schuelklick sursee - Trienger Woche
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9. JULI 2009<br />
zum Schluss<br />
Herrchen geht ins Hotel, Rex in eine Pension<br />
SOMMERFERIEN HUNDE UND KATZEN, DIE IHRE FERIEN IN TIERPENSIONEN VERBRINGEN, MÜSSEN GEWISSE AUFNAHMEBEDINGUNGEN ERFÜLLEN<br />
Ferienzeit ist Reisezeit. Doch<br />
was macht man mit dem Hund<br />
oder der Katze? Eine gute Lösung<br />
stellen Tierpensionen dar.<br />
Wer für seinen Vierbeiner einen<br />
geeigneten Platz finden will,<br />
muss möglichst bald reservieren<br />
und kontrollieren, ob das Tier<br />
geimpft ist.<br />
Wer einen netten, tierlieben Nachbarn<br />
hat, kann seine Katze oder seinen<br />
Hund während der Ferienabwesenheit<br />
in seine Obhut geben. Wenn nicht,<br />
bleibt oft nichts anderes übrig, als das<br />
geliebte Haustier in eine Tierpension<br />
zu geben.<br />
Nur geimpfte Tiere<br />
Auch zur Sicherheit vom eigenen<br />
Schnurrli oder Rex müssen die abgegebenen<br />
Tiere gewisse Aufnahmebedingungen<br />
erfüllen. «Hunde zum Beispiel<br />
müssen über eine kombinierte Impfung<br />
verfügen», erklärt Hans Vonarburg,<br />
der zusammen mit seiner Frau<br />
Theres die Eicher Tierpension führt.<br />
Die Impfung erhält Wirkstoffe gegen:<br />
•Staupe (schwere virusbedingte Lungeninfektion).<br />
•Hepatitis contagiosa canis (Leberentzündung).<br />
•Parvovirose (Katzenseuche des<br />
Hundes).<br />
•Leptospirose (schwere Nieren- und<br />
Leberentzündung).<br />
•Parainfluenza (Zwingerhusten).<br />
Ebenfalls eine kombinierte Impfung<br />
gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen<br />
und feline Leukose müssen in der<br />
Eicher Tierpension die Stubentiger intus<br />
haben. Dazu müsse der Leukosetest<br />
negativ ausgefallen sein. Der Impfausweis<br />
muss beim Eintritt in die Tierpension<br />
abgegeben werden.<br />
MARCO<br />
STÖSSEL<br />
ist Meteorologe<br />
und wohnt in<br />
Oberkirch<br />
WOCHENENDWETTER<br />
T: 19°C N: 12 °C<br />
DONNERSTAG<br />
Wechselhaft,<br />
zeitweise Regen.<br />
T: 20 °C N: 11 °C T: 21 °C N: 8 °C T: 25 °C N: 10 °C<br />
FREITAG<br />
Viele Wolken,<br />
meist trocken.<br />
Weil die Impfungen – wie beim Menschen<br />
auch – gewisse Nebenwirkungen<br />
wie Fieberschübe auslösen, empfiehlt<br />
Hans Vonarburg, mit dem Hund<br />
bereits ein bis zwei Monate vor den Ferien<br />
den Tierarzt aufzusuchen. «Denn<br />
ist ein Haustier nicht im Vollbesitz seiner<br />
Kräfte, ist er an einem fremden Ort<br />
zusätzlichem Stress ausgesetzt», weiss<br />
Vonarburg.<br />
Schwierigkeiten kann haben, wer<br />
versucht, für einen aggressiven Hund<br />
Stau als grösstes Ärgernis<br />
VERKEHR WO DIE AUTOFAHRER DER SCHUH DRÜCKT<br />
Autofahrer hassen es, im Stau zu<br />
stehen und regen sich über Raser<br />
auf. Dies ergab eine repräsentative<br />
Umfrage eines Versicherers.<br />
Der Versicherer Mondial Assistance<br />
wollte in einer Umfrage wissen, worüber<br />
sich Verkehrsteilnehmer am<br />
meisten aufregen. Das Ergebnis der represantiven<br />
Umfrage ergab, dass das<br />
grösste Ärgernis unangefochten der<br />
Stau (52 Prozent) ist. Gut ein Drittel ärgerten<br />
sich über Raser (35 Prozent) und<br />
Baustellen (33 Prozent). Kaum kriti-<br />
Wer seine Haustiere in eine Tierpension oder bei einem Pet-Sitter in die Ferien gibt, sollte frühzeitig abklären, ob alle Voraussetzungen<br />
dafür erfüllt sind. FOTO CHRISTIAN BERNER<br />
siert hat hingegen jemand die Lastwagen,<br />
Tempolimiten und Massnahmen<br />
zur Verkehrsberuhigung (je 8 Prozent).<br />
In derselben Umfrage wurden die Autofahrer<br />
