorkrisenniveau« noch<br />

ein Stück entfernt ist. Die Hoffnungen, die<br />

Lücke rasch wieder füllen zu können, haben<br />

sich damit zerschlagen.<br />

Nach Lindners Worten bewegt sich der<br />

Maschinenbau »in einem Umfeld voller Risiken«.<br />

Er nannte dabei im Einzelnen »drei<br />

Problemkreise«: »Unser Hauptexportland<br />

China dürfte uns zu schaffen machen –<br />

nicht nur wegen geringerer Wachstumsbeiträge,<br />

sondern auch wegen aggressiverer<br />

Konkurrenz auf dem Weltmarkt.« Andererseits<br />

sieht der VDMA im Aufstieg der chinesischen<br />

Wettbewerber durchaus Chancen<br />

für die Deutschen. Ein gestiegenes technisches<br />

Niveau in China, aber auch in anderen<br />

Schwellenländern, könne zu einer höheren<br />

Nachfrage nach hochwertigen Maschinen<br />

und Komponenten führen. Davon könnten<br />

die deutschen Maschinenbauer profitieren.<br />

Einen weiteren Problemkreis sieht Lindner<br />

insofern, als ein positiver Ausgang der<br />

Staatsschuldenkrise in Europa nach wie vor<br />

»<br />

Der<br />

Produktionszuwachs der<br />

Jahre 2010 und 2011 summiert<br />

sich immerhin auf 22 %.<br />

Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA)<br />

unsicher sei. Die Auswirkungen auf die Banken<br />

seien unklar. Die politische Herausforderung<br />

ist laut Lindner gewaltig – die mit<br />

der Eurorettung verbundenen Risiken seien<br />

nicht geringer. Ferner sei die Energiewende<br />

zwar beschlossen, aber ihre erfolgreiche<br />

Umsetzung stehe noch in den Sternen. Bis<br />

auf Weiteres gebe es Fragezeichen hinsichtlich<br />

der Unversehrtheit industrieller Wertschöpfungsketten,<br />

der Qualität bzw. Stabilität<br />

der Stromversorgung und – natürlich<br />

– hinsichtlich der Kosten. Lindner: »All diese<br />

Entwicklungen hemmen die Investitionsneigung<br />

unserer Kunden.«<br />

Auftragseingänge zum Jahresende<br />

rückläufig<br />

Die Einschätzung, dass die Prognose vom<br />

Spätherbst nicht zu halten sei, habe sich seit<br />

Jahresende 2011 erhärtet. Lindner: »Diese<br />

Revision wird auch erforderlich, weil sich<br />

unsere stille Befürchtung, dass der Auftragseingang<br />

stark ins Minus rutscht, leider erfüllt<br />

hat.« So lagen die Bestellungen bereits im<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


26 K Branchenbericht<br />

Dezember real um 10 % unter dem Ergebnis<br />

des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft stagnierte,<br />

das Auslandsgeschäft sank um 14 %.<br />

Im Dreimonatsvergleich Oktober bis Dezember<br />

2011 ergibt sich im Vorjahresvergleich<br />

insgesamt ein Minus von 7 %. Die Inlandsaufträge<br />

lagen mit 1 % im Plus. Bei den<br />

Auslandsaufträgen gab es ein Minus von<br />

11 %. Für das gesamte Jahr kann die Branche<br />

indessen noch auf ein Orderwachstum<br />

von 10 % zurückblicken. Im Inland stiegen<br />

die Bestellungen um 13 %, im Ausland um<br />

9 %. Dabei blieben die Euroländer mit 6 %<br />

hinter den Gesamtorders zurück. Zum Jahresende<br />

war wegen der Schwäche im letzten<br />

Quartal kein allzu großes Polster für<br />

2012 mehr vorhanden.<br />

In allzu trübem Umfeld wollte Lindner seine<br />

Branche auch nicht stehen lassen: Tatsache<br />

sei, dass das Bild von einer stagnierenden<br />

Wirtschaft »bei vielen unserer Unternehmen<br />

nicht mit der unverändert guten Lage<br />

und deren Zukunftsoptimismus übereinstimmt.<br />

Sie werten die aktuelle Situation eher<br />

als Verschnaufpause und nicht als zyklischen<br />

Abschwung. Dies gilt umso mehr, weil es<br />

erste Anzeichen dafür gibt, dass sich die<br />

Geschäfte schon bald wieder beleben werden.<br />

Einige Frühindikatoren deuten dies an.«<br />

Weiter gute Wachstumsperspektiven<br />

Hinzu kommen die nach Auffassung des<br />

VDMA-Präsidenten »unverändert hervorragenden<br />

Wachstumsperspektiven bei den<br />

Stichworten Umweltschutz, Ressourceneffizienz,<br />

Elektromobilität und Energieeffizienz.«<br />

Alles in allem zeigt sich Lindner optimistisch,<br />

dass die deutschen Maschinenbauer<br />

dank ihres technologischen Vorsprungs in<br />

vielen Bereichen auf dem Weltmarkt mit der<br />

Konkurrenz zumindest Schritt halten können.<br />

Trotz aller guten Perspektiven könne<br />

der VDMA nicht ignorieren, dass der Ma -<br />

schinenbau nach einem beispiellosen Aufholprozess<br />

nun nahe an seinem zyklischen<br />

Höhepunkt sei.<br />

Im Übrigen ist die Stimmung der Maschinenbauer<br />

in den neuen Bundesländern<br />

offenbar besser als die ihrer Kollegen im<br />

Westen. Eine Mitgliederumfrage für das<br />

vierte Quartal 2011 des regionalen Unterverbands<br />

VDMA Ost belegt nach den Worten<br />

von dessen Geschäftsführer Reinhard<br />

Pätz, dass »die Realwirtschaft der vermeintlichen<br />

Krisenstimmung trotzt«. Danach er -<br />

Über den Maschinenbau<br />

Der Maschinen- und Anlagenbau ist der Kern der<br />

Investitionsgüterindustrie und damit Schlüsseltechnologie<br />

und Motor für die Wirtschaft. Mit<br />

einem Umsatz von insgesamt 200 Mrd. € und<br />

948.000 Beschäftigten im Inland ist die deutsche<br />

Branche größter industrieller Arbeitgeber. Die Produkte<br />

und Dienstleistungen der Branche genießen<br />

weltweit hohes Ansehen. Das ist schon daraus<br />

erkennbar, dass rd. drei Viertel der Produktion in<br />

den Export gehen. Der Verband Deutscher Maschinen-<br />

und Anlagenbau (VDMA) vertritt über 3.000<br />

warteten 89 von 100 Unternehmen für die<br />

ersten drei Monate 2012 gleichbleibende<br />

oder bessere Geschäfte. Diese positive<br />

Grundstimmung – so der VDMA in seiner<br />

Mitgliederzeitschrift – beeinflusst auch die<br />

Personalplanungen. Demnach beabsichtigen<br />

etwa 93 % der Firmen im ersten Halbjahr<br />

2012 die Zahl der Beschäftigten zu<br />

»<br />

Unverändert<br />

hervorragende<br />

Wachstumsperspektiven gibt<br />

es bei den Stichworten<br />

Umweltschutz, Ressourceneffizienz,<br />

Elektromobilität<br />

und Energieeffizienz.<br />

Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA)<br />

erhöhen oder beizubehalten. »Trotz der an -<br />

haltenden Probleme sowie Unwägbarkeiten<br />

infolge der Eurokrise sieht der Großteil der<br />

befragten Unternehmen eher zuversichtlich<br />

in die Zukunft«, so Pätz. Diese Stimmung<br />

wird dadurch bestärkt, dass die Auslastung<br />

der Kapazitäten zum Jahresende bei über<br />

91 % und damit weit über dem langjährigen<br />

Durchschnitt von 86 % lag.<br />

China ist mit Abstand<br />

größtes Exportland<br />

Im gesamten Maschinenbau sank der Ex -<br />

portanteil gemessen an der Produktion<br />

2011 leicht auf 75,6 (76,5) %, was einem<br />

Wert von 141 (125) Mrd. € entspricht. Die<br />

vorrangig mittelständische Mitgliedsunternehmen<br />

und ist damit einer der mitgliedsstärksten<br />

und bedeutendsten und somit auch einflussreichsten<br />

Industrieverbände in Europa. Im VDMA<br />

bildet sich die gesamte Prozesskette ab – von der<br />

Komponente bis zur Anlage, vom Systemlieferanten<br />

über den Systemintegrator bis zum Dienstleister.<br />

In 38 Fachverbänden, von denen nicht wenige<br />

Weltmarktführer sind, spiegelt sich die breite<br />

Palette des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus<br />

wider.<br />

Zahlen für die Maschinenausfuhren in die<br />

einzelnen Regionen expandierten von Ja -<br />

nuar bis November 2011 im Vergleich zu<br />

2010 um 14,5 %. »Unsere zwanzig größten<br />

Märkte waren alle im Plus«, berichtete Lindner<br />

über diesen Zeitraum. China liegt bei<br />

plus 26 %, die USA bei 22 %, Russland bei<br />

33 %, die Türkei bei 29 %, Brasilien bei<br />

24 % und Indien bei 15 %. Der Export in die<br />

Euro-Partnerländer wuchs mit 9 % zwar<br />

unterdurchschnittlich, allerdings stärker als<br />

ge meinhin erwartet, so der VDMA. Frankreich<br />

steht mit plus 17 % bei den alten EU-<br />

Staaten vorne. Die Tabelle der Ausfuhrländer<br />

für den deutschen Maschinenbau führt<br />

China inzwischen mit großem Abstand an.<br />

Das Land nimmt 13,3 % aller Exporte ab.<br />

Die USA und Frankreich, über viele Jahrzehnte<br />

die wichtigsten Käufer, liegen mit<br />

8,5 % und 6,5 % auf den nächsten Plätzen.<br />

Es folgen Russland (5,3 %) und Italien<br />

(4,0 %).<br />

Noch kräftiger als die Exporte legten die<br />

deutschen Maschinenimporte zu, nämlich<br />

um 19 % auf 49 (42) Mrd. €. »Das ist abermals<br />

ein deutliches Zeichen der Funktion<br />

Deutschlands als Impulsgeber für seine<br />

Nachbarländer«, so Lindner. Allerdings kann<br />

man gleichwohl auch konstatieren, dass<br />

nicht wenige potenzielle deutsche Kunden<br />

Maschinen aus dem Ausland bevorzugen –<br />

in erster Linie wohl, weil sie billiger sind.<br />

Aber auch deshalb, weil die technischen<br />

Unterschiede geringer werden bzw. die ausländischen<br />

Produkte auch aus technologischer<br />

Sicht attraktiver geworden sind. So<br />

stiegen die Einfuhren aus der – preislich<br />

sicherlich nicht sehr günstigen – Schweiz<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Branchenbericht K 27<br />

um 20 %. Die Industrieländer Frankreich<br />

(+ 17 %) und Italien (+ 15 %) legen mit<br />

ihren Lieferungen nach Deutschland kräftig<br />

zu. Bemerkenswert ist, dass auch Rumäni -<br />

en (+ 41 %), Korea (+ 34 %) und China<br />

(+ 23 %) überdurchschnittliche Erfolge auf<br />

dem deutschen Markt erzielen konnten. In<br />

der Rangliste der Importländer stehen die<br />

Schweiz und Italien mit jeweils 9,5 % an der<br />

Spitze. Es folgen weitere Industrieländer,<br />

nämlich die USA (7,7 %), Frankreich (7,5 %)<br />

»<br />

Im<br />

Jahresverlauf 2011 hat der<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

rd. 35.000 zusätzliche feste<br />

Stellen geschaffen.<br />

Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA)<br />

und Japan (7,3 %). Danach kommt bereits<br />

China mit 6,6 %. Unter den ersten zwanzig<br />

der Importeure befinden sich als Außereuropäer<br />

nur noch Südafrika (Platz 17) und<br />

Korea (19).<br />

Werkzeugmaschinenbau wuchs<br />

am stärksten<br />

Bei der Durchschnittsentwicklung des Ma -<br />

schinenbaus weisen die einzelnen Fachzweige<br />

eine breite Streuung auf. Ein Blick auf die<br />

reale Umsatzentwicklung 2011 zeigt, dass<br />

23 von 28 in der Verbandsstatistik erfasste<br />

Fachverbände einen kräftigen Zuwachs verbuchten,<br />

wie zum Beispiel Werkzeugmaschinen<br />

(Seite 28), Robotik und Automation<br />

sowie Landtechnik. Das heißt aber auch,<br />

dass fünf Teilbranchen, wie Verfahrenstechnik,<br />

Bekleidungs- und Ledertechnik, das<br />

Vorjahresergebnis aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen nicht erreichen konnten. »Die<br />

Bandbreite reicht von – 32 % für verfahrenstechnische<br />

Maschinen und Apparate bis<br />

+ 38 % für Werkzeugmaschinen«, sagte<br />

Lindner.<br />

Vom Wachstum profitierte auch der deutsche<br />

Arbeitsmarkt. »Im Jahresverlauf 2011<br />

hat der Maschinen- und Anlagenbau rd.<br />

35.000 zusätzliche feste Stellen geschaffen«,<br />

freute sich der VDMA-Präsident. »So<br />

einen rasanten Beschäftigtenaufbau haben<br />

wir noch nie erlebt.« Im Dezember waren –<br />

Zeitarbeiter und Mitarbeiter in den Auslandsunternehmen<br />

nicht eingerechnet – 948.000<br />

Menschen im Maschinenbau be schäftigt.<br />

Das ist der höchste Stand im neuen Jahrhundert.<br />

Selbst im Rekordjahr 2008 lag die Zahl<br />

der Beschäftigten mit 945.000 noch etwas<br />

niedriger. Zudem gibt es 15.000 offene Stellen,<br />

die Hälfte für Ingenieure. »Wir sind un -<br />

verändert der größte industrielle Arbeitgeber<br />

in Deutschland«, so Lindner.<br />

Zeitarbeit muss bleiben<br />

Er plädierte erneut vehement dafür, dass<br />

Zeitarbeit als »Flexibilisierungsinstrument«<br />

erhalten bleiben müsse. Er betonte, beim<br />

Thema Zeitarbeit gehe es um viel mehr als<br />

»<br />

Wir<br />

sind unverändert der<br />

größte industrielle Arbeitgeber<br />

in Deutschland.<br />

Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA)<br />

um die formalen Mitbestimmungsforderungen<br />

der IG Metall oder »den forschen, publikumswirksamen<br />

Druck der Arbeitsministerin<br />

zur forcierten Umsetzung des Equal<br />

Pay«. Diese Forderungen hätten das Ziel –<br />

unterlegt mit einer Diskriminierung des In -<br />

struments – die Zeitarbeit durch Überregulierung<br />

zu entwerten. Lindner sagte klar:<br />

»Die angeblich prekären Zeitarbeitsverhältnisse<br />

gibt es im Maschinenbau nicht. Die<br />

Verdrängung der Stammbelegschaften findet<br />

bei uns nicht statt – im Gegenteil.«<br />

Gerade der Maschinen- und Anlagenbau als<br />

besonders wettbewerbsintensive und ex -<br />

trem zyklische Exportindustrie brauche die<br />

Zeitarbeit. »Wir sind darauf angewiesen –<br />

wollen wir erfolgreich bleiben – mit dem<br />

Auftragseingang zu atmen. Deshalb dürfen<br />

wir die Zeitarbeit nicht durch Überregulierung<br />

strangulieren. Das ist Gift für die<br />

Wettbewerbsposition des Maschinenbaus.«<br />

Denn der Maschinenbau liege im Durchschnitt<br />

bei einer Rendite von unter 5 %, was<br />

nicht gerade üppig sei. (sm 120403529) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


28 K Branchenbericht<br />

Werkzeugmaschinenindustrie<br />

gut in Schwung<br />

Pluspunkt: Innovationsvorsprung<br />

Frankfurt (kv). Anders als der Maschinenbau insgesamt rechnet die<br />

deutsche Werkzeugmaschinenindustrie nach einem Rekordwachstum im<br />

vergangenen Jahr auch 2012 noch mit höherer Produktion.<br />

WW K Die Werkzeugmaschinenbauer haben<br />

den Absturz des Jahres 2009 fast verkraftet.<br />

2011 erwirtschaftete die Branche einen<br />

Produktionswert von 13,1 (9,9) Mrd. €. »Mit<br />

33 % ist das der höchste Zuwachs, der je<br />

erreicht wurde«, stellt Martin Kapp, Vorsitzender<br />

des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW), fest: »Unsere Branche<br />

hat sich nach der Krise kraftvoll zurückgemeldet<br />

und im vergangenen Jahr erfolgreiche<br />

Geschäfte gemacht.« Auch für 2012<br />

ist die mittelständische Investitionsgüterbranche<br />

zuversichtlich und rechnet mit<br />

einem Wachstum von 5 %. Damit ist sie<br />

optimistischer als der Maschinenbau insgesamt,<br />

der mit Stagnation rechnet (Seite 25).<br />

Die von Kapp angesprochene Krise be -<br />

scherte der mittelständischen Branche 2009<br />

einen Produktionsschwund von 28 % auf<br />

10,2 (14,2) Mrd. €. Dass die Maschinenbauer<br />

seit eh und je mit heftigen Konjunkturausschlägen<br />

leben müssen, zeigt die<br />

weitere Entwicklung. Auch 2010 schrumpfte<br />

die Produktion nochmals um 3 %, ehe<br />

dann der gewaltige Sprung nach vorn ge -<br />

lang. Kapp: »Gleichwohl besteht ein Wermutstropfen<br />

darin, dass die Branche noch<br />

immer gut 1 Mrd. € unter dem Produktionsrekord<br />

des Jahres 2008 liegt.«<br />

Allerdings war 2008 ein Ausnahmejahr<br />

mit einem Spitzenwert, der zuvor nicht an -<br />

nähernd erreicht wurde. Auch 2012 wäre er<br />

– falls die Prognose stimmt – mit 13,8<br />

Mrd. € immer noch ein Stück entfernt.<br />

Gutes Polster für das laufende Jahr<br />

Der Optimismus für 2012 stützt sich zum<br />

einen auf die hohen Auftragseingänge, die<br />

2011 um 45 % anzogen und mit 16,7<br />

Mrd. € einen Rekordwert bedeuteten, der<br />

deutlich über der Jahresproduktion liegt. So<br />

bilden die Auftragsbestände mit zuletzt 9,5<br />

Monaten nach Kapps Worten »ein gutes<br />

Polster für das laufende Jahr«. Die verfügbaren<br />

Daten ließen einen Abbruch der internationalen<br />

Investitionstätigkeit unter derzeit<br />

gegebenen Umständen nicht erwarten.<br />

Zugpferd sei nach wie vor Asien mit Thailand,<br />

China, Taiwan, Japan und Indien als<br />

Vorreiter. Zu berücksichtigen sei indessen,<br />

dass sich die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie<br />

»bei allen Kennzahlen auf hohem<br />

Niveau befindet«. Allein deshalb werde sich<br />

das Wachstum im laufenden Jahr beruhigen.<br />

Bei der Nachfrage sei 2012 nicht mehr<br />

mit Zuwächsen zu rechnen. Es gebe auch<br />

immer noch eine gewisse Verunsicherung<br />

durch gesamtwirtschaftliche Risiken wie<br />

Euroschuldenkrise oder Finanzmarktturbulenzen.<br />

»Deshalb warten insbesondere mittelständische<br />

Kunden ab, denn Ungewissheit<br />

ist Gift für jede Investitionsentscheidung«,<br />

erläuterte Kapp.<br />

Die deutschen Exporte stiegen 2011 um<br />

33 % auf 8,1 Mrd. €. Der mit Abstand wichtigste<br />

Markt ist und bleibt China. Er nahm<br />

mit über 2 Mrd. € fast zwei Fünftel mehr<br />

deutsche Maschinen ab und ist inzwischen<br />

mehr als dreimal so groß wie die Nummer<br />

zwei, die USA. Kapp: Ȇberraschend ist<br />

jedoch, dass Nordamerika mit einem Zu -<br />

wachs von 71 % punktete. Darin spiegeln<br />

sich die gestiegenen Ausrüstungsinvestitionen<br />

der US-amerikanischen Industrie wider.<br />

Vor allem die Automobilindustrie setzt auf<br />

Fertigungstechnik »Made in Germany«. Der<br />

Inlandsmarkt wuchs mit 38 % auf 6,8<br />

Mrd. € überproportional. Die Automobilindustrie,<br />

ihre Zulieferer und der Maschinenbau<br />

haben vom Weltmarktboom profitiert<br />

und ihre deutschen Produktionsstätten mit<br />

modernster Fertigungstechnik ausgestattet.<br />

Noch stärker internationalisieren<br />

Die größten Herausforderungen für die<br />

Branche in den kommenden Jahren seien<br />

unter anderem »der wachsende Druck zur<br />

Internationalisierung und der Ausbau des<br />

Innovationsvorsprungs«. Hier sieht Kapp die<br />

Maschinenbauer auf dem richtigen Weg.<br />

Mit einer Exportquote von fast 70 % hat die<br />

Werkzeugmaschinenindustrie ausländische<br />

Märkte bisher vorrangig von Deutschland<br />

aus bedient.<br />

Die wachstumsträchtigen Absatzmärkte<br />

verschöben sich jedoch mit hoher Geschwindigkeit<br />

in Richtung Asien. Habe die Branche<br />

zehn Jahre zuvor 61 % der Ausfuhren in<br />

Europa abgesetzt, ein Viertel in Amerika und<br />

nur 11 % in Asien, so hätten sich die Verhältnisse<br />

heute fast umgekehrt. 2011 gingen<br />

jeweils 42 % nach Europa und Asien<br />

und nur noch 15 % nach Amerika. »Damit<br />

sind die Deutschen in Asien erheblich besser<br />

aufgestellt als alle anderen europäischen<br />

Wettbewerber. Heute komme keiner der<br />

anderen Europäer auf einen Exportanteil<br />

nach Asien von über 30 %«, stellt Kapp klar.<br />

Dies gelte auch für die Lieferungen in die<br />

BRIC-Staaten.<br />

Die Aktivitäten in Asien zu verstärken und<br />

speziell den Aufbau der Produktion voranzutreiben<br />

sei ein Gebot der Stunde, um dort<br />

am Wachstum auch künftig angemessen zu<br />

partizipieren. Zum einen gehe es darum,<br />

diese Märkte breitenwirksam zu erschließen.<br />

Zum anderen weise staatlicher Dirigismus<br />

insbesondere in China darauf hin, dass dies<br />

in Zukunft der Export allein nicht mehr leisten<br />

könne. Kapp: »Technologie- und Innovationsvorsprung<br />

sind Pluspunkte, die die<br />

führende Weltmarktstellung der deutschen<br />

Werkzeugmaschinenindustrie begründen.<br />

Mit mehr als 4 % vom Umsatz im Jahr 2010<br />

lag die FuE-Quote höher als in den meisten<br />

Jahren des vergangenen Jahrzehnts.« Mit<br />

neuen Produkten hätten die Unternehmen<br />

nach der Krise durchstarten und anspruchsvolle<br />

Hightechmärkte wie die Automobilindustrie,<br />

den Flugzeugbau oder die Medizintechnik<br />

erfolgreich bedienen können.<br />

(sm 120403532) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


30 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Forderungsausfälle gezielt vermeiden<br />

Deutscher Debitoren Monitor als effizientes Radarsystem<br />

Hamburg. Mit dem Deutschen Debitoren Monitor, kurz DDMonitor,<br />

erkennen Unternehmen bei ihren Kunden und Geschäftspartnern frühzeitig<br />

bonitätsrelevante Veränderungen: Potenzielle Risiken im Zahlungsverhalten<br />

werden schneller identifiziert und Forderungsausfälle gezielt vermieden.<br />

Dadurch sparen Unternehmen nachhaltig Kosten und vermeiden<br />

Liquiditätsengpässe.<br />

WW K Besonders Unternehmen mit einem<br />

breiten Kundenportfolio stehen vor der He -<br />

rausforderung, bei ihren Kunden kritische<br />

finanzielle Entwicklungen frühzeitig zu<br />

erkennen und entsprechend gegenzusteuern:<br />

Dabei sichern sich Unternehmen bei<br />

Neukunden häufig durch das Einholen einer<br />

Wirtschaftsauskunft ab. Darüber hinaus<br />

werden größere Auftragssummen über<br />

Warenkreditversicherungen versichert.<br />

Überwachungslücken<br />

bei Bestandskunden<br />

Verlassen sich Unternehmen bei ihren Be -<br />

standskunden auf ein in der Vergangenheit<br />

positives Zahlungsverhalten und informieren<br />

sich aus Kostengründen lediglich über<br />

die Bonität ihrer A-Kunden, so führt das<br />

schnell zu einer gefährlichen Überwachungslücke.<br />

Stephan Spieckermann er -<br />

klärt: »Kreditmanager müssen bewerten<br />

können, ob es sich bei einer Zahlungsverzögerung<br />

lediglich um einen vorübergehenden<br />

Engpass handelt – oder um ein erstes<br />

Anzeichen für eine ernste finanzielle Krise.«<br />

Der Geschäftsführer von EOS Deutschland<br />

fügt hinzu: »Für fundierte Entscheidungen<br />

sind vollständige und vor allem externe<br />

Informationen notwendig, denn auch wenn<br />

das Zahlungsverhalten bisher unauffällig<br />

war, hat dieser Kunde möglicherweise im<br />

Drei Fragen<br />

an Matthias Stobbe, Geschäftsführer Sonepar Deutschland Financial Services GmbH<br />

