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Snowtimes 2018 St. Moritz

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Queen in Pink<br />

Text: Ernesto Kellenberger<br />

Bilder: Ernesto Kellenberger, swiss-image.ch/Andy Mettler<br />

Speed, Mut, Adrenalin. Märchen «Usbekia». Selbstbewusst. Racing Manager. Valeria Holinger<br />

In unserem Umfeld stehen Diskussionen über die<br />

Mittagszeit über möglichst viele PS und getunte Autos<br />

im Zentrum. Je stärker die Motoren, desto lauter der<br />

Lärmpegel. Wir konzentrieren uns mit unserer jungen,<br />

charmanten Gesprächspartnerin auf Vierbeiner. Die<br />

27-jährige <strong>St</strong>. <strong>Moritz</strong>erin Valeria Holinger ist auch eine<br />

sog. Randulina (Schwalbe), die beruflich ins Unterland<br />

gezogen ist. Dass sie die erste «Königin des Engadins»<br />

ist, ahnen die Restaurantgäste nicht. Durch ihre attraktive<br />

Erscheinung – hat sie doch schon regionale Misswahlen<br />

gewonnen oder war Finalistin – weckt sie jedoch<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Jetzt erst recht …<br />

Anlässlich des White Turfs 2017 schaffte sie es,<br />

erstmals in der Geschichte des Skikjörings als Frau diesen<br />

Titel herauszufahren. Also kein Thema mehr für<br />

penetrante Verfechterinnen der geschlechtlichen Gleichstellung<br />

…! Ein absoluter Höhepunkt in ihrer noch<br />

jungen Skikjöring-Karriere. «Auch meine Konkurrenten<br />

konnten sich über meinen Sieg freuen – trotz meines<br />

Eindringens in die bisher von Männern dominierte Phalanx.»<br />

War sie vor ein paar Jahren noch die einzige<br />

weibliche Wettkämpferin, sind es inzwischen deren drei<br />

geworden.<br />

Sie findet für ihre Konkurrenten respektvolle<br />

Worte. «Wir sind uns bewusst, dass Skikjöring angesichts<br />

der Gefahren – trotz des Kampfes um den Sieg –<br />

im weiteren Sinne auch ein Teamsport ist. Ein Miteinander,<br />

nicht gegeneinander.»<br />

Anlässlich unseres letzten Interviews vor 4 ½ Jah-<br />

ren, als Du Dich noch als Greenhorn bezeichnet hast,<br />

sagtest Du selbstbewusst: «Ich höre nicht auf, bevor ich<br />

Königin des Engadins bin!» Und jetzt? «Jetzt erst recht.<br />

Mein klares Ziel – die Titelverteidigung. Zudem ist der<br />

mir selbst auferlegte Druck, mal die erste Königin zu<br />

sein, jetzt nicht mehr da», strahlen ihre grossen, grünblauen<br />

Augen.<br />

Enthusiasmus …<br />

Das Thema Pferde löst bei Valeria einen wahren<br />

Redefluss aus. So schnell wie sie spricht, ist sie auch<br />

auf der Rennbahn. Im Gegensatz zu früheren Jahren<br />

muss sie sich keine Gedanken mehr darüber machen,<br />

mit welchem Pferd sie die Rennen <strong>2018</strong> bestreiten kann.<br />

USBEKIA … diese 5-jährige <strong>St</strong>ute schrieb eine ganz<br />

besondere Geschichte. «Zwei Wochen vor den Rennen<br />

hatte ich trotz grössten Bemühungen, auch in England,<br />

noch kein Pferd.» Plötzlich kam ihr durch ihren Freund,<br />

dem Jockey-Profi Dennis Schiergen zu Ohren, dass im<br />

Rennstall Asterblüte, Köln, seines berühmten Vaters<br />

Peter Schiergen, Jockey und Trainer, ein Verkauf anstehe.<br />

«Die uns eingeräumte kurze Entscheidungsfrist von<br />

nur 48 <strong>St</strong>unden stellte uns jedoch vor eine grosse<br />

Herausforderung. Innerhalb meines enthusiastischen<br />

Familien- und Freundeskreises konnte zu meiner grossen<br />

Freude und Überraschung eine Investorengruppe<br />

mobilisiert werden.» Der Kauf von Usbekia war somit<br />

perfekt! Nach dem glanzvollen Sieg der Schnee-Novizin<br />

war der ursprünglich geplante Wiederverkauf dann<br />

kein Thema mehr. In der Zwischenzeit hat Usbekia<br />

auch schon ein Flachrennen gewonnen.<br />

SNOWTIMES <strong>2018</strong><br />

ST. MORITZ

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