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Z19 »REFORMAFIKTION 5.0«

Die volle Ausgabe der Z 19/20 – 500 Jahre, was nun? Etliche sind froh, dass der Jubiläums-Hype vorbei ist – andere haben den tiefen Wunsch nach einer echten Erneuerung. Diese Z-Ausgabe liefert eine Fülle von Impulsen für Reformation die vor uns liegt und realisiert werden kann. Die Leseprobe liefert einen Einblick – den vollen Umfang kann man hier vorbestellen. http://www.zwiezukunft.de/z19/

Die volle Ausgabe der Z 19/20 – 500 Jahre, was nun?
Etliche sind froh, dass der Jubiläums-Hype vorbei ist – andere haben den tiefen Wunsch nach einer echten Erneuerung. Diese Z-Ausgabe liefert eine Fülle von Impulsen für Reformation die vor uns liegt und realisiert werden kann.
Die Leseprobe liefert einen Einblick – den vollen Umfang kann man hier vorbestellen. http://www.zwiezukunft.de/z19/

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Historisch<br />

Luther und<br />

„die Türken“<br />

Bild: © Wikipedia<br />

Nach 500 Jahren veraltet oder hochaktuell? Die Zeit Luthers –<br />

der geschichtliche Hintergrund seiner Empfehlungen zu „den Türken“<br />

Die Türken vor Wien<br />

Zeitgenössisches Gemälde<br />

von Frans Geffels, 1683<br />

Will man Luthers Standpunkt zu<br />

den Türken verstehen, sollte<br />

man etwas über ihre Geschichte<br />

wissen. Die Türken hatten<br />

zunächst einen kleinen Staat<br />

gegründet, und zwar in Anatolien in der heutigen<br />

Türkei. 1 Im Jahr 551 armenischer Zeitrechnung,<br />

um 1103 n. Chr., richteten sie unter der christlichen<br />

Bevölkerung ein Blutbad an – sie überfielen<br />

den Distrikt von Baghin in Armenia und plünderten<br />

ihn. Von dort zogen sie in angrenzende Distrikte,<br />

wo sie ebenfalls die Christen umbrachten.<br />

Als die Türken später in den Ländern Syrien<br />

und Palästina herrschten, überhäuften sie Christen,<br />

die zum Beten nach Jerusalem kamen, mit<br />

Beleidigungen, schlugen sie, raubten sie aus und<br />

erhoben Kopfsteuer am Stadttor, auf Golgatha<br />

und am Heiligen Grab. „Darüber hinaus zerbrachen<br />

sie sich jedes Mal den Kopf, wenn sie eine<br />

Karawane von Christen sahen, besonders solcher<br />

aus Rom und den Ländern Italiens, wie sie diese<br />

auf verschiedene Art und Weise umbringen könnten.“<br />

2 1453 überwältigten osmanische Elitesoldaten<br />

mit Kanonen nach zweimonatiger Belagerung<br />

die Stadt Konstantinopel, was in einem schrecklichen<br />

Blutbad mündete. Das tausend Jahre alte<br />

europäische Römisch-Byzantinische Reich wurde<br />

so vom Osmanischen Reich annektiert. Von da an<br />

regierten die Türken von Konstantinopel aus, dem<br />

heutigen Istanbul.<br />

Zu Lebzeiten Luthers (1483–1546) hatte das<br />

türkische Osmanenreich (1301–1921) also einen<br />

Höhepunkt gewaltsamer Islamisierung andersgläubiger<br />

Gebiete; bald konnte es seinen Einfluss<br />

auf den größten Teil der islamischen Welt ausdehnen<br />

und durch blutige Expansionskriege weit ins<br />

christliche Europa eindringen. Das Reich, das im<br />

Osten so große Erfolge errungen hatte, wollte<br />

nun auch Mittel- und Westeuropa erobern.<br />

Auch in dem auf Toleranz ausgerichteten Impulspapier<br />

der EKD-„Konferenz für Islamfragen“ zum<br />

500. Jahrestag mit dem Titel „Reformation und<br />

Islam“ 3 heißt es: „Zur Zeit Luthers sah Europa<br />

sich militärisch und politisch vom expandierenden<br />

Osmanischen Reich bedrängt. Konstantinopel<br />

war 1453 gefallen. Seither waren‚ die Türken‘, wie<br />

Mit einem<br />

schrecklichen<br />

Blutbad wurde<br />

1453 die Stadt<br />

Konstantinopel<br />

von den<br />

Osmanen<br />

eingenommen;<br />

das war das<br />

Ende des<br />

Römisch-<br />

Byzantinischen<br />

Reiches<br />

Z für Zukunft<br />

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