WW Seit wann nutzt Ihr Unternehmen den<br />

DDMonitor?<br />

WW Seit fast einem Jahr.<br />

WW Aus welchen Gründen haben Sie sich für<br />

den DDMonitor entschieden?<br />

WW Mit dem DDMonitor können wir unseren<br />

kompletten Debitorenbestand effizient<br />

überwachen – nicht nur ausgewählte Kunden.<br />

Dadurch haben wir alle potenziellen<br />

Risiken im Blick und können zeitnah und<br />

zielgerichtet auf Bonitätsveränderungen<br />

unserer Kunden reagieren.<br />

WW Welche konkreten Vorteile ergeben sich<br />

für Ihr Unternehmen?<br />

WW Wir haben unsere Kreditkosten spürbar<br />

und nachhaltig gesenkt – beziehen dabei<br />

aber mehr externe Daten und umfassendere<br />

Informationen als vorher! Der DDMonitor<br />

ist für unser Unternehmen mittlerweile ein<br />

unverzichtbares Tool geworden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 31<br />

DDMonitor: Leistungen und Vorteile<br />

<br />

<br />

Risikoinformationen<br />

Zeitnahe Reaktionsmöglichkeit auf Bonitätsveränderungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Informations- und Risiko-Management – Kundenportfolio<br />

ohne<br />

DDMonitor<br />

mit<br />

DDMonitor<br />

verfügbare externe Informationen<br />

sehr große Risiken<br />

große Risiken<br />

mittlere Risiken<br />

kleine Risiken<br />

drohendes Risiko<br />

(120403344/1) Quelle: EOS<br />

Rahmen anderer Geschäftsbeziehungen<br />

Schwierigkeiten, Zahlungsverpflichtungen<br />

einzuhalten.«<br />

Risikoinformationen über<br />

3,8 Mill. Debitoren<br />

Abhilfe schafft der Deutsche Debitoren<br />

Monitor: Mit dieser Wirtschaftsdatenbank<br />

haben Kreditmanager Zugriff auf Risikoinformationen<br />

von mehr als 3,8 Mill. Debitoren<br />

in Deutschland. Alle Daten stammen<br />

aus verschiedenen bonitätsrelevanten Quellen<br />

und fließen anonymisiert ins Kreditmanagementsystem.<br />

Neben Informationen<br />

zu Zahlungsverhalten und Inkassodaten<br />

werden außerdem Registerdatenelemente<br />

wie Än derungen der Stammdaten oder der<br />

Rechtsform ausgewertet und miteinander<br />

vernetzt. Das Ergebnis ist ein umfassendes<br />

Bild über die Bonität der Kunden. Spiecker-<br />

Über EOS Deutschland<br />

Der Finanzprozessoptimierer EOS Deutschland<br />

bietet Unternehmen Dienstleistungen rund um<br />

den Geldkreislauf: Dazu gehören Kredit-, Debitoren-<br />

und Forderungsmanagement. Heidelberg-<br />

<br />

hören u. a. zu den Kunden von EOS Deutschland.<br />

mann ergänzt: »Der DDMonitor wertet ausschließlich<br />

qualitativ hochwertige Daten aus<br />

– zum Beispiel fließen keine auf Firmenselbstauskünften<br />

basierenden Informationen<br />

ein. Alle Daten sind tagesaktuell – so<br />

funktioniert der DDMonitor als verlässliches<br />

Frühwarnsystem und gibt wertvolle Hinweise,<br />

wie sich die Bonität von Kunden und<br />

Geschäftspartnern entwickelt.«<br />

Kostengünstiges Monitoring<br />

des Gesamtkundenportfolios<br />

Der DDMonitor ermöglicht die kostengünstige<br />

und vollständige Überwachung des<br />

gesamten Kundenportfolios sowie unterschiedliche<br />

Auswertungsformen, die eine<br />

effektive Steuerung unterschiedlichster Ge -<br />

schäftsprozesse ermöglichen: So wird durch<br />

die aussagekräftige Darstellbarkeit und<br />

Nachvollziehbarkeit der Informationen die<br />

Position des Kreditmanagers gegenüber<br />

dem Vertrieb gestärkt. Darüber hinaus wird<br />

die Aufmerksamkeit zeitnah auf Kunden<br />

gelenkt, bei denen akuter Handlungsbedarf<br />

besteht.<br />

Spieckermann weiter: »Der DDMonitor ist<br />

ein höchst effizientes Radarsystem, das frühzeitig<br />

sichere Informationen bereitstellt.«<br />

Der EOS-Deutschland-Geschäftsführer ab -<br />

schließend: »Mit dem DDMonitor können<br />

Unternehmer potenzielle Risiken im Zahlungsverhalten<br />

ihrer Kunden schnell identifizieren.<br />

Das verleiht Entscheidungssicherheit<br />

und vermeidet gezielt Forderungsausfälle.«<br />

Neu ist die direkte Anbindung des<br />

DDMonitors an SHC-Systeme zur Weiterentwicklung<br />

des Kreditmanagements z. B.im<br />

Elektrogroß- und Stahlhandel. Da durch ist<br />

eine optimale Unterstützung des Kreditmanagers<br />

durch Bereitstellung der Informationen<br />

direkt im System möglich sowie die<br />

Nutzung von wertvollen Synergien innerhalb<br />

der Branche durch eine hohe Überschneidungsquote.<br />

Direkte Anbindung an<br />

die Branchenlösung von SHC durch Ko -<br />

operation von SHC und EOS sowie direkte<br />

Anbindung an SAP, GUARDEAN Debitex<br />

und CAM ist gegeben. (sm 120403344) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

EOS Deutschland GmbH<br />

Steindamm 71<br />

20099 Hamburg<br />

Tel. +49 40 2850-1911<br />

www.eos-deutschland.de<br />

SHComputersysteme GmbH<br />

Lönneberga-Straße 2<br />

67346 Speyer<br />

Tel. +49 6232 663-0<br />

www.shcom.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


32 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Zusammenschluss bauforumstahl<br />

und Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />

Vorteile für die gesamte Liefer- und Bearbeitungskette Stahlbau<br />

Düsseldorf. Zum 1. Januar 2012 haben bauforumstahl (BFS) und der<br />

<br />

Dach von bauforumstahl e.V. in Düsseldorf zusammengeführt.<br />

Gemeinsame Geschäftsführer der neuen Gemeinschaftsorganisation sind<br />

Dr. Bernhard Hauke (Sprecher) und Volker Hüller.<br />

WW K Vorsitzender des Vorstands bleibt Dr.-<br />

Ing. Roger Schlim, Mitglied des Vorstandes<br />

der SALZ GITTER STAHL GmbH und Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Peiner Träger<br />

GmbH. Seine Stellvertreter sind Ralf Luther,<br />

Ge schäftsführer Stahlbau Magdeburg GmbH,<br />

und Marc Blum, Geschäftsführer Arcelor-<br />

Mittal Commercial Long Deutschland GmbH.<br />

»Der Zusammenschluss von bauforumstahl<br />

und dem Deutschen Stahlbau-Verband<br />

DSTV ist die logische Konsequenz einer<br />

immer intensiveren Zusammenarbeit beider<br />

Organisationen in den vergangenen Jahren.<br />

Damit gibt es für die verarbeitenden Betriebe,<br />

für Kunden und Zulieferer, für die Politik,<br />

für nationale und internationale Normengremien<br />

und die Fachöffentlichkeit zukünftig<br />

nur noch einen Ansprechpartner für den<br />

Stahlbau. Dies wird der Bauweise mit dem<br />

regenerativen Baustoff Stahl Auftrieb geben<br />

und für das nachhaltige Bauen positive Weichen<br />

stellen«, erläutert Dr. Bernhard Hauke<br />

die Neuorganisation.<br />

Auch für die künftige Normungsarbeit sieht<br />

Geschäftsführer Volker Hüller große Vorteile<br />

in der neuen Gemeinschaftsorganisation:<br />

»Besonders in Europa, aber auch gegenüber<br />

den nationalen Normen- und Richtliniengebern<br />

ist es wichtig, mit einer Stimme zu<br />

sprechen. Bei der Einführung der neuen<br />

Eurocodes tut sich der Stahl leichter als<br />

andere Baustoffe. Diesen Vorteil können wir<br />

nutzen, um auch in Deutschland die ressourceneffiziente<br />

Bauweise weiter nach vorn zu<br />

bringen. Zugleich wollen wir den Deutschen<br />

Stahlbau als Gütesiegel gegenüber scheinbar<br />

kostengünstigen Billigim porten stärken.<br />

So manchem privaten und öffentlichen<br />

Bauherren wurde in jüngster Zeit vor Augen<br />

geführt, dass ›billig‹ sehr teuer werden<br />

kann.«<br />

Der Deutsche Stahlbau-Verband DSTV<br />

wird als Mitgliederorganisation die Gruppe<br />

der Stahlbauunternehmen sowie verwandter<br />

Unternehmen, Betriebe, Büros und<br />

Hochschullehrstühle bündeln. Weitere Mitglieder<br />

von bauforumstahl sind AfV Beltrame<br />

GmbH, AG der Dillinger Hüttenwerke,<br />

ArcelorMittal Commercial Long Deutschland<br />

GmbH, Gallardo Sections SL, Ilsenburger<br />

Grobblech GmbH, Peiner Träger GmbH,<br />

Tata Steel Long Products; Industrieverband<br />

Feuerverzinken e.V. sowie die Interessengemeinschaft<br />

Stahlhandel im bauforum -<br />

stahl (IGS, früher IGBS) (siehe Logos unten).<br />

Außerdem ist in der Gemeinschaftsorganisation<br />

ebenfalls die Interessengemeinschaft<br />

Stahl-Brandschutzbeschichtung (IGSB) mit<br />

sieben Mitgliedern vertreten: ArcelorMittal,<br />

AUDAX-Keck GmbH, Clariant Produkte (D)<br />

GmbH, Omnova Solutions, Rudolf Hensel<br />

GmbH, RÜTGERS Organics GmbH, Sika<br />

Deutschland GmbH.<br />

In bauforumstahl ist jetzt die gesamte Lieferkette<br />

für den Stahlbau vereint, von Stahlherstellern<br />

und Stahlhändlern bis zu Stahlbauern<br />

einschließlich Planern und Zulieferern,<br />

Feuerverzinkungsbetrieben sowie<br />

Rohstoffanbietern und Herstellern von<br />

Brandschutzbeschichtungen.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

bauforumstahl e.V.<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

(sm 120303326) K<br />

Der Stahlhandel ist in bauforumstahl über die Interessengemeinschaft IGS<br />

vertreten. Die Mitglieder dieser Interessengemeinschaft sind:<br />

Die Geschäftsführer der Gemeinschafts organisation,<br />

Dr. Bernhard Hauke (links), Dipl.-Ing. Volker Hüller (rechts)<br />

(Fotos: bauforumstahl/DSTV)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 33<br />

LÄNGENÄNDERUNGSAUFNEHMER<br />

DER GENAUIGKEITSKLASSE 0.5<br />

Ulm. Der makroXtens von Zwick ist ein berührender hochgenauer Längenänderungsaufnehmer<br />

für Stand-alone-Lösungen und vollautomatische<br />

Prüfanlagen. Er wurde speziell für Zug-, Druck-, Biege- und zyklische Prüfungen<br />

an Metallen, Kunststoffen, Composites und anderen Werkstoffen<br />

entwickelt. Die neue<br />

Version erfüllt die<br />

Genauigkeitsklasse<br />

0.5 gemäß ISO 9513.<br />

Das wird im Werkskalibrierprotokoll<br />

bereits<br />

<br />

Der maximale Fehler<br />

in der Differenzwegmessung<br />

zwischen<br />

zwei Messpunkten<br />

im Bereich 20 bis<br />

<br />

<br />

Zusatzforderung der<br />

ISO 527-1 (2011). Die<br />

Längsdehnung an den<br />

Proben wird im elastischen<br />

und plastischen<br />

Verformungsbereich<br />

während des gesamten<br />

Zugversuchs bis<br />

zum Probenbruch er -<br />

fasst – auch bei hohen<br />

Zugkräften und sprödem<br />

Material.<br />

Der neue makroXtens ist als P- und HP-Variante und mit drei unterschiedlichen<br />

Fühlerarm längen 300, 450 und 600 mm erhältlich. Die HP-Variante<br />

ermöglicht eine erhöhte Auflösung sowie die Freigabe für eine »closed<br />

loop«-Dehngeschwindigkeitsregelung nach ISO 6892-1 (2009) Verfahren<br />

A(1) und ASTM E 8-09 (Verfahren B). Hinzu kommt, dass durch die intelligente<br />

Mitnahmevorrichtung die Messgenauigkeit speziell im Anfangsmessbereich<br />

weiter erhöht sowie das Handling optimiert sind (selbsthemmendes<br />

System).<br />

/<br />

(120403546/1)<br />

Metallzugversuch mit Längenänderungsaufnehmer<br />

makroXtens<br />

(Foto: Zwick GmbH & Co. KG)<br />

Zwick GmbH & Co. KG<br />

August-Nagel-Straße 11<br />

89079 Ulm<br />

Tel. +49 7305 10-0<br />

www.zwick.de<br />

(sm 120403546) K<br />

NEUE DB-SCHENKER- KAPAZITÄTEN<br />

IN ITALIEN UND POLEN<br />

Berlin/Zürich. Als Pionier im intermodalen Markt in Polen bietet DB<br />

Schenker Logistics jetzt erstmals auf der Strecke Verona-Ostrava die Möglichkeit,<br />

mit zunächst zwölf Sattelaufliegern im kombinierten Verkehr zwischen<br />

Italien und Polen zu fahren. Die ersten Züge fuhren Mitte Januar.<br />

Zunächst werden drei Rundläufe pro Woche angeboten. Die leitenden<br />

Operators sind Cemat, Kombiverkehr und Bohemiakombi. Als Geschäftsideengeber<br />

beansprucht DB Schenker in jedem Zug zwölf von insgesamt<br />

28 Stellplätzen für eigene Sattelauflieger. Die Spezialisten von DB SCHEN-<br />

KERhangartner in Polen, Tschechien und Italien rechnen mit rd. 3.600 Sattelaufliegern,<br />

die sie pro Jahr verladen werden.<br />

(sm 120303364) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


34 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Woche der offenen Tür bei Fagor Arrasate<br />

Göppingen. <br />

<br />

<br />

(Bernabé Unda), Manager von Fachverbänden, Vertreter der Hauptlieferanten und Fachleute von europäischen<br />

<br />

einnimmt, wurde vorgestellt.<br />

WWK Die Woche der offenen Tür war ein großer<br />

Erfolg und hat die Erwartungen bezüglich<br />

der Besucherzahl bei Weitem übertroffen.<br />

Das neue Pressensystem WAVE LINE ist<br />

eine Pressenlinie, die im Dauerbetrieb mit<br />

Robotern arbeitet. Dadurch ist bezüglich<br />

Produktionsleistungen, verglichen mit konventionellen<br />

Pressenlinien, eine enorme Steigerung<br />

möglich. Diese Anlage wird demnächst<br />

bei Volkswagen im Werk in Südafrika<br />

aufgebaut.<br />

Es kamen zahlreiche Fachleute, Topmanager<br />

und Vorstände, beispielsweise Francisco<br />

Riberas, Vorstand von Gestamp Automoción,<br />

Dietmar Mommendey, Geschäftsführer,<br />

Sparte Einkauf von Audi, Pedro Delgado,<br />

Geschäftsführender Vorstand von Estampaciones<br />

Rubí, X. Ortueta, Vorsitzender von<br />

AFM, J.M. Aldekoa, Vorsitzender der Coporación<br />

Mondragón, E. Wagner, Leitung Einkauf<br />

bei BMW, und viele andere, z. B. auch<br />

von Ford, VW, Seat, Magna, AIC, voestalpine,<br />

Bushan Steel, CDW, General Motors,<br />

Sitech etc.<br />

Das WAVE-LINE–System nimmt weltweit<br />

eine Vorreiterrolle ein und zeigt, dass Fagor<br />

Arrasate im Bereich der Werkzeugmaschinen<br />

international eine der führenden Positionen<br />

einnimmt. Der Exportanteil der Produkte<br />

von Fagor Arrasate liegt bei 95 %.<br />

Das Unternehmen ist in dieser Branche eines<br />

der wichtigsten Unternehmen in Europa.<br />

/<br />

FAGOR Industriecommerz GmbH<br />

Nördliche Ringstraße 100<br />

73033 Göppingen<br />

Tel. +49 7161 2004-0<br />

www.fagorarrasate.com<br />

(sm120403561) K<br />

Holzrichter mit Neuigkeiten auf der wire & Tube 2012<br />

Wuppertal. Mit den Teilbereichen Rohre, Blankstahl, Blankstahl Rostfrei, Kolbenstangen und Zylinderrohre<br />

sowie Edelstahl hat sich die Peter Holzrichter GmbH auf der Messe wire & Tube in Düsseldorf präsentiert.<br />

<br />

WW K Die Abteilung Kolbenstangen und<br />

Zylinderrohre hat sich erfreulich entwickelt.<br />

Eigentlich vom stark innerdeutschen Ge -<br />

schäft geprägt, baute sie in den letzten Jahren<br />

kontinuierlich auch das europäische<br />

Händlergeschäft aus. Um die Kunden noch<br />

besser bedienen zu können, ist man wieder<br />

im Dreischichtbetrieb tätig. Darüber hinaus<br />

ist ein Regallager für die Restlängenverwaltung<br />

geplant. Auch vernickelte und verchromte<br />

Kolbenstangen will Holzrichter in<br />

seine Produktpalette aufnehmen.<br />

Im Rohrsortiment gibt es neben den gezogenen<br />

Präzisrohren nach EN10305-2 jetzt<br />

auch die Ausführungen geglüht und gezogen<br />

nach EN 10305-2 in Güte E235+N,<br />

sowie geglüht und geschweißt nach EN<br />

10305-3 in Güte E235+N, diese teilweise<br />

auch mit geschabter Innennaht.<br />

Im Edelstahlbereich ist eine Erweiterung<br />

des Serviceangebotes geplant. Neben einer<br />

möglichen Kapazitätserhöhung steht eine<br />

Ausweitung der Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

im Vordergrund. Weiterhin erweiterte Holzrichter<br />

das Lagersortiment bei ferritischen<br />

Blechen in Werkstoffen wie 1.4016, 1.4509<br />

und 1.4512; es beinhaltet inzwischen Ab -<br />

messungen bis 5 mm x 1500 mm x 3000 mm.<br />

Nichtrostender Blankstahl der Sorten 1.4301<br />

und 1.4305 ist zunächst nichts Ungewöhnliches,<br />

aber in Flachabmessungen gibt es<br />

nach Angaben des Unternehmens nur wenige<br />

Lagerhalter mit einem großen Sortiment,<br />

so wie es am Standort Wuppertal weiter<br />

ausgebaut wurde. Die Peter Holzrichter<br />

GmbH existiert seit 1817 und gehört zur<br />

Carl-Spaeter-Gruppe in Duisburg.<br />

/<br />

Peter Holzrichter GmbH<br />

Schönebecker Platz 11<br />

42283 Wuppertal<br />

Tel. +49 202 562-0<br />

www.holzrichter-stahl.de<br />

(sm 120403560) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


K 35<br />

Unbegrenzte<br />

Möglichkeiten<br />

Alles ist machbar. Im Bereich der<br />

Kaltbiegetechnik von Stahl und allen<br />

NE-Metallen sind wir in der Lage, für<br />

jede neue Aufgabe die passende<br />

Lösung zu formen. Anwendungsorientierte<br />

Problemlösungen, speziell<br />

auf individuelle Kundenwünsche<br />

zugeschnitten, das ist unsere Stärke.<br />

Fröhlich BiegeTechnik GmbH & Co. KG<br />

Im Gewerbegebiet Pesch 6 · D-50767 Köln<br />

Tel.: +49 221- 95 94 93-0 · Fax: +49 221- 95 94 93 92<br />

E-Mail: vk@froehlich-biegetechnik.de<br />

www.froehlich-biegetechnik.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Der in Herdecke<br />

ansässige<br />

IT-Spezialist<br />

markmann + müller,<br />

kurz m+m, bietet<br />

Branchen lösungen<br />

u. a. für Stahlunternehmen<br />

an.<br />

(120403533/3)<br />

Professionelles Planungstool<br />

eröffnet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten<br />

Branchenlösung m+m StahlPLUS um grafischen Leitstand erweitert<br />

Herdecke. Der Branchenspezialist und Microsoft-Gold-Partner markmann<br />

+ müller aus Herdecke hat seine Branchenlösung m+m StahlPLUS um das<br />

Planungstool m+m LeitstandPLUS erweitert. Damit stehen die Daten der<br />

ohnehin schon wegen ihrer Flexibilität geschätzten Branchenlösung nun<br />

auch für professionelle Feinplanungen zur Verfügung.<br />

WW K Die Branchenlösung m+m StahlPLUS<br />

wurde auf Basis der führenden ERP-Lösung<br />

Microsoft Dynamics NAV speziell für<br />

Stahlhandels- und Stahlservicebetriebe entwickelt.<br />

Das Hauptaugenmerk wurde dabei<br />

auf die Entwicklung leistungsstarker und<br />

einfach zu bedienender Funktionen gelegt,<br />

wie z. B. Chargenverfolgung, Zeugnisverwaltung,<br />

Sachmerkmalsystem, Materialsuche,<br />

Restlängenverwaltung oder Anarbeitung<br />

in Eigen- oder Lohnfertigung. Themen<br />

wie Barcodeunterstützung in Lager und<br />

Produktion, EDI, Waagen- und Hochregallageranbindung<br />

sind ebenso berücksichtigt<br />

worden wie z. B. Schnittstellen zu den gängigsten<br />

BDE-/PZE-, QS- oder elektronischen<br />

Archivierungssystemen.<br />

Mithilfe einer speziellen Einführungsmethodik,<br />

der »Projektschablone für den<br />

Mittelstand«, wird m+m StahlPLUS bundesweit<br />

bei mittelständischen Stahlunternehmen<br />

implementiert.<br />

Grafische Leitstandlösung<br />

Seit Kurzem steht nun auch das jüngste Produkt<br />

des Branchenspezialisten aus Herdecke,<br />

der m+m LeitstandPLUS, den Anwendern<br />

von m+m StahlPLUS zur Verfügung.<br />

Als innovatives Planungstool setzt es die<br />

Aufträge in Abhängigkeit von den tatsächlich<br />

vorhandenen Ressourcen und deren<br />

Kapazitäten unter Termin- und Kostengesichtspunkten<br />

optimal ein.<br />

Hierzu gehört neben der Auftragsfeinterminierung<br />

auch die Ergebnisvisualisierung<br />

im grafischen Leitstand.<br />

Der Aufbau und die Funktionalitäten von<br />

m+m LeitstandPLUS orientieren sich an den<br />

kundenspezifischen Anforderungen in verschiedenen<br />

Branchen und Planungsmodellen.<br />

Der Planungsaufwand (Kosten, Zeit) kann<br />

für den Nutzer des Produkts erheblich ge -<br />

senkt werden. Mit der integrierten Auftragsreihenfolgeoptimierung,<br />

basierend auf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 37<br />

einem intelligenten Planungsalgorithmus,<br />

können beispielsweise Rüstkosten und<br />

Durchlaufzeiten minimiert und damit weitere<br />

deutliche Kosteneinsparungen zwischen<br />

15 und 20 % erreicht werden.<br />

In Verbindung mit m+m StahlPLUS bietet<br />

der m+m Leitstand z.B.:<br />

Planungsmöglichkeiten<br />

Innovative Multiressourcenplanung<br />

(Maschinenpark, Personal, Fertigungshilfsmittel)<br />

Einordnung von Chefaufträgen in die laufende<br />

Planung<br />

Problemlose Aussagen über freie Kapazitäten<br />

für Zusatzaufträge<br />

Betrachtung von Stillständen und Störungen<br />

Durchspielen von Was-wäre-wenn-Szenarien<br />

für Neuplanung und Investitionsentscheidungen<br />

Engpasssteuerung.<br />

Grafische Auswertungen<br />

Visualisierung der Planungsergebnisse im<br />

grafischen Leitstand<br />

Überblick über die aktuelle Ressourcenbelegung<br />

und -auslastung<br />

Effizienz und Transparenz in der Produktionsplanung<br />

Grafische Auswertung zu allen Ressourcen<br />

(Engpässe, Auslastung)<br />

Gesamtanalyse aller Fertigungsaufträge<br />

mit Planungsinformationen.<br />

Mit m+m StahlPLUS und dem m+m LeitstandPLUS<br />

bietet der Branchenspezialist<br />

markmann + müller den modernen Stahlservicebetrieben<br />

zwei leistungsstarke Werkzeuge,<br />

die deutlich mehr Effizienz, Transparenz<br />

und Aussagefähigkeit in den gesamten<br />

Planungsprozess bringen. (sm120403533) K<br />

Produktionsoptimierung<br />

Zeiteinsparung bei der Ressourcenplanung<br />

Steigerung der Maschinenauslastung und<br />

des Ressourceneinsatzes<br />

Optimierung der Durchlaufzeiten und<br />

Rüstkosten<br />

Auftragsoptimierung durch den nichtlinearen<br />

und multikriteriellen Planungsalgorithmus,<br />

basierend auf der ISSOP-<br />

Optimierungstechnologie<br />

Schnelle Reaktionsmöglichkeiten auf Produktionsstörungen,<br />

Minimierung der Ge -<br />

samtbetriebskosten (TCO).<br />

Mit dem neuen Planungstool m+m LeitstandPLUS wurde die Branchenlösung m+m<br />

StahlPLUS erweitert (Fotos: m+m)<br />

(120403533/1)<br />

Qualitätssicherung<br />

Exakte Aussagen über Auftragsfertigstellungstermine<br />

Analyse von Produktionsengpässen<br />

Sicherung der Auftragsbearbeitung und<br />

somit der Produktionsqualität<br />

Korrekte Aussagen zum Auftragsstatus.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