über ihre Absichten zum Kauf eines<br />
neuen Fahrzeuges befragt. Die Auswertung<br />
ergab, dass jeder sechste Automobilist<br />
den Kauf eines Autos innerhalb<br />
des nächsten halben Jahres plant. Die<br />
ausschlaggebenden Kriterien für die<br />
Fahrzeugwahl sind mit 60 Prozent der<br />
Treibstoffverbrauch, gefolgt von Sicherheit<br />
(45 Prozent), Preis (30 Prozent),<br />
Komfort (25 Prozent), Design (15 Prozent)<br />
und Leistung (5 Prozent). SW<br />
SAMSTAG<br />
Wolken lockern<br />
zögernd auf.<br />
SONNTAG<br />
Viel Sonne,<br />
wieder wärmer.<br />
DIE AUSSICHTEN Ein Tief mit Zentrum über Südschweden bestimmt das<br />
Wetter in der Schweiz. Es führt mit westlichen Winden kühle und teilweise<br />
feuchte Luft von Grossbritannien zum Alpenraum. Erst ab Sonntag wird ein<br />
Keil des Azorenhochs wetteraktiv.<br />
Am Donnerstag fällt bei nachlassendem Westwind zunächst noch zeitweise<br />
etwas Regen. Ab Mittag zeigt sich bei wechselnder Bewölkung stellenweise<br />
kurz die Sonne. Am Freitag bleiben zwischen dem Rottal und dem Michelsamt<br />
viele Wolken zurück. Trotzdem fällt kaum mehr Regen.<br />
Der Samstag beginnt mit Restwolken. Über Mittag lockert die Bewölkung<br />
jedoch immer mehr auf, am Nachmittag setzt sich mehrheitlich die Sonne<br />
durch. Am Sonntag scheint abgesehen von dünnen Schleierwolken überall<br />
die Sonne. Die Temperaturen steigen dabei bis auf 25 Grad.<br />
ein Plätzchen zu finden. Denn das<br />
Tier kann in einer Pension für Unruhe<br />
und Verletzungsgefahr sorgen. Trotzdem,<br />
Hans Vonarburg ist bereit, auch<br />
diese Hunde aufzunehmen. Sie seien<br />
so eingerichtet, dass diese Tiere nicht<br />
in Kontakt mit anderen Hunden oder<br />
Menschen kämen. «Doch auch die aggressiven<br />
Hunde spüren schnell, dass<br />
wir sehr tierlieb sind. Deshalb läuft<br />
schon meist nach nur einem Tag alles<br />
so, wie es sollte.»<br />
Schon fast ausgebucht<br />
Von der Wirtschaftskrise ist in der Eicher<br />
Tierpension nichts zu spüren.<br />
«Die einzige Auswirkung ist, dass die<br />
Leute ihr Tier kurzfristiger bei uns anmelden»,<br />
verrät Hans Vonarburg. Ein<br />
paar Tage vor Ferienbeginn verfügen<br />
Hans und Theres Vonarburg nur noch<br />
über einige wenige freie Plätze. Am<br />
meisten läuft über das <strong>Woche</strong>nende<br />
vom 1. August. «Weil in den Wohnquartieren<br />
viel geknallt wird und die<br />
Rudy hatte eine gute Nase<br />
RETTUNGSHUNDE-WM BRONZEMEDAILLE FÜR OBERKIRCHER DUO<br />
Drei Jahre Training investierte<br />
Severin Kuster in die Ausbildung<br />
seines belgischen Schäferhundes<br />
Rudy. Nun wurde der Aufwand<br />
mit einem dritten Rang an<br />
der Rettungshunde-WM im rumänischen<br />
Craiova belohnt.<br />
Grosserfolg für den Oberkircher<br />
Severin Kuster und seinen belgischen<br />
Schäferhund Rudy. An den Weltmeisterschaften<br />
der Rettungshunde gewann<br />
das Duo die Bronzemedaille in der<br />
Kategorie Trümmersuche. Zu bewältigen<br />
hatten die 37 Teilnehmer aus<br />
elf Ländern drei verschiedene Aufgaben.<br />
Als Erstes stand am 2. Juli die Unterordnung<br />
auf dem Programm. Bewertet<br />
wurden dabei das Apportieren, oder<br />
wie schnell und gut die Hunde auf Befehle<br />
wie «sitz», «platz» oder «bleib»<br />
reagieren. 46 von 50 möglichen Punkten<br />
erhielten die Oberkircher für ihre<br />
Performance.<br />
Am nächsten Tag wurde die Gewandtheit<br />
der Hunde bewertet. «Die Juroren<br />
wollen in dieser Disziplin sehen, wie<br />
sicher sich der Hund bewegt, wenn<br />
er über einen sich bewegenden Untergrund<br />
