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Snowtimes 2018 St. Moritz

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36<br />

The One and<br />

Only … TMT<br />

Text: Ernesto Kellenberger<br />

Bilder: fotoSwiss.com/Giancarlo Cattaneo, Ernesto Kellenberger, ©The Voices /Peter Rauch<br />

10 Grammy Awards. Boop bop, Boop Bop. 45 Jahre – The Manhattan Transfer.<br />

Album Nr. 30. Co-Gründer Alan Paul<br />

Ein mannshoch aufgerichteter schwarzer Holzsarg<br />

begrüsst uns am Eingang – ein Requisit aus früheren<br />

wilden Zeiten. Dracula Club … vom 1. <strong>St</strong>ock<br />

erklingen virtuose Passagen des Kontrabass in verschiedenen<br />

Tonstärken. Der Sound-Check ist in vollem<br />

Gang. Pianist Yaron Gershovsky am <strong>St</strong>einway-Flügel<br />

greift mit rasanten Läufen kräftig in die Tasten. Am<br />

Schluss ist die Reihe an den Sängern … und was für<br />

welche! Cheryl Bentyne und Trist Curless geben einen<br />

Vorgeschmack, was uns erwartet. Janis Siegel und Alan<br />

Paul sind im Hotel geblieben und verzichten auf den<br />

Soundcheck. Ein gelöstes, fröhliches Herumalbern,<br />

gepaart mit konsequenter Professionalität.<br />

Alan Paul kuriert eine Grippe aus. Doch sein<br />

Auftritt am Abend sei nicht gefährdet, werden wir beruhigt.<br />

SNOWTIMES verzichtet jedoch auf das mit<br />

Alan Paul geplante Interview aus Rücksicht auf seinen<br />

Gesundheitszustand und wird dieses später telefonisch<br />

durchführen.<br />

Gänsehaut …<br />

Die Spannung steigt ins Unermessliche … Christian<br />

Jott Jenny, Gründer und Music Director des Festival<br />

da Jazz mit angehobener <strong>St</strong>imme: And now … The<br />

One and Only «The Manhattan Transfer». Ein Kollektiv<br />

bestehend aus Janis Siegel (Alt), Alan Paul (Tenor),<br />

Cheryl Bentyne (Sopran) und Trist Curless (Bass).<br />

… A one, a two, a one, two, three, four … Elektrisierend<br />

der Einstieg mit «Topsy» gefolgt von «Route<br />

66». Gänsehaut-Feeling pur! Insbesondere, wenn man<br />

in der 1. Reihe in drei Meter Distanz zu den Künstlern<br />

sitzt. Alan Paul, trotz Grippe wie eh und je in Hochform,<br />

leitet in kurzen, ergreifenden Worten und mit einem<br />

andächtigen Blick nach oben … we miss you … in ein<br />

Medley über. Als commemoration an den 2014 leider<br />

viel zu früh verstorbenen Co-Gründer Tim Hauser ...<br />

«That Cat is High», «Java Jive», «Tuxedo Junction».<br />

Graf Dracula …<br />

Zu Recht werden «The Manhattan Transfer»<br />

(TMT) nach wie vor als die weltweit berühmteste und<br />

beste Vokalformation gefeiert. <strong>St</strong>ilprägend in einer<br />

breiten Mischung von Jazz, Swing, Doo Wop und Pop.<br />

Ein Quartett, das seit 45 (!) Jahren durch schwierigste<br />

Close Harmony-Arrangements in enger und heikler<br />

<strong>St</strong>immlage mit höchster Präzision und Dynamik besticht.<br />

Selbst «Graf Dracula» scheint im Hintergrund<br />

im offbeat mit den Fingern zu schnippen.<br />

Manhattan Transfer erweisen sich mit ihren<br />

starken <strong>St</strong>immen als Ausnahme-Interpreten im «Vocalese».<br />

Ein Gesangsstil, in welchem TMT den instrumentalen<br />

Jazz mit Trompete, Saxophon etc. durch ihre<br />

<strong>St</strong>immen in kreativen Improvisationen und verblüffender<br />

Intonationssicherheit imitieren.<br />

SNOWTIMES <strong>2018</strong><br />

ST. MORITZ

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