markmann + müller<br />

datensysteme gmbh<br />

Gahlenfeldstraße 45<br />

58313 Herdecke<br />

Tel. +49 2330 801-0<br />

www.mumdat.de<br />

Leistungsstarke und einfach zu bedienende Funktionen stehen im Vordergrund<br />

(120403533/2)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


38 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Präziser als nötig<br />

Mühelos die Toleranzen erfüllen<br />

mit Behringer-Sägemaschinen<br />

Kirchardt. Beim Schifffahrts- und Speditionskontor neska GmbH sichern<br />

zwei leistungsstarke Bandsägemaschinen von Behringer im Düsseldorfer<br />

Hafengebiet die termingerechte Konfektionierung von Waren aus aller Welt.<br />

Flexibilität und Präzision sorgen für Zufriedenheit bei den neska-Kunden.<br />

WW K Wuchtige Krananlagen löschen die<br />

Ladungen von Containerschiffen, die aus<br />

aller Herren Länder im Düsseldorfer Hafen<br />

einlaufen. Direkt am Rheinufer unterhält die<br />

neska GmbH, Tochtergesellschaft der Imperial<br />

Logistics International GmbH und der<br />

Häfen und Transport AG (HTAG) mit Sitz in<br />

Duisburg, auf ca. 54.000 m 2 Lagerflächen<br />

im Freien und in großen Hallen. »Für unsere<br />

Kunden, etwa aus dem Maschinen- und<br />

Anlagenbau und der Automotivebranche,<br />

deponieren wir verschiedenste Güter und<br />

schlagen sie um«, erläutert Thomas Küsters,<br />

Leiter Umschlag/Lager Stahlprodukte<br />

bei der neska GmbH. Stahlproduzenten und<br />

-händler lassen in erster Linie Stahl in allen<br />

erdenklichen Längen und Querschnitten<br />

über die neska GmbH zwischenlagern und<br />

fertig konfektioniert anliefern. »In Verbindung<br />

mit dem trimodalen Terminal im Düsseldorfer<br />

Hafen bieten wir die Möglichkeit,<br />

Stahlprodukte unmittelbar nach dem Eingang<br />

per Binnenschiff, Container, Waggon<br />

oder Lkw auf Maß zu sägen. Anschließend<br />

gehen die Waren ohne weiteren Transport<br />

zum Endkunden«, so Küsters weiter.<br />

Aufnehmen, trennen, einlagern<br />

Seit September 2011 laufen zwei Geradschnittbandsägemaschinen<br />

des süddeutschen<br />

Sägemaschinenherstellers Behringer<br />

GmbH in eigens dafür gebauten Unterständen<br />

auf dem großzügigen Gelände der<br />

neska GmbH. »Sie trennen Vollmaterial bis<br />

550 mm und Rohre bis 1.000 mm Durchmesser.<br />

Die Anlagen sind in unser Lagersystem<br />

vollständig integriert«, beschreibt Thomas<br />

Küsters. Während die Maschinen selbst<br />

überdacht stehen, befinden sich die zu- und<br />

abführenden Rollenbahnen im Freien. Ein<br />

korrosionsbeständiger Lack schützt sie vor<br />

Witterungseinflüssen. Kräne übernehmen<br />

die Produkte ohne zusätzliches Handling<br />

beispielsweise direkt aus einem Binnenschiff<br />

und legen sie auf die Fördersysteme der<br />

Sägen. Nach dem Trennen erfolgt das Einlagern,<br />

entweder in spezielle Boxen zum<br />

Abtransport, »oder die Güter werden für die<br />

kurzfristige Weiterverladung konventionell<br />

bereitgestellt«, so der neska-Abteilungsleiter.<br />

An die große Bandsäge HBP800AXL<br />

von Behringer sind auf der Zufuhr- und<br />

Abfuhrseite jeweils elektrisch angetriebene<br />

Rollenbahnen angebracht, um das schwere<br />

Rohmaterial sicher transportieren zu können.<br />

»Eine automatische Entnahme aus<br />

dem Lager ist bei uns nicht notwendig, da<br />

wir kleine Losgrößen zwischen einem und<br />

ca. 15 Stück trennen. Die Güter werden per<br />

Stapler aufgelegt und über die Rollenbahnen<br />

in den Sägebereich gefahren. Abfuhrseitig<br />

ist ein Anschlagplattensystem angebracht,<br />

um das Umkippen von kurzen Teilen<br />

während des Nachschiebens im Automatikbetrieb<br />

zu verhindern. Bereits vorgesehen<br />

sind an der Abfuhrrollenbahn Vor richtungen<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Behringer GmbH<br />

Maschinenfabrik und Eisengießerei<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

neska Schiffahrts- und<br />

Speditionskontor GmbH<br />

Niederlassung Düsseldorf<br />

Auf der Lausward 2 – 4<br />

40221 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 9120-0<br />

www.neska.com<br />

(120403450/1)<br />

Direkt vom Schiff in die Sägemaschine:<br />

Kräne übernehmen die Produkte ohne<br />

zusätzliches Handling direkt aus<br />

einem Binnenschiff und legen sie auf<br />

die Fördersysteme der Sägen<br />

(Fotos: Behringer/nesta).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 39<br />

zum späteren Anbringen eines Quertransports<br />

ins Materiallager. Die zwei te automatische<br />

Geradschnittbandsäge HBP430A ist<br />

für kleinere Durchmesser bis 400 mm angeschafft<br />

worden. Sie ist ausgestattet mit zwei<br />

Späneförderern und einem Linienlaser zur<br />

Abbildung der Schnittstelle auf dem Material.<br />

Der Laser bildet die Be zugskante auf<br />

dem Material ab. Das erleichtert das Positionieren<br />

und Ausrichten der Teile. »Außerdem<br />

ist die Anlage mit einem Servovorschub<br />

ausgestattet. Durch den gleichmäßigen Vorschub<br />

verlängert sich die Standzeit der<br />

Sägebänder deutlich«, erklärt Behringer-<br />

Vertriebsleiter Achim Müller den Nutzen.<br />

»Zurzeit trennen wir mit unseren beiden<br />

Bandsägen allerdings hauptsächlich Baustähle<br />

der Güten C45 und ST523. Die<br />

Maschinen sind jedoch für die Zukunft ausgelegt<br />

und wir gehen davon aus, dass künftig<br />

noch andere Werkstoffe hinzukommen<br />

werden«, gibt Küsters zu bedenken. Verwendet<br />

werden augenblicklich Bimetallbänder<br />

in den Varianten M42 und M51. »Ge -<br />

kühlt werden sie mit einer Kühlschmiermittelemulsion;<br />

damit haben wir im Moment<br />

die besten Erfahrungen gemacht«, so Küsters<br />

weiter.<br />

Je nachdem, für welchen Zweck die bearbeiteten<br />

Teile später eingesetzt werden, ist<br />

ein sauberes Schnittbild und Präzision gefordert.<br />

Um auch künftig den Kundenwünschen<br />

gerecht werden zu können, hat die<br />

neska GmbH von vornherein in zuverlässige<br />

Die automatische Bandsäge HBP430A von Behringer wird hauptsächlich für Vollmaterialien<br />

eingesetzt.<br />

Anlagen investiert. »Wir haben uns die<br />

Behringer-Sägemaschinen zuvor bei einem<br />

unserer Kunden angeschaut. Zurzeit erreichen<br />

wir auf 100 mm Schnitthöhe eine Ge -<br />

nauigkeit von 0,1 mm«, erklärt Thomas<br />

Küsters, und ergänzt: »Das ist erheblich präziser,<br />

als es unsere Kunden größtenteils vorgeben.<br />

Die Sägen erfüllen die geforderten<br />

Toleranzen mühelos.« Mit der Einrichtung<br />

der Sägemaschinen zeigten sich die Verantwortlichen<br />

in Düsseldorf zufrieden. »Die<br />

Betreuung von der Anlieferung bis zum ersten<br />

Probeschnitt war bestens«, so das Credo.<br />

Auch die Maschinenführer beherrschen<br />

dank ausführlicher Schulungen beim Hersteller<br />

in Kirchardt beide Sägen problemlos.<br />

(120403450/2)<br />

(sm 120403450) K


40 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Optimierte Sägebänder<br />

sind auf den Kunden abgestimmt<br />

Wespa garantiert effizientere Zerspanungsprozesse<br />

Melsungen. <br />

<br />

Kundenwunsch. So können die Kunden mit dieser Optimierungsoption,<br />

<br />

zukünftiges Sägeband selbst bestimmen.<br />

WW K Nicht nur Werkzeug- und Maschinenkosten<br />

können so gesenkt, sondern auch<br />

der Durchsatz gesteigert und die Abschnittqualität<br />

verbessert werden. Insbesondere<br />

beim Trennen von Rohren und Trägern lassen<br />

sich durch IPC die Standzeiten im Vergleich<br />

zu anderen Sägebändern um bis zu<br />

50 % verlängern. Die neuen Produktoptionen<br />

sind nicht nur eine Technologie, sondern<br />

auch eine neue Herangehensweise bei<br />

der Ermittlung der Kundenwünsche. Da<br />

Anwender in der industriellen Zerspanung<br />

immer stärker nach individuellen Sägeleistungen<br />

und Servicekonzepten in der Produktion<br />

suchen, könnte IPC zu einem neuen<br />

Trend in der Sägetechnik zählen. So hat der<br />

Sägebandhersteller diese neue Sägetechnologie<br />

für eine wirtschaftliche Zerspanung<br />

entwickelt.<br />

Doch entwickelt Wespa nicht nur, sondern<br />

zählt es zu seinem Selbstverständnis,<br />

dass es sich in die kundenspezifischen An -<br />

forderungen und Anwendungen hineindenkt,<br />

um so geeignete Sägewerkzeuge<br />

vorschlagen zu können. Zudem bietet Wespa<br />

Liefer- und Wartungsservices und Schulungen<br />

im Umgang mit der Säge an.<br />

So hat das Unternehmen beispielsweise<br />

für den Kunden GERO Sägebänder nach<br />

dem IPC-Prinzip, d. h. nach dessen individuellen<br />

Anforderungen und Bedürfnissen, produziert.<br />

GERO, die Gelsenkirchener Rohrhandelsgesellschaft<br />

mbH, ist seit über 30<br />

Jahren WESPA-Kunde und auf den lagerhaltenden<br />

Handel von nahtlosen Stahlrohren<br />

spezialisiert. »Nach anfänglichem Suchen<br />

sind wir schon vor über 30 Jahren auf WES-<br />

PA gestoßen und haben seither unsere Meinung<br />

über deren Sägebänder bzw. Qualität<br />

nicht ändern müssen«, sagte Klaus-Dieter<br />

Nittmann, Prokurist bei GERO.<br />

Auf 22.000 m 2 Hallenflächen lagert GERO<br />

15.000 t nahtlose normal- und dickwandige<br />

Stahlrohre. Ein wesentlicher Teil des Unternehmens<br />

beruht auf den Dienstleistungen.<br />

Dazu gehört auch die Anarbeitung der Rohre,<br />

d. h. der Fixlängenzuschnitt. Für diesen<br />

Arbeitsschritt hat sich GERO für die Sägebänder<br />

von WESPA entschieden. Alle fünf<br />

Bandsägeautomaten von GERO arbeiten mit<br />

Sägebändern von WESPA. »Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

stimmt von Anfang an bei<br />

WESPA«, sagte Nittmann. Der Vorteil an den<br />

Bändern sei, dass nach einem Bandwechsel<br />

sofort weitergearbeitet werden könne und<br />

Das IPC-Prinzip<br />

<br />

<br />

<br />

Bedürfnisse abgestimmte, optimierte Sägebänder.<br />

<br />

und Maschinenkosten sowie eine verbesserte<br />

<br />

schwer zerspanbaren Materialien zeigen sich<br />

Leistungsvorteile zwischen 25 % und 50 % ge -<br />

genüber herkömmlichen Bi-Metall- und Hartmetall-Sägebändern.<br />

(120403534/1)<br />

Alle fünf Bandsägeautomaten von GERO<br />

arbeiten mit Sägebändern von Wespa<br />

(Foto: GERO).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 41<br />

keine Einfahrphase entstehe, so Evelyn Hinz,<br />

Geschäftsführerin von GERO.<br />

Für eine optimale Zerspanungsleistung ist<br />

außer der Stahlqualität die Anzahl der Zähne<br />

sowie die Ausbildung der Schneide von<br />

Bedeutung. Die geometrische Form der<br />

Schneide und des Zahngrundes hängen vom<br />

zu schneidenden Werkstoff ab und wirken<br />

sich auf das Schneidverhalten einer Säge<br />

aus. Wichtig ist außerdem die richtige Bandspannung,<br />

die eine lange Lebensdauer und<br />

genaues Schnittverhalten garantiert. Mit<br />

dem Bandspannungsmessgerät kann die<br />

optimale Spannung der Sägebänder eingestellt<br />

werden. So werden Schnittverläufe<br />

und Bandbrüche vermieden.<br />

Vor 60 Jahren stellte Wespa im hessischen<br />

Spangenberg noch Handsägen her. Heute<br />

produzieren über 100 Mitarbeiter in Melsungen,<br />

am deutschen Stammsitz, ein breites<br />

Produktspektrum, das den Anforderungen<br />

vieler unterschiedlicher Branchen ge -<br />

recht wird. Dieses Selbstverständnis spiegelt<br />

sich v. a. in den Punkten Sägeperformance,<br />

Preis und Service wieder und soll im neuen<br />

Claim von Wespa zum Ausdruck kommen:<br />

Value Added Cutting.<br />

Sägewerkzeuge von Wespa werden weltweit<br />

eingesetzt, u. a. in der Automobil-, der<br />

Luftfahrt- und der Maschinenbauindustrie.<br />

Das Unternehmen liefert als Komplettanbieter<br />

maßgeschneiderte Lösungen, die die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Kunden verbessert.<br />

Darüber hinaus garantiert ein flächendeckendes<br />

Vertriebsnetz in über 60 Ländern<br />

schnelle Verfügbarkeit, kurze Lieferzeiten<br />

und umfassenden Service.<br />

Wespa-App für effizientes<br />

Zerspanen<br />

Übrigens bietet Wespa nun auch eine App<br />

für iPhone und iPad an. Mit dieser Anwendung<br />

kann man sich z. B. mobil über das<br />

aktuelle Katalogprogramm informieren oder<br />

Zusatzinformationen zur Bandsägetechnik<br />

abrufen.<br />

(sm 120403534) K<br />

«<br />

Über diesen QR-Code<br />

kommen Sie direkt zur<br />

<br />

<br />

Store.<br />

KONTAKT<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH<br />

Spangenberger Straße 61<br />

34212 Melsungen<br />

Tel. +49 5661 9263-114<br />

www.professional-cutting.de<br />

GERO Gelsenkirchener<br />

Rohrhandelsgesellschaft mbH<br />

Alfred-Zingler-Straße 7 – 9<br />

45881 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49 209 80008-0<br />

www.gero-rohre.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


42 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Optimierte Werkstattkonzepte und Softwarelösungen<br />

für die Rohrleitungsbranche<br />

3R software solutions bietet Gesamtkonzept an<br />

Hamm. Rohre und Rohrleitungssysteme werden u.a. im Schiffbau, der<br />

<br />

stätten,<br />

um ihren Materialbedarf zu decken. Da der Fertigungsprozess<br />

jedoch oftmals noch nicht auf die neuen Stückzahlen ausgelegt ist, kann die<br />

<br />

WW K Neue Maschinen können zwar Abhilfe<br />

schaffen, lösen jedoch nicht das Grundproblem.<br />

Rohrwerkstätten sind keine Aneinanderreihung<br />

von Maschinen und Arbeitsplätzen,<br />

sondern ein Geflecht von Prozessen<br />

und Vorgängen, die miteinander verwoben<br />

sind. Die Optimierung der Fertigung kann<br />

schon vor dem ersten Arbeitsschritt beginnen.<br />

So besteht die Möglichkeit, Software<br />

einzusetzen, die aus Isometrien oder 3-D-<br />

Modellen alle nötigen Fertigungsinformationen<br />

extrahiert und diese zu fertigungsgerechten<br />

Arbeitspaketen bündelt. Falls in<br />

der Werkstatt Biegemaschinen eingesetzt<br />

werden, kann mit der Simulationssoftware<br />

geprüft werden, ob eine Rohrgeometrie<br />

biegbar ist und mit welchen Einstellungen<br />

die Maschine Materialfaktoren wie Streckung<br />

und Rückfederung kompensieren<br />

kann.<br />

Bei der Werkstatteinrichtung muss auf<br />

die richtige Auswahl und Anordnung der<br />

Maschinen geachtet werden. So gilt es, die<br />

begrenzte Werkstattfläche effizient auszunutzen<br />

und beim Kauf von Maschinen<br />

bereits zukünftige Fertigungszahlen zu be -<br />

denken. Ein wichtiger Kostenfaktor in der<br />

Rohrfertigung ist zudem die Transportzeit<br />

zwischen den einzelnen Maschinen. Wenn<br />

die Maschinen nach jedem Auftrag erst<br />

mehrere Minuten warten müssen, bis das<br />

nächste Werkstück ausgeliefert wird, verursacht<br />

dies unnötige Kosten.<br />

(120403453/1)<br />

Zu dem Gesamtkonzept gehört auch ein<br />

Video, das den späteren möglichen<br />

Fertigungsablauf in der Werkstatt zeigt<br />

(Fotos: 3R).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 43<br />

Bei der Einrichtung soll auf die Auswahl der Maschinen geachtet und<br />

die Werkstattfläche effizient genutzt werden.<br />

(120403453/2)<br />

gen an den einzelnen Standorten kann der Status jedes einzelnen<br />

Bauteils kontrolliert werden.<br />

3R software solutions liefern nicht nur Softwarelösungen für die<br />

Rohrleitungsbranche, sondern führen auch Werkstattanalysen und<br />

-planungen durch. Dafür werden Fertigungsprozess und Konstruktion<br />

über mehrere Tage beobachtet. Anschließend erfolgt eine<br />

Besprechung der Anforderungen sowie der Verbesserungsansätze<br />

und Pläne. Aus diesen Ergebnissen erstellt 3R software solutions ein<br />

Gesamtkonzept, in dem die empfohlene Kombination von Software,<br />

Maschinen und Transportsystem be schrieben wird. Zu dem Konzept<br />

gehört auch ein Video, das zeigt, wie der spätere Fertigungsablauf<br />

aussehen könnte. Der existierende Maschinenpark soll dabei weitestgehend<br />

beibehalten werden.<br />

Neben Werkstätten in Deutschland, hier vor allem im Schiffsbau,<br />

ist 3R weltweit aktiv. Zuletzt wurde ein Großprojekt in Singapur<br />

realisiert, in dem neben einem um fangreichen Softwarepaket eine<br />

vollautomatische Fertigungsanlage mit Rohrsilo, Biegemaschinen,<br />

Bandsäge und Brennschneidemaschine eingesetzt werden. Für den<br />

Kunden bedeutet das v. a. eine große Zeitersparnis.<br />

(sm 120403453) K<br />

Hier kann ein speziell auf die Anforderungen der Werkstatt abgestimmtes<br />

Konzept helfen. Automatische Transportsysteme und Puffertische<br />

gewährleisten, dass jede Ma schine immer ausreichend<br />

Material zur Verfügung hat. Die Software zur Steuerung der Werkstatt<br />

balanciert den Materialfluss aus und leitet ihn. Durch Meldun-<br />

«<br />

KONTAKT<br />

3R software solutions<br />

Münsterstraße 5<br />

59065 Hamm<br />

Tel. +49 2381 9724-710<br />

www.3-r.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


44 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Neue Schwerlast- und Schubfachregale<br />

Horst. Auf der LOGIMAT 2012, der Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss,<br />

war auch das Unternehmen Karl H. Bartels mit zwei Produktneuheiten, dem Schwerlastregal Flex<br />

sowie einem Schubfachregal für Bleche mit elektrisch angetriebenem Auszug vertreten.<br />

WW K Entscheider aus Industrie-, Handelsund<br />

Dienstleistungsunternehmen diskutierten<br />

mit den internationalen Ausstellern. Die<br />

Produktneuheiten hatten dieses Jahr vor<br />

allem mit der Prozessoptimierung und der<br />

Kostensenkung zu tun. Seit 70 Jahren produziert<br />

Bartels Lagereinrichtungen und<br />

Transportlösungen insbesondere für mittelständische<br />

Unternehmen.<br />

Das Schubfachregal von Bartels für Bleche<br />

und Tafeln ist der Nachfolger des bisherigen<br />

Schubfachregals für Bleche. Ersteres ist mit<br />

einem schwenkbaren Vorbau ausgestattet<br />

und weist einen elektrisch angetriebenen<br />

Auszug auf. Je nach Bedarf können einzelne<br />

oder alle Fächer damit versehen werden.<br />

Insbesondere bei Fächern in einer Höhe ab<br />

1,80 m bietet sich der Auszug an, da diese<br />

Das neue Schubfachregal hat einen schwenkbaren Vorbau und einen elektrisch angetriebenen<br />

