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2008-03

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Leserbriefe<br />

„Wie viele Menschen (er)trägt die Erde?“ und „Des<br />

Menschen Heimat ist die Erde, gestern wie heute – und<br />

MORGEN? durchblick 1/<strong>2008</strong> und 2/<strong>2008</strong><br />

Wieder ist es Eberhard Freundt gelungen, ein brisantes<br />

und hochaktuelles Thema unserer Zeit auf eine eindringliche,<br />

herausfordernde Weise in Form philosophischer Essays<br />

darzustellen. Seine „Gedanken“ über die immer weiter<br />

wachsende Weltbevölkerung, ihre steigenden Ansprüche<br />

bei schwindenden Ressourcen und die daraus erwachsenen<br />

Folgen sind nicht unbekannt, aber sie rütteln in ihrer<br />

Brisanz neu auf.<br />

Den inhaltlichen Ausführungen zum Wachsen der Weltbevölkerung,<br />

ihren soziologischen Folgen und den ökologischen<br />

Auswirkungen ist wenig hinzuzufügen. Herr Freundt<br />

hat wie immer sorgfältig in der einschlägigen Literatur und<br />

den Fachmedien recherchiert und überzeugend und herausfordernd<br />

argumentiert. Die Richtigkeit seiner Darstellung<br />

bestätigt sich in der Realität: rücksichtslose Ausbeutung der<br />

natürlichen Ressourcen zugunsten wirtschaftlichen Wachstums,<br />

und damit verbundener Kapitalansammlung in den<br />

Händen weniger, Umweltverschmutzung und -zerstörung,<br />

Klimaveränderungen, zunehmende Unwetterkatastrophen,<br />

verhungernde Menschen.<br />

Man verspürt die Betroffenheit des Verfassers bei der<br />

Beschäftigung mit der Thematik in der Verfassung einer<br />

„Kurzanalyse über das Wesen des Menschen“ (durchblick<br />

1/<strong>2008</strong>, S. 42). Das Menschenbild, das hier gezeichnet<br />

wird, ist fürwahr nicht schmeichelhaft, aber im Blick auf<br />

die Wirklichkeit zutreffend.<br />

Daraus und aus dem Artikel insgesamt nur „Angriffe auf<br />

die Menschenrechte“ und Zeichnung von „Weltuntergangsszenarien“<br />

herauszulesen (siehe Leserbrief Bernard Nolz in<br />

durchblick 2/<strong>2008</strong>, S. 54) erscheint mir als ein erhebliches<br />

