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schuelklick sursee - Trienger Woche

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9. JULI 2009 • SURSEER WOCHE/SEMPACHER WOCHE/TRIENGER WOCHE KULTUR 9<br />

IN KÜRZE<br />

Künstlerin auswärts<br />

CONNY WAGNER Zusammen mit<br />

14 anderen jungen Künstlerinnen<br />

und Künstlern nimmt die Oberkircherin<br />

Conny Wagner an der Ausstellung<br />

«Kunst im Schtadl» im Lötschental<br />

teil. Dazu führt die Künstlerin<br />

an Maria Himmelfahrt vom 15.<br />

August eine Führung durch. Besammlung<br />

ist um 8 Uhr am Bahnhof<br />

Sursee, Rückkehr ist um 21.30 Uhr.<br />

Anmeldung und Informationen unter:<br />

conny.wagner@tele2.ch. SW<br />

Vize-Europameister<br />

BLASMUSIK An der europäischen<br />

Meisterschaft für Blaskapellen der<br />

bömischen und mährischen Blasmusik<br />

in Prag hat sich die regional<br />

bekannte Gruppe Lublaska in der<br />

höchsten Klasse den beachtlichen<br />

zweiten Rang erspielt. PD<br />

Das Wort<br />

AUSSTELLUNG Der Kraft- und<br />

Wallfahrtsort Heiligkreuz wird zum<br />

vierten Mal zum Aussen-Ausstellungsraum.<br />

Bis am 19. September<br />

können in der Natur Bilder, Installationen,<br />

Video- und Computerkunst<br />

erwandert werden. Das Konzept der<br />

Ausstellung «Im Anfang war das<br />

Wort» stammt vom Surseer Marco<br />

Meier (www.heiligkreuz09.ch). PD<br />

Tolle Aufführungen, weniger Publikum<br />

BÜHNE AM SEE REGION SURSEE GUT 1000 BESUCHER WAREN AN DEN VIER ABENDEN IM STRANDBAD SURSEE<br />

An vier Abenden brachte die Bühne<br />

am See Region Sursee ins<br />

Strandbad kulturelle Leckerbissen<br />

zu den Themen Tanz, Klassik,<br />

Blasmusik und «Aus aller<br />

Welt». Trotz der hochklassigen<br />

Aufführungen sind die Organisatoren<br />

enttäuscht: Nur gut 1000<br />

Interessierte besuchten insgesamt<br />

das Open Air – im vergangenen<br />

Jahr waren es noch gut doppelt<br />

so viele gewesen.<br />

«Das OK ist mit den rund 1000 Eintritten<br />

nicht zufrieden, denn wir haben<br />

fast ein Jahr lang intensiv für den Anlass<br />

gearbeitet und liegen nun deutlich<br />

unter dem Budget. Das tut weh», sagt<br />

ein enttäuschter Gody Marbach senior<br />

auf Anfrage. Am Wetter, ist er überzeugt,<br />

kann es nicht gelegen haben,<br />

denn die grössten Gewitter entluden<br />

sich am Freitag und Samstag noch vor<br />

dem Konzertbeginn. «Wir haben wohl<br />

Fehleinschätzungen bei den Highlights<br />

gemacht, denn diese sogenannten<br />

Kassenrenner trafen den Publikumsgeschmack<br />

nur zum Teil», sagt<br />

Marbach. Viel mehr Besucher angelockt<br />

haben hingegen lokale Gruppen<br />

wie die Trachtenchöre von Sursee,<br />

Nottwil und Buttisholz, die Surseecantorei<br />

oder die Kindertranzgruppe Happy<br />

Dance aus Schenkon.<br />

Nun gehen das OK, die Stadt Sursee<br />

und die sieben Mitgliedsgemeinden<br />

der Region Sursee Stadt Land See über<br />

die Bücher. Zeit genug dazu ist. Denn<br />

2010 findet vorerst das Tanzfestival<br />

statt, und erst auf 2011 ist wieder eine<br />

Bühne am See Region Sursee geplant.<br />

Ein Trost bleibt für das OK, wie Gody<br />

Marbach sagt: «Die Leute, die einen<br />

der Abende besucht haben, waren über<br />

die Darbietungen voll des Lobes.»<br />

Feuriger Auftakt<br />

Der Mittwochabend war mehr als der<br />

Auftakt zu einem der x-beliebigen<br />

Open-Air der Saison. Es war der Versuch,<br />

regionale Kulturschaffende unter<br />

dem Stichwort «Tanz» zusammenzubringen.<br />

Dass die Trachtenchöre<br />

Buttisholz und Sursee und die Tanzgruppe<br />

Buttisholz-Nottwil sich spontan<br />

zu einem gemeinsamen Auftritt<br />

entschliessen konnten, ist als Zeichen<br />

regionaler Zusammenarbeit hoch ein-<br />

Das volle Bauernleben als Operette<br />

