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Germany Yearbook - 2009_ocr

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3 Arbeitsmarkt<br />

Methodische Erläuterungen<br />

Dieses Kapitel vermittelt einen Überblick über die Beteiligung der Bevölkerung am<br />

Erwerbsleben und die Entwicklung des Arbeitsmarktes. In den letzten Jahren haben<br />

international vergleichbare Arbeitsmarktdaten weiter an Bedeutung gewonnen. Um den<br />

nationalen und internationalen Anforderungen gerecht zu werden, gibt es eine Vielzahl<br />

von erwerbs- und arbeitsmarktstatistischen Quellen für unterschiedliche Verwendungszwecke.<br />

Die wichtigsten werden hier vorgestellt:<br />

Zeitreihen zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit nach wirtschaftsfachlicher Gliederung<br />

aus der Erwerbstätigenrechnung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ETR) und<br />

zur Erwerbsbeteiligung aus dem Mikrozensus werden in den Tabellen 3.1 bis 3.3 dargestellt.<br />

Methodisch vergleichbare Zahlen für die Bundesländer aus den Berechnungen<br />

des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung (AK ETR) enthalten die Tabellen 3.4 und 3.5.<br />

Daten aus dem Mikrozensus in Tabelle 3.6 geben einen langfristigen Überblick über die<br />

Entwicklung der Strukturen auf dem deutschen Arbeitsmarkt seit 1991.<br />

Der Mikrozensus liefert neben Eckzahlen zur Erwerbslosigkeit auch tiefer gehende Strukturinformationen<br />

(zu Abweichungen zwischen den Ergebnissen von ETR und Mikrozensus<br />

siehe »Mikrozensus«). Tabelle 3.7 informiert über die Finanzierungsquellen zum<br />

Lebensunterhalt sowie über die Einkommensverhältnisse unterschiedlicher Erwerbsgruppen.<br />

Tabelle 3.8 stellt altersspezifische Erwerbsquoten und Tabelle 3.9 die Zahl der<br />

Erwerbstätigen nach Altersgruppen dar. In Tabelle 3.10 werden Kennzahlen zu Freiberuflern<br />

präsentiert.<br />

Detaillierte Ergebnisse aus den Arbeitsmarktstatistiken der Bundesagentur für Arbeit<br />

(BA) über voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und registrierte Arbeitslose<br />

werden in den Tabellen 3.11 bis 3.14 vorgestellt.<br />

Die genannten Quellen gehen u. a. in Regierungsberichte und in das Jahresgutachten<br />

des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

ein. Außerdem bilden sie die Grundlage für die laufende Arbeitsmarkt- und Berufsforschung,<br />

den jährlichen Rentenversicherungsbericht, den mehrjährlichen Armuts- und<br />

Reichtumsbericht der Bundesregierung und vieles mehr.<br />

Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnungen<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Durchschnitt einer bestimmten Periode<br />

wird zum einen für Zwecke der laufenden nationalen und international vergleichbaren<br />

Arbeitsmarktbeobachtung und zum anderen als Bezugszahl für weitere Aggregate der<br />

VGR benötigt.<br />

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht regelmäßig monatliche, vierteljährliche und<br />

jährliche Durchschnittszahlen der Erwerbstätigen für Deutschland. Daneben werden<br />

vom AK ETR jährliche und vierteljährliche Durchschnittszahlen zur Erwerbstätigkeit für<br />

Länder sowie jährliche Zahlen für Kreise publiziert, die auf die Eckzahlen der Erwerbstätigenrechnung<br />

des Bundes abgestimmt sind.<br />

Gesamtwirtschaftliche Monatsdaten zur Erwerbstätigkeit nach dem Inländerkonzept als<br />

Ursprungswerte und saisonbereinigte Werte werden seit 2005 gemeinsam mit saisonbereinigten<br />

Erwerbslosenzahlen und -quoten im Rahmen der ILO-Arbeitsmarktstatistik<br />

publiziert. Monatliche Erwerbstätigenzahlen nach dem Inlandskonzept werden ebenfalls<br />

veröffentlicht. Die Erwerbslosenzahlen werden im Mikrozensus erhoben (siehe hierzu<br />

auch im Abschnitt »Arbeitskräfteerhebung im Mikrozensus«).<br />

Zu den Erwerbstätigen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zählen alle Personen,<br />

die als Arbeitnehmer oder als Selbstständige bzw. mithelfende Familienangehörige<br />

eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig vom<br />

Umfang oder Ertrag dieser Tätigkeit. Hierbei wird das Personenkonzept zugrunde gelegt.<br />

Das bedeutet, dass Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

nur einmal mit ihrer Haupterwerbstätigkeit erfasst werden. Grundlage für die Definition<br />

bilden die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) aufgestellten Normen, die<br />

im Einklang mit den entsprechenden Definitionen im Europäischen System der Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnungen (ESVG) stehen. Ergebnisse nach der ILO-Definition<br />

sind auf Grund ihrer großen Verbreitung und ihrer Unabhängigkeit von nationalen<br />

Regelungen besonders gut für internationale Vergleiche von Arbeitsmarktdaten geeignet.<br />

