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Z19 »REFORMAFIKTION 5.0«

Die volle Ausgabe der Z 19/20 – 500 Jahre, was nun? Etliche sind froh, dass der Jubiläums-Hype vorbei ist – andere haben den tiefen Wunsch nach einer echten Erneuerung. Diese Z-Ausgabe liefert eine Fülle von Impulsen für Reformation die vor uns liegt und realisiert werden kann. Die Leseprobe liefert einen Einblick – den vollen Umfang kann man hier vorbestellen. http://www.zwiezukunft.de/z19/

Die volle Ausgabe der Z 19/20 – 500 Jahre, was nun?
Etliche sind froh, dass der Jubiläums-Hype vorbei ist – andere haben den tiefen Wunsch nach einer echten Erneuerung. Diese Z-Ausgabe liefert eine Fülle von Impulsen für Reformation die vor uns liegt und realisiert werden kann.
Die Leseprobe liefert einen Einblick – den vollen Umfang kann man hier vorbestellen. http://www.zwiezukunft.de/z19/

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Historisch<br />

Die meisten Wissenschaftler sind sich einig:<br />

Die Grabeskirche in Jerusalem markiert die<br />

Stelle, an der Jesus gestorben ist. Über dem Eingang<br />

zum Heiligen Grab verkündet eine griechische<br />

Inschrift, was auch der Evangelist Lukas<br />

überliefert: „Was sucht ihr den Lebenden bei den<br />

Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden.“<br />

Als Jesus auf der Richtstätte Golgatha am<br />

Kreuz hing, reichte sein Ruf allenfalls in die<br />

Region hinaus; im Römischen Reich war er ein<br />

Niemand. Doch die Auferstehung Jesu von den<br />

Toten, von der die Jünger berichten, markiert den<br />

Wendepunkt in der noch jungen Geschichte der<br />

Bewegung:<br />

Jesus ist den Jüngern erschienen, leibhaftig<br />

erschienen! Das heißt: Er muss auferstanden<br />

sein! Da begreifen die Jünger: Jesus ist mit seiner<br />

Botschaft nicht gescheitert. Und jetzt erst verstehen<br />

sie seine Botschaft in der Tiefe: Mit dem Tod<br />

ist eben nicht alles aus! Über das Leben hat der<br />

Tod keine Macht, und Jesus hat den Tod besiegt!<br />

Das war die Stunde, in der das Christentum seinen<br />

Ursprung nahm.<br />

Angeführt wird diese Keimzelle der neuen<br />

Bewegung von einer Doppelspitze: Jakobus, ein<br />

leiblicher Bruder Jesu, und Petrus, dem der Auferstandene<br />

als Erstem erschienen sein soll. Sie gelten<br />

als die Säulen der Urgemeinde. Auch Maria,<br />

die Mutter Jesu, soll von Anfang an dazugehört<br />

haben.<br />

Für das, was nach der Kreuzigung Jesu<br />

geschah, finden wir in der Bibel präzise Zeitangaben:<br />

Am dritten Tag ist Jesus von den Toten<br />

auferstanden; das feiern wir am Ostersonntag.<br />

Am 40. Tag nach Ostern ging er zu seinem Vater<br />

zurück, fuhr in den Himmel auf – „Christi Himmelfahrt“<br />

[auch als „Vatertag“ bekannt]. Am 50.<br />

Tag nach seiner Auferstehung, also 10 Tage nach<br />

Himmelfahrt, was geschah da?<br />

Die Apostelgeschichte erzählt, dass an diesem<br />

„50. Tag“ [übrigens kommt über den Umweg des<br />

Griechischen von daher der Name „Pfingsten“] –<br />

also dass an diesem 50. Tag der Heilige Geist auf<br />

die Jünger herabkam. Sie hatten sich zum jüdischen<br />

Erntefest „Schawuot“ versammelt; und mit<br />

feurigen Zungen, die vom Himmel herabloderten,<br />

soll der Heilige Geist bewirkt haben, dass jeder<br />

Mensch, egal welcher Sprache und Herkunft, die<br />

Worte der Jünger hören und verstehen(!) konnte.<br />

Revolutionär<br />

Für die Gläubigen ist der Fall klar: Gott hat am<br />

Pfingsttag etwas unternommen, um seine Bewegung<br />

anzuschieben. Was immer damals passierte,<br />

Tatsache ist: Was Jesu Anhänger jetzt verkünden,<br />

das ist nicht nur neu, es ist revolutionär: Ein hingerichteter<br />

Gott, ein Verlierer, wird zum Sieger!<br />

Solch ein Gottesbild kannte die Welt noch nicht.<br />

Man kann es sich heute fast nicht mehr vorstellen,<br />

angesichts gewaltiger Gotteshäuser. Denn<br />

unter den ersten Christen war irdischer Besitz<br />

regelrecht verpönt; so wenigstens erzählt es<br />

Lukas in der Apostelgeschichte.<br />

Laut Lukas hatten sie uneingeschränkte Gütergemeinschaft<br />

und pflegten eine grenzenlose Solidarität:<br />

Die Menge der Gläubigen war ein Herz<br />

und eine Seele; auch nicht einer von ihnen sagte<br />

von seinen Gütern, dass sie sein wären. Es war<br />

ihnen alles gemeinsam. Es war auch keiner unter<br />

ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen<br />

Äcker und Häuser besaß, verkaufte sie und<br />

brachte das Geld den Aposteln – und davon gab<br />

man einem jeden, was er nötig hatte.<br />

Lukas berichtet von einem Mann namens<br />

Simon, der von Petrus etwas kaufen will: die Gabe<br />

Gottes, Wunder zu wirken. Ohne Erfolg. Später<br />

benennt man nach diesem Simon die Käuflichkeit<br />

geistlicher Ämter – „Simonie“. Gottes Gnade kann<br />

man nämlich nicht kaufen, sie ist unverkäuflich.<br />

[Sowieso ist sie unbezahlbar, aber sie ist bereits<br />

bezahlt.] Das war die Botschaft.<br />

Die Gütergemeinschaft folgte dem Ideal der<br />

Nächstenliebe: Wer mehr hat, gibt dem, der weniger<br />

hat. – So handelten und dachten die ersten<br />

Christen.<br />

Rasantes Wachstum<br />

Die Apostelgeschichte berichtet von einem stürmischen<br />

Anwachsen der jungen Gemeinde: An<br />

Himmelfahrt waren es erst 120, nach Pfingsten<br />

bereits 3000, und dann wurden es Tag für<br />

Tag immer mehr. Eines Tages waren es um die<br />

5000, und irgendwann ist von vielen Tausenden<br />

Der Gekreuzigte<br />

mit Eselskopf. Dieses<br />

Spottkruzifix gilt heute als<br />

die älteste Darstellung von<br />

Christus am Kreuz<br />

Ein hingerichteter<br />

Gott,<br />

ein Verlierer,<br />

wird zum Sieger!<br />

Solch ein Gottesbild<br />

kannte die<br />

Welt noch nicht<br />

Z für Zukunft<br />

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