stahlmarkt 04.2012 (April)
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52 K Special: Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
hilfe der Walzeninspektion sind Rattermarken<br />
frühzeitig erkennbar. Direkt nach dem<br />
Schleifprozess wird dazu die Walze mithilfe<br />
des Inspektionssystems betrachtet. Sollten<br />
noch Fehler sichtbar sein, kann der Schleifprozess<br />
fortgesetzt werden. Durch Kenntnis<br />
der Oberflächenstruktur kann ein nachträglicher<br />
erneuter Einspannvorgang mit damit<br />
verbundenem Walzenverschleiß vermieden<br />
werden. Dadurch werden Kosten eingespart<br />
und der Lebenszyklus der Walze verlängert.<br />
Die Ausführung der Walzeninspektion<br />
hängt von der Größe der verwendeten Ar -<br />
beitswalzen ab. Der typische Kontrollplatz<br />
ist für Walzendurchmesser von 40 bis<br />
100 mm ausgelegt. Dabei erfolgt die Feineinstellung<br />
für jeden Durchmesser über eine<br />
Höhenverstellung des Lasermoduls. Dieses<br />
beleuchtet jeweils 100 mm Walzenbreite<br />
und kann über eine Verschiebevorrichtung<br />
über die Walzenbreite verfahren werden. Ein<br />
Arbeitstisch ist typisch für 700 mm lange<br />
Walzen ausgeführt. Die Einspannung der<br />
Walze erfolgt in Reitstöcken, die ebenfalls<br />
verstellbar ausgeführt sind, um verschiedene<br />
Walzentypen auf diesem Kontrollplatz<br />
überprüfen zu können.<br />
(120403562/3)<br />
Laseroptische Metallbandmessung:<br />
Verschiedene Methoden<br />
Zur Messung des Dickenprofils von Metallbändern<br />
gibt es von der Micro-Epsilon<br />
GmbH & Co. KG, Ortenburg, verschiedene<br />
Lösungen auf der Basis laseroptischer Sensoren.<br />
So erfasst ein einfaches C-Bügel-<br />
Messgerät die Banddicke an einer wählbaren<br />
Spur in Produktionsrichtung durch eine<br />
zweiseitige Dickenmessung mit Lasersensoren.<br />
Ein weiteres Modell arbeitet mit einem<br />
geschlossenen O-Rahmen. Dabei wird auf<br />
jeder Seite des Metallbandes je ein Sensor,<br />
der an identischer Position zu einem auf der<br />
anderen Seite des Bandes befindlichen Sensor<br />
liegt, kontinuierlich im rechten Winkel<br />
zur Produktionsrichtung bewegt. Damit<br />
wird das Dickenprofil über die gesamte Produktbreite<br />
erfasst.<br />
Auch bei einer Highendlösung ScanControl<br />
(Bild 3) traversiert die Sensorik entlang<br />
des Messspalts über die gesamte Bandbreite.<br />
Im Gegensatz zu den bisherigen An -<br />
sätzen werden hier jedoch zwei Laser-Linien-<br />
Scanner verwendet, die ein deutliches Plus<br />
bei Genauigkeit und Grundabstand zum<br />
Metallband erreichen sollen. Das O-Rahmen-Modell<br />
beinhaltet speziell<br />
adaptierte Laser-Linien-<br />
Scanner. Sie bewirken bei<br />
größerem Abstand zum<br />
Messobjekt und damit<br />
einem größeren Messspalt<br />
mehr Präzision bei der<br />
Bild 3. Diese Anlage zur<br />
Messung der Metallbandgeometrie<br />
basiert auf<br />
Laserscannern, die<br />
insbesondere bei Metallen<br />
präzise Daten liefern.<br />
Beispielsweise lassen sich<br />
bei einer Längsteilschere<br />
die Geometrien der<br />
einzelnen Bänder prüfen<br />
(Foto: Micro-Epsilon).<br />
Dickenerfassung als Punktsensoren. Mit<br />
einem Messspalt von 200 mm toleriert das<br />
System große Schwankungen in der Bandführung<br />
und ist robust.<br />
Details wie eine nach unten offene Konstruktion<br />
unterstützen eine langfristige An -<br />
wendung des Messsystems. Zunder und<br />
Verschmutzungen können durch die Anlage<br />
fallen und behindern damit die Sensorik<br />
nicht. Die 200 mm Messspalt schützen die<br />
Sensorik vor möglichen Kollisionen. Denn<br />
Vibrationen der Metallbahn oder gebogene<br />
Bandenden sind eine Gefahr für die installierte<br />
Sensorik. Daher sichert ein zusätzlicher<br />
mechanischer Schutz das Messsystem ab.<br />
Der Einsatz von Profil- gegenüber Punktsensoren<br />
erhöht die Informationsdichte und<br />
lässt somit eine effektivere und legierungsunabhängige<br />
Messung auf unterschiedliche<br />
Bandmaterialien zu. Auch die<br />
Messgenauigkeit wurde durch die Laserlinien<br />
gegenüber dem Punktlaser verbessert.<br />
So werden mit der Anlage 0,01 mm Genauigkeit<br />
bei einer maximalen Bandbreite von<br />
4 m erreicht. Lichtschranken unterstützen<br />
die Profilsensoren. Sie übernehmen die Aufgabe<br />
der Breitenmessung und gegebenenfalls<br />
Kantendetektion einzelner Streifen<br />
nach dem Spalten. Alle Messdaten können<br />
zur Dokumentation des Metallbandes verwendet<br />
werden. Die Messdaten »Dicke«<br />
und »Profil« werden online einer genauen<br />
Position auf dem Band zugeordnet. Verwendet<br />
wird die Anlage in Service-Centern bei<br />
flächigen Metallbändern sowie nach dem<br />
Spalten der Coils in einzelne Metallstreifen.<br />
Insgesamt ist mit dem Messsystem eine<br />
detaillierte Kenntnis der realen Bandtoleranzen<br />
bis hin zur Dokumentation jedes einzelnen<br />
Streifens erreichbar. Bei der Messung<br />
wird das reflektierte Licht der Linie von einer<br />
hochempfindlichen CMOS-Matrix aufgenommen,<br />
die ein präzises Abbild des Oberflächenprofils<br />
erzeugt. Jede Veränderung<br />
des Profils verändert die abgebildete Linie<br />
und formt damit ein geändertes Abbild auf<br />
der Matrix.<br />
Da das Messobjekt oder der Scanner in<br />
der Regel bewegt wird, entsteht durch aneinanderlegen<br />
der einzelnen Linienprofile ein<br />
3-D-Abbild des Objekts. Dabei wird auch<br />
von einer sogenannten Punktewolke ge -<br />
sprochen, weil sich das Bild aus vielen tausend<br />
einzelnen Messpunkten zusammensetzt.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>