Auszug (Foto: Bartels).<br />

(120403360/1)<br />

nur schlecht manuell bedient werden können.<br />

Auch bei einer Traglast von mehr als<br />

2.000 kg pro Fach empfiehlt er sich.<br />

Weil alles per Knopfdruck erfolgt, ermöglicht<br />

der Aufzug zudem eine leichte Be -<br />

dienung. Möglich sind Traglasten bis zu<br />

5.000 kg je Fach. Je nach Kundenwunsch<br />

variieren Tiefe, Breite und Anzahl der Etagen<br />

des Regals, wobei zudem ein doppelseitiger<br />

Durchschub für die rückseitige Beladung<br />

eingerichtet werden kann.<br />

Neu an der Weiterentwicklung des bisherigen<br />

Schwerlastregals Flex ist der 100%ige<br />

Teleskopauszug bis 800 kg pro Fach. Bisher<br />

gab es lediglich einen Zweidrittelauszug.<br />

Gut einsetzbar ist das neue Schwerlastregal<br />

zur Lagerung von schweren Werkzeugen,<br />

da es leicht auszieh- und einschiebbar ist.<br />

Als weiterer Vorteil ist die Zentralverriegelung<br />

zu nennen, mit der immer nur ein Fach<br />

ausgezogen werden kann. Eine Auszugssperre<br />

pro Fach verhindert das selbstständige<br />

Ausfahren, wodurch zusätzliche Sicherheit<br />

geboten wird. Regaltiefen sind von<br />

800 mm bis 1.100 mm möglich.<br />

/<br />

Karl H. Bartels GmbH<br />

Gewerbegebiet III<br />

Max-Planck-Straße 6<br />

25358 Horst<br />

Tel. +49 4126 3968-0<br />

www.bartels-logistic.de<br />

(sm 120403360) K<br />

NEUES VERTRIEBS- UND<br />

SERVICEBÜRO IN FRANKREICH<br />

Spangenberg. WIKUS, Europas größter Sägebandhersteller,<br />

baut seine internationale Präsenz<br />

weiter aus: Im Februar 2012 eröffnet WIKUS ein<br />

weiteres Vertriebs- und Servicebüro, diesmal in<br />

Frankreich. Mit WIKUS FRANCE S.A.S. verstärkt<br />

das Unternehmen sein weltweites En gagement<br />

und bietet nun auch in Frankreich technischen<br />

Support bei der Auswahl und beim Einsatz von<br />

WIKUS-Sägebändern, direkt beim Kunden vor Ort.<br />

Qualität und Produktivität sind zentrale<br />

Bestandteile der WIKUS-Unternehmensphilosophie.<br />

Kunden profitieren von der kompetenten<br />

technischen Beratung, Unterstützung bei der<br />

Optimierung des Sägeprozesses, Beratung bei<br />

der Bandauswahl, Schnittversuchen und Analysen<br />

sowie effizienten Softwaretools.<br />

Der französische Standort in Torcy nahe Paris<br />

ist ein weiterer Schritt des europaweiten Ausbaus<br />

von WIKUS.<br />

»Die Eröffnung von WIKUS FRANCE S.A.S.<br />

zeigt unsere kontinuierlich wachsende Weiterentwicklung.<br />

WIKUS verfolgt damit das Ziel,<br />

seine Kunden überall auf der Welt bestmöglich<br />

und persönlich zu unterstützen, um damit die<br />

Kosten pro Schnitt zu reduzieren. Es ist uns sehr<br />

wichtig, im direkten Kontakt mit unseren Kunden<br />

in Frankreich zu stehen. Wir freuen uns auf die<br />

enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit«<br />

erklärte Uwe Liedebrand, Geschäftsleiter Vertrieb<br />

bei WIKUS.<br />

/WIKUS-Sägenfabrik<br />

Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG<br />

Melsunger Straße 30<br />

34286 Spangenberg<br />

Tel. +49 5663 500-0<br />

www.wikus.de<br />

(sm120403506) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 45<br />

STEEL STOCK EXCHANGE GING AN DEN START<br />

Vitoria-Gasteiz/Spanien. <br />

Steel Stock Exchange, ein neues Handelstool für Stahlprodukte aller Quali-<br />

<br />

<br />

bestände<br />

melden oder ein spezielles Produkt finden können. Einen wichtigen<br />

Unterschied zu herkömmlichen B2B-Handelsplattformen gibt es allerdings<br />

und der macht das Projekt interessant: Es geht bei Steel Stock Exchange<br />

nicht da rum, dass ein Stahlhändler dieses Tool zum Kauf oder Verkauf von<br />

<br />

seine eigenen Einkaufs- und Verkaufskanäle. Ziel des Projektes ist vielmehr,<br />

Produkte verkaufen zu können, die man nicht mehr verwenden kann oder<br />

die man aus dem Bestand entfernen möchte, um Platz für anderes Material<br />

zu schaffen. Es geht aber auch darum, dass ein Käufer, der nach Material<br />

sucht, das er bei seinen Hauslieferanten nicht findet, über Steel Stock<br />

Exchange einkaufen und so die Kundenbedürfnisse befriedigen kann.<br />

Das ist die Geschäftsidee von Mikel Garay, der sein Unternehmen im<br />

spanischen Baskenland betreibt. Grundsatz seines Servicekonzeptes ist:<br />

Das Tool steht nicht Endkunden, sondern nur Stahlhändlern mit nachgewiesenen<br />

Lagerbeständen und Herstellern mit frei verfügbaren Lagerbeständen<br />

auf europäischer Ebene zur Verfügung.<br />

/<br />

Steel Stock Exchange<br />

Arantzabal 2, Esc. 1.2C<br />

01008 Vitoria (Alava)<br />

Spanien<br />

Tel. +34 618 627-989<br />

www.steelstockexchange.com<br />

(sm 120403545) K<br />

DAMSTAHL ÜBERNIMMT<br />

EDELSTAHLSERVICE FRANKFURT<br />

Langenfeld. <br />

<br />

Damstahl GmbH eingegliedert. Edelstahlservice ist auf den Handel von<br />

tern<br />

am Standort Frankfurt und weiteren 20 Mitarbeitern in Ungarn (Her-<br />

<br />

im Jahr 2011 ein Umsatz im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich<br />

erwirtschaftet.<br />

lassung<br />

der Damstahl GmbH Deutschland operieren und vollständig in die<br />

sition,<br />

die das bestehende Damstahl-Geschäft perfekt ergänzt. Darüber<br />

rige<br />

Rostfrei-Erfahrung von Damstahl mit Lägern in acht europäischen<br />

Staaten zugreifen zu können, die durch die edelstahlorientierten<br />

<br />

sich Thomas Cramer, Vertriebsleiter der Damstahl GmbH Deutschland, über<br />

den Zuwachs.<br />

Die Damstahl-Gruppe ist ein international aufgestelltes Handelsunternehmen<br />

für nichtrostende und säurebeständige Edelstähle mit Stand orten<br />

-<br />

<br />

Zentraleinkauf arbeitet weltweit mit den besten und zuverlässigsten Liefe-<br />

-<br />

<br />

Rohre, Rohrzubehör, Bleche und Stabstahl.<br />

Damstahl GmbH<br />

Raiffeisenstraße 6 – 8<br />

40764 Langenfeld<br />

Tel. +49 2173 797-0<br />

www.damstahl.com<br />

(sm 120403488) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Modell der Stahlskulptur von Heinrich Glas<br />

für die »Neue Mitte« in Asbach-Bäumenheim.<br />

Die Südstahl GmbH & Co. KG fertigt für die<br />

Stahlskulptur Stahlteile mit Längen von bis<br />

zu 12 m (Foto: Heinrich Glas/Südstahl).<br />

(120102971/1)<br />

Stahlspezialist fertigt Kunstwerk<br />

Südstahl GmbH & Co. KG liefert Kunstobjekt für Marktplatz in Asbach-Bäumenheim<br />

Mertingen. Die Südstahl GmbH & Co. KG, Spezialist für Stahlverarbeitung<br />

-<br />

<br />

Bäumenheim (Landkreis Donau-Ries) übernommen.<br />

WW K Auf hochmodernen Zuschnitt- und<br />

Schweißanlagen werden insgesamt drei<br />

Stahlteile mit Längen von bis zu 12 m für<br />

eine Brunneninstallation nach einem Entwurf<br />

des bayrischen Bildhauers Heinrich<br />

Glas angefertigt. Die Skulptur aus wetterfestem<br />

Cortenstahl soll in der »Neuen Mitte«<br />

auf dem Marktplatz in Asbach-Bäumenheim<br />

aufgestellt werden.<br />

Für Südstahl war es nicht das erste Kunstprojekt.<br />

Bereits 2010 hatte sich Südstahl mit<br />

der Konfektionierung von über 60.000 Verbindungseinzelteilen<br />

am spanischen Großprojekt<br />

»Metropol Parasol« beteiligt. Ausschlaggebend<br />

für die Auftragsvergabe des<br />

Asbach-Bäumenheimer Kunstwerks war<br />

nicht nur die räumliche Nähe der Südstahl<br />

GmbH & Co. KG, sondern das Know-how<br />

bei Zuschnitt- und Schweißarbeiten bei der<br />

Anfertigung großer Stahlteile.<br />

Für das Kunstobjekt fertigen die Mertinger<br />

drei imposante Kompositionselemente mit<br />

Gewichten zwischen 1.000 und 11.500 kg:<br />

eine lange Wasserscheide (Stele), einen Wasserrechen<br />

sowie eine große Rinne mit einer<br />

Länge von 12 m und einer Breite von fast<br />

3 m. Dabei müssen die massigen Objekte<br />

millimetergenau gefertigt und konfektioniert<br />

werden, um sie später gemäß den künstlerischen<br />

und statischen Vorgaben korrekt zu -<br />

sammensetzen zu können. Alle Teile wurden<br />

in mehreren Arbeitsschritten autogen brenngeschnitten<br />

bzw. auf einer hochmodernen<br />

Plasmaschneidanlage gefertigt und zunächst<br />

nur geheftet, um vom Künstler abgenommen<br />

zu werden. Danach folgen die Schweißarbeiten<br />

und die eigent liche Fertigstellung des<br />

Kunstobjekts.<br />

»Bei Stahlteilen dieser Größe ist eine enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Künstler und dem<br />

Planer besonders wichtig, um die Vorstellungen<br />

genauestens umsetzen zu können. Für<br />

Aufträge dieser Dimension verfügen wir<br />

nicht nur über die notwendige Fertigungskompetenz,<br />

sondern auch über die benötig-<br />

«<br />

KONTAKT<br />

SÜDSTAHL GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 2<br />

86690 Mertingen<br />

Tel. +49 9078 802-0<br />

www.suedstahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 47<br />

ten Produktionsflächen«, so Peter Birkner,<br />

Leiter Technik und Vertrieb bei Südstahl.<br />

(120102971/1)<br />

Mit einer der modernsten CNC-gesteuerten Plasmaschneidanlagen liefert die mittelständische<br />

Südstahl GmbH & Co. KG höchste Präzision und Geschwindigkeit bei der Fertigung von<br />

Brennzuschnitten (Foto: Südstahl GmbH & Co.KG)<br />

Künstlerwettbewerb<br />

»Kunst am Marktplatz«<br />

Die fertigen Bauteile sollen mit einem LKW<br />

in Asbach-Bäumenheim angeliefert und in<br />

das bereits angelegte Wasserrondell auf<br />

dem Marktplatz integriert werden. Für die<br />

Schaffung des künstlerischen Akzentes am<br />

Marktplatz hatte die Gemeinde Asbach-<br />

Bäumenheim eigens einen Künstlerwettbewerb<br />

ausgelobt. Dabei setzte sich der Entwurf<br />

von Diplombildhauer Heinrich Glas aus<br />

Nittendorf gegen insgesamt 29 Konkurrenten<br />

durch. Am fertigen Kunstobjekt entspringt<br />

das Wasser am Fuß einer 2,50 m<br />

hohen Stele, wird über die Rinne entlang<br />

des Marktplatzes über die schrägstehende<br />

Wand geführt und mündet in zwei kleine<br />

Wasserfälle. Der Wassereinlauf wird durch<br />

einen flachen Stahl rechen abgeschlossen.<br />

Der Künstler: »Die Idee war es, das Element<br />

Wasser in den Vordergrund zu rücken und<br />

den Übergang von einem naturnahen Bachlauf<br />

zu einer streng geplanten Wasserrinne zu<br />

gestalten. Mit Südstahl übernimmt ein echter<br />

Stahlspezialist die Anfertigung der Skulptur«.<br />

Diplombildhauer Heinrich Glas wurde<br />

1942 in Regensburg geboren und arbeitet<br />

als freischaffender Künstler. Seine Werke<br />

sind unter anderem in der Bayerische Staatsgalerie,<br />

München, und im Duthie Park,<br />

Aberdeen, ausgestellt. (sm 120102971) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


48 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

SCHIENENKATZE MIT<br />

OPTIMIERTEN BAUHÖHEN<br />

Stuttgart. <br />

-<br />

<br />

und Elektrokettenzügen wurden Ein- und Zwei-<br />

schienenkatzen mit optimierten Bauhöhen und<br />

gungstiefe<br />

und das Baukastensystem er möglichen<br />

im gesamten Produktprogramm anwendungs-<br />

<br />

Zu dem Liefer- und Produktionsprogramm<br />

zählen Lauf-, Portal- und Hängekräne, die je<br />

<br />

und Spannweiten von bis zu 50 m aufweisen.<br />

<br />

<br />

Krane eingesetzt.<br />

-<br />

kopfträger,<br />

Fahrwerke, Fahrantriebe, Funksteuerungen<br />

sowie Stromzuführungen zum Bau von<br />

<br />

/<br />

Helmut Kempkes GmbH<br />

KULI-Hebezeuge<br />

Bismarckstraße 59<br />

42853 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 434-0<br />

www.kuli.com<br />

(sm 120403386) K<br />

(120403386/1)<br />

Auf der Messe wurden u. a. Ein- und<br />

Zweischienenkatzen mit optimierten<br />

Bauhöhen und reduzierten Haken vorgestellt<br />

(Foto: Helmut Kempkes GmbH).<br />

NEUGESTALTUNG DER BACH<br />

CUTTING SYSTEMS<br />

Rijssen. <br />

<br />

<br />

geändert, sondern auch einige technische Details<br />

an den Brennschneidmaschinen neu designed.<br />

<br />

an die Voortman-Farben angepasst, um eine<br />

klare Verbindung zwischen Bach und der Muttergesellschaft<br />

zu dokumentieren.<br />

Die Brennscheidanlagen von Bach waren vor der<br />

Übernahme durch die Voortman Steel Group<br />

<br />

ThermoCut und PlasmaCompact. Die neuen<br />

pact<br />

knüpfen an Traditionen an und verkörpern<br />

zugleich den neuen Zeitgeist.<br />

Die blaue Maschinenfarbe wurde durch die<br />

neuen Rot- und Grautöne ersetzt, um die Verbindung<br />

zwischen Bach und Voortman zu unterstreichen,<br />

wobei die Unternehmen unabhängig voneinander<br />

arbeiten. Jedoch bieten beide Unternehmen<br />

Schneidsysteme für die Bearbeitung von<br />

Stahlplatten an und haben daher die Möglichkeit,<br />

sich gegenseitig in verschiedenen Märkten<br />

zu unterstützen.<br />

/<br />

Voortmann<br />

Ozonstraat 1<br />

7463 PK Rijssen<br />

Niederlande<br />

Tel. +31 548 536-373<br />

www.voortman.net<br />

(sm 120403311) K<br />

(120403311/1)<br />

Bach Cutting Systems im neuen Design (Foto: Voortman)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 49<br />

ABSATZ DER EUROPÄISCHEN STAHLHÄNDLER 2011<br />

GESTIEGEN<br />

Brüssel. <br />

<br />

Verkaufsvolumen verteilte sich zu gleichen Teilen auf Flach- und Langstäh-<br />

-<br />

<br />

nicht rostenden Produkten, Qualitäts- und Spezialstählen.<br />

Der Verkauf von Flachstählen in Stahl-Service-Centern stieg im ersten<br />

Halbjahr 2011 deutlich, schwächte sich dann aber zum Jahresende ab und<br />

<br />

ben<br />

des Verbandes gegenwärtig auf dem Marktniveau. K<br />

FRISTVERLÄNGERUNG FÜR<br />

DIN-EN-1090-1-EINFÜHRUNG<br />

Düsseldorf. <br />

hat Ende Januar beschlossen, die Übergangsphase für die Ein führung der<br />

werken<br />

– Teil 1: Konformitätsnachweisverfahren für tragende Bauteile« zu<br />

-<br />

<br />

<br />

ursprünglich geplante Zeitraum war aus Sicht des DVS völlig unzureichend,<br />

um den Herstellern einen sicheren Übergang auf die neuen europäischen<br />

Regeln zu ermöglichen«, so Martin Lehmann, Bereichsleiter Bildung und<br />

<br />

Verfahren e.V. Deshalb hatte sich der Verband gemeinsam mit anderen<br />

Organisationen für eine Verlängerung der Frist eingesetzt, die ursprünglich<br />

am 1. Juli 2012 ablaufen sollte.<br />

Unterstützt durch mehrere Gespräche mit Be teiligung des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Deutschen<br />

<br />

erfolgreich umsetzen. Damit sind die deutschen Bemessungsregelwerke für<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

je nach vertraglichen Festlegungen nach nationalen oder nach europäi-<br />

<br />

termin.<br />

<br />

<br />

<br />

(sm 120403489) K<br />

SAARLÄNDISCHE STAHL INDUSTRIE<br />

FÖRDERT STIFTUNGSPROFESSUR<br />

Völklingen. Die Montan-Stiftung-Saar wird fünf Jahre lang eine neue<br />

Professur für Metallurgie an der Universität des Saarlandes fördern. Die<br />

Stiftung der saarländischen Stahlindustrie unterstützt damit die Material-<br />

<br />

weit<br />

führenden Standorten dieses Fachgebietes zählt. Die Stiftungsprofessur<br />

soll sich vor allem mit den komplexen Prozessen beschäftigen, die beim<br />

<br />

telt<br />

werden.<br />

(sm120403541) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


50 K Special: Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

Qualität nachweisen,<br />

Produktionsparameter vorgeben<br />

von Reinhold Mannel<br />

Steigende Produktionsgeschwindigkeiten bei gleichbleibend hoher Qualität<br />

sind die Schlüssel für eine wirtschaftliche Fertigung. Unter anderem<br />

unterstützen hier Lösungen auf der Basis automatischer Inspektionssysteme<br />

bei der Optimierung der Prozessabläufe, indem sie eine vernetzte<br />

Überwachung und Dokumentation der einzelnen Prozessschritte realisieren.<br />

Das allein ist jedoch nicht ausreichend. Denn gewonnene Messdaten<br />

müssen auch richtig interpretiert werden.<br />

WW K Beispielsweise lässt die optische 3-D-<br />

Oberflächeninspektion eine sichere Qualitätsbeurteilung<br />

und Fehlerklassifikation und<br />

damit die fast vollständige Vermeidung von<br />

Fehlalarmen zu. Ergänzend dazu ist jedoch<br />

auch die Bereitstellung von automatisch er -<br />

zeugten, produktionsrelevanten und gezielten<br />

Entscheidungsvorschlägen auf Basis ge -<br />

sicherter Informationen notwendig. Um alle<br />

in der Produktion anfallenden Daten sowie<br />

die Methoden des Ertragsmanagements zur<br />

rechnergestützten Steuerung beispielsweise<br />

der Produktpreise und Kapazitäten effektiv<br />

nutzen zu können, ist die intelligente Bündelung,<br />

Aufbereitung und Bewertung aller<br />

zur Verfügung stehenden Informationen<br />

inklusive der Sensordaten nötig.<br />

Ein weiteres Einsatzgebiet für intelligente<br />

Mess- und Inspektionstechnik sind Metallbänder.<br />

Sie werden vor der Weiterverarbeitung<br />

auf die Einhaltung der Qualitätskriterien<br />

untersucht, zum Beispiel ihr Dickenprofil.<br />

Für dessen Messung gibt es zahlreiche<br />

An sätze, wobei gegebenenfalls zu -<br />

dem Stellgrößen für eine Regelung erzeugt<br />

werden.<br />

Oberflächeninspektion:<br />

Kritische Fehler überall erkannt<br />

Oberflächeninspektionssysteme der Isra<br />

Parsytec GmbH, Aachen, eignen sich für das<br />

eindeutige Erkennen kritischer Fehler in<br />

allen Prozessstufen bis hin zum fertigen Coil<br />

und darüber hinaus bis zur Verarbeitung<br />

zum Beispiel als Karosserieteil. Ergänzt wird<br />

die Inspektion mit Lösungen und Toolsets,<br />

mit denen sich die gesamte Produktion optimieren<br />

und besser planen lässt. Unternehmen<br />

können auf diese Weise die Qualität<br />

ihrer Produkte verbessern sowie die Produktionseffizienz<br />

erhöhen. Im Rahmen der Innovationsroadmap<br />

des Herstellers werden<br />

hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />

mit individuellen, anwendungsspezifischen<br />

Lösungen verbunden.<br />

Ein Beispiel ist das System Surface Master<br />

(Bild 1) zur sicheren und präzisen Inspektion<br />

von Metalloberflächen, das selbst auf ge -<br />

musterten Oberflächen, wie Blechen mit 2-Doder<br />

3-D-Mustern, alle prozessrelevanten<br />

Fehler automatisch sicher erkennen kann.<br />

Bisher war es nicht möglich, mit automatisierten<br />

Verfahren fehlerhafte Bereiche auf<br />

gemusterten Oberflächen, wie etwa Tränenoder<br />

Riffelblechen, aufzufinden. Denn we -<br />

gen der durch die Muster bedingten Vielfalt<br />

an Informationen sind übliche Inspektionssysteme<br />

überlastet. Effiziente Softwarealgorithmen<br />

machen jedoch nun die naturgetreuere<br />

Modellierung der physikalischen<br />

Realität möglich und unterstützen aufwendigere<br />

Verfahren der Bildauswertung. Mit<br />

entsprechender Software ausgestattete In -<br />

spektionssysteme des Herstellers segmentieren<br />

erfasste Bildbereiche der Oberfläche und<br />

überprüfen die Grundflächen zwischen den<br />

Musterelementen sowie die Musterelemente<br />

einzeln. Neben der Detektion der Fehler<br />

zwischen und um die strukturierten Flächen<br />

werden auch alle Konturfehler der Muster<br />

selbst erkannt. Ebenso lässt sich die Position<br />

der Musterelemente prüfen.<br />

Das Oberflächeninspektionssystem Surface<br />

Master eröffnet weitere Möglichkeiten<br />

für das Monitoring der Oberflächengüte, die<br />

Verbesserung der produzierten Qualität, die<br />

Prozessoptimierung und die Steigerung des<br />

Durchsatzes. Es lässt sich an jeder Stelle des<br />

Produktionsablaufs in alle Prozessumgebun-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Messen, Prüfen, Inspizieren K 51<br />

(120403562/2)<br />

Bild 2. Mithilfe eines Walzeninspektionssystems sind Rattermarken<br />

frühzeitig erkennbar (Foto: LDV-Systeme).<br />

(120403562/1)<br />

Bild 1. Mit dem schnellen System Surface Master zur sicheren<br />

und präzisen Inspektion von Metalloberflächen lassen sich auch<br />

auf gemusterten Oberflächen prozessrelevante Fehler automatisch<br />

sicher erkennen (Foto: Isra Parsytec).<br />

gen integrieren und stellt schnell Inspektionsergebnisse<br />

bereit.<br />

Basis für das Erreichen der hohen Erkennungs-<br />

und Klassifikationsraten ist die angewandte<br />

Klassifikationstechnik: Mehrstufige,<br />

hierarchisch angeordnete Klassifikatoren<br />

unterstützen die zuverlässige Zuordnung<br />

und Klassifizierung aller Oberflächenfehler.<br />

Vorteile sind die schnelle Feinabstimmung,<br />

das Klassifikatortuning sowie die einfache<br />

Bedienung. Die Ergebnisse der Fehleridentifikation<br />

werden zur Alarmierung, zur Markierung<br />

und zur Einleitung von Korrekturmaßnahmen<br />

noch während des laufenden<br />

Produktionsprozesses genutzt.<br />

Eine schnelle Kameratechnik sowie die für<br />

bestimmte Anwendungen gegebene Möglichkeit<br />

der Kombination von Matrix- und<br />

Zeilenkamerasignalen bewirken hohe Auflösungen,<br />

eine exakte Oberflächenerfassung<br />

und klare Fehlerbilder. Unterstützt wird<br />

dies durch lichtstarke und fokussierende<br />

LED-Beleuchtungstechnik zur besseren Kontrastierung<br />

von Oberflächen bei gleichzeitig<br />

langer Lebensdauer und Wartungsfreundlichkeit.<br />

Abrundend wirkt eine leistungsfähige<br />

Bildverarbeitung: Defekte werden<br />

selbst dann genau gefunden, wenn die<br />

Oberflächen texturiert sind.<br />

Für einwandfreie Qualitätsdiagnosen sind<br />

die Sensorik und Messkomponenten präzise<br />

kalibriert. Zusätzlich gehören Funktionen<br />

wie integrierbare Breitenmessung (auch stereoskopisch),<br />

Qualitätsdatenarchivierung<br />

sowie Software zur Textur-, Fehlerursachenund<br />

Prozessanalyse zum Systemumfang.<br />

Aufbauend auf den Ergebnissen der In -<br />

spektionssysteme kann ein Qualitätsmanagementsystem<br />

(QMS) das Echtzeitqualitätsmonitoring<br />

und die Alarmierung an<br />

einzelnen Produktionslinien, an mehreren<br />

auf einanderfolgenden Linien sowie unternehmensweit<br />

übernehmen. Hersteller können,<br />

basierend auf den vom QMS gelieferten<br />

Informationen, unmittelbar in das Prozess<br />

geschehen eingreifen, wenn Qualitätsparameter<br />

ihre Toleranzgrenzen überschreiten.<br />

Dabei werden nicht nur die Oberflächeninspektionsdaten<br />

berücksichtigt, sondern<br />

alle zur Verfügung stehenden Messdaten.<br />

Das QMS stellt darüber hinaus wissensbasierte<br />

Entscheidungsunterstützung<br />

für die Produktionsplanung und -optimierung<br />

bereit.<br />

Walzen visuell kontrolliert<br />

Die Walzeninspektion iLux (Bild 2) der LDV-<br />

Systeme GmbH, Lünen, dient dazu, Fehlerquellen<br />

bei der Blechbearbeitung vorzeitig<br />

auszuschließen und damit Folgekosten<br />

durch Walzenfehler auf dem Band zu vermeiden.<br />

Arbeitswalzen müssen eine gewisse Oberflächenstruktur<br />

haben, die von den Walzen<br />

auf die Blechoberfläche übertragen wird.<br />

Diese Oberflächenrauigkeit ist notwendig,<br />

damit bei den nachfolgenden Bearbeitungsschritten<br />

eine fehlerfreie Verarbeitung möglich<br />

ist. Diese mikroskopisch feine Oberflächenstruktur<br />

wird nach dem Aufbringen<br />

als fertig angenommen. Erst beim nachfolgenden<br />

Walzeinsatz werden mögliche Fehler<br />

wie Rattermarken von der Walze auf das<br />

Band übertragen. Diese Fehler werden aber<br />

erst nach Sichtung und Überprüfung des<br />

Bandmaterials im Labor erkannt.<br />

Mit der Walzeninspektion bleibt dieser<br />

kostenintensive Schritt erspart, denn mit-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


