stahlmarkt 04.2012 (April)

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16 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012« Die Diskussion über alternative Technologien zur Stahlerzeugung ist unausweichlich PwC erwartet Verdopplung der chinesischen Stahlnachfrage Düsseldorf. Von 2010 bis 2025 dürfte die globale Stahlerzeugung um durchschnittlich 4 % jährlich auf rd. 2,56 Mrd. t zulegen. Allerdings treibe der starke Anstieg der Stahlnachfrage die CO 2 -Emissionen in die Höhe und gefährde so Klimaschutzziele. Diese Prognose teilte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC auf der 16. Handelsblatt- Jahrestagung »Stahlmarkt 2012« mit. WW K Damit der CO 2 -Ausstoß der Branche trotz des Nachfrage- und Produktionsanstiegs auf dem Niveau von 2010 gehalten werden kann, müsste der deutsche Bestwert von momentan 1,4 t CO 2 je Tonne Rohstahl weltweit gelten und zudem um 36 % sinken. Erwin Bronk, Partner im Bereich Industrielle Produktion bei PwC, sagte, dass eine solche weitreichende Effizienzsteigerung trotz Be - mühungen um alternative Erzeugungsrouten unrealistisch ist. Der Anstieg der CO 2 -Emissionen sei nur durch Mengenkappung zu bremsen, wobei einseitige Re gulierungen zu Produktionsverlagerungen und folglich zu Problemverschärfungen führen. Auch das verstärkte Recycling von Stahlschrott verbessert die Emissionsbilanz, da beim Einschmelzen bis zu 80 % weniger CO 2 je Tonne Rohstahl als bei der Verhüttung von Eisenerz anfallen. Allerdings kann die eingesetzte Schrottmenge nicht so schnell wie die Menge an Hochofenstahl wachsen. Die Gründe dafür sind sowohl in einer stark verbesserten Materialeffizienz als auch in der weiter steigenden Nutzungsdauer von Stahlanwendungen von aktuell 30 Jahren zu suchen. Insbesondere China und Indien treiben den globalen Stahlboom an. Die chinesische Nachfrage wird sich von 2010 bis 2025 fast verdoppeln und dann bei rd. 1,18 Mrd. t liegen, prognostizierte PwC. Das würde 46 % der weltweiten Produktion entsprechen. Nachlassende Dynamik in China wird vermutlich aber durch die Industrialisierung Indiens und anderer Schwellenländer kompensiert. Die Experten prognostizieren für Indien für 2025 einen Anteil von rd. 8 % an der globalen Stahlnachfrage. Im Jahr 2010 waren es erst 5 %. Andererseits dürften die Marktanteile der EU von 11 % auf 8 % und der Nordamerikanischen Freihandelszone (NAFTA) von 9 % auf 6 % sinken, so Bronk. Auch die Eisenerznachfrage steige durch den zunehmenden Stahlbedarf. Mit den geplanten Eisenerzkapazitätserweiterungen werde sich laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ab 2015 die Situation bei Angebot und Nachfrage im Handel ausgleichen. Dagegen sinke die Verfügbarkeit von hochqualitativer Kokskohle. »Erz ist zwar eigentlich nicht knapp. Allerdings ist zu erwarten, dass China mithilfe der eigenen heimischen Erzvorkommen die Nachfrage und damit die Preise kurzfristig steuern kann«, teilte Bronk mit. (sm 120403563) K (120403563/1) Erwin Bronk sprach auf der Handelsblatt- Jahrestagung in Düsseldorf zur Bedeutung von Stahl im Klimaschutz (Foto: EUROFORUM/Palik). stahlmarkt 04.2012
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