stahlmarkt 04.2012 (April)
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22 K Steel International<br />
70.000.000 Tonnen gekocht<br />
Kulinarisches Fest der besonderen Art<br />
Duisburg. Über einen weiteren Meilenstein im Rahmen der immer noch<br />
ersten Ofenreise des Hochofens Schwelgern 2 von ThyssenKrupp Steel<br />
Europe in Duisburg freute sich die 540-köpfige Mannschaft des Hochofenbetriebs<br />
Schwelgern. Der im Herbst 1993 in Betrieb gegangene Ofen hat<br />
Anfang Februar seine siebzigmillionste Tonne Roheisen produziert. Damit<br />
ist er der größte Hochofen Europas und gehört weltweit zu den größten<br />
seiner Art.<br />
Technische Daten des Ofens<br />
– Innenvolumen: 5.513 m 3<br />
– Gestelldurchmesser: 14,9 m<br />
– 42 Blasformen<br />
– 4 Abstichlöcher<br />
– Produktion: rd. 12.000 t Roheisen/Tag; rd.<br />
3.300 t Hüttensand/Tag als Basis zur Zementherstellung;<br />
rd. 12.000.000 m 3 Gichtgas/Tag<br />
zur Nutzung im hütteneigenen Energieverbund<br />
WW K »Unser Hochofen 2 produziert seit 19<br />
Jahren auf sowohl wirtschaftliche als auch<br />
umweltfreundliche Weise qualitativ sehr<br />
hochwertiges Roheisen, mit dem die beiden<br />
Konverterstahlwerke Bruckhausen und<br />
Beeckerwerth versorgt werden«, erklärte<br />
Wolfgang Wiese, Leiter des Hochofenbetriebs<br />
Schwelgern. »Mit der bisher produzierten<br />
Menge könnte man knapp 3.000<br />
Exemplare der berühmten Kölner Hohenzollernbrücke<br />
bauen – dieses stählerne<br />
Monument ist immerhin mehr als 400 m<br />
lang und knapp 30 m breit.«<br />
Täglich 12.000 Tonnen Roheisen<br />
Der stolze 90 Höhenmeter messende Hochofen<br />
Schwelgern 2 erschmilzt täglich rd.<br />
12.000 t Roheisen. Dafür müssen knapp<br />
19.000 t aufbereitetes Eisenerz sowie bis zu<br />
4.000 t Koks von oben in das Hochofengefäß<br />
gefüllt werden. Durch die Zufuhr von<br />
1.200 °C heißer Luft und Kohlenstaub wird<br />
die feste Masse eingeschmolzen. Dabei entstehen<br />
Temperaturen von bis zu 2.000 °C.<br />
Das Roheisen fließt dann in den unteren Teil<br />
des Hochofens, wo es aus zwei der vier<br />
Abstichlöcher abgelassen wird. Von hier aus<br />
wird es in feuerfesten Gefäßen per Bahn zu<br />
einem der beiden Oxygenstahlwerke transportiert<br />
und zu hochwertigem Rohstahl weiterverarbeitet,<br />
aus dem dann Automobil teile<br />
oder Haushaltsgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen<br />
hergestellt werden.<br />
Ausgefeiltes technisches Konzept<br />
ThyssenKrupp Steel Europe betreibt auf<br />
seinem 9 km 2 großen Werksgelände in<br />
Duisburg vier Hochöfen, die jährlich rd. 11,5<br />
Mill. t Roheisen produzieren. Der Hochofen<br />
Schwelgern 2 wurde 1993 in Betrieb ge -<br />
nommen, nachdem ThyssenKrupp bereits<br />
einen reichen Erfahrungsschatz beim Bau<br />
des weltweit ersten Großhochofens 1 ge -<br />
sammelt hatte. »Hochofen 2 verfügt daher<br />
über ein ausgezeichnetes technisches Konzept<br />
bezüglich Feuerfestausmauerung und<br />
Ofenkühlung, das bis heute Stand der Technik<br />
ist«, betonte Wiese. »Die erste Neuzustellung<br />
ist für Sommer kommenden Jahres<br />
geplant, die Vorbereitungen dazu laufen<br />
schon auf Hochtouren.« (sm 120403434) K<br />
(120403434/1)<br />
Schwelgern 2, Europas größter Hochofen,<br />
produzierte die siebzigmillionste Tonne Stahl<br />
(Foto: ThyssenKrupp).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>