Je nach Verwendungszweck wird die Zahl der Erwerbstätigen für Deutschland insgesamt<br />

und gegliedert nach Stellung im Beruf nach dem Inländerkonzept (Wohnortkonzept)<br />

oder nach dem Inlandskonzept (Arbeitsortkonzept) dargestellt. Beide Konzepte unterscheiden<br />

sich durch den Pendlersaldo.<br />

Die Erwerbstätigen nach wirtschaftsfachlicher Gliederung werden im Rahmen der VGR<br />

stets nach dem Inlandskonzept nachgewiesen und gehören zu den Indikatoren des<br />

Verbreitungsstandards des Internationalen Währungsfonds (IWF).<br />

Die durchschnittliche Zahl der Erwerbstätigen in einer bestimmten Berichtsperiode wird<br />

aus unterschiedlichen amtlichen und externen erwerbsstatistischen Quellen und Verfahren<br />

ermittelt. Hierbei handelt es sich um Statistiken für Teilbereiche der Wirtschaft<br />

(z. B. kurzfristige, mittelfristige und langfristige Erhebungen für einzelne Wirtschaftsbereiche)<br />

oder um Stichprobenerhebungen mit unterschiedlicher Periodizität (z. B. Mikrozensus).<br />

Daneben zählen insbesondere die Arbeitsmarktstatistiken der BA über sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte und geringfügig entlohnte Beschäftigte und die<br />

Personalstandstatistik für den öffentlichen Dienst zu wichtigen Quellen. Insgesamt fließen<br />

zurzeit rund 50 erwerbsstatistische Quellen in die Experten- und ökonometrischen<br />

Schätzungen der Erwerbstätigenrechnung der VGR des Bundes ein. Alle Quellen werden<br />

laufend beobachtet und analysiert. Zudem erfolgen laufend Konsistenzprüfungen mit<br />

anderen Aggregaten der VGR und der arbeitsmarktstatistischen und demographischen<br />

Berichterstattung.<br />

Ergebnisse für die Gesamtwirtschaft des früheren Bundesgebiets sind ab 1950 verfügbar.<br />

Für sechs zusammengefasste Wirtschaftsabschnitte sowie für 60 Wirtschaftsabteilungen<br />

liegen Ergebnisse ab 1970 (ab 1991 gesamtdeutsche Ergebnisse) vor.<br />

Seit 2005 stehen gesamtwirtschaftliche Monatszahlen bereits 30 Tage nach Monatsende<br />

zur Verfügung. Erste gesamtwirtschaftliche Quartalsergebnisse liegen dementsprechend<br />

ebenfalls rund 30 Tage nach Ablauf des Quartals vor. Ausführliche Quartalsergebnisse,<br />

gegliedert nach Stellung im Beruf (Arbeitnehmer und Selbstständige<br />

einschl. mithelfender Familienangehöriger) und sechs zusammengefassten Wirtschaftsabschnitten,<br />

werden ca. 50 Tage nach Quartalsende publiziert. Vorläufige Jahresdaten<br />

werden in der gleichen Gliederungstiefe wenige Tage nach Jahresablauf freigegeben.<br />

Da die für die Erwerbstätigenrechnung der VGR benötigten Ausgangsdaten nur sukzessive<br />

im Zeitverlauf anfallen und kurzfristig verfügbare Ergebnisse teilweise später korrigiert<br />

werden, steigen Vollständigkeit und Zuverlässigkeit der Ausgangsdaten und damit<br />

der Genauigkeitsgrad mit zunehmendem zeitlichem Abstand zur jeweiligen Berichtsperiode.<br />

Es ist daher notwendig, die Daten in mehreren Zeitabständen den jeweils aktuellen<br />

Erkenntnissen anzupassen.<br />

Mehrjährige Beobachtungen zeigen, dass die ersten vorläufigen Ergebnisse (Bundesrechnung)<br />

von den endgültigen Zahlen zur Erwerbstätigkeit, die in der Regel rund drei<br />

Jahre nach Jahresende publiziert werden, um durchschnittlich 0,3 Prozentpunkte nach<br />

oben oder unten abweichen.<br />

Beim Vergleich mit anderen Statistiken ist zu berücksichtigen, dass es sich um zeitraumbezogene<br />

Ergebnisse handelt (Monats-, Quartals-, Halbjahres- bzw. Jahresdurchschnittswerte)<br />

und nicht um Stichtagsergebnisse oder auf eine Berichtswoche bezogene<br />

Ergebnisse. Durch die Einbeziehung umfangreicher erwerbsstatistischer Informationen<br />

und aufwändiger Kontrollverfahren gilt die Erwerbstätigenzahl der VGR vom Niveau her<br />

als umfassendster und vom Verlauf her als sicherster Indikator für die Bestimmung der<br />

Gesamterwerbstätigkeit.<br />

Ausführliche methodische Erläuterungen sowie fachlich und regional tiefer gegliederte<br />

Ergebnisse enthalten die Veröffentlichungen der Fachserie 18 »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen«<br />

(siehe hierzu auch unter »Publikationen und Auskünfte« am Ende dieses<br />

Kapitels).<br />

Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch <strong>2009</strong> 75

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