stahlmarkt 04.2012 (April)
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12 K Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2012«<br />
<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Marktversorgung Italien (in Mill. t)<br />
39 39<br />
36<br />
23<br />
29 30<br />
(120403557/3) Quelle: WV Stahl<br />
dern der Eurozone. Zwar wird die Stahlnachfrage<br />
in der EU laut der neuesten Prognose<br />
des europäischen Stahlverbandes Eurofer<br />
nur moderat zurückgehen. Jedoch seien insbesondere<br />
in Italien und Spanien Einbrüche<br />
zu erwarten. So sei laut Kerkhoff damit zu<br />
rechnen, dass der innereuropäische Wettbewerb<br />
allgemein zunehmen wird.<br />
Auch die Wettbewerbsfähigkeit auf den<br />
globalen Stahlmärkten werde hoch bleiben.<br />
Erstens bilden sich Überkapazitäten in China<br />
nur sehr langsam zurück. Zweitens erhöhe<br />
sich im Zuge des WTO-Beitritts der Marktzugang<br />
für russische Stahlexporte. Zudem<br />
werden in der Türkei in großem Maße Stahlkapazitäten<br />
ausgebaut.<br />
Die Rohstoffversorgung<br />
als zentraler Faktor<br />
Ein zentraler Risikofaktor für die Stahlkonjunktur<br />
bleibe weiterhin die Rohstoffversorgung.<br />
Trotz des zwischenzeitlichen Dynamikverlustes<br />
auf den Stahlmärkten gab es<br />
bei den stahlspezifischen Rohstoffen keine<br />
preisliche Entspannung. Beispielsweise liegen<br />
die Preise von Eisenerz, dem für die<br />
Stahlindustrie wichtigsten Rohstoff, um<br />
28<br />
+5% -8%<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f<br />
Marktversorgung Spanien (in Mill. t)<br />
24<br />
23<br />
18<br />
12 13 13 13<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
192<br />
Marktversorgung EU (in Mill. t)<br />
201<br />
185<br />
121<br />
148<br />
159 156<br />
+7% -2%<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 f<br />
+1% -3%<br />
mehr als das Dreifache über dem Durchschnitt<br />
des »Stahlboomjahres 2007«. Auch<br />
bei den anderen Rohstoffen wie Kohle und<br />
Schrott haben sich die Preise auf einem<br />
hohen Niveau festgesetzt. Insgesamt zeigt<br />
die Preisentwicklung für stahlrelevante Rohstoffe<br />
eine deutliche Sonderentwicklung.<br />
Während sich die Rohstoffpreise seit 2003<br />
Das Steel-TV-Video: »Stahlmarkt 2012«<br />
auf Eurobasis um das 2,5-fache verteuerten,<br />
haben sich die Stahlrohstoffe mehr als vervierfacht.<br />
Auch 2012 werden hohe Rohstoffpreise<br />
und Volatilität aktuell bleiben, so<br />
Kerkhoff.<br />
Die Erfahrungen der letzten drei Jahre<br />
haben laut Kerkhoff zu zwei wichtigen<br />
Erkenntnissen geführt. Es sei erstens sichtbar<br />
geworden, dass sich Länder mit einer<br />
»<br />
Unsere<br />
Prognose für 2012<br />
sind 44 Mill. t. Mit dieser<br />
konjunkturell soliden<br />
Perspektive bleibt der<br />
deutsche Stahlmarkt ein<br />
Stabilitätsanker in der EU.<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />
Vorsitzender Stahlinstitut VDEh<br />
starken Industrie von den Verwerfungen der<br />
großen Wirtschafts- und Finanzkrise schneller<br />
als andere erholt haben. Zweitens ließe<br />
sich feststellen, dass gerade Deutschland<br />
hier besonders gut aufgestellt sei. Das liegt<br />
v. a. an der Stärke der deutschen Industrie.<br />
Die einzelnen Branchen sind entlang der<br />
Wertschöpfungsketten eng miteinander verflochten,<br />
wie zwei wissenschaftliche Studien<br />
des Rheinisch-Westfälischen Instituts für<br />
Wirtschaftsforschung (RWI) und der Unternehmensberatung<br />
Booz & Company zeigen<br />
(s. <strong>stahlmarkt</strong> Heft 03.2012, S. 16ff.).<br />
(sm 120403557) K<br />
Das Video von Steel-TV zur 16. Handelsblatt-Jahrestagung<br />
»Stahlmarkt<br />
2012« mit Stimmen zur Konferenz<br />
<br />
magazin.de/crossmedia oder direkt<br />
über den beigefügten QR-Code.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>04.2012</strong>