52 K Special: Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

hilfe der Walzeninspektion sind Rattermarken<br />

frühzeitig erkennbar. Direkt nach dem<br />

Schleifprozess wird dazu die Walze mithilfe<br />

des Inspektionssystems betrachtet. Sollten<br />

noch Fehler sichtbar sein, kann der Schleifprozess<br />

fortgesetzt werden. Durch Kenntnis<br />

der Oberflächenstruktur kann ein nachträglicher<br />

erneuter Einspannvorgang mit damit<br />

verbundenem Walzenverschleiß vermieden<br />

werden. Dadurch werden Kosten eingespart<br />

und der Lebenszyklus der Walze verlängert.<br />

Die Ausführung der Walzeninspektion<br />

hängt von der Größe der verwendeten Ar -<br />

beitswalzen ab. Der typische Kontrollplatz<br />

ist für Walzendurchmesser von 40 bis<br />

100 mm ausgelegt. Dabei erfolgt die Feineinstellung<br />

für jeden Durchmesser über eine<br />

Höhenverstellung des Lasermoduls. Dieses<br />

beleuchtet jeweils 100 mm Walzenbreite<br />

und kann über eine Verschiebevorrichtung<br />

über die Walzenbreite verfahren werden. Ein<br />

Arbeitstisch ist typisch für 700 mm lange<br />

Walzen ausgeführt. Die Einspannung der<br />

Walze erfolgt in Reitstöcken, die ebenfalls<br />

verstellbar ausgeführt sind, um verschiedene<br />

Walzentypen auf diesem Kontrollplatz<br />

überprüfen zu können.<br />

(120403562/3)<br />

Laseroptische Metallbandmessung:<br />

Verschiedene Methoden<br />

Zur Messung des Dickenprofils von Metallbändern<br />

gibt es von der Micro-Epsilon<br />

GmbH & Co. KG, Ortenburg, verschiedene<br />

Lösungen auf der Basis laseroptischer Sensoren.<br />

So erfasst ein einfaches C-Bügel-<br />

Messgerät die Banddicke an einer wählbaren<br />

Spur in Produktionsrichtung durch eine<br />

zweiseitige Dickenmessung mit Lasersensoren.<br />

Ein weiteres Modell arbeitet mit einem<br />

geschlossenen O-Rahmen. Dabei wird auf<br />

jeder Seite des Metallbandes je ein Sensor,<br />

der an identischer Position zu einem auf der<br />

anderen Seite des Bandes befindlichen Sensor<br />

liegt, kontinuierlich im rechten Winkel<br />

zur Produktionsrichtung bewegt. Damit<br />

wird das Dickenprofil über die gesamte Produktbreite<br />

erfasst.<br />

Auch bei einer Highendlösung ScanControl<br />

(Bild 3) traversiert die Sensorik entlang<br />

des Messspalts über die gesamte Bandbreite.<br />

Im Gegensatz zu den bisherigen An -<br />

sätzen werden hier jedoch zwei Laser-Linien-<br />

Scanner verwendet, die ein deutliches Plus<br />

bei Genauigkeit und Grundabstand zum<br />

Metallband erreichen sollen. Das O-Rahmen-Modell<br />

beinhaltet speziell<br />

adaptierte Laser-Linien-<br />

Scanner. Sie bewirken bei<br />

größerem Abstand zum<br />

Messobjekt und damit<br />

einem größeren Messspalt<br />

mehr Präzision bei der<br />

Bild 3. Diese Anlage zur<br />

Messung der Metallbandgeometrie<br />

basiert auf<br />

Laserscannern, die<br />

insbesondere bei Metallen<br />

präzise Daten liefern.<br />

Beispielsweise lassen sich<br />

bei einer Längsteilschere<br />

die Geometrien der<br />

einzelnen Bänder prüfen<br />

(Foto: Micro-Epsilon).<br />

Dickenerfassung als Punktsensoren. Mit<br />

einem Messspalt von 200 mm toleriert das<br />

System große Schwankungen in der Bandführung<br />

und ist robust.<br />

Details wie eine nach unten offene Konstruktion<br />

unterstützen eine langfristige An -<br />

wendung des Messsystems. Zunder und<br />

Verschmutzungen können durch die Anlage<br />

fallen und behindern damit die Sensorik<br />

nicht. Die 200 mm Messspalt schützen die<br />

Sensorik vor möglichen Kollisionen. Denn<br />

Vibrationen der Metallbahn oder gebogene<br />

Bandenden sind eine Gefahr für die installierte<br />

Sensorik. Daher sichert ein zusätzlicher<br />

mechanischer Schutz das Messsystem ab.<br />

Der Einsatz von Profil- gegenüber Punktsensoren<br />

erhöht die Informationsdichte und<br />

lässt somit eine effektivere und legierungsunabhängige<br />

Messung auf unterschiedliche<br />

Bandmaterialien zu. Auch die<br />

Messgenauigkeit wurde durch die Laserlinien<br />

gegenüber dem Punktlaser verbessert.<br />

So werden mit der Anlage 0,01 mm Genauigkeit<br />

bei einer maximalen Bandbreite von<br />

4 m erreicht. Lichtschranken unterstützen<br />

die Profilsensoren. Sie übernehmen die Aufgabe<br />

der Breitenmessung und gegebenenfalls<br />

Kantendetektion einzelner Streifen<br />

nach dem Spalten. Alle Messdaten können<br />

zur Dokumentation des Metallbandes verwendet<br />

werden. Die Messdaten »Dicke«<br />

und »Profil« werden online einer genauen<br />

Position auf dem Band zugeordnet. Verwendet<br />

wird die Anlage in Service-Centern bei<br />

flächigen Metallbändern sowie nach dem<br />

Spalten der Coils in einzelne Metallstreifen.<br />

Insgesamt ist mit dem Messsystem eine<br />

detaillierte Kenntnis der realen Bandtoleranzen<br />

bis hin zur Dokumentation jedes einzelnen<br />

Streifens erreichbar. Bei der Messung<br />

wird das reflektierte Licht der Linie von einer<br />

hochempfindlichen CMOS-Matrix aufgenommen,<br />

die ein präzises Abbild des Oberflächenprofils<br />

erzeugt. Jede Veränderung<br />

des Profils verändert die abgebildete Linie<br />

und formt damit ein geändertes Abbild auf<br />

der Matrix.<br />

Da das Messobjekt oder der Scanner in<br />

der Regel bewegt wird, entsteht durch aneinanderlegen<br />

der einzelnen Linienprofile ein<br />

3-D-Abbild des Objekts. Dabei wird auch<br />

von einer sogenannten Punktewolke ge -<br />

sprochen, weil sich das Bild aus vielen tausend<br />

einzelnen Messpunkten zusammensetzt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Messen, Prüfen, Inspizieren K 53<br />

Bild 4. Dieses System stabilisiert berührungslos schnell durchlaufende Metallbänder mithilfe<br />

von paarweise gegenüberliegenden Elektromagneten (Foto: EMG Automation).<br />

Mehr Durchsatz durch<br />

Bandstabilisierung<br />

Die elektromagnetische Bandstabilisierung<br />

eMASS (Bild 4) der EMG Automation GmbH,<br />

Wenden, für feuerverzinkte Bleche verbindet<br />

Ressourceneinsparung mit Qualitätsverbesserung<br />

und erhöhtem Durchsatz. Das System<br />

stabilisiert berührungslos schnell durchlaufende<br />

Metallbänder mithilfe von paarweise<br />

gegenüberliegenden Elektromagneten. Je -<br />

weils zugeordnete Sensoren überwachen<br />

kontinuierlich die Bandposition.<br />

Verlässt das Band seine Sollposition, werden<br />

die Magneten an der entsprechenden<br />

Position an- bzw. abgeschaltet und so das<br />

Band auf die optimale Position zurückgezogen.<br />

Bandschwingungen können so in<br />

der Regel um mindestens 50 % verringert<br />

werden, Crossbow und Twisten werden auf<br />

höchstens ± 2 mm reduziert. Haupteinsatzgebiet<br />

der Bandstabilisierung sind Feuerverzinkungslinien.<br />

Die Installation erfolgt<br />

standardmäßig direkt oberhalb der Abblasdüsen<br />

oder in der Luftkühlstrecke im Kühlturm.<br />

In Feuerverzinkungsanlagen sollen Stahlbänder<br />

mit gleichmäßiger Schichtdicke bei<br />

geringem Zinkverbrauch beschichtet werden.<br />

In der Praxis verursachen Bandschwingungen<br />

und Bandverformungen inhomo-<br />

(120403562/4)<br />

gene Oberflächen und es muss überverzinkt<br />

werden, damit die geforderte Mindestschichtdicke<br />

auf jeden Fall erreicht<br />

wird.<br />

Die Bandstabilisierung reduziert daher<br />

Bandschwingungen und Bandverformungen,<br />

was zunächst zu einer gleichmäßi geren<br />

Zinkoberfläche führt. Eine durchschnittliche<br />

Reduzierung der Standardabweichung um<br />

3 g/m 2 wird in zahlreichen Anwendungen<br />

erreicht. Je nach Anlagengegebenheit können<br />

die Abblasdüsen näher an das Band<br />

herangefahren und der Abblasdruck vermindert<br />

werden. Dies bewirkt weniger Zinkverbrauch<br />

und Düsenverunreinigungen treten<br />

seltener auf. Zudem kommt es zu weniger<br />

Lärm und es wird weniger Abblasmedium<br />

verbraucht, wichtig besonders bei Stickstoff.<br />

Neben direkten Einsparpotenzialen trägt die<br />

Bandstabilisierung auch zu einer höheren<br />

Anlagenverfügbarkeit und mehr Bedienersicherheit<br />

bei.<br />

Das modulare System basiert auf einem<br />

Standardhohlprofil; es müssen nur noch<br />

Ausbrüche, Bohrungen und einzelne Flächen<br />

nachbearbeitet werden. Es ist schneller montierbar<br />

und nimmt weniger Platz unter dem<br />

Träger in Anspruch, sodass die Zugänglichkeit<br />

zur Anlage bei montiertem System verbessert<br />

ist. Wesentliche Komponenten sind<br />

nun temperaturunempfindlicher ge staltet<br />

oder geschützter eingebaut und die Kühlluftverrohrung<br />

wurde optimiert. Durch diese<br />

Maßnahmen wurden Installation und Wartung<br />

vereinfacht und die Anschlussleistung<br />

des Kühlgebläses konnte um 70 % reduziert<br />

werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


54 K Special: Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

Exakte Rohrvermessung<br />

mit Lasermesssystemen<br />

Eine bessere Qualität, weniger Ausschuss<br />

und mehr Durchsatz bei der Herstellung von<br />

Rohren sind mit Lasermesssystemen RDMS<br />

(Bild 5) der LAP GmbH Laser Applikationen,<br />

Lüneburg, erzielbar. Die in die Fertigungslinie<br />

integrierte automatisierte Messung<br />

aller produzierten Rohre mit berührungslosen<br />

Messsystemen erzielt, verglichen mit<br />

manueller Messung an Stichproben der Produktion,<br />

eine deutlich höhere Maßhaltigkeit<br />

und ist gleichzeitig deutlich schneller bei<br />

geringerem Aufwand. Die robusten Lasersysteme<br />

messen online Außendurchmesser<br />

sowie Ovalität und erkennen Fehler sofort.<br />

Je maßhaltiger die Rohre den Fertigungsprozess<br />

verlassen, desto weniger muss aufwendig<br />

nachgearbeitet werden, desto weniger<br />

Ausschuss entsteht und die Fertigung wird<br />

dementsprechend günstiger.<br />

Mit den Messsystemen wird eine<br />

100%-Kontrolle und eine hohe Maßgenauigkeit<br />

erzielt, da sie Daten von den verschiedenen<br />

Rohrformungsstufen und am fertigen<br />

Rohr sammeln und auswerten. Rohrlinien<br />

mit Lasermesssystemen zur Dimensionsmessung<br />

an Vor- und Endprodukten halten<br />

engere Toleranzen ein, als einschlägige Normen<br />

und Standards fordern. Die Lasersysteme<br />

messen trotz hohen Staub- und Zunderanfalls<br />

prä zise bei schnellen Taktzeiten, auch<br />

mehrere unterschiedliche Messgrößen<br />

gleichzeitig.<br />

Mithilfe der robusten Messsysteme mit<br />

drei um 120° versetzten Messachsen und<br />

spezieller 3-Punkt-Auswertung ist es möglich,<br />

bei Toleranzabweichungen schnell in<br />

den Prozess einzugreifen. Das Lichtschnitt-<br />

Profilmesssystem für den Einsatz an verschiedenen<br />

Formgebungsaggregaten kann<br />

das Außenquerschnittprofil an jeder Stelle<br />

entlang des Rohres anzeigen. Es erfasst<br />

jedes einzelne Rohrprofil kontinuierlich über<br />

die gesamte Länge mit einer Umfangsauflösung<br />

von bis zu 1° und einer Profilmessrate<br />

bis 100 Hz. Neben der Vermessung von<br />

runden Rohrprofilen im Dimensionsbereich<br />

von 50 mm bis 750 mm eignet sich das<br />

Messverfahren auch für Rechteckrohre,<br />

MSH-Profilrohre und Sonderprofilrohre.<br />

Optional gibt es Präzisionsmesssysteme<br />

für geschweißte Rohre auch bis 2.000 mm<br />

Durchmesser. Abweichungen zu den Stufenzielen<br />

werden sofort transparent und<br />

lückenlos dokumentiert.<br />

Daten per Funk störsicher<br />

übertragen<br />

Das Funksystem Pollux der Delta Systems<br />

GmbH, Aachen, kann zusammen mit Sensoren<br />

für fast jede messbare Größe bei freier<br />

Sicht Daten bis 300 m weit übertragen.<br />

Mit abgesetzten Funktransceivern und mithilfe<br />

eines Glasfasersystems ist eine Übertragung<br />

sogar in bis zu 2 km Entfernung möglich,<br />

unbeeinflusst von elektrischen Störquellen.<br />

Daneben lässt sich die Reichweite<br />

auch über zusätzliche Funkrepeater erweitern.<br />

Ein integrierter Logspeicher ermöglicht<br />

das Aufzeichnen von gemessenen Daten<br />

auch über Jahre hinweg.<br />

Der Speicher wird mit einem PC ausgelesen<br />

und kann zum Beispiel für eine automatische<br />

Protokollerstellung verwendet oder in<br />

andere Datenverarbeitungsprogramme wie<br />

Excel exportiert werden. Eine integrierte<br />

individuelle Steuerung oder Regelung ist<br />

ebenfalls möglich. Die dafür erforderlichen<br />

Ein- und Ausgänge sind vorbereitet. Gleiches<br />

gilt für den Anschluss an weitere Bussysteme.<br />

Alle Einheiten beherrschen die am<br />

häufigsten benötigten Funktionen, für Er -<br />

weiterungen gibt es Steckplätze und An -<br />

schlüsse.<br />

Für den Einbau in Maschinensteuerungen<br />

steht ein Hutschienenmodul (Bild 6) mit<br />

übersichtlichem beleuchtetem Grafikdisplay<br />

bereit. Es ist über Navigationstaster einfach<br />

bedienbar und unterstützt das Konfigurieren<br />

von System und Sensoren sowie von<br />

Funksensornetzwerken. Möglich ist zu dem<br />

(120403562/6)<br />

Bild 6. Mit diesem Hutschienenmodul lassen sich innerhalb des<br />

Funknetzwerkes Sensoren konfigurieren und auslesen sowie<br />

Statusmeldungen empfangen und auswerten (Foto: Delta).<br />

(120403562/5)<br />

Bild 5. Die robusten Lasermesssysteme RDMS messen den<br />

Außendurchmesser von Rohren bis 500 mm Durchmesser<br />

während des Fertigungsprozesses. Durch die Messung in<br />

mehreren Achsen wird neben dem Außendurchmesser auch<br />

die Ovalität erfasst (Foto: LAP).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Messen, Prüfen, Inspizieren K 55<br />

eine interne und externe Signalisierung. Die<br />

digitale Ausgabe von Statusmeldungen<br />

(Schwell- und Grenzwerte) oder der Einbau<br />

als Kabelersatz (analog oder digital) sind<br />

wichtige Anwendungen.<br />

Komplexe Verknüpfungen von mehreren<br />

Informationen und eine tief greifende Analyse<br />

der Sensordaten sind innerhalb der Einheit<br />

möglich. Das Hutschienenmodul ist von<br />

einzelnen Sensoren bis zu Sensornetzwerken<br />

mit einigen hundert Sensoren skalierbar. Die<br />

Sensoren melden sich bei der Hutschieneneinheit<br />

mit ihren Fähigkeiten an und werden<br />

automatisch entsprechend ihrer Fähigkeiten<br />

behandelt. Komplexe Schaltbedingungen<br />

können durch die integrierten Datenanalysemöglichkeiten<br />

fein eingestellt werden.<br />

Diese umfassen neben festen Grenzwerten,<br />

hysterese und zeitliche Veränderungen der<br />

Messwerte, externe Eingangszustände,<br />

sowie die Verknüpfung von mehreren Bedingungen<br />

und Sensoren mitein ander.<br />

Pyrometer misst niedrige<br />

Temperaturen<br />

Für die exakte berührungslose Temperaturmessungen<br />

hat die Dias Infrared GmbH,<br />

Dresden, die schnellen digitalen Pyrometer<br />

der Serie 10 (Bild 7) entwickelt. Darunter<br />

kann das Modell Pyrospot DP 10N wegen<br />

seines kurzwelligen Messbereichs im nahen<br />

Infrarot von 2,0 bis 2,8 μm sowie wegen des<br />

Wechsellichtprinzips Temperaturen bereits<br />

ab 50 °C und bis 1.200 °C erfassen. Die<br />

Messung mit kurzen Wellenlängen verringert<br />

dabei wirkungsvoll emissionsgradbedingte<br />

Fehler, während das verwendete<br />

Wechsellichtprinzip eine hohe Reproduzierbarkeit<br />

der Messungen ermöglicht. Um das<br />

Pyrometer exakt auf das Messobjekt ausrichten<br />

zu können, sind die Messgeräte wahlweise<br />

mit LED- bzw. Laserpilotlicht oder<br />

Durchblickvisier ausgestattet.<br />

Durch das temperaturlineare Standardausgangssignal<br />

von 0/4...20 mA kann das<br />

Pyrometer schnell und einfach auch in be -<br />

stehende Mess- und Regelsysteme integriert<br />

werden. Die Geräte sind mit einer<br />

galvanisch getrennten RS485-Schnitt stelle<br />

ausgestattet, die die Datenübertragung<br />

auch über Feldbusse ermöglicht. Der<br />

Emissionsgrad kann direkt am Gerät über<br />

Tasten und Display eingestellt werden.<br />

Alle Parameter können mit der Parametrier-<br />

und Auswertesoftware Pyrosoft Spot<br />

an die Anwendungen angepasst werden.<br />

Neben den Pyrometern der Serie 10<br />

gibt es vom Hersteller zur berührungslosen<br />

Temperaturmessung auch Wärmebildkameras<br />

zur Messung von Temperaturverteilungen,<br />

Linienkameras, Schwarze<br />

Strahler und Infrarotsensoren. Die Software<br />

für die Darstellung und Bearbeitung<br />

der Messdaten ist ebenfalls im Programm,<br />

das auch anwendungsspezifische Systemlösungen<br />

umfasst.<br />

Stahlbänder: Qualitätseigenschaften<br />

messen und dokumentieren<br />

Stahl-Service-Center stehen vor dem Problem,<br />

dass nicht immer alle technischen<br />

Daten vom Vorlieferanten spezifiziert<br />

sind. Dem gegenüber stehen Kunden, die<br />

gleichbleibende, gesicherte und dokumentierte<br />

Qualität verlangen. Entsprechende<br />

Messtechnik hat die Friedrich<br />

Vollmer Feinmeßgerätebau GmbH, Ha -<br />

gen, im Programm.<br />

Da auch die Banddicke über die Coillänge<br />

variiert, muss ein komplettes Coil im<br />

Bild 7. Mit diesem<br />

Pyrometer lassen<br />

sich wegen seines<br />

kurzwelligen<br />

Messbereichs im<br />

nahen Infrarot von<br />

2,0 bis 2,8 μm sowie<br />

wegen des<br />

Wechsellichtprinzips<br />

Temperaturen<br />

bereits ab 50 °C<br />

erfassen<br />

(Foto: Dias).<br />

(120403562/7)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


56 K Special: Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

Bild 8. Mit der Offline-Profilmessstation der Reihe VBP lässt sich das Querprofil einfach und<br />

sicher bestimmen (Foto: Vollmer).<br />

Durchlauf vermessen werden. Schwankungen<br />

der Bandposition und -lage, die dabei<br />

auftreten, müssen vom Messgerät kompensiert<br />

werden und dürfen die Genauigkeit<br />

von wenigen μm nicht beeinträchtigen.<br />

Kontaktmess geräte erfüllen diese Anforderungen<br />

und passen sich bezüglich Automationsgrad<br />

und Messwertausgabe den jeweiligen<br />

Notwendigkeiten an.<br />

Um das Querprofil eines Bandes ermitteln<br />

zu können, also die unterschiedlichen Dicken<br />

quer zur Laufrichtung, gibt es die Isotopenund<br />

Röntgenmessgeräte. Damit lässt sich<br />

das Querprofil während des Schneidens beispielsweise<br />

in der Längsteillinie im Durchlauf<br />

bestimmen. Ist das Querprofil des Bandes<br />

jedoch bereits bekannt, bevor sich das Coil<br />

in der Längsteillinie befindet, kann durch<br />

entsprechende Zuordnung von Ausgangsmaterialcoils<br />

zu Kundenaufträgen das vorhandene<br />

Vormaterial effektiv eingesetzt<br />

werden. Möglich ist dies mittels einer Offline-Querprofilmessstation<br />

der Reihe VBP<br />

(Bild 8), die Bandproben misst und das Querprofil<br />

ausgibt. Vorteil ist, dass nicht in jeder<br />

Schneidelinie ein Röntgen- oder Isotopenmessgerät<br />

installiert werden muss.<br />

Für die Planheitsmessung gibt es ein einfaches<br />

berührungsloses Messsystem VIP 08,<br />

das in Längs- oder Querteilanlagen eingesetzt<br />

werden kann. Der einfache Aufbau<br />

lediglich oberhalb des Bandes und das nur<br />

kleine erforderliche Sichtfenster auf das<br />

Band von 200 mm vereinfachen den Einbau<br />

in bestehende Anlagen.<br />

Mit Systemen zur Visualisierung, Dokumentation<br />

und statistischen Auswertung<br />

lassen sich in bis zu 16 Messspuren in Echtzeit<br />

unterschiedliche Kenndaten eines Bandes<br />

über die gesamte Bandlänge protokollieren<br />

und schon im Lauf Trends erkennen.<br />

In der Nachbetrachtung der Messdaten un -<br />

terstützt eine Fehlerliste das schnelle Auffinden<br />

von kritischen Stellen. Übersichtliche<br />

Messprotokolle dienen der Coildokumentation<br />

und können von jedem Büroarbeitsplatz<br />

aus eingesehen werden.<br />

Bild 9. Die Ergebnisse der Coilmessung werden am Steuerstand grafisch dargestellt<br />