geht», erklärt Severin Kuster.<br />
Oder ob er keine Anzeichen von<br />
Höhenangst zeige, wenn er auf einer<br />
horizontal liegenden Leiter einen Abgrund<br />
überqueren muss. 40 von 50<br />
Punkte schauten in dieser Disziplin für<br />
Rudy und sein Herrchen heraus. «Budgetiert<br />
waren eigentlich ein paar mehr.<br />
Doch bei 37 Grad im Schatten darf man<br />
von den Tieren keine Höchstleistungen<br />
erwarten», erklärt Severin<br />
Kuster.<br />
Am meisten Punkte, nämlich 200,<br />
wurden am dritten und letzten Wettkampftag<br />
verteilt. In der Disziplin<br />
«Suche» mussten die Hunde auf einem<br />
rund 1000 Quadratmeter grossen<br />
Trümmerfeld in 30 Minuten drei<br />
Personen finden. «Teilweise in einem<br />
eingestürzten Gebäude mit dunklen<br />
Kellerräumen», erzählt der 24-jährige<br />
Hundeführer. Rudy fand zu seiner<br />
gewohnten Stärke zurück und erhielt<br />
für diese Aufgabe 186 von 200 Punkten.<br />
Einzig der österreichische Sieger<br />
Athos vom Lindenwurmnest konnte in<br />
In Nottwil findet<br />
die Junioren-WM<br />
in der Rollstuhl-<br />
Leichtathletik statt.<br />
SEITE 27<br />
Besitzer nicht zuhause sind», erklärt<br />
Vonarburg. Zum Schutz der Tiere<br />
schliessen sie in der Tierpension alle<br />
Fenster, lassen das Licht brennen und<br />
den Radio laufen. Zusätzlich werden<br />
die Tiere mit Streicheleinheiten verwöhnt<br />
und mit homöopathischen Kügelchen<br />
beruhigt.<br />
Alternative heisst Pet-Sitter<br />
Eine Alternative zu den Tierpensionen<br />
können sogenannte «Pet-Sitter»<br />
sein. Auf der Homepage www.dogsitter.ch<br />
registriert hat sich vor zwei Jahren<br />
auch Conny Bürkli. «Weil wir selber<br />
eine Hündin haben, müssen unsere<br />
vierbeinigen Gäste unbedingt<br />
geimpft sein», sagt die Surseerin.<br />
Dazu sei es von Vorteil, wenn männliche<br />
Tiere kastriert seien. «Dann werden<br />
sie nicht aggressiv, wenn ich mit<br />
ihnen auf den täglichen Spaziergängen<br />
auf andere Rüden treffe.» Bei<br />
Familie Bürkli verbringen die Hunde<br />
ihre Ferien nicht in einer speziellen<br />
Anlage, sondern in deren Wohnung.<br />
«Sie werden in dieser Zeit als vollwertiges<br />
Familienmitglied integriert», erklärt<br />
Conny Bürkli.<br />
Bevor die Familie jedoch einen Hund<br />
bei sich aufnimmt, legt sie Wert auf<br />
eine Eingewöhnungszeit. «Um zu<br />
schauen, ob sich der Gast mit unserer<br />
Hündin versteht und die familieneigenen<br />
Hasen nicht den Jagdinstinkt in<br />
ihm wecken.» CHRISTIAN BERNER<br />
Die Tierpension Eich ist unter Telefonnummer<br />
041 460 15 08 erreichbar und ist das ganze Jahr<br />
geöffnet. Die Taxe für Hunde beträgt, je nach<br />
Grösse, zwischen 19 und 27 Franken. Der Tagesansatz<br />
für Katzen liegt bei 13 Franken.<br />
Der Dog-Sitter-Dienst von Conny Bürkli in Sursee<br />
kostet pro Tag 30 Franken. Eine Übernachtung<br />
schlägt mit zusätzlich zehn Franken zu Buche.<br />
Weitere Informationen sind unter E-Mail:<br />
tomycon@bluewin.ch erhältlich.<br />
Ein eingespieltes und erfolgreiches Duo: Severin Kuster und sein Hund Rudy. FOTO ZVG<br />
dieser Disziplin einen Punkt mehr<br />
einheimsen.<br />
Für Severin Kuster ist die Arbeit mit<br />
seinem belgischen Schäfer vor allem<br />
ein Hobby. Als Mitglied des Schweizerischen<br />
Vereins Such- und Rettungshunde<br />
steht das Duo im Ernstfall<br />
jedoch auf Abruf. «Das Aufgebot für<br />
einen Einsatz könnte jeden Tag eintreffen»,<br />
weiss der gebürtige Surseer.<br />
Mit der Bronzemedaille haben sie<br />
bewiesen, dass sie für einen Ernstfall<br />
gut vorbereitet wären.<br />
CHRISTIAN BERNER