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Die Malteser-Zeitung 3-4/2017

Berichterstattung über nationale und internationlae Tätigkeiten des SMRO und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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XXXX<br />

Seit Ausbruch des Konflikts in der Zentralafrikanischen<br />

Republik im Jahr 2013 kommen die Bewohner nicht<br />

zur Ruhe. Mehr als 150.000 Menschen sind aufgrund<br />

der Unsicherheit in den Norden der Demokratischen<br />

Republik Kongo geflohen, allein seit Mai dieses Jahres<br />

60.000.<br />

<strong>Malteser</strong> International engagiert sich bereits seit mehr<br />

als zwanzig Jahren in der Demokratischen Republik<br />

Kongo und unterstützt die staatlichen Gesundheitseinrichtungen.<br />

<strong>Die</strong> logistischen Herausforderungen dabei<br />

sind hoch. Viele Straßen sind nicht mit schweren Fahrzeugen<br />

zu befahren, Brücken sind nicht immer sicher,<br />

und die schlechte Sicherheitslage auch auf der kongolesischen<br />

Seite der Grenze erschwert regelmäßig Lieferungen<br />

mit Medikamenten in die Region.<br />

Auch die Strecke zwischen Ariwara und Bondo gleicht<br />

mittlerweile einer Wasserstraße, und die beiden Fahrer<br />

von <strong>Malteser</strong> International, die dringend benötigte Medikamente<br />

nach Bondo bringen, haben am zweiten Tag<br />

ihrer Reise kniehoch Wasser in der Fahrerkabine. Wenig<br />

später muss Didier Kayumba ins Krankenhaus gebracht<br />

werden. Diagnose: Malaria. Zwei Nächte verbringt er in<br />

der Klinik. Erst danach kann der Lastwagen weiterfahren<br />

und gelangt kurz darauf ans erste Flussufer dieser<br />

Reise. Da es keine Brücke gibt, müssen eigens engagierte<br />

Helfer den Lastwagen zunächst entladen, dann mithilfe<br />

einer motorisierten Fähre leer über den Fluss schiffen,<br />

um ihn schließlich wieder zu beladen. „Das gleiche<br />

Prozedere steht uns nun auch bei den weiteren Flüssen<br />

bevor, die wir überqueren müssen. Es raubt uns zwar<br />

kostbare Zeit, doch anders kommen wir nicht über den<br />

Fluss“, erklärt der Fahrer Andega. Auf dem Weg nach<br />

Ango versperrt dann plötzlich ein umgefallener Baum<br />

den Weg, später sind es zahlreiche Bambusbäume, die<br />

die beiden mithilfe von Macheten zerkleinern müssen.<br />

Dabei durchbohrt einer die Frontscheibe und verletzt<br />

Andega.<br />

Nach 15 Tagen schließlich erreicht der Lastwagen<br />

seine Endstation: Bondo.<br />

Für die letzte Etappe, die Verteilung der Medikamente<br />

in den einzelnen Gesundheitseinrichtungen, nutzen<br />

Andega und Kayumba zwei Traktoren. Auch diese müssen<br />

Flüsse überqueren, dafür ent- und später wieder<br />

beladen werden. Danach fahren die beiden die restliche<br />

Strecke auf Motorrädern, und schließlich findet auch die<br />

letzte Medikamentenlieferung auf den Rücken von Trägern<br />

ihren Weg zum Ziel. Am Ende stellt ein glücklicher<br />

Didier Kayumba fest: „Es war eine lange und kraftraubende<br />

Reise, doch wenn ich die strahlenden Gesichter<br />

der Menschen sehe, die die Medikamente entgegennehmen,<br />

dann hat sich alles gelohnt.“<br />

DIE MALTESER 3-4/<strong>2017</strong> 23

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