(Foto: Solving).<br />

(120403562/8)<br />

Coilwickelzustand<br />

dreidimensional erfasst<br />

Mit dem optischen 3-D-Messsystem CoilControl<br />

der Solving3D GmbH, Garbsen, lässt sich<br />

der Wickelzustand von aufgewickeltem Stahlblech<br />

auf dem Coil per Stereomesstechnik<br />

präzise erfassen. Die 3-D-Messungen erfolgen<br />

berührungslos ohne zeitlichen Eingriff in<br />

die Fertigung und erlauben Rückschlüsse auf<br />

den Anlagenzustand und das Materialverhalten<br />

der unterschiedlichen Stahlqualitäten<br />

beim Aufwickelvorgang. Die Messwerte können<br />

die Grundlage für objektive Sperrkriterien<br />

bilden und Informationen zum Anlagenzustand<br />

für Prozessoptimie rungen liefern, um<br />

Qualitätsverbesserungen und Produktivitätssteigerungen<br />

erzielen zu können.<br />

Das vollautomatisch arbeitende 3-D-Messsystem<br />

erfasst dazu den Wickelversatz an der<br />

Stirnseite des Coils und klassifiziert ihn. Stahlcoils<br />

mit bis zu 2.000 mm Durchmesser werden<br />

dabei mit einer Genauigkeit von 0,5 mm<br />

vermessen. Das System besteht aus einem frei<br />

konfigurierbaren Sensorkopf mit abgesetztem<br />

Auswerterechner. Der oder die Sensorköpfe<br />

mit Kameras und Laserbeleuchtungssystem<br />

können in unmittelbarer Nähe des<br />

Coils platziert werden. Bewegliche mechanische<br />

Komponenten sind nicht notwendig und<br />

die Kameras können in wassergekühlten<br />

Gehäusen vor der Strahlungswärme der eventuell<br />

heißen Coils geschützt werden.<br />

Für die Messung des Wickelversatzes wird<br />

das Coil mit einer Laserlinie beleuchtet. Die so<br />

markierten Profilpunkte werden von einem<br />

hochauflösenden Stereokamerasystem aufge-<br />

(120403562/9)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Special: Messen, Prüfen, Inspizieren K 57<br />

nommen. Der Sensorkopf nimmt das gesamte<br />

Profil mit einer Aufnahme auf. Jedes Profil<br />

besteht aus bis zu 1.000 Messpunkten mit<br />

einer Tiefenauflösung in Relation zur Länge<br />

des Profils von etwa 1:5.000. Eine 1.000 mm<br />

lange Profillinie besteht aus 1.000 Punkten.<br />

Der Tiefenmessbereich, beispielsweise zur<br />

Erkennung von verlaufenen Bandenden oder<br />

-anfängen, beträgt dabei bis zu 1.000 mm.<br />

Ohne dass der Sensorkopf bewegt werden<br />

muss, können so Coils mit Breiten von 0 bis<br />

2.000 mm vermessen werden.<br />

Die Signalübertragung vom Sensorkopf<br />

zum Auswerterechner erfolgt mit glasfaseroptischen<br />

Kabeln, mit denen sich lange<br />

Strecken ohne Einbußen bei der Signalqualität<br />

realisieren lassen. Auswerterechner,<br />

Bedien- und Anzeigeterminal sind geschützt<br />

und sicher im Steuerstand montiert. Eine<br />

übersichtliche grafische Darstellung (Bild 9)<br />

und die integrierte Klassifikation des Wickelzustandes<br />

stellt die Ergebnisse für den Anlagenführer<br />

sofort zur Verfügung. Das fehlerhafte<br />

Produkt kann aussortiert werden und<br />

bei Wiederholungen können frühzeitig<br />

Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.<br />

Zusätzlich verarbeitet COILcontrol Datagramme<br />

mit weiteren Daten zum Produkt,<br />

zum Beispiel der individuellen Coilnummer,<br />

der Dicke des Walzgutes, Breite und Temperatur<br />

des Bandes. Alle Messwerte werden<br />

per SQL-Schnittstelle in einer Datenbank<br />

gespeichert, die beliebig viele Datensätze<br />

für statistische Auswertungen bereithält.<br />

Aus den Messergebnissen des 3-D-Coilmesssystems<br />

können so neben der Coilform<br />

indirekt auch Aussagen zum Zustand der<br />

Produktionsanlage abgeleitet werden, sogar<br />

«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG<br />

WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN<br />

FOLGENDER FIRMEN<br />

ANGESPROCHEN:<br />

Delta Systems GmbH<br />

Lütticher Straße 10<br />

52064 Aachen<br />

Tel. +49 241 3808-2<br />

www.delta-systems.de<br />

DIAS Infrared GmbH<br />

Gostritzer Straße 65<br />

01217 Dresden<br />

Tel. +49 351 8717252<br />

www.dias-infrared.de<br />

EMG Automation GmbH<br />

Industriestraße 1<br />

57482 Wenden<br />

Tel. +49 2762 612-126<br />

www.emg-automation.com<br />

Isra Parsytec GmbH<br />

Auf der Hüls 183<br />

52068 Aachen<br />

Tel. +49 241 9696-0<br />

www.isravision.com<br />

langfristig. Daraus lassen sich Parameter<br />

ableiten, mit denen Wartung und Instandsetzung<br />

besser geplant werden können.<br />

LAP GmbH<br />

Zeppelinstraße 23<br />

21337 Lüneburg<br />

Tel. +49 4131 9511-95<br />

www.lap-laser.com<br />

LDV-Systeme GmbH<br />

An der Wethmarheide 36<br />

44536 Lünen<br />

Tel. +49 2306 94080-42<br />

www.ldv-Systeme.de/ilux<br />

Micro-Epsilon Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Königbacher Straße 15<br />

94496 Ortenburg<br />

Tel. +49 8542 168-172<br />

www.micro-epsilon.de<br />

SOLVing3D GmbH<br />

Osteriede 8 – 10<br />

30827 Garbsen<br />

Tel. +49 5131 907972-0<br />

www.SOLVing3D.de<br />

Friedrich Vollmer<br />

Feinmeßgerätebau GmbH<br />

Verbandsstraße 60<br />

58093 Hagen<br />

Tel. +49 2334 507-0<br />

www.vollmergmbh.de<br />

(sm 120403562) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Das Warmwalzwerk<br />

in Königswinter<br />

(Fotos: WW-K)<br />

(120403374/1)<br />

Vom internen Dienstleister<br />

zum eigenständigen Walzwerk<br />

Warmwalzwerk Königswinter positioniert sich als Spezialanbieter von Breitflachstahl<br />

Königswinter. Künftig können Kunden verstärkt von der breiten<br />

Abmessungspalette und den vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten der<br />

WW-K, Warmwalzwerk Königswinter GmbH, profitieren. Nachdem es Mitte<br />

2010 einen neuen Eigentümer bekommen hat, positioniert sich das Walzwerk<br />

als Anbieter von Breitflachstahl vielfältiger Qualitäten am Markt und<br />

profiliert sich mit einem europaweit einzigartigen Abmessungsprogramm.<br />

WW K In der Geschichte des Warmwalzwerks<br />

Königswinter war das Jahr 2010 ein Schicksalsjahr.<br />

Im Rahmen einer Restrukturierung<br />

war der als unrentabel erachtete Geschäftsteil<br />

zunächst von Schließung bedroht – und<br />

wurde stattdessen selbstständig. Seit das<br />

Werk als WW-K firmiert, versteht man sich<br />

nicht mehr nur als »verlängerte Werkbank«<br />

des damaligen Eigentümers, sondern als<br />

Spezialanbieter für Breitflachstahl.<br />

Nach wie vor beliefert die WW-K ihren<br />

Vorbesitzer mit Ronden, der daraus Räder<br />

für die Nutzfahrzeugindustrie herstellt.<br />

Europaweit findet das Produkt der WW-K<br />

großen Absatz bei Stahlhandelsunternehmen,<br />

die den Breitflachstahl lagermäßig<br />

führen und vertreiben. Daneben wird der<br />

Bereich der Anarbeitung schrittweise ausgeweitet.<br />

Schon jetzt bietet das Unternehmen<br />

ihr Material mit Wärmebehandlung an, also<br />

nach definierten Bedingungen geglüht,<br />

angelassen und auch gehärtet. Der Betrieb<br />

verfügt außerdem über Brennanlagen, auf<br />

denen Sonderformen hergestellt werden.<br />

Wahlweise kann das Material auch in ge -<br />

strahlter Oberfläche bereitgestellt werden.<br />

»Ich bin überzeugt, dass unser Abmessungsprogramm<br />

und unsere zahlreichen<br />

»<br />

Ich<br />

bin überzeugt, dass<br />

unser Abmessungsprogramm<br />

und unsere zahlreichen<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

für viele Abnehmer äußerst<br />

attraktiv sind.<br />

Rainer Zimmer, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der WW-K<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten für viele Abnehmer<br />

äußerst attraktiv sind«, so Rainer Zimmer,<br />

geschäftsführender Gesellschafter der<br />

WW-K, »unser Breitflachstahl ist in unterschiedlichen<br />

Bereichen eine spannende Alternative<br />

zu aus Blechen durch Brennschneiden<br />

gefertigten Streifen.«<br />

Auf seinen Anlagen kann das Walzwerk<br />

Breitflachstahl mit Naturwalzkanten in Ab -<br />

messungen von 250 mm bis 860 mm Breite<br />

sowie in Dicken von 8 mm bis 80 mm herstellen.<br />

Darüber hinaus sind Längen von bis<br />

zu 20 m in einer Walzader möglich. Dieses<br />

Abmessungsspektrum ist nach WW-K-<br />

Angaben einzigartig in Europa. »Kunden,<br />

die bisher Streifen aus Blechen zusammenschweißen,<br />

beispielsweise für Konstruktionen,<br />

können mit dem einadrig gewalzten<br />

Material sowie der variablen Walzkantengeometrie<br />

Vorteile in ihrer eigenen Produktion<br />

generieren«, erklärt Zimmer.<br />

Die Produkte haben über die gesamte<br />

Walzlänge und -breite, also auch im Kantenbereich,<br />

ein gleichmäßiges Materialgefüge.<br />

Dadurch und dank der Naturwalzkante entfällt<br />

eine unter Umständen notwendige,<br />

kosten- und zeitintensive Nachbearbeitung.<br />

Mit ihren Breitflachstählen bietet das Unternehmen<br />

also ein Produkt an, das ohne aufwendige<br />

Nachbehandlung direkt weiterverarbeitet<br />

werden kann.<br />

Besonders geeignet ist der Breitflachstahl<br />

der WW-K überall dort, wo eine konstante<br />

Produktqualität erforderlich ist. Als Beispiel<br />

führt Zimmer ein namhaftes Maschinenbauunternehmen<br />

an, das legierten Vergütungsstahl<br />

für eine zentrale Maschinenkomponente<br />

von der WW-K bezieht. »Die gleichbleibend<br />

hohe Materialqualität ist entschei-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Aus den Unternehmen K 59<br />

dend für die Wettbewerbsfähigkeit unseres<br />

Kunden«, weiß Zimmer und fährt fort: »Um<br />

ihm das optimale Material für seine Bedürfnisse<br />

zu liefern, arbeiten wir eng zusammen.<br />

Nicht zuletzt durch die konstante Produktqualität<br />

ist unser Kunde in seinem<br />

Marktsegment führend. Seit Jahren gelingt<br />

es ihm nicht nur, die fernöstlichen Anbieter<br />

ähnlicher Maschinen auf Distanz zu halten.<br />

Er exportiert zudem auch den Großteil seiner<br />

Maschinen in den asiatischen Raum.«<br />

Die verschiedenen Breiten und Dicken, die<br />

für die Herstellung der Maschinenkomponente<br />

erforderlich sind, werden in Fixlängen<br />

von der WW-K gefertigt und im eigenen<br />

Vergütungsofen wärmebehandelt. Anschließend<br />

wird jeder Stab an allen Flächen ge -<br />

schliffen. Der Kunde erhält Halbfertigprodukte,<br />

die er im eigenen Betrieb bis zur<br />

Fertigmontage nur noch durch Fräsen<br />

mechanisch weiterbearbeitet.<br />

Durch die gleichmäßigen Toleranzen und<br />

das konstante Gefüge sind die Erzeugnisse<br />

der WW-K bei Maschinenherstellern zunehmend<br />

gefragt. »Ob für Sondermaschinen,<br />

Windräder, Landmaschinen oder auch<br />

Stanzteile – wir haben Antworten für jede<br />

Herausforderung«, ist Zimmer überzeugt,<br />

»denn wir erarbeiten Lösungen im Dialog<br />

mit unseren Kunden.«<br />

Breitflachstahl ist nicht nur für technische<br />

Aufgaben gefragt, sondern auch für ästhetische.<br />

So findet das Material im Bereich<br />

Architektur zunehmend Verwendung. Hier<br />

schätzt man insbesondere die Optik der<br />

Kantengeometrie: Je nach Kundenwunsch<br />

ist es der WW-K möglich, nicht nur runde,<br />

sondern auch gerade Kanten herzustellen.<br />

Besteht bei der Verwendung von Streifen<br />

aufgrund der gebrannten Kanten eine<br />

erhöhte Verletzungsgefahr, ist dies beim<br />

Einsatz von einadrig gewalztem Breitstahl<br />

nahezu ausgeschlossen.<br />

Um flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden<br />

reagieren zu können, ist die WW-K stets<br />

mit Halbzeug in Standardgüten bevorratet.<br />

Dadurch ist das Walzwerk kurzfristig, also<br />

unabhängig vom Erzeugerturnus eines Vormateriallieferanten,<br />

in der Lage, jede ge -<br />

wünschte Abmessung zu liefern, und nicht<br />

nur kurzfristig, sondern auch in kleineren<br />

Losgrößen und in allen gängigen Qualitäten.<br />

Neben Standardbaustahlgüten werden auf<br />

der Walzstraße aber auch diverse Einsatz-,<br />

Vergütungs- und Werkzeugstähle gewalzt.<br />

(120403374/2)<br />

Die WW-K-Produkte finden europaweiten Absatz<br />

Um das Serviceangebot abzurunden, kooperiert<br />

die WW-K darüber hinaus mit spezialisierten<br />

Partnern. »Seit Jahrzehnten bin ich<br />

im Stahlgeschäft tätig«, so Geschäftsführer<br />

Rainer Zimmer, »da entwickelt man ein<br />

Gespür für die Bedürfnisse des Marktes und<br />

der Kunden. Um auch in Zukunft liefern zu<br />

können, was der Markt braucht, investieren<br />

wir weiter in die Modernisierung und den<br />

Ausbau des Werkes.« (sm120403374) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

WW-K Warmwalzwerk<br />

Königswinter GmbH<br />

Am Ziegelofen 22<br />

53639 Königswinter<br />

Tel. +49 2223 2961-130<br />

www.ww-k.de<br />

(120403374/3)<br />

Der Spezialanbieter von Breitflachstahl überzeugt mit einem einzigartigen Abmessungsprogramm.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


60 K Aus den Unternehmen<br />

Optimale Werkstoffkombination<br />

Composite-Rohre von Hoesch Schwerter Profile<br />

Schwerte. Die Hoesch Schwerter Profile GmbH entwickelt ihre Produkte in<br />

Zusammenarbeit mit einzelnen Branchen und Kunden. Auch in modernen<br />

Kraftwerken oder Industrieanlagen kommen stahlspezifische Lösungen zum<br />

Einsatz, die extremsten Belastungen standhalten müssen.<br />

(120403520/1)<br />

WW K Das klassische nahtlose Stahlrohr für<br />

Druckbeanspruchungen stellt ein wesentliches<br />

Konstruktionselement für den Bau<br />

thermischer Anlagen dar. Zu einer deutlichen<br />

Verschärfung des Anforderungsprofils der<br />

Kesselbaustähle kommt es dann, wenn statt<br />

des klassischen Brennstoffs des Kessels wie<br />

Kohle, Öl, Gas, Energieträger zur Anwendung<br />

gelangen, die zu stark korrosiven Verbrennungsprodukten<br />

führen. So ist das Kesselrohr<br />

einer Müllverbrennungsanlage nicht<br />

nur einer thermischen Belastung ausgesetzt,<br />

sondern unterliegt zudem auch einem korrosiven<br />

Angriff, der im Wesentlichen durch<br />

das Element Chlor ausgelöst wird.<br />

Für diesen Anwendungsfall hat man im<br />

Anlagenbau das klassische Kesselrohr mit<br />

seiner ausgewiesenen Bauteilfestigkeit mit<br />

einem »Überzug« (Layer) aus einem korrosionsbeständigen<br />

austenitischen Werkstoff<br />

versehen. Durch diese Werkstoffkombination<br />

soll erreicht werden, dass der Kohlenstoffstahl<br />

wie bisher die thermisch-mechanische<br />

Beanspruchung des Rohres abdeckt,<br />

während der Austenit für die Korrosionssicherheit<br />

in dem herrschenden Milieu sorgt.<br />

Solche »werkstoffkombinierten« Rohre<br />

werden u. a. als Composite bezeichnet. Werden<br />

sie durch Stahlstrangpressen erzeugt,<br />

spricht man von co-extrudierten Rohren. Wird<br />

der korrosionsbeständige Layer schweißtechnisch<br />

auf den Rohrkörper aufgebracht, so<br />

benutzt man die Bezeichnung Cladding-Rohr.<br />

Cladding-Rohre besitzen einen ein- oder<br />

zweilagigen, korrosionshemmenden Außenlayer<br />

von ca. 2,5 mm Dicke. Dieser wird<br />

schmelzschweißtechnisch aufgebracht,<br />

wobei überlappende Schweißraupen er -<br />

zeugt werden. Beim Schweißen entsteht<br />

eine Aufmischung von einigen zehntel Millimetern<br />

zwischen dem Kohlenstoffstahl<br />

und dem Austenit; dies kommt einer legierungstechnischen<br />

»Verdünnung« des hochlegierten<br />

Layerwerkstoffs gleich. Ferner ist<br />

der Layerwerkstoff (über die flüssige Phase<br />

kommend) durch eine schweißverfahrenstypische<br />

Gussstruktur gekennzeichnet.<br />

Die von der Hoesch Schwerter Profile<br />

GmbH betriebene Entwicklung von Composite-Rohren<br />

hatte das Ziel, die insbesondere<br />

vom Cladding-Rohr her bekannten Nachteile<br />

zu überwinden.<br />

Das Composite-Rohr zeichnet sich im We -<br />

sentlichen durch folgende Eigenschaften<br />

aus:<br />

Ein Beispiel für Composite-Rohre<br />

(Fotos: Hoesch Schwerter Profile)<br />

<br />

tenitischer Layer werden durch einen ge -<br />

meinsamen Warmumformprozess des<br />

Strangpressblocks bei etwa 1.150 bis<br />

1.250 °C hergestellt. Die metallurgische<br />

Verbindung zwischen beiden Werkstoffbereichen<br />

erfolgt im festen Zustand durch<br />

druckbeschleunigte Festkörperdiffusion.<br />

<br />

<br />

einen hochfesten oxidfreien metallurgischen<br />

Werkstoffverbund verantwortlich<br />

ist.<br />

konfiguration<br />

von Layer- und Grundwerkstoff,<br />

keine Schwankung der Legierungskonzentration.<br />

<br />

die Ablagerung von korrosionsfördenden<br />

Asche- und Salzpartikeln aus dem Rauchgas.<br />

rohre,<br />

Omegarohre oder Doppelomegarohre<br />

sind möglich.<br />

<br />

durch Cladding.<br />

<br />

(sm 120403520) K<br />

(120403520/2)<br />

Flossenrohr und<br />

Matrize<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Hoesch Schwerter Profile GmbH<br />

Eisenindustriestraße 1<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. +49 2304 106-0<br />

www.hoesch-profile.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Aus den Unternehmen K 61<br />

RASSELSTEIN HEISST JETZT<br />

THYSSENKRUPP RASSELSTEIN<br />

Andernach. Der Weißblechhersteller Rasselstein<br />

GmbH heißt mit Wirkung vom 15. Februar<br />

2012 ThyssenKrupp Rasselstein GmbH. Damit<br />

kommt nun auch in der Benennung des Unternehmens<br />

zum Ausdruck, was bereits seit Jahrzehnten<br />

wesentlich für die wirtschaftliche Existenz<br />

und Entwicklung des traditionsreichen<br />

Werkes ist. Gleichzeitig bleibt der seit über 250<br />

Jahren mit dem Unternehmen<br />

verbundene Name Rasselstein<br />

erhalten, der weltweit ein hohes<br />

Ansehen genießt und für hochqualitativen<br />

Ver packungsstahl<br />

aus Deutschland steht.<br />

Das Andernacher Werk ist einziger<br />

deutscher und zugleich<br />

weltweit größter Standort für die<br />

Weißblechherstellung. Thyssen-<br />

Krupp Rasselstein, mit nahezu<br />

80 % seiner Produktion be -<br />

sonders exportorientiert, verdankt<br />

seine starke internationale<br />

Wettbewerbsposition der hohen<br />

Materialkompetenz, die das<br />

Unternehmen nur in der engen<br />

Verbundenheit mit seiner Muttergesellschaft<br />

ThyssenKrupp<br />

Steel Europe erzielen und ausbauen<br />

konnte. (sm 120403509) K<br />

Hagen. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

haben die Unternehmen der<br />

Massivumformung in Deutschland<br />

2011 ihre Produktion um<br />

15 % gesteigert. Besonders stark<br />

zeigte sich das erste Halbjahr,<br />

das ein Produktionsplus von<br />

22,6 % gegenüber dem ersten<br />

Halbjahr 2010 verzeichnete.<br />

Nachdem das Jahr sehr stark<br />

begonnen hatte, haben sich die<br />

Auftragseingänge im Verlauf des<br />

Jahres 2011 leicht rückläufig<br />

entwickelt. Laut Holger Ade, Leiter<br />

Betriebswirtschaft im Industrieverband<br />

Massivumformung,<br />

ist diese nachlassende Dynamik<br />

mit der Verunsicherung der Un -<br />

ternehmen durch steigende<br />

Energiekosten in Verbindung zu<br />

bringen. Schlechte Lagebeurteilungen<br />

gab es 2011 nicht, je -<br />

doch sahen mehr Mitgliedsunternehmen<br />

die Geschäftslage des vergangenen<br />

Jahres als nur zufriedenstellend. Insgesamt<br />

bleibt die Stimmung gut, was sich auch daran<br />

zeigt, dass 90 % der Unternehmen für die ersten<br />

drei Monate 2012 von einer stabilen Geschäftslage<br />

ausgingen.<br />

Als ihre größte Herausforderung betrachten<br />

Unternehmen die steigenden Energiekosten,<br />

wobei Holger Ade für 2012 einen weiteren An -<br />

stieg erwartet. Nach Ansicht des Industrieverbandes<br />

kann eine Umlage für erneuerbare Energien<br />

in der derzeitigen Höhe nicht auf Dauer von<br />

den Unternehmen der Massivumformung getragen<br />

werden.<br />

Laut Dr. Theodor L. Tutmann, Geschäftsführer<br />

des Industrieverbandes Massivumformung, wird<br />

sich die Konjunktur nur stabilisieren, wenn die<br />

Politik überzeugende Lösungen für die Energiekosten<br />

findet. Darüber hinaus zeichne sich ab,<br />

dass die Finanzierungskosten stark steigen könnten,<br />

da die Banken ihre Kernkapitalquoten erhöhen<br />

müssen.<br />

(sm 120403425) K<br />

MASSIVUMFORMER<br />

VERHALTEN<br />

ZUVERSICHTLICH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


62 K Aus den Unternehmen<br />

Designorientiert und individuell<br />

RP-Standardprofile als Basis für vielfältige Qualitätsprodukte<br />

Bönen. Die Standardprofile von RP Technik sind Klassiker in ihrem Einsatzfeld,<br />

