Carl für Verl
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FOLGE 3<br />
Parkgeheimnisse<br />
Fotos: Daniela Toman · Text: Matthias Borner<br />
Der Stadtpark ist mit 170.000 Besuchern jährlich<br />
die meistbesuchte Attraktion Güterslohs<br />
und lockt Besucher aus ganz Ostwestfalen und<br />
sogar darüber hinaus an. Doch selbst in Gütersloh<br />
kennt nicht jeder jeden Winkel des Parks. Deshalb<br />
stellen wir bekannte und weniger bekannte Stationen<br />
im Stadtpark und Botanischen Garten vor,<br />
die es auch im Herbst und Winter zu entdecken<br />
lohnt. Das ein oder andere Parkgeheimnis ist hier<br />
sicher dabei!<br />
Maulwurfshügel auf der Großen Wiese<br />
Für Rasenästheten ist es ein grausames Bild: Die Große<br />
Wiese im Stadtpark mit Maulwurfshügeln übersät.<br />
Hunderte, ja Tausende kleiner Erdhaufen zeugen vom<br />
lebhaften Betrieb unter der Grasnarbe: Bis zu 20 Hügel<br />
häuft ein einzelner fleißiger Maulwurf an nur einem Tag<br />
auf. Die Stadtgärtner schätzen, dass zu Höchstzeiten<br />
rund 10.000 Maulwurfshügel im Stadtpark zu finden sind.<br />
Ein Ärgernis? Die Hügel stören sicherlich das Erscheinungsbild<br />
eines Parks. Andererseits sind Maulwürfe,<br />
wenn man die Ästhetik unberücksichtigt lässt, <strong>für</strong> den<br />
Park nicht schädlich – im Gegenteil. Die Insektenfresser<br />
verspeisen in großen Mengen Larven von Wiesenschnaken<br />
und Engerlinge des Junikäfers, was die Stadtgärtner<br />
zu schätzen wissen. Schließlich ernähren sich diese<br />
Insekten von Gräser- und Krautwurzeln und können den<br />
Rasen weitaus schlimmer schädigen, als es Maulwurfshügel<br />
tun. Engerlinge setzen auch Baumwurzeln zu<br />
und können ganze Buchen zu Fall bringen. Mit ihrem<br />
Tunnelbau sorgen Maulwürfe zudem <strong>für</strong> eine gute Bodenbelüftung<br />
und verhindern, dass sich Staunässe bildet.<br />
Wo Maulwurfshügel zu finden sind, ist im wahrsten Sinn<br />
Leben im Boden – sie zeigen, dass der Park ein gesundes<br />
Biotop ist!<br />
Flamingos<br />
Die Bronzeskulptur »Flamingos« findet sich an einem<br />
kleinen Tümpel vor dem Eingang zum Lavendelgarten<br />
im Botanischen Garten. Das Kunstwerk schuf der<br />
Gütersloher Bildhauer Bruno Schmitz (1920–2013) zum<br />
Jubiläum des 50-jährigen Bestehens des Botanischen<br />
Gartens im Jahr 1959. Ursprünglich stand es auf einer<br />
Rasenfläche und war ein viel fotografiertes Motiv, auch<br />
auf Postkarten. Schmitz entstammte einer Gütersloher<br />
Steinmetzfamilie und besuchte die Werkkunstschule<br />
Bielefeld. Ab 1955 war er freiberuflich in einem Atelier<br />
im Landkreis Holzminden tätig. Er gestaltete zahlreiche<br />
Kunstwerke und Altäre <strong>für</strong> Kirchen. Sein bekanntestes<br />
Werk dürfte der Münchhausen-Brunnen mit dem<br />
halbierten Pferd in Bodenwerder sein. Schmitz starb<br />
92-jährig in Gifhorn.<br />
Wassererlebnispfad<br />
Der Wassererlebnispfad entlang der Dalke besteht aus 20 Stationen, an denen in<br />
anschaulicher Weise die ökologische und ökonomische Bedeutung des Was sers<br />
und seine vielfältige Nutzung dargestellt werden. Drei dieser Stationen – wenn<br />
man die unmittelbar benachbarten Mühlen Avenstroth am Parkbad und Meiers<br />
Mühle mitzählt, sogar fünf – befinden sich innerhalb des Stadtparks:<br />
Station 6: Avenstroths Mühle – Wasserkraft als regenerative Energie<br />
Station 7: Luftbad Prießnitz-Insel – Tiere und Pflanzen im und am Wasser<br />
Station 8: Alte Badestelle/Kurhaus Güthenke – Gesundheit, Baden, Kneippen<br />
Station 9: Stadtpark – Still- und Fließgewässer als Lebensräume, Wasservögel<br />
Station 10: Meiers Mühle – Mühlen in der Stadtgeschichte<br />
Dies sind nur 3 weitere von vielen lohnenswerten<br />
Zielen im Stadtpark und Botanischen<br />
Garten. Mehr Infos gibt‘s im nächsten <strong>Carl</strong><br />
und auf www.stadtpark-guetersloh.de