Missverständnis der Intentionen Freundts. Jedenfalls komme<br />

ich bei der Lektüre der beiden Artikel nicht zu dieser<br />

Folgerung. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man in<br />

die Ausführungen Freundts Menschenverachtung hineininterpretieren<br />

kann. Ich lese hier aber Sorge über die Zukunft<br />

der Menschheit heraus.<br />

Eberhard Freundts Essays im durchblick haben ein Niveau,<br />

das den Anspruch eines lokalen Vereins-Presseorgans<br />

weit übersteigt. Themen, wie „Der Mensch“, Gotteshauch<br />

oder Zufallsprodukt“ „Gott nur ein Hirngespinst, der freie<br />

Wille eine Illusion?“ u. a. zeigen das weite Interessenspektrum<br />

und die Motivation des Verfassers, sich mit Grenzfragen,<br />

die nachdenkliche Zeitgenossen bewegen, auf anspruchsvolle<br />

Weise auseinanderzusetzen.<br />

Die Literaturrecherchen in Theologie (u. a. Drewermann),<br />

Philosophie (u. a. John Eccles), Hirnforschung (u. a. Gerhard<br />

Roth, Wolf Singer) fundieren die Essays überzeugend.<br />

Freundt setzt sich intensiv und ausführlich mit den jeweiligen<br />

Themenstellungen auseinander, er schürft tief und<br />

begründet fundiert. Das erfordert von dem Leser hohe Konzentration<br />

und Ausdauer. Aber, wer lässt sich schon von gehalt-<br />

und anspruchsvoller Lektüre abhalten? Einen Gewinn<br />

haben die Leserin und der Leser allemal.<br />

Für den durchblick und seine Leser ist die Mitarbeit von<br />

Eberhard Freundt ein nicht zu unterschätzender Gewinn.<br />

Seine Beiträge in dem Presseorgan der Stadt Siegen/Leitstelle<br />

Leben im Alter, verleihen dem Blatt ein, beachtenswertes<br />

Anspruchsniveau.<br />

Man kann nur wünschen, dass Eberhard Freundt weiterhin<br />

seine wertvolle essayistische Tätigkeit pflegt.<br />

Helmut Heinrich, Hilchenbach<br />

Alte Straßen – stille Winkel, durchblick 1/<strong>2008</strong>. Mit<br />

großem Interesse habe ich im durchblick Ihre beiden Abhandlungen<br />

über Wilhelm Busch und die alten Siegener<br />

Straßen gelesen. Beide Berichte sind informativ und gut<br />

lesbar.<br />

Seit Jahrzehnten habe ich ein Privatarchiv angelegt und<br />

Ihre beiden Berichte finden dort Eingang.<br />

In der kurzen Busch-Biografie erwähnen Sie auch den<br />

Ort Ebergötzen. In der dortigen Mühle befindet sich ein<br />

Wilhelm-Busch-Museum, welches Sie, Frau Istock, vermutlich<br />

auch bereits besucht haben. Als ich vor einigen Jahren<br />

dort war, hatten wir das Glück, eine sehr sachkundige<br />

Präsentantin zu finden, die sehr anschaulich darstellte, dass<br />

sich in den Handlungen und im Aussehen der beiden Buben<br />

die beiden Freunde aus der Kindheit widerspiegeln.<br />

Wenn der Müller und die Müllerin in kleinsten Kammern<br />

in unmittelbarer Nähe des lauten Mühlrades schlafen<br />

mussten, war dies sicherlich nur für die ersten zwei Nächte<br />

romantisch, dann jedoch äußerst schlafstörend.<br />

In den sehr informativen Bericht über Siegens Straßen<br />

haben Sie, Frau Istock, sehr viel Zeit investiert. Die vielen<br />

Fakten müssen zusammengetragen werden und gleichzeitig<br />

„wasserdicht“ sein. Ihre Darstellung ist eine wertvolle Ergänzung<br />

zur Stadtgeschichte Siegens. Wer weiß schon, wie viele<br />

Metzgereien es Mitte des 15. Jahrhunderts in Siegen gab?<br />

Heinz Stötzel, Nethphen<br />

Bei Frau Istock habe ich mich persönlich bedankt für<br />

ihren schönen Stadtbericht. - Schwierigkeiten hatte ich<br />

mit dem Oberen Schloss auf Seite 4. Meine Frau ist eine<br />

Stadtkennerin von über 70 Jahren und ich über 40 Jahre.<br />

- Die Schönheit des Bildes haben wir nicht nachvollziehen<br />

können. Ich hab mich in das „Marburger Tor“ bis zur<br />

Einhorn-Apotheke begeben. Dort hatte ich den durchblick<br />

bis auf das Torhaus des Oberen Schlosses mit dem richtigen<br />

Blickwinkel. – Nur die ganzen darunterliegenden Häuserzeilen<br />

einschließlich Bewuchs am Fußpunkte des Betrachters<br />

konnte ich nirgends finden.<br />

Hartmut Gerkan per E-Mail<br />

Anm. der Redaktion: Starke Teleobjektive ziehen die<br />

Perspektive zusammen und sorgen für neue optische Eindrücke.<br />

Standort des Fotografen war auf einem mittlerweile<br />

nicht mehr vorhandenen Erdhügel an der Kinderklinik.<br />

durchblick 3/<strong>2008</strong> 49

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