seit Jahrzehnten bewährt und tausendfach im Einsatz. Hochwertige<br />

Materialgüte und ausgereifte Technologien in der Profilierung begründen<br />

den vielseitigen Einsatz von RP-Technik-Standardprofilen.<br />

WW K Die RP Technik GmbH Profilsysteme ist<br />

ein innovatives und zertifiziertes Unternehmen<br />

der Welser-Profile-Unternehmensgruppe.<br />

Sie ist autonomer Systementwickler,<br />

Hersteller von verarbeitungsfertigen Stahlprofilsystemen<br />

für Fassaden, Fenster und<br />

Türen sowie von Anschlagprofilen. Seit mehr<br />

als vier Jahrzehnten stehen die Produkte der<br />

Marke »RP Technik« sowohl unter ästhetischen,<br />

als auch unter technisch-funktionalen<br />

Gesichtspunkten für anspruchsvollen<br />

Stahl- und Glasbau.<br />

Anschlagprofile aus Stahl und Edelstahl<br />

sind »RP-Standardprofile«. Das Original<br />

»RP« mit 100 Standards und über 10.000<br />

Möglichkeiten bietet zahlreiche Anregungen<br />

für ständig neue Einsatzgebiete und<br />

Verwendungszwecke.<br />

Dazu gehören die Bauindustrie, der<br />

Metall-, Maschinen-, Anlagen-, Möbel- und<br />

Ladenbau sowie Fahrzeug-, Waggon- und<br />

Landmaschinenbau, aber auch Förder-, Klima-<br />

und Umwelttechnik sowie Schiffbau.<br />

Aufgrund der langjährigen Erfahrung in<br />

der Entwicklung von Stahlprofilen wird bei<br />

der RP Technik ein besonderes Augenmerk<br />

auf die Qualität gelegt. Die Fertigung der<br />

RP-Standardprofile erfolgt mit höchster Präzision<br />

und auf den modernsten Profilieranlagen.<br />

Durch die hohe Maßgenauigkeit und<br />

gleichbleibend hohe Materialqualität sind<br />

die Produkte der RP Technik besonders wirtschaftlich<br />

zu verarbeiten.<br />

RP-Standardprofile sind unverwechselbar<br />

und eindeutig erkennbar durch die Markierung<br />

auf jedem einzelnen Profil. Darüber<br />

hinaus ist jedes RP-Rohr durch eine im Inneren<br />

des Profils befindliche Prägung über die<br />

Fertigung bis hin zum eingesetzten Vormaterial,<br />

das nur von namhaften westeuropäischen<br />

Stahlwerken bezogen wird, lückenlos<br />

nachzuverfolgen.<br />

Die RP Technik bietet das größte Sortiment<br />

an Anschlagprofilen national und über<br />

die Grenzen Deutschlands und Europas hi -<br />

naus. Im firmeneigenen Logistikcenter sind<br />

ständig mehrere tausend Tonnen RP-Profile<br />

verfügbar. Schnelle und unkomplizierte Lieferungen<br />

sind durch ein weltweit ausgedehntes<br />

Netz an Partnern im Stahlhandel<br />

gewährleistet – eine flächendeckende Versorgung<br />

ist somit garantiert. Dank der Zugehörigkeit<br />

zur Welser-Profile-Unternehmensgruppe<br />

sind auch vom Standard abweichende<br />

und komplexe Querschnitte schnell zu<br />

realisieren und über die Partner im Stahlhandel<br />

zu beziehen.<br />

Welser Profile verfügt über ein umfassendes<br />

Know-how in der Realisierung von<br />

Spezialprofilen. Es wurden bereits mehr als<br />

18.500 unterschiedliche Querschnitte aus<br />

nahezu allen Branchengebieten gefertigt.<br />

Diese Erfahrung, gepaart mit dem Knowhow<br />

der RP Technik, bringt enorme Synergien<br />

für die Kunden. Die RP Technik bindet<br />

ihre Kunden stets eng in den Entwicklungsprozess<br />

ein und trägt damit dem für das<br />

Unternehmen zentralen Dienstleistungsgedanken<br />

Rechnung.<br />

(sm 120403449) K<br />

RP-Standardprofile sind durch ihre<br />

Markierung auf jedem einzelnen Profil<br />

unverwechselbar und eindeutig erkennbar<br />

Mit Profilen von RP Technik lassen sich ständig neue Einsatzgebiete<br />

und Verwendungszwecke finden (Fotos: RP Technik).<br />

(120403449/1)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

RP Technik GmbH Profilsysteme<br />

Gewerbegebiet »Am Mersch«<br />

Edisonstraße 4<br />

59199 Bönen<br />

Tel. +49 2383 9149-0<br />

www.rp-technik.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


StahlTermine K 63<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

13.4.2012<br />

Duisburg<br />

Seminar »Stahleinkauf kompakt«<br />

BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />

und Logistik e.V.<br />

+49 69 30838-299<br />

www.bme.de/veranstaltungen<br />

16.-17.4.2012<br />

Istanbul<br />

Steel Success Strategies<br />

Metal Bulletin Events<br />

World Steel Dynamics<br />

+44 20 7779 7999<br />

www.metalbulletin.com/events<br />

17.-19.4.2012<br />

Moskau<br />

17.-19.4.2012<br />

Frankfurt/Main<br />

17.-20.4.2012<br />

Karlsruhe<br />

2. Conference Russian Oil and Gas Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />

www.adamsmithconferences.<br />

com<br />

9. BME Stahl-Forum BME Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

PaintExpo +49 7022 60255-0<br />

www.paintexpo.de<br />

18.4.2012<br />

Frankfurt/Main<br />

Schulungsveranstaltung »Praktische Anwendung<br />

Eurocode 3 – Grundlagen und Beispiele«<br />

Bauforumstahl, Verband Beratender<br />

Ingenieure VBI, Baukammer Berlin<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

23.-24.4.2012<br />

Kiew/Ukraine<br />

23.-27.4.2012<br />

Hannover<br />

24.-26.4.2012<br />

Hannover<br />

24.-26.4.2012<br />

Berlin<br />

CIS Steel and Raw Materials in the World Markets Adam Smith Conferences, London +44 20 70177444<br />

www.adamsmithconferences.<br />

com<br />

Hannover Messe 2012 – Industrial Supply<br />

»Themenpark Leichtbau«<br />

Deutsche Messe +49 511 89-0<br />

www.hannover-messe.de<br />

Fastener Fair Mack Brooks Exhibitions Ltd +44 1727 814-400<br />

www.hannover.fastenerfair.<br />

com<br />

8. Internationale Fachmesse für<br />

automatische Identifikation EURO ID<br />

Informa Business Communication +49 211 9686-3380<br />

www.ibc-informa.com<br />

26.4.2012<br />

Berlin<br />

Schulungsveranstaltung »Praktische Anwendung<br />

Eurocode 3 – Grundlagen und Beispiele«<br />

Bauforumstahl, Verband Beratender<br />

Ingenieure VBI, Baukammer Berlin<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

8.-10.5.2012<br />

Chemnitz<br />

8.-11.5.2012<br />

Stuttgart<br />

LiMA – Internationale Fachmesse & Symposium<br />

für Leichtbau im Maschinen- und Anlagenbau<br />

26. Control – Internationale Fachmesse<br />

für Qualitätssicherung<br />

Messe Chemnitz +49 371 38038-300<br />

www.lima-chemnitz.de<br />

P.E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-612<br />

www.schall.messen.de<br />

9.-11.5.2012<br />

Aachen<br />

AKL‘12 – International Laser Technology Congress Fraunhofer ILT +49 241 8906-505<br />

akl@lasercongress.org<br />

9.-12.5.2012<br />

Bologna<br />

Messe: Lamiera 2012<br />

Senaf<br />

UCIMU<br />

+39 02 33320931<br />

www.lamiera.net<br />

10.5.2012<br />

Mailand<br />

10.5.2012<br />

Solingen<br />

EUROMETAL<br />

Steel Net Forum<br />

12. Deutscher Brennschneidtag ®<br />

Ganzheitlicher Kongress & Messe<br />

EUROMETAL, Luxemburg +352 26259026<br />

www.eurometal.net<br />

Schneidforum Consulting GmbH & Co. KG +49 212 2471047<br />

14.-16.5.2012<br />

Budapest<br />

8. Conference on Clean Steel Hungarian Mining and Metallurgical<br />

Society (OMBKE)<br />

+36 361 2017337<br />

www.cleansteel8.com<br />

15.-18.5.2012<br />

Budapest<br />

Messe: INDUSTRIAUTOMATION 2012 Hungexpo +36 1 2636101<br />

www.industrieautomation.hu<br />

22.-23.5.2012<br />

Düsseldorf<br />

28.-31.5.2012<br />

Moskau<br />

30.-31.5.2012<br />

Düsseldorf<br />

Einführung in die Metallurgie von Stahl,<br />

Seminar für Nichtmetallurgen/Techniker<br />

Messen: Metallurgy-Litmash, Tube Russia<br />

und Aluminium/Non Ferrous<br />

Seminar: Nichtrostende Stähle<br />

Eigenschaften und Anwendungen<br />

Stahl-Akademie / Stahlinstitut VDEh +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

Messe Düsseldorf Moscow +7 495 256 7395<br />

www.metallurgy-tuberussia.com<br />

Stahl-Akademie / Stahlinstitut VDEh +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

3.-7.6.2012<br />

Aachen<br />

International Conference on<br />

Ingot Casting, Rolling and Forging<br />

Stahlinstitut VDEh und<br />

WV Stahl im Stahl-Zentrum<br />

+49 211 6707-304<br />

www.icrf2012.com<br />

4.6.2012<br />

Duisburg<br />

Seminar »Stahleinkauf kompakt«<br />

BME – Bundesverband Materialeinkauf<br />

und Logistik e.V.<br />

+49 69 30838-299<br />

www.bme.de/veranstaltungen<br />

5.-6.6.2012<br />

Rio de Janeiro<br />

1. International Brazilian and Latin American<br />

Stainless Steel Conference<br />

SMR – AMM +43 5672 72737<br />

www.smr.at<br />

12.-14.6.2012<br />

Stuttgart<br />

O&S – Internationale Fachmesse<br />

für Oberflächen und Schichten<br />

Deutsche Messe Hannover<br />

Landesmesse Stuttgart<br />

+49 511 89-0<br />

http://cms.messe-stuttgart.de/<br />

12.-14.6.2012<br />

Stuttgart<br />

LASYS Internationale Fachmesse für Systemlösungen<br />

in der Laser-Materialbearbeitung<br />

Landesmesse Stuttgart +49 711 18560-0<br />

www.messe-stuttgart.de<br />

13.6.2012<br />

Berlin<br />

Berliner Stahldialog WV Stahl, Stahl-Informations-Zentrum +49 211 6707-0<br />

www.stahl-online.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


64 K Veranstaltungen<br />

Hannover Messe 2012 im Zeichen nachhaltiger Effizienz<br />

Hannover. Einen einzigartigen Überblick, welche Technologien in der Industrie für eine effektive<br />

Ressourcenschonung sorgen, bietet die HANNOVER MESSE 2012 vom 23. bis 27. <strong>April</strong>.<br />

WW K In den Kernthemen der Messe, Industrieautomation<br />

und IT, Energie- und Um -<br />

welttechnologien, industrielle Zulieferung,<br />

Produktionstechnologien und Dienstleistungen<br />

sowie Forschung und Entwicklung, werden<br />

in diesem Jahr mehrere tausend Innovationen<br />

in Hannover erwartet. Die HANNO-<br />

VER MESSE 2012 steht unter dem Leitthema<br />

»greentelligence«.<br />

Der Trend in der Industrie zu nachhaltiger<br />

Effizienz spiegelt sich auch in der Präsentation<br />

des Partnerlandes China der HANNO-<br />

VER MESSE 2012 wider. »Im Fokus des Partnerlandes<br />

stehen intelligente Fertigungsverfahren,<br />

nachhaltige Energieerzeugung,<br />

intelligente Energienetze sowie Elektromobilität.<br />

Mit der HANNOVER MESSE nutzt das<br />

Partnerland China eine ideale Plattform, um<br />

den Wandel der Wirtschaft in die weltweite<br />

Öffentlichkeit zu tragen und neue Märkte<br />

zu erschließen«, erklärt Dr. Wolfram von<br />

Fritsch, Vorstandsvorsitzender der Deutschen<br />

Messe AG.<br />

Den Trend zur nachhaltigen Effizienz greift<br />

die HANNOVER MESSE 2012 besonders<br />

deutlich mit der neuen Leitmesse Industrial-<br />

GreenTec auf. Dort präsentieren Aussteller<br />

Lösungen, Verfahren, Maschinen und Konzepte,<br />

die anderen Unternehmen bei der<br />

Umstellung auf eine sogenannte grüne Produktion<br />

helfen.<br />

Das Motto »greentelligence« gilt für die<br />

Industrial Automation, die internationale<br />

Leitmesse für Prozessautomation, Fertigungsautomation<br />

und Systemlösungen für<br />

Produktion und Gebäude, ebenso wie für<br />

die Leitmesse Energy, auf der Aussteller<br />

zukunftsweisende Lösungen für eine sichere<br />

und wettbewerbsfähige Energieversorgung<br />

zeigen.<br />

Und auf der MobiliTec präsentieren Aussteller<br />

effiziente Antriebe und innovative<br />

Energiespeicher mit hohem Wirkungsgrad.<br />

Die Industrial Supply baut ihren thematischen<br />

Schwerpunkt rund um den schonenden<br />

und effizienten Einsatz von Materialien<br />

HANNOVER MESSE 2012<br />

Die HANNOVER MESSE 2012 vereint acht Leitmessen<br />

an einem Ort: Industrial Automation,<br />

Energy, MobiliTec, Digital Factory, Industrial Supply,<br />

CoilTechnica, IndustrialGreenTec und<br />

Research & Technology. Die zentralen Themen der<br />

HANNOVER MESSE 2012 sind Industrieautomation<br />

und IT, Energie- und Umwelttechnologien,<br />

industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien<br />

und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung.<br />

China ist in diesem Jahr das Partnerland.<br />

und Ressourcen kontinuierlich aus. Die Leitmesse<br />

für industrielle Zulieferlösungen und<br />

Leichtbau wird aufzeigen, welche hohe<br />

Innovationskraft von der Zulieferindustrie<br />

ausgeht und wie die global agierende Branche<br />

die Industrie mit Produktinnovationen<br />

versorgt.<br />

www.hannovermesse.de<br />

/<br />

(sm120403444) K<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

DER IDEENPARK 2012<br />

KOMMT NACH ESSEN<br />

Essen. Der IdeenPark, das Gipfeltreffen für<br />

Technik und Bildung, findet dieses Mal im Herzen<br />

des Ruhrgebiets statt: Vom 11. bis 23. August<br />

geht es auf 60.000 m 2 in der Messe Essen und im<br />

Grugapark um Faszination Technik pur – für die<br />

ganze Familie und bei freiem Eintritt an allen<br />

Tagen. Etwa 400.000 Besucher erwartet der<br />

ThyssenKrupp-Konzern, der den IdeenPark mit<br />

Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

und mehr als 120 Partnern aus Forschung und<br />

Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft veranstaltet.<br />

Der IdeenPark will Menschen für Technik und<br />

Innovation begeistern, technische Kreativität<br />

fördern und die Bedeutung technischer Neuerungen<br />

für die Zukunft erlebbar machen. Hintergrund:<br />

Die Weltbevölkerung wächst, das Klima<br />

verändert sich, der Rohstoffverbrauch nimmt zu<br />

und die Ressourcen werden knapper. Nur verantwortungsvolle<br />

und gut ausgebildete Menschen<br />

werden in der Lage sein, diese Aufgaben zu<br />

bewältigen.<br />

Nach Stationen in Gelsenkirchen, Hannover<br />

und Stuttgart findet dieses einzigartige Technikerlebnis<br />

zum vierten Mal statt. Das IdeenPark-<br />

Konzept geht auf – auch weil sich viele Mitstreiter<br />

mit der Veranstaltung identifizieren. Unter<br />

dem Motto »Unglaublich, aber IdeenPark« sind<br />

zahlreiche Universitäten, Technische Hochschulen<br />

und Fachhochschulen im IdeenPark präsent.<br />

Eine Vielzahl von Verbänden, Initiativen und<br />

Bildungseinrichtungen ist mit an Bord. Institute<br />

der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft<br />

sowie der Wissenschaftsgemeinschaft Leibniz<br />

nehmen teil. Neben dem Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung bringen sich auch mehrere<br />

Ministerien des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

als Partner des IdeenParks ein. Hinzu kommen<br />

zahlreiche Unternehmen. Meinungsbildung<br />

und offener Austausch mit Führungspersönlichkeiten<br />

aus Bildung, Politik und Wirtschaft spielen<br />

eine zentrale Rolle. Mehrere hundert Wissenschaftler,<br />

Forscher, Ingenieure und Pädagogen<br />

kümmern sich beim IdeenPark um die Besucher,<br />

zeigen Experimente und erklären ihre Projekte.<br />

www.ideenpark.de<br />

/<br />

(sm 120403547) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


Veranstaltungen K 65<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

ERSTE FASTENER FAIR<br />

HANNOVER MIT ÜBER<br />

300 AUSSTELLERN<br />

London/Hannover. Die erste Fastener Fair<br />

Hannover, die vom 24. bis 26. <strong>April</strong> 2012 pa -<br />

rallel zur Hannover Messe 2012 stattfindet, wird<br />

von vielen Unternehmen der Verbindungs- und<br />

Befestigungsindustrie sehr positiv aufgenommen.<br />

304 Aussteller aus 28 Ländern hatten<br />

bereits bis Ende letzten Jahres ihre Stände auf<br />

der Erstveranstaltung gebucht; die Messe findet<br />

in Halle 21 statt und belegt eine Nettoausstellungsfläche<br />

von gut 5.000 m². Der Großteil der<br />

Aussteller kommt aus Europa mit Deutschland<br />

und Italien als größten Ausstellungsländern,<br />

gefolgt von der Türkei, Großbritannien, den Niederlanden<br />

und Frankreich. Asiatische und nordamerikanische<br />

Ausstellerfirmen sind ebenfalls<br />

auf der Messe vertreten.<br />

www.fastenerfair.com (sm 120303321) K<br />

/<br />

DOW JONES<br />

MANAGEMENT-FORUM<br />

ROHSTOFFSTRATEGIEN 2012<br />

Frankfurt/Main. Wie entwickeln sich die<br />

Märkte weiter? Wie kann man dementsprechend<br />

handeln? Wie können Strategien ent wickelt werden,<br />

um Rohstoffe effizient zu ma nagen? Auf<br />

dem 2. Dow Jones Management-Forum Rohstoffstrategien<br />

2012 zum Thema »Erschließen Sie<br />

Kosteneinsparpotenziale für eine bessere Unternehmensperformance«<br />

vom 8. bis zum 9. Mai<br />

2012 in Frankfurt am Main sollen Antworten auf<br />

diese Fragen gefunden werden. Erfahrene Strategen<br />

wollen die Be sucher in praxisorientierten<br />

Vorträgen auf den aktuellen Stand in puncto<br />

»Rohstoffstrategien« bringen.<br />

www.dowjones-rohstoffe.de<br />

/<br />

26. CONTROL 2012<br />

(sm120303216) K<br />

Stuttgart/Frickenhausen. Die 26. CON-<br />

TROL findet vom 8. bis 11. Mai 2012 wieder in<br />

der Landesmesse Stuttgart statt. Auf Basis der<br />

erfolgreichen Jubiläumsveranstaltung 2011 geht<br />

es nun in die 26. Runde, die wieder namhafte<br />

internationale Anbieter und Anwender der Branche<br />

in Stuttgart zusammenführt. Die 26. CON-<br />

TROL wartet wie in den Vorjahren mit einem<br />

Angebot der Weltklasse auf: Alle in der Qualitätssicherung<br />

relevanten Technologien, Produkte,<br />

Subsysteme und Komplettlösungen in Hardund<br />

Software stehen auf dem Messeprogramm.<br />

Be gleitveranstaltungen sorgen für ein abgerundetes<br />

Informationsprogramm.<br />

www.control-messe.de<br />

/<br />

(sm120303051) K<br />

AKL ’12 – INTERNATIONAL<br />

LASER TECHNOLOGY CONGRESS<br />

Aachen. Vom 9. bis 11. Mai 2012 treffen sich<br />

Laserhersteller und Laseranwender unterschiedlicher<br />

Branchen zum neunten Mal auf dem alle<br />

zwei Jahre stattfindenden International Laser<br />

Technology Congress AKL in Aachen. Mit über<br />

500 Teilnehmern, rd. 70 Referenten und über 30<br />

Sponsoren hat sich der AKL in Deutschland als<br />

führendes Forum für angewandte Lasertechnik<br />

in der Produktion etabliert. Die Europäische<br />

Kommission, der Arbeitskreis Lasertechnik e.V.,<br />

das European Laser Institute sowie die Industrieverbände<br />

SPECTARIS, VDA, VDMA und VDI<br />

unterstützen das Forum als ideelle Träger.<br />

www.lasercongress.org<br />

/<br />

(sm 111202955) K<br />

EUROMETAL STEEL NET FORUM<br />

MAILAND 2012<br />

Luxemburg/Mailand. Getreu dem Motto<br />

»2012: Ein herausforderndes Jahr für die europäische<br />

Stahldistribution« wird EUROMETAL, der<br />

europäische Dachverband der Stahldistributeure,<br />

sein diesjähriges »Steel Net Forum 2012« am<br />

10. Mai 2012 in Mailand organisieren. Gastgeber<br />

der Konferenz ist der italienische Verband<br />

ASSOFERMET. Folgende Hauptthemen werden<br />

von anerkannten und namhaften Referenten vorgetragen<br />

und diskutiert: Die europäische Stahldistribution,<br />

nationale Stahlmärkte, der lagerhaltende<br />

Stahlhandel, Flachstahl-Service-Center<br />

und der internationale Stahlhandel.<br />

www.eurometal.net (sm 120403552) K<br />

/<br />

3. STANZTEC ERNEUT<br />

KOMPLETT AUSGEBUCHT<br />

Frickenhausen/Pforzheim. Die Fachmesse<br />

für Stanztechnik findet vom 19. bis 21. Juni<br />

2012 im CCP Kongresszentrum Pforzheim statt.<br />

Präsentiert werden Werkzeuge, Produktionseinrichtungen,<br />

Peripherieausrüstungen und stanztechnische<br />

Produkte, vorwiegend aus heimischer<br />

Herstellung. Auch die 3. Stanztec soll für das<br />

internationale Fachpublikum wieder ein attraktives<br />

technisches und konjunkturelles Trendbarometer<br />

werden.<br />

www.schall-messen.de<br />

/<br />

(sm 120203158) K<br />

VERANSTALTUNGSREIHE<br />

ZU EUROCODE 3,<br />

DIN EN 1993 STAHLBAU<br />

Düsseldorf. Zum 1. Juli 2012 wird die DIN EN<br />

1993, die deutsche Fassung von Eurocode 3<br />

»Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten«,<br />

normativ verbindlich und ersetzt ab diesem<br />

Zeitpunkt übergangslos die nationalen Regelwerke<br />

der Normenreihe DIN 18800. Um Planungsbüros,<br />

Ingenieure und Baufirmen mit den<br />

neuen Normen vertraut zu machen, bietet bauforumstahl<br />

in Zusammenarbeit mit dem Verband<br />

Beratender Ingenieure VBI bzw. der Baukammer<br />

Berlin eintägige Schulungsveranstaltungen<br />

»Praktische Anwendung Eurocode 3 – Grundlagen<br />

und Beispiele« an. Nächste Termine des<br />

iforum Eurocodes sind: 18. <strong>April</strong> 2012 in Frankfurt,<br />

26. <strong>April</strong> 2012 in Berlin, 25. Oktober 2012<br />

in Hamburg, jeweils von 10.30 Uhr bis ca.<br />

17.00 Uhr. Teilnehmer erhalten das Buch »Beispiele<br />

zur Bemessung von Stahltragwerken nach<br />

DIN EN 1993«, das als Veranstaltungsunterlage<br />

herangezogen wird.<br />

/<br />

Anmeldung unter<br />

Tel. +49 211 6707-801 oder<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

(sm 120403495) K<br />

DOW JONES STAHL TAG 2012<br />

Frankfurt. Der »Dow Jones Stahl Tag« zählt zu<br />

den renommierten Veranstaltungen in der Stahlbranche.<br />

Im Jahr 2012 wird Dow Jones wieder<br />

Entscheider der Branche einladen, um auf dem<br />

»7. Dow Jones Stahl Tag 2012« vom 19. bis<br />

20. September 2012 über die aktuellen Themen<br />

zu informieren. Strategen aus Stahlproduktion<br />

und Stahlhandel werden vor Ort sein. Vertreter<br />

der gesamten Wertschöpfungskette bis hin<br />

zum großen Weiterverarbeiter vermitteln die<br />

neusten Entwicklungen und Tendenzen des<br />

Stahlmarkts. Besucher können mit erfahrenen<br />

Marktteilnehmern die Stahltrends der Zukunft<br />

diskutieren.<br />

www.stahltag2012.de (sm 120203131) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


66 K Fachmedien<br />

FACHMEDIEN<br />

Einfach bestellen im Stahleisen-Buchshop<br />

bei Annette Engels, Tel. +49 211 6707-561<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

