DERPART_Time2Travel_Ausgabe_1_2018
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Warum<br />
eigentlich schwarz?<br />
Zum einen kann man tatsächlich nur einen<br />
knappen halben Meter tief ins Wasser<br />
schauen, denn das SCHWARZE MEER ist<br />
sehr trüb. Historisch gesehen hat der Name<br />
aber eine andere Wurzel. Als die türken das<br />
heutige Anatolien eroberten, mussten sie eine<br />
Bezeichnung für das Schwarze Meer finden<br />
und übernahmen vorerst den Namen, den ihm<br />
die Venezianer und Genueser gegeben hatten<br />
– Mare Maggiore (das „Große Meer“).<br />
Im türkischen übersetzte man dies mit Kara<br />
Deniz. Doch kara hieß schon damals nicht nur<br />
groß, sondern auch finster und trüb.<br />
Zwischen Orient und Okzident: Nur über den bosporus und die<br />
Dardanellen mit dem östlichen Mittelmeer verbunden, liegt das<br />
Schwarze Meer zwischen Südosteuropa und Vorderasien.<br />
Die UKRAINE, RUSSLAND (mit der einstigen Kurstadt Sotchi an<br />
der schwarzsandigen „Russischen Riviera“), GEORGIEN, die<br />
TÜRKEI, bULGARIEN (mit dem kilometerlangen Goldstrand) und<br />
RUMÄNIEN haben Küstenanteile.<br />
… oder rot?<br />
An seinen Ufern erheben<br />
sich hohe Wüstengebirge, in<br />
seinen tiefen verbirgt es eine faszinierende<br />
Unterwasser-Vielfalt. Gemeint ist das ROTE<br />
MEER. touristisch am besten erschlossen ist<br />
die Küste in ÄGyPTEN, dabei sind noch sieben<br />
weitere Länder Anrainerstaaten. Das längste<br />
Küstenstück etwa gehört zu SAUDI-ARAbIEN,<br />
die schmalsten Zugänge haben ISRAEL mit<br />
dem Badeort Eilat und JORDANIEN mit dem<br />
taucherparadies Aqaba.<br />
Eine Frage, viele Antworten: Die einen erklären, im<br />
Bahr el Ahmar, wie das Rote Meer im Arabischen<br />
heißt, sei eine blaualge heimisch, die sich zur blüte<br />
rostrot färbt; das Phänomen ist jedoch nur selten zu<br />
bewundern. Andere sagen, phönizische Seefahrer<br />
hätten ihm der roten Küstenfelsen wegen den<br />
Namen gegeben. Iranische Seefahrer wiederum<br />
benannten die Himmelsrichtungen nach Farben;<br />
Rot stand für Süden, wo das Rote Meer aus ihrer<br />
Sicht lag.<br />
DIE bAyERN WIEDER<br />
Das nächste Salzwasser findet sich in der<br />
Adria – und doch, im Freistaat ist man<br />
so stolz auf den nach Bodensee und<br />
Müritz drittgrößten See Deutschlands,<br />
dass man Bayerns größten See einen<br />
„meerigen“ Beinamen verpasste:<br />
So wurde der CHIEMSEE zum „bayerischen<br />
Meer“. Berühmt ist er rund um den Globus<br />
vor allem der Herreninsel mit Schloss<br />
Herrenchiemsee wegen, einer Pilgerstätte für<br />
König-Ludwig-Fans aus aller Welt.<br />
AbGETROTZT<br />
Das Segelparadies IJSSELMEER ist seinem Namen und<br />
Ursprung zum trotz heute der größte Süßwassersee der<br />
NIEDERLANDE. Künstlich entstanden durch Eindeichung,<br />
besteht er aus einem großen teilgebiet der einst salzigen<br />
Meeresbucht Zuiderzee – und hat seither weder Ebbe und<br />
Flut noch einen direkten Meereszugang.<br />
TreffpuNkT „uNgariScHeS meer“<br />
Während des Eisernen Vorhangs war es „der“ deutschdeutsche<br />
treffpunkt schlechthin! Gelegen in WESTUNGARN<br />
ist der bALATON (links) nach dem NEUSIEDLER SEE im<br />
Burgenland (ÖSTERREICH) der zweitgrößte Steppensee<br />
Mitteleuropas. Womit sich die Frage nach dem deutschen<br />
Namen Plattensee erübrigt haben dürfte …<br />
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