Kultur Ein farbiges Spiel für Aug´und Ohr Unsere aktuellen DVD- und CD-Tipps Er gesteht, dass ihn panische Angst packt, wenn er auf die Bühne geht und zum ersten Mal ein Werk von Bach öffentlich spielt. Die Rede ist von dem Duisburger Stargeiger Frank Peter Zimmermann, dem Johann Sebastian Bach immer noch größten Respekt einflößt. Auf der kürzlich bei Euroarts erschienenen DVD sind Bachs sechs Sonaten für Violine und Klavier dokumentiert, die er, vorzüglich und einfühlsam begleitet von Enrico Pace, vom 16. bis 18. Mai 2008 im Bibliothekssaal von Kloster Polling eingespielt hat. Beeindruckend ist sein feines, fast gläsernes Piano, von schwebender Transparenz sind die langsamen Passagen, spritzig, bisweilen leidenschaftlich gestaltet er die raschen Sätze, ohne dabei jemals – wie es die jüngere Generation von Geigern tut – die Grenzen des guten Geschmacks zu verlassen und zum Ausdruck der Leidenschaft gehörig mit dem Bogen über die Saiten zu „schruppen“. „Bach war ein leidenschaftlicher Mensch,“ so Originalton Zimmermann in dem Film von Dorothee Binding und Benedict Mirow „Bach and me“, der sich ebenfalls auf der DVD befindet, „sonst hätte er nicht 21 Kinder gezeugt.“ Des weiteren zeigt der Film den Geiger bei Gastspielen unter anderem in Paris und gibt dem Virtuosen auch die Gelegenheit, über sein geliebtes Instrument zu berichten – eine Stradivari, deren berühmtester Besitzer einst Fritz Kreisler war. „Im mittleren Alter habe ich das Gefühl, dass die Leute [im Orchester] das mit mir machen, was ich wirklich haben will – das ist fantastisch,“ erklärt Frank Peter Zimmermann. Auf der zweiten DVD tritt er den Beweis an: Unter der Leitung von Bernard Haitink ist der Duisburger mit den Berliner Philharmonikern mit zwei Violinkonzerten von Mozart in der Londoner Royal Albert Hall und in der Berliner Philharmonie zu erleben – besser kann man Mozart wohl nicht spielen. (5 Sterne) Frank Peter Zimmermann plays Mozart & Bach, Bernard Haitink, Berliner Philharmoniker, Enrico Pace, Euroarts, 2 DVDs, 80242 64068 Heute ist der Tango der größte Exportschlager Argentiniens, doch für viele Jahrzehnte galt er in der besseren Gesellschaft verpönt, weil er mit seiner erotisch angehauchten Körperlichkeit vor allem in den Bordellen und Hafenkneipen in Buenos Aires zu Hause war. Einem der bedeutendsten Vertreter des argentinischen Tangos hat Warner Music ein beachtliches Album gewidmet: Astor Piazzolla. Die erste CD widmet sich dem Piazzolla, wie man ihn gemeinhin kennt: Da findet sich der bekannte „Libertango“, hier atemberaubend und brillant gespielt von der britischen Startrompeterin Allison Balsom, begleitet vom Gotheburg Symphony Orchestra unter der Leitung von Edward Gardner. „Le Gand Tango“, dem Cellisten Mstislav Rostropovich gewidmet, erscheint auf der CD in der nervigen, vorwärtsdrängenden Interpretation des Widmungsträgers, begleitet von Igor Uriash am Klavier, der hervorragende Countertenor Philippe Jaroussky ist, begleitet von dem Ensemble „L‘Arpeggiata“ unter der Leitung von Christina Pluhar mit dem filigranen und nichtsdestoweniger brillanten „Los pájaros perdidos“ zu vernehmen. Die zweite CD widmet sich dem „klassischen“ Piazzolla: Der lettische Geiger Gidon Kremer ist unter anderem der Solist bei Piazzollas „Concierto del Angel“, dessen ersten Satz er und die von ihm gegründete Kremerata Baltica mit Rolf Gupta am Pult sehr meditativ interpretieren, während der dritte Satz dagegen recht aufreibend daherkommt. Höhepunkte aus der „Tango Operita“ „Maria de Buenos Aires“ vervollständigen das Album, das einen umfassenden Überblick über das Schaffen des argentinischen Komponisten bietet. (5 Sterne) The Sound of Piazzolla, Warner Music, 2 CDs, 0190295831899 104 Herbst <strong>2017</strong> · top magazin DortmunD
Egal, ob weihnachtliche Firmenfeier, privates Tasting oder ein besonderer Empfang – wir schaffen für Ihr Event einen exklusiven Rahmen. Sprechen Sie uns gerne für Ihren besonderen Jahresabschluss an und lassen Sie sich von unserem professionellen Team bei der Planung und Durchführung Ihres Events unterstützen. Wir freuen uns auf Sie. Emil-Moog-Platz | <strong>Dortmund</strong> | Gewölbekeller des <strong>Dortmund</strong>er U Infos & Reservierungen 0231 47647814 oder: emil-dortmund.de Öffnungszeiten: Dienstags - Sonntags: 18:00 - 00:00 Uhr