WW Massivumformung bündelt Branchenwissen<br />

Hagen. Der Industrieverband Massivumformung<br />

e.V. hat zahlreiche technische Informationen<br />

für verschiedene Zielgruppen entwickelt.<br />

Die fundierten Fachaufsätze, Broschüren<br />

und Filme zum Themenfeld Massivumformung<br />

sind in der Regel kostenlos.<br />

»Unser Angebot richtet sich nicht nur an<br />

un sere Mitgliedsunternehmen, sondern<br />

ebenso an deren Kunden wie beispielsweise<br />

Konstrukteure und Entwickler. Außerdem<br />

möchten wir dem ingenieurtechnischen<br />

Nachwuchs mit nützlichen Ratschlägen zur<br />

Seite stehen«, sagt Dr. Theodor L. Tutmann,<br />

Geschäftsführer des Industrieverbandes<br />

Massivumformung.<br />

Kostenlos erhältlich sind unter anderem<br />

die EXTRA-Info-Reihen »Leichtbau durch<br />

Massivumformung« (24 Seiten) oder »Massivumformteile<br />

wirtschaftlich spanen« (122<br />

Seiten). Die ebenfalls kostenlose CD-ROM<br />

»Basiswissen: Massiv umformteile – Bedeutung,<br />

Gestaltung, Herstellung, Anwendung«<br />

enthält 102 Folien, zwei sprachig in<br />

Deutsch/Englisch. Die EXTRA-Infos »Simulation«<br />

und »Kaltmassivumformung« werden<br />

Anfang 2012 neu aufgelegt. Sie stehen aber<br />

für Interessierte als Download in voller<br />

Länge zur Verfügung (www.metalform.de/<br />

Veröffentlichungen). Interessierte können<br />

sich auch aktuelle Fachaufsätze aus diversen<br />

Fachzeitschriften herunterladen (www.<br />

metalform.de/Fachaufsätze).<br />

Darüber hinaus ist ein Film mit dem Titel<br />

»Massivumformung: Wir schmieden die Zu -<br />

kunft – mit dir als Nachwuchskraft!« in<br />

Deutsch und Englisch erhältlich. Zielgruppe<br />

des kostenlosen Branchenfilms sind Schüler<br />

beziehungsweise Studenten an Berufsschulen,<br />

Fachhochschulen und Universitäten<br />

sowie Lehrende und Ausbilder an Schulen,<br />

in Mitgliedsunternehmen und de ren Kundenfirmen.<br />

Interessenten können sich be -<br />

reits vormerken lassen.<br />

Ende 2012 gibt die Infostelle Industrieverband<br />

Massivumformung ein neues Fachbuch<br />

über Schmiedetechnik heraus. Es richtet<br />

sich an den ingenieurtechnischen Nachwuchs<br />

an Berufsschulen und Hochschulen<br />

sowie an die Ausbildungsabteilungen der<br />

Mitgliedsunternehmen und Kundenfirmen.<br />

Dieses Buch wird preiswert abgegeben werden,<br />

sodass es sich Schüler und Studenten<br />

leisten können.<br />

Aktuell als Download ist das renommierte<br />

»Fachbuch Schmiedeteile« weiter erhältlich.<br />

Es wendet sich in erster Linie an Konstrukteure,<br />

Entwicklungsingenieure, Fertigungsplaner<br />

sowie technisch interessierte Kaufleute<br />

der Abnehmer industrie und gibt in praxisnaher<br />

Form die für die Gestaltung und<br />

Anwendung von Schmiedeteilen notwendigen<br />

Basisinformationen wieder. Es ist aber<br />

auch für den Lehrbereich und als Nachschlagewerk<br />

bestens geeignet.<br />

Viele weitere Informationen und die Möglichkeit<br />

zur Bestellung gibt es im Internet.<br />

/<br />

Infostelle Industrieverband<br />

Massivumformung e.V.<br />

Goldene Pforte 1<br />

58093 Hagen<br />

Tel. +49 2331 958830<br />

www.metalform.de/<br />

Veröffentlichungen<br />

www.metalform.de/Fachaufsätze<br />

(sm 111102816) K<br />

WW Ehrhardt, Wolf: Ich mache doch, was<br />

ich nicht will<br />

BusinessVillage Verlag, Göttingen 2011, 254 S.,<br />

mit Abbildungen, ISBN 978-3-869801-39-1, 24,80 €.<br />

Unbemerkt, ganz nebenbei werden wir täglich<br />

manipuliert. Wir sollen Produkte kaufen,<br />

die wir nicht brauchen, und Wahrheiten<br />

glauben, die keine sind. Wie können wir uns<br />

dieser gezielten Manipulation entziehen?<br />

Antworten darauf liefert Wolf Ehrhardt in<br />

seinem neuen Buch. Auf humorvolle und<br />

einfache Art enthüllt er die täglichen Muster<br />

der Manipulation. Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie<br />

und der Psychologie zeigen,<br />

welche Mechanismen uns anfällig für<br />

Manipulation machen und was wir dagegen<br />

tun können.<br />

(sm 120103127) K<br />

WW Kirsten und Ulrich Wegner: Einführung<br />

in das Logistik-Management.<br />

Gabler Verlag, 2. Aufl., Wiesbaden 2011, 281 S., geb,<br />

ISBN: 978-3-409-22606-6, Preis: 34,95 €.<br />

Die Logistik hat sich zu einer anwendungsorientierten<br />

Wissenschaftsdisziplin entwickelt.<br />

Dieses Buch soll einen umfassenden<br />

Einblick in die Grundlagen, Strukturen und<br />

Prozesse der Logistik bieten. Die enthaltenen<br />

Beispiele und Musterlösungen sind<br />

auf die Praxis übertragbar und können somit<br />

als Leitfaden für die Organisation und Steuerung<br />

von Logistikaufgaben dienen. Bei den<br />

Anwendungen wird zwischen den Themengebieten<br />

Strategie, Gestaltung, Steuerung<br />

und Umwelt differenziert. Damit richtet sich<br />

das Buch sowohl an Studierende und Do -<br />

zenten als auch an Fach- und Führungskräfte<br />

mit dem Schwerpunkt Logistik.<br />

(sm 110802236) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


K 67<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Februar 2012<br />

Düsseldorf. In Deutschland wurden im Februar 3,6 Mill. t Rohstahl<br />

erschmolzen. Die Erzeugung fiel damit zwar um 3 % gegenüber dem<br />

Vorjahresmonat zurück. Im Vergleich zum Vormonat ergab sich jedoch<br />

ein Zuwachs von 6 %. Bereits im Januar war die Produk tion im Monatsvergleich<br />

angestiegen. Insgesamt bestätigt sich damit das Bild einer im<br />

Verlauf wieder aufwärts gerichteten Stahlkonjunktur. (sm 120403570) K<br />

ENERGIEKONZEPT DER NIEDERSÄCHSISCHEN<br />

LANDESREGIERUNG BEGRÜSST<br />

Salzgitter. Am 31. Januar 2012 hat die Landesregierung das »Niedersächsische<br />

Energiekonzept« beschlossen. Die Salzgitter AG begrüßt nach einer<br />

Pressemitteilung das Bemühen, sich im Hinblick auf die zukünftige Energieversorgung<br />

für einen tragfähigen Ausgleich zwischen Versorgungssicherheit,<br />

Umweltverträglichkeit und Bezahlbarkeit einzusetzen. Die<br />

Anmerkungen der energieintensiven Industrien zum Erhalt der internationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit sind sehr ernst genommen worden; dazu<br />

gehören unter anderem eine wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung,<br />

die vollständige Kompen sation CO 2<br />

-handelsbedingter Strompreissteigerungen<br />

sowie der Erhalt des Spitzenausgleichs bei der Ökosteuer,<br />

heißt es weiter.<br />

Es wird deutlich, dass verlässliche energie politische Rahmenbedingungen<br />

eine hohe Be deutung für die industrielle Wertschöpfung haben. Sie<br />

sind zugleich auch ein wesentliches Fundament für die umweltgerechten<br />

Technologien der Zukunft. Ohne Stahl und andere zugleich leistungsfähige<br />

wie auch bezahlbare Werkstoffe kann die Energiewende nicht gelingen.<br />

Dies spiegelt sich im jetzt vorgelegten Energiekonzept der niedersächsischen<br />

Landesregierung klar wider.<br />

Am 26. September 2012 findet im Rahmen der Initiative »Zukunft beginnt<br />

mit Stahl« – einer Gemeinschaftsaktion der heimischen Stahlunternehmen<br />

zugunsten des Stahlstandortes Deutschland – eine Regionalkonferenz in<br />

Hannover zum Thema »Energie« statt. Auf Basis des veröffentlichten Niedersächsischen<br />

Energiekonzeptes wird Landeswirtschaftsminister Jörg<br />

Bode die Veranstaltung mit einem Impulsreferat eröffnen. (sm 120403490) K<br />

DEN NACHWUCHS FÜR MASSIV UMFORMUNG<br />

BEGEISTERN<br />

Hagen. Der Industrieverband Massivumformung e.V. legt seinen Schwerpunkt<br />

bei der diesjährigen Hannover Messe auf die Nachwuchsförderung.<br />

Vom 23. bis 27. <strong>April</strong> 2012 dreht sich auf dem größten Branchenstand der<br />

Zuliefermesse »Industrial Supply« alles um die potenziellen zukünftigen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Zum ersten Mal wird auf dem Branchenstand eine große Kontaktbörse<br />

für Ausbildung und Beruf angeboten, die Schüler und Studenten über Ausbildungsplätze<br />

und Praktika informiert. »Mit dieser Kontaktbörse wollen<br />

wir einen Brückenschlag zwischen dem Nachwuchs und den Unternehmen<br />

der Massivumformung und bestenfalls die Aussicht auf einen späteren<br />

Ausbildungsplatz ermöglichen«, so Dr. Theodor L. Tutmann, Ge schäftsführer<br />

des Industrieverbandes Massiv umformung.<br />

31 Unternehmen präsentieren sich auf ins gesamt 850 m 2 auf dem Branchenstand<br />

des Industrieverbands Massivumformung e.V. in Hannover.<br />

www.metalform.de<br />

Hannover Messe: Halle 4, Stand E42<br />

(sm 120403402) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


68 K Recht<br />

Alles, was RECHT ist<br />

von Christoph Burgmer und Christian H. Fischer<br />

Christoph Burgmer (links)<br />

Christian H. Fischer (rechts)<br />

Fachanwälte für Arbeitsrecht<br />

Graf-Adolf-Straße 16<br />

40212 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 586777-0<br />

www.burgmer.com<br />

Kündigung eines<br />

Auszubildenden wegen<br />

Fehlzeiten in der Berufsschule<br />

Das unentschuldigte Fernbleiben vom<br />

Berufsschulunterricht kann eine fristlose<br />

Kündigung rechtfertigen.<br />

Die Bank erteilte ihrem Auszubildenden eine<br />

Abmahnung, nachdem sie erfuhr, dass dieser<br />

46 unentschuldigte Fehlstunden in der<br />

Berufsschule hat. Der Auszubildende war<br />

aber verpflichtet, die Bank über ein etwaiges<br />

Fernbleiben von der Berufsschule zu informieren.<br />

Einige Monate später erteilte die<br />

Bank dem Auszubildenden eine weitere<br />

Abmahnung. Nachdem der Auszubildende<br />

anschließend erneut unentschuldigt in der<br />

Berufsschule fehlte, kündigte die Bank<br />

schließlich außerordentlich mit sofortiger<br />

Wirkung. Die Kündigung hielt vor dem<br />

Arbeitsgericht stand, obwohl an die außerordentliche<br />

Kündigung eines Ausbildungsverhältnisses<br />

besondere Anforderungen zu<br />

stellen sind. Erst nach dem Scheitern »aller<br />

möglichen pädagogischen Maßnahmen«<br />

kommt eine Kündigung als letztes Mittel in<br />

Frage. Liegen nicht ganz besonders gravierende<br />

Verstöße (insbesondere Straftaten)<br />

vor, kann regelmäßig erst nach einer Kette<br />

von Pflichtwidrigkeiten, vergeblichen Erziehungsversuchen<br />

und Abmahnungen an eine<br />

Kündigung gedacht werden. Dies sah das<br />

Arbeitsgericht darin, dass der Auszubildende<br />

trotz der vorherigen Abmahnungen die<br />

Berufsschule nicht mehr besucht und bis<br />

zum Zugang der Kündigung die Bank hierüber<br />

auch nicht informiert hatte. Nach dem<br />

Arbeitsgericht ist daher ein wichtiger Grund<br />

für eine fristlose Kündigung gegeben.<br />

Dies bedeutet für die Praxis weiterhin,<br />

dass die Teilnahme am Berufsschulunterricht<br />

von nicht unerheblicher Bedeutung ist. Es ist<br />

in der Rechtsprechung anerkannt, dass ein<br />

Verstoß gegen Berufsschulpflichten trotz<br />

wiederholter Abmahnung als außerordentlicher<br />

Kündigungsgrund in Betracht kommt.<br />

Wichtig ist die Berücksichtigung der besonderen<br />

Formvorschriften für die fristlose Kündigung<br />

von Berufsausbildungsverhältnissen.<br />

Nach § 23 Abs. 3 BBiG muss die Kündigung<br />

nicht nur schriftlich, sondern unter Angaben<br />

der Kündigungsgründe erfolgen. Das Ar -<br />

beitsgericht hielt die außerordentliche Kündigung<br />

wohl auch deshalb für wirksam, weil<br />

eine entsprechende Nachweispflicht bereits<br />

im Ausbildungsvertrag aufgeführt war. Die<br />

Parteien können im Ausbildungsvertrag<br />

wichtige Gründe näher konkretisieren. Insofern<br />

bietet es sich an, im Ausbildungsvertrag<br />

festzuhalten, dass der Auszubildende am<br />

Berufsschulunterricht teilzunehmen und<br />

Fehlzeiten dem Arbeitgeber unverzüglich<br />

mitzuteilen hat.<br />

Arbeitsgericht Magdeburg, Urteil vom 07.09.2011 –<br />

3 Ca 1640/11<br />

Kunstfreiheit hindert<br />

Kündigung wegen<br />

»indirekter« Beleidigung<br />

Veröffentlicht ein Arbeitnehmer einen<br />

sogenannten Büroroman, in dem er seinen<br />

Ar beitsalltag mit Kollegen und Vorgesetzten<br />

verarbeitet, ist eine darauf<br />

gestützte außerordentliche Kündigung<br />

des Arbeitsverhältnisses unwirksam,<br />

wenn sich der Arbeitnehmer auf die<br />

Kunstfreiheit nach Artikel 5 Abs. 3 Satz 1<br />

GG berufen kann.<br />

Der Arbeitnehmer veröffentlichte einen Ro -<br />

man mit dem Titel »Wer die Hölle fürchtet,<br />

kennt das Büro nicht«. Der Arbeitgeber kündigte<br />

dem Arbeitnehmer wegen dieses<br />

Romans außerordentlich mit der Begründung,<br />

dass das Buch grobe Beleidigungen<br />

beinhalte und zahlreiche Arbeitnehmer und<br />

die Geschäftsleitung des Betriebs durch ausländerfeindliche,<br />

ehrverletzende, beleidigende<br />

und sexistische Darstellungen diskreditiere.<br />

Der Arbeitnehmer vermenge in seinem<br />

Buch Realität und Fantasie, da die ge -<br />

schilderten Personen und Handlungen nicht<br />

frei erfunden seien, sondern dem Betrieb<br />

zugeordnet werden können. Hierdurch werde<br />

der Betriebsfrieden gestört. Der Arbeitnehmer<br />

behauptete, der Roman sei ein ausschließlich<br />

fiktives Werk.<br />

Das Gericht hielt die Kündigung für un -<br />

wirksam. Bei der außerordentlichen Kündigung<br />

sind auch die grundrechtlich garantierte<br />

Meinungs- und Kunstfreiheit des<br />

Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG zu beachten. In dem<br />

Roman beleidigte der Arbeitnehmer nicht<br />

direkt bestimmte Personen im Betrieb. Eine<br />

Anknüpfung an die Realität ist für Romane<br />

typisch. Eine Verletzung von Persönlichkeitsrechten<br />

liegt nur dann vor, wenn eine Person<br />

ohne Weiteres identifiziert werden<br />

kann. Je stärker sich die Romanfigur von<br />

ihrem Vorbild löst, umso mehr bewegt sich<br />

der Autor im Rahmen der Kunstfreiheit.<br />

Entscheidend ist hier, dass der Begriff der<br />

Kunstfreiheit nicht voraussetzt, dass es sich<br />

um »richtige« Kunst handeln muss. Selbst<br />

talentloser »Schund« wird hiervon gedeckt.<br />

Auch wenn in einem solchen Fall reale Personen<br />

erkennbar sind, gilt eine Vermutung<br />

für das Vorliegen einer Fiktion, die widerlegt<br />

werden muss. Sollte der Arbeitgeber also ein<br />

Arbeitsverhältnis aus diesem Grunde kündigen<br />

wollen, so muss er im Kündigungsschutzprozess<br />

konkrete Tatsachen darlegen,<br />

die eine klare Identifizierbarkeit der in ihrer<br />

Ehre verletzten Personen belegen. Gerade<br />

in Zeiten von Internetblogs kann sich dies zu<br />

einer nicht unüblichen Problemsituation entwickeln.<br />

LAG Hamm, Urteil vom 15.07.2011 – 13 Sa 436/11<br />

Unsere Seite »Alles was RECHT ist« informiert in loser<br />

Reihenfolge über Rechtsthemen.<br />

Die Fachanwälte von der Kanzlei Burgmer greifen an<br />

dieser Stelle aktuelle Themen und Urteile zum Arbeitsrecht<br />

auf.<br />

Bei Rückfragen erreichen Sie diese unter obiger Adresse.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />

K 69


70 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

WW Jürgen Dlugi wurde zum<br />

1. März neuer Geschäftsführer<br />

der Konecranes GmbH in<br />

Deutschland. Der Diplom-<br />

Ingenieur kommt aus Barcelona,<br />

wo er seit 2008 erfolgreich als Ge -<br />

schäftsführer von Konecranes Spanien tätig<br />

war.<br />

(sm 120403539) K<br />

WW Die V & M Deutschland<br />

GmbH hat Veränderungen in<br />

der Unternehmensführung<br />

vorgenommen. Dr. Ulrich<br />

Menne wurde zum 17. Fe -<br />

bruar 2012 zum Geschäftsführer Produktion<br />

und Investitionen ernannt. Der promovierte<br />

Maschinenbauingenieur begann seine Laufbahn<br />

im Unternehmen 1989 und wurde<br />

1996 Betriebsleiter der Stopfenstraße Düsseldorf-Rath<br />

bei der damaligen Mannesmannröhren-Werke<br />

AG. Es folgten zahlreiche<br />

Stationen in der Produktion des Stahlrohrherstellers,<br />

unter anderem als Werksleiter<br />

des Werkes in Mülheim. Dr. Ulrich<br />

Menne löst Philippe Carlier ab, der zum<br />

17. Februar 2012 in den Aufsichtsrat ge -<br />

wechselt hat.<br />

Ebenfalls in den Aufsichtsrat wechselt An -<br />

dreas Denker, bisheriger Geschäftsführer<br />

Vertrieb. Norbert Keusen, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der V & M Deutschland<br />

GmbH, übernimmt die Verantwortung für<br />

den Vertrieb in Deutschland. (sm 120403543) K<br />

WW Der Aufsichtsrat der Saarstahl AG hat Dr.<br />

Karlheinz Blessing mit Wirkung ab 10.<br />

Februar 2012 zum Vorstandsvorsitzenden<br />

ernannt. Dr. Karlheinz Blessing ist seit 1. Juli<br />

2007 Vorstandsmitglied der Saarstahl AG.<br />

Seit Januar 1994 ist er ebenfalls Mitglied des<br />

Vorstands der Dillinger Hütte, seit 2011 als<br />

dessen Vorsitzender. Er gehört darüber hi -<br />

naus der Geschäftsführung der SHS – Stahl-<br />

Holding-Saar an. Diese beiden Funktionen<br />

wird er auch weiterhin ausüben.<br />

Außerdem hat der Aufsichtsrat Martin<br />

Baues zum Vorstand Technik ernannt. Der<br />

bisherige Leiter der Neubauabteilung und<br />

Geschäftsführer der SHS Services GmbH ge -<br />

hört dem Unternehmen seit 1992 an. Der<br />

Diplom-Ingenieur hat in den vergangenen<br />

Jahren die baulich-technische Umsetzung<br />

wichtiger Investitionsprojekte verantwortet.<br />

(sm 120403540) K<br />

WW Hans Gert Woelke, ehemals Mitglied<br />

des Vorstandes und Arbeitsdirektor der<br />

Thyssen AG und der Thyssen Stahl AG, be -<br />

geht am 17. <strong>April</strong> seinen 85. Geburtstag.<br />

(sm 120403398) K<br />

WW Am 21. <strong>April</strong> feiert. Dr.-Ing. habil. apl.<br />

Prof. Christian Straßburger, vormals Ab -<br />

teilungsdirektor und Leiter der Thyssen Forschung<br />

für Werkstoffe und Verarbeitung bei<br />

der Thyssen Stahl AG, seinen 80. Geburtstag.<br />

(sm 120403399) K<br />

WW Dr.-Ing. Klaus Hohenstein, vormals Ge -<br />

schäftsführer der Schmidt + Clemens GmbH<br />

+ Co KG Edelstahlwerk Kaiserau, hat am<br />

23. <strong>April</strong> 60. Geburtstag. (sm 120403400) K<br />

WW 60 Jahre alt wird am 6. Mai Dr. rer. nat.<br />

Paul Belche, vormals Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Dillinger Hütte sowie der DHS<br />

– Dillinger Hütte Saarstahl AG.<br />

(sm 120403569) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong><br />

K 71


72 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AFV Beltrame GmbH 61<br />

AGTOS GmbH 72<br />

Autogena Stahl GmbH 45<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH 4<br />

BEPRO Blech und Profilstahl<br />

Handelsges.mbH & Co. KG 1<br />

Bruker Elemental GmbH 53<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 45<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 72<br />

D<br />

Clemens Dahlke GmbH 73<br />

DM-Stahl GmbH 4<br />

Drösser Stahlhandel 43<br />

E<br />

EC Consulting GmbH 73<br />

EMG Automation GmbH 55<br />

F<br />

Fröhlich Biegetechnik<br />

GmbH & Co. KG 35<br />

G<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 17<br />

H<br />

H+H Herrmann + Hieber GmbH 27<br />

HFS Hagener Feinblech<br />

Service GmbH 41<br />

I<br />

INTERSTAHL-SÜD Vertriebs GmbH 17<br />

K<br />

KA.BO.FER Sr.l. 73<br />

Konecranes GmbH 33<br />

L<br />

Lechner GmbH 13<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 49<br />

M<br />

Markmann + Müller<br />

Datensysteme GmbH 76<br />

MCB Deutschland GmbH 35<br />

P<br />

pauly Stahlhandel 17<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 49<br />

R<br />

Willy Rapp GmbH 35<br />

RSK Stahl- und Fertigteile<br />

Produktions- u. Vertriebs GmbH 35<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 21<br />

Von Schaewen AG 23<br />

Schierle Stahlrohre KG 19, 73<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Edelstahl GmbH 9<br />

SSB Schienensysteme Brandt<br />

GmbH 73<br />

STAROFIT Klose GmbH & Co.KG 2<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 47<br />

V<br />

VOGEL-BAUER EDELSTAHL<br />

GmbH & Co. KG 39<br />

W<br />

Wickeder Westfalenstahl GmbH 15<br />

WW-K Warmwalzwerk<br />

Königswinter 3<br />

Beilagen<br />

MCB Deutschland GmbH<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

Verlag Focus Rostfrei<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


K 73<br />

Bitte unbedingt beachten<br />

Anzeigenschluss für<br />

Heft 5.2012<br />

ist Montag, der 16. 4. 2012<br />

Erscheinungstermin ist der<br />

7. 5. 2012<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>


74 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 05.2012<br />

Steel International<br />

Automobilzulieferer setzen auf BRIC<br />

Jährliche Stahlpatente seit 1990 fast verdoppelt<br />

Konsolidierung verlangsamt sich 2012<br />

Branchenbericht<br />

Sinkender Absatz des europäischen Pkw-Markts erwartet<br />

Special: Siegerland/Südliches Westfalen<br />

dazu u. a.:<br />

Stephan Jäger: Zur Konjunktur im Siegerland und südl. Westfalen<br />

Kompetenz in Stahlverarbeitung – ein Doppeljubiläum<br />

Effiziente Lösung für Warmbandplatinen in Laserqualität<br />

Präzise gefertigte Lochbleche für den Fahrzeug-Innenausbau<br />

Special: Trennende Fertigungsverfahren<br />

dazu u. a.:<br />

Vorschau auf den Brennschneidtag 2012<br />

Zuschnittkosten für Stahlteile senken<br />

Wassernebel für die kühle Linie<br />

Special: Qualität<br />

dazu u. a.:<br />

Hochgradig automatisierte und vielfältig einsetzbare Messsysteme<br />

CONTROL – Messe im Zeichen der Qualität<br />

Diverse Firmenporträts und Anwenderberichte<br />

IT in der Stahlbranche<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0)211 6707-0, Fax +49 (0)211 6707-517<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 (0)211 6707-538, Fax +49 (0)211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung<br />

Tel. +49 (0)211 6707-518, Fax +49 (0)211 6707-629<br />

E-Mail: ute.perkovic@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 (0)211 6707-527, Fax +49 (0)211 6707-582<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 (0)211 6707-500, Fax +49 (0)211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 56.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in<br />

Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2012 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

Fotos: Aherhammer, Trumpf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>

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