«LUZÄRNER PUURE OPERETTE» VOM 11. AUGUST BIS AM 19. SEPTEMBER IM AGRARMUSEUM BURGRAIN<br />

Zu seinem 150-jährigen Bestehen<br />

führt der Luzerner Bauernverband<br />

im und um das Agrarmuseum<br />

Burgrain die «Luzärner<br />

Puure Operette» auf. Eine<br />

schwungvolle und witzige Sache,<br />

wie ein Probenbesuch zeigt.<br />

«Wir spielen heute zum ersten Mal im<br />

Originalraum, es wird ein Chaos geben»,<br />

sagt Regisseur Louis Naef einleitend.<br />

Mit seiner Vermutung liegt er<br />

aber daneben, wie der Abend noch zeigen<br />

wird. Aufgeführt wird eine Mundartfassung<br />

der Operette «Der fidele<br />

Bauer» von Leon Fall und Victor Leòn<br />

(Ausgabe vom 15. Januar).<br />

Viel Lokalkolorit<br />

Die Texte stammen vom Krienser Autoren<br />

Heinz Stalder, die Musik vom<br />

Akkordeonisten Heinz Hassler. Es<br />

spielt eine Ländlerkapelle auf – unter<br />

anderem mit Claudia Muff – und das<br />

Schauspielensemble und der Chor umfassen<br />

rund 40 Personen, meist Laien<br />

mit bäuerlichem Bezug.<br />

An diesem Abend wird eine Schlussszene<br />

mit gut einem Dutzend Schauspielern<br />

eingeübt. «Wir müssen die<br />

Kulisse ausprobieren, denn die Schauspieler<br />

zirkulieren im und um das Publikum<br />

herum», erläutert Louis Naef.<br />

Ein Abenteuer sei das, denn die Kulisse<br />

bilden die Exponate des Musuems.<br />

zuschätzen. Dass sie nicht auch ihr<br />

Stammpublikum vor die Bühne am See<br />

zu locken vermochten, mag ein Hinweis<br />

auf die Verwurzelung der Vereine<br />

in dieser Region sein.<br />

Immerhin war, was sie zeigten, ein beschwingter<br />

Auftakt zum herrlichen<br />

Sommerabend am See. Die Kindertanzgruppe<br />

Happy Dance aus Schenkon<br />

schüttelte die anfängliche Stimmung<br />

entschieden und frech mit Hip-<br />

Hop und Street-Dance durcheinander<br />

– ein witzig fröhlicher Kontrast<br />

zum Beginn. Fast exotisch wirkten<br />

danach die Crazy Foot Line<br />

Dancers aus Nebikon mit ihrem Western<br />

Stile in perfekter Manier.<br />

Und noch einmal neu musste sich das<br />

Publikum beim Auftritt der Tanzcompagnie<br />

Flamencos en route orientieren<br />

– fast wie in einem Fünfkampf völlig<br />

unterschiedlicher Sportarten. Dass die<br />

renommierte Flamencogruppe aus<br />

dem Aargau unter der Leitung von Brigitta<br />

Luisa Merki ein wahrhaftes Feuerwerk<br />

vor dem Feuerwerk bot, lag an<br />

ihrer hohen Professionalität, ihrer poetischen<br />

Verdichtung, ihrer sinnlichen<br />

Ausführung, der enormen Beherrschung<br />

der Körper und der resoluten<br />

Stimme der Flamencosängerin, die einem<br />

durch Mark und Bein ging. Ein adäquates<br />

Vorprogramm hätte da wohl<br />

nur die Schule für Künstlerischen<br />

Tanz Sursee bieten können. Zum Ausklang<br />

des Abends um 22.30 Uhr wurde<br />

ein kompaktes, festliches Feuerwerk<br />

geboten. Dem Publikum gefiels.<br />

Klassik in traumhafter Ambiente<br />

Allein der Czardas von Vittorio Monti<br />

wäre das Eintrittsgeld für den Donnerstagabend<br />

wert gewesen. Was die<br />

erste Geigerin des Salon-Ensembles<br />

Fascination, Franziska von Arb, auf<br />

der Violine zeigte, nein zauberte, war<br />

aussergewöhnlich. Von subtil über virtuos<br />

bis schluchzend beherrscht sie<br />

das ganze Repertoire.<br />

Eröffnet worden war der Abend durch<br />

heimische Kost. Bei untergehender<br />

Sonne gab eine Spezialformation des<br />

Männerchores Sursee vier Songs aus<br />

verschiedenen Epochen. Nach einem<br />

Spiritual und einem Gospel sangen sie<br />

«Barbara Ann» von den Beach Boys.<br />

Dirigent Andreas Wiedmer verblüffte<br />

mit seinem Chor durch grosse Einsatz-<br />

Probe im Agrarmuseum Burgrain (vorne links Louis Naef). FOTO ROLAND STIRNIMANN<br />

