Z19 »REFORMAFIKTION 5.0«
Die volle Ausgabe der Z 19/20 – 500 Jahre, was nun? Etliche sind froh, dass der Jubiläums-Hype vorbei ist – andere haben den tiefen Wunsch nach einer echten Erneuerung. Diese Z-Ausgabe liefert eine Fülle von Impulsen für Reformation die vor uns liegt und realisiert werden kann. Die Leseprobe liefert einen Einblick – den vollen Umfang kann man hier vorbestellen. http://www.zwiezukunft.de/z19/
Die volle Ausgabe der Z 19/20 – 500 Jahre, was nun?
Etliche sind froh, dass der Jubiläums-Hype vorbei ist – andere haben den tiefen Wunsch nach einer echten Erneuerung. Diese Z-Ausgabe liefert eine Fülle von Impulsen für Reformation die vor uns liegt und realisiert werden kann.
Die Leseprobe liefert einen Einblick – den vollen Umfang kann man hier vorbestellen. http://www.zwiezukunft.de/z19/
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Historisch<br />
und sorglos“ mache: „Die meisten Menschen sind<br />
gegen Lehren, die ihnen strenge sittliche Ordnung<br />
zur Dämpfung ihrer natürlichen Begierden<br />
auferlegen. Aber sie wünschen, als Christen<br />
angesehen werden, und lauschen willig den<br />
Heuchlern, die lehren, dass unsere Gerechtigkeit<br />
allein darin besteht, dass Gott uns für gerecht<br />
hält, auch wenn wir schlechte Menschen sind,<br />
und dass unsere Gerechtigkeit außerhalb von<br />
uns, nicht in uns liegt. Wehe denen, die verkündigen,<br />
dass Menschen sündigen Wandels nicht als<br />
fromm angesehen werden können – die meisten<br />
werden wütend, wenn sie das hören. Am liebsten<br />
hätten sie es, wenn solche Prediger verjagt oder<br />
gar umgebracht würden.“<br />
Dencks Ansichten wurden als furchtbare Irrlehre<br />
abgestempelt, aber er konnte seine Überzeugung<br />
so klar darstellen, dass den Gegnern die<br />
Argumente ausgingen; deshalb wurde er 1525<br />
aufgefordert, Nürnberg noch vor Nacht zu verlassen<br />
und zehn Meilen Abstand zu halten.<br />
Dencks Bekenntnis<br />
Er habe bemerkt, dass sich etwas in ihm gegen<br />
Sünde gewandt und das Verlangen nach Leben<br />
und Seligkeit geweckt habe. Er habe bemerkt,<br />
dass Glauben mehr sei als die bloße Annahme<br />
dessen, was er gehört oder gelesen habe, und<br />
gefunden, dass der Christus der Heiligen Schrift<br />
dem entsprach, was von ihm in seinem eigenen<br />
Herzen offenbart gewesen sei. Er habe festgestellt,<br />
dass er die Schrift nicht durch bloßes äußeres<br />
Lesen verstehen könne, sondern nur, wenn<br />
der Heilige Geist sie seinem Herzen und Gewissen<br />
offenbare.<br />
Denck war einige Zeit in St. Gallen; dann fand<br />
er eine Lehrerstelle in Augsburg. Dort herrschte<br />
Streit zwischen Katholiken und Evangelischen,<br />
dazu zwischen Lutheranern und Zwinglianern<br />
– und ein allgemeiner, schon bedrohlicher Sittenverfall.<br />
Denck empfand Mitleid und sammelte jene<br />
um sich, die im Alltag Jesus nachfolgen wollten; in<br />
Augsburg tat er damit, was er in St. Gallen genau<br />
beobachtet hatte. Der Besuch des einstigen Theologieprofessors<br />
Dr. Balthasar Hubmayr brachte ihn<br />
zu dem Entschluss, sich taufen zu lassen und so<br />
zum „Wiedertäufer“ zu werden; bis 1527 wuchs<br />
deren Zahl in und um Augsburg auf über 1100 an.<br />
Als Verfolgung entstand, besonders gegen<br />
Denck, suchte dieser in Straßburg Zuflucht;<br />
auch dort gab es viele getaufte Gläubige. Wenige<br />
Wochen nach seiner Ankunft musste Denck wieder<br />
den Wanderstab nehmen. In Worms, wo er<br />
eine große Gemeinschaft von Wiedertäufern vorfand,<br />
hielt er sich einige Zeit auf und ließ 1527,<br />
Jahre vor der ersten Lutherbibel, eine Übersetzung<br />
der Propheten drucken – in 3 Jahren erlebte<br />
dieses Werk 13 Auflagen! Angesichts der zunehmenden<br />
Verfolgung hätten manche Täufer gerne<br />
zu den Waffen gegriffen; Denck trat dagegen auf.<br />
Wiedertäufer auf dem Scheiterhaufen<br />
Dr. Hubmayr, der Denck getauft hatte, ging<br />
danach nach Nikolsburg in Mähren, und in kurzer<br />
Zeit ließen sich dort etwa 6000 Leute taufen;<br />
die Zahl der getauften Gemeindeglieder stieg auf<br />
über 15 000.<br />
1527 zwang König Ferdinand die Behörden,<br />
Hubmayr auszuliefern. Einige Monate nach seiner<br />
Ankunft in Wien wurde er zum Scheiterhaufen<br />
geführt. Mit lauter Stimme betete er: „O<br />
mein gnädiger Gott, gib mir Ausharren in meinem<br />
Martyrium! O mein Vater, ich danke dir, dass du<br />
mich heute aus diesem Jammertal hinwegnehmen<br />
willst! O Lamm, Lamm, das die Sünde der Welt<br />
wegnimmt! O mein Gott, in deine Hände befehle<br />
ich meinen Geist!“ Aus den Flammen hörte man<br />
Öffentliche Hinrichtung<br />
von Wiedertäufern in<br />
Münster 1563<br />
Fotos: © Wikipedia<br />
Dr. Balthasar Hubmayr<br />
brachte Hans Denck dazu,<br />
sich taufen zu lassen<br />
Die Lamberti-Körbe zieren<br />
heute noch den Kirchturm<br />
St. Lamberti in Münster.<br />
In ihnen wurden 1536<br />
die Leichname von drei<br />
hingerichteten Anführern<br />
der Wiedertäufer zur Schau<br />
gestellt, nachdem sie vor der<br />
Kirche öffentlich gefoltert<br />
und getötet worden waren<br />
Foto: © Wikipedia, Rüdiger Wölk<br />
Z für Zukunft<br />
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