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Germany Yearbook - 2012_ocr

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12 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen<br />

Glossar<br />

Produktions- und Importabgaben | Indirekte Steuern, die sich aus den Gütersteuern<br />

(z. B. Mehrwertsteuer, Importabgaben, Verbrauchsteuern) und sonstigen<br />

Produktionsabgaben (z. B. Grundsteuer) zusammensetzen.<br />

Produktionswert | Wert der von inländischen Wirtschaftseinheiten getätigten<br />

Verkäufe von Gütern (Waren und Dienstleistungen) aus eigener Produktion an<br />

andere (in- und ausländische) Wirtschaftseinheiten, ohne Gütersteuern, aber<br />

zuzüglich der produzierten und noch nicht verkauften Waren sowie bei Unternehmen<br />

auch zuzüglich der selbst erstellten Anlagen. Der Produktionswert der sogenannten<br />

„Nichtmarktproduzenten“ aus den Sektoren Staat und Private Organisationen ohne<br />

Erwerbszweck, deren Leistungen der Allgemeinheit überwiegend ohne spezielles<br />

Entgelt zur Verfügung gestellt werden, werden stattdessen durch Addition der<br />

Aufwandsposten (z. B. Arbeitnehmerentgelt, Vorleistungen, Abschreibungen) dieser<br />

Institutionen ermittelt.<br />

Sachanlagen | Materielle Anlagegüter (im Gegensatz zu den immateriellen Anlagegütern).<br />

Dazu zählen Wohnbauten, Nichtwohnbauten, Ausrüstungen und Nutztiere<br />

und Nutzpflanzungen.<br />

Sektoren in den VGR | Gesamte Volkswirtschaft, nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften,<br />

finanzielle Kapitalgesellschaften, Staat, private Haushalte, private Organisationen<br />

ohne Erwerbszweck, übrige Welt.<br />

Sonstige Anlagen | Nutztiere und Nutzpflanzungen, immaterielle Anlagegüter<br />

(Computersoftware, Urheberrechte, Ausgaben für Suchbohrungen) sowie Grundstücksübertragungskosten<br />

für unbebauten Grund und Boden.<br />

Sparquote | Sparen, d. h. nichtkonsumierter Teil des verfügbaren Einkommens der<br />

privaten Haushalte nach dem Ausgabenkonzept zuzüglich der Zunahme betrieblicher<br />

Versorgungsansprüche, in Prozent des gesamten verfügbaren Einkommens der<br />

privaten Haushalte (zuzüglich der Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche).<br />

Staat | Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung.<br />

Staatsquote | Verhältnis von Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt.<br />

Subventionen | Laufende Zahlungen ohne Gegenleistung, die der Staat oder Institutionen<br />

der Europäischen Union an gebietsansässige Produzenten leisten, um den<br />

Umfang der Produktion dieser Einheiten, ihre Verkaufspreise oder die Entlohnung<br />

der Produktionsfaktoren zu beeinflussen.<br />

Verwendungsseite/-rechnung | Teilgebiet der Inlandsproduktsberechnung, in dem<br />

die wirtschaftliche Leistung von der Ausgabenseite her berechnet und dargestellt<br />

wird. Sie zeigt, wie die Güter aus der Inlandsproduktion und den Importen<br />

verwendet werden, wobei der Vorleistungsverbrauch bereits abgezogen ist. Das<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird dabei ermittelt aus den privaten Konsumausgaben,<br />

den Konsumausgaben des Staates, den Bruttoanlageinvestitionen, den Vorratsveränderungen<br />

und dem Nettozugang an Wertsachen sowie dem Außenbeitrag.<br />

Volkseinkommen (Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten) | Summe aller<br />

Erwerbs- und Vermögenseinkommen, die Inländerinnen und Inländern letztlich<br />

zugeflossen sind. Es setzt sich zusammen aus dem von Inländerinnen und Inländern<br />

empfangenen Arbeitnehmerentgelt und den Unternehmens- und Vermögenseinkommen.<br />

Das Volkseinkommen ist eine häufig genutzte Größe der Verteilungsrechnung.<br />

Vorleistungen | Wert der Güter (Waren und Dienstleistungen), die inländische<br />

Wirtschaftseinheiten von anderen (in- und ausländischen) Wirtschaftseinheiten<br />

bezogen und im Berichtszeitraum im Zuge der Produktion verbraucht, verarbeitet<br />

oder umgewandelt haben. Die Vorleistungen umfassen neben Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffen, Brenn- und Treibstoffen auch Bau- und sonstige Leistungen für<br />

laufende Reparaturen, Transportkosten, Post- und Telekommunikationsgebühren,<br />

Anwaltskosten, gewerbliche Mieten, Benutzungsgebühren für öffentliche Einrichtungen<br />

usw. Die Vorleistungen schließen nicht die eingesetzte Handelsware ein.<br />

Vorratsveränderungen | Differenz zwischen Anfangs- und Endbeständen von<br />

Vorräten, die von Buchwerten auf eine konstante Preisbasis umgerechnet und<br />

anschließend mit jahresdurchschnittlichen Preisen bewertet werden. Die so<br />

ermittelte Vorratsveränderung ist frei von Scheingewinnen und -verlusten, die durch<br />

reine Preisverschiebungen der Buchwerte während der Lagerzeit entstehen. Zusammengefasst<br />

mit den Vorratsveränderungen wird der Nettozugang an Wertsachen<br />

veröffentlicht.<br />

Wachstumsbeitrag | Rechnerischer Beitrag eines Aggregats zur Entwicklung des<br />

Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der Wachstumsbeitrag eines Aggregats wird dabei<br />

ermittelt, indem von der tatsächlichen Wachstumsrate des BIP eine hypothetische<br />

abgezogen wird, die sich ergäbe, wenn das Aggregat gegenüber der Vorperiode<br />

unverändert bliebe (sogenannter komparativer Ansatz).<br />

Wirtschaftswachstum | Veränderungsrate des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts.<br />

Übrige Welt | Gesamtheit der Wirtschaftseinheiten, die ihren ständigen Sitz (Wohnsitz)<br />

außerhalb des Wirtschaftsgebietes haben.<br />

Unternehmens- und Vermögenseinkommen | Summe aus Unternehmensgewinnen<br />

– inklusive eines kalkulatorischen Unternehmerlohns – und den per Saldo von privaten<br />

Haushalten empfangenen und vom Staat geleisteten Vermögenseinkommen.<br />

Ergibt zusammen mit dem Arbeitnehmerentgelt das Volkseinkommen.<br />

Verfügbares Einkommen der Gesamtwirtschaft | Volkseinkommen erhöht um die<br />

Produktions- und Importabgaben abzüglich Subventionen sowie um die empfangenen<br />

laufenden Transfers aus der übrigen Welt und abzüglich der geleisteten<br />

laufenden Transfers an die übrige Welt.<br />

Verteilungsseite/-rechnung | Teilgebiet der Inlandsproduktsberechnung, in dem<br />

die wirtschaftliche Leistung anhand der im Wirtschaftsprozess entstandenen<br />

Einkommen berechnet und dargestellt wird. Allerdings ist in Deutschland bisher<br />

keine eigenständige, komplette Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf<br />

diesem Wege möglich, weil über den Betriebsüberschuss bzw. die Unternehmensund<br />

Vermögenseinkommen nur lückenhafte statistische Basisdaten vorliegen,<br />

sodass diese Größen als Saldengrößen aus dem gesamtwirtschaftlichen Kreislauf<br />

abgeleitet werden.<br />

Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch <strong>2012</strong> 341

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