Uralte Traktoren, Pferdegespanne,<br />

Güllenwagen aus Holz, Heuwagen,<br />

Kutschen und Holzfässer stehen in der<br />

grossen Scheune. «Wir zeigen damit<br />

die heimatliche Realität und wir mischen<br />

Alt und Neu», sagt Naef.<br />

Laut Walter Haas, Präsident des Luzerner<br />

Bäuerinnen- und Bauernverbandes,<br />

der in Burgrain selber Hand an-<br />

genauigkeit und peppige Arrangierung<br />

und selber durch sein popiges Solo.<br />

Grosser Applaus war ihnen auch nach<br />

dem letzten Stück gewiss. Lolipop<br />

stimmte die Anwesenden auf das<br />

Kommende ein: Nämlich der Jugendchor<br />

Sursee Kantorei. Unter Leitung<br />

von Tobias von Arb sangen sich die Jugendlichen<br />

mit Wiener Melodien in<br />

die Herzen der Zuschauer. Die «Annen-Polka»,<br />

«Rosen aus dem Süden»,<br />

die heimliche österreichische Landeshymne<br />

«An der schönen blauen Donau»<br />

und die als Zugabe gleich zweimal<br />

gebotene «Tritsch-Tratsch-Polka»<br />

bewiesen, dass Klassik durchaus auch<br />

etwas für die Jugend ist.<br />

Ein musikalisches Highlight war das<br />

Hornsextett des Luzerner Sinfonieorchesters.<br />

Unter der Leitung von Lukas<br />

Christinat spielten sie Werke aus verschiedenen<br />

Jahrhunderten. Sie begannen<br />

mit dem Allegro Moderato aus der<br />

Wassermusik von G. Friedrich Händel.<br />

Wunderschön in die Szenerie passte<br />

die Suite aus dem Peer Gynt von Edvard<br />

Grieg. Auf viel Beifall stiess erwartungsgemäss<br />

das Medley aus Cats<br />

von A. L. Webber. Eine Hommage an<br />

die Blasmusikfans war der Abschluss<br />

der durch Schlagzeug verstärkten Hor-<br />

legt, wird in der Jubiläumsoperette die<br />

ganze Palette der Landwirtschaft von<br />

heute aufgezeigt. «Globalisierung, Tradition,<br />

Moderne, Hofnachfolge, computerisierte<br />

Betriebsabläufe – alles<br />

wird reingepackt.»<br />

Haas staunt über den Einsatz der<br />

Schauspieltruppe: «Es ist bewundernswert,<br />

wie die Leute mit Begeiste-<br />

Das Rekrutenspiel begeisterte am Freitagabend im Strandbad. FOTO ZVG<br />

nisten: Der Eagle March von John Philip<br />

Sousa.<br />

Regen trübte Stimmung nicht<br />

Den Auftakt am Freitagabend machte<br />

die Jugendmusik Sursee unter der Leitung<br />

von Franz Grimm. Mit neuer Fahne<br />

und neuen Krawatten schienen die<br />

Jugendlichen doppelt motiviert bei ihrem<br />

Querschnitt durch das Blasmusikrepertoire.<br />

Neben Werken von Oscar<br />

Tschuor und Mario Bürki spielten sie<br />

den Spanish Flea von Julius Wechter<br />

(mit einem erstaunlichen Saxophon-<br />

Solo von Roger Eberli) und ein Medley<br />

aus dem Musical «Mamma Mia» von<br />

den Abba.<br />

Neben Virtuosität bot der Tambourenverein<br />

Sempacherseee ein ganzes<br />

Stück Show. Dies natürlich zur grossen<br />

Freude der Zuschauer.<br />

Der Höhepunkt des Abends war der<br />

Auftritt des Rekrutenspiels der<br />

Schweizer Militärmusik 16-1. Was die<br />

46 Trompeter (nicht jeder Trompeter<br />

spielt auch die Trompete) und fünf<br />

Schlagzeuger boten, war überraschend<br />

und gleichzeitig überzeugend. Einerseits<br />

machten sie eine Hommage an die<br />

Schweizer Blasmusikszene und befriedigten<br />

die Herzen der Marschmusik-<br />

rung und grosser Konzentration bei der<br />

Sache sind – und das in ihrer Freizeit.»<br />

Herzblut ist denn auch allenthalben zu<br />

spüren. Etwa wenn Hans Hassler mit<br />

seinem wallenden Bart den Raum betritt<br />

und erste Akkorde anschlägt. Oder<br />

wenn Walter Haas mit der Mimin Selma<br />

Roth den halben Abend eine akrobatische<br />

Nummer einübt.<br />

Konzentrierte Proben<br />

Regisseur Naef klatscht in die Hände,<br />

los gehts. Die Schauspieler nehmen in<br />

der Halle ihren Platz ein, die Requisiten<br />

stehen bereit. Die Szene: Der Bauernsohn<br />

kommt mit Doktorwürden<br />

von der Weltstadt Berlin zurück ins<br />

Bauerndorf, was gefeiert werden soll.<br />

Schritt für Schritt geht es voran. Naef<br />

unterbricht kurz – «dieser Satz muss<br />

heftiger kommen» – dann gehts weiter.<br />

Neue Ideen werden eingegeben, kurz<br />

diskutiert und wieder verworfen. Derweil<br />

hangelt sich Selma Roth unter den<br />

kritischen Augen von Walter Haas hinten<br />

im Raum von Seil zu Seil. Naef gibt<br />

den Schauspielern mit Gesten Anweisungen.<br />

Dann folgt ein Unterbruch,<br />

Hans Hassler muss kurz den Einsatz<br />

mit dem Gesangssolisten abstimmen.<br />

Ein Scherz, viele Lacher, dann ruft<br />

Naef «Licht!», und konzentriert geht<br />

die Probe weiter. ROLAND STIRNIMANN<br />

Informationen/VV: www.puureoperette.ch<br />

liebhaber. Daneben aber kam die Klassik<br />

mit dem Duett aus der Oper Don<br />

Carlos von Verdi und der March Militaire<br />

von C. Saint Saëns nicht zu kurz.<br />

Das Highlight war vielleicht der Frühling<br />

aus den Vier Jahreszeiten von Antonio<br />

Vivaldi. Stimmungsmässig der<br />

Höhepunkt wurde beim Thema aus<br />

«Batman» und vor allem bei «Music»<br />

von John Miles erreicht.<br />

Alte Tanzlieder neu eingespielt<br />

Eröffnet wurde das Programm am<br />

Samstag mit dem «Sooregosler-Chörli<br />

Oberchöuch», unter der Leitung von<br />

Priska Wyss-Aregger. Die ehemaligen<br />

«Sooregosler-Guugger» bewiesen mit<br />

ihren Vorträgen, dass sie ein spezielles<br />

und breites Angebot an Liedern präsentieren<br />

können. Getreu dem Motto<br />

«Aus aller Welt» und passend zur aufkommenden<br />

Dunkelheit sangen sie<br />

«Capri Fischer», «La Montanara» und<br />

einige weitere Hits.<br />

Während es zum Start noch ab und zu<br />

regnete, verzogen sich die Wolken<br />

ganz, als sich die «Töchter des Orients»<br />

ankündigten. Die Mitglieder der<br />

Orientalischen Tanzschule Pyramide<br />

aus Sursee zeigten unter der Leitung<br />

von Nabila Ottenbacher bezaubernde<br />

Tänze. Tänze, bei denen Augen, Kopf,<br />

Brustkorb, Arme, Hände, Hüften,<br />

Bauch, Füsse, also jeder Teil des Körpers<br />

mit einbezogen war.<br />

Im zweiten Teil des Abends waren wieder<br />

eher schweizerische und europäische<br />

Klänge angesagt. Die Musikerinnen<br />

und Musiker von Rämschfädra<br />

spielten alte und neue Volksmusik aus<br />

der Schweiz, ungewohnt, neu und eigenwillig<br />

arrangiert und interpretiert.<br />

Für die «Bühne am See» machten sie<br />

sich mit der Sängerin Judith Estermann<br />

auf die Suche nach alten Tanzliedern<br />

aus allen Teilen der Schweiz.<br />

Den Abschluss bestritt der Chor der<br />

Frauenräume Sursee. «Donne Cantabile»<br />

schlug den Bogen von den traditionellen<br />

Tanzliedern aus aller Welt wieder<br />

zur Schweiz. Begleitet wurde der<br />

Chor von Rämschfädra und der Swingband<br />

«in transition». Zum Ausklang<br />

gab es dann noch einen Lindy-Hopp<br />

Leckerbissen, wo das Publikum mittanzen<br />

konnte.<br />

WILLI BÜRGI/LUKAS BUCHER/<br />

WERNER MATHIS

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