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unternehmen März 2016

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[titelthema] Ausgabe 49 | <strong>März</strong> <strong>2016</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Dem ausgebauten Standort<br />

Ulm traut Markus Leyck Dieken<br />

eine spannende Zukunft<br />

zu: Dort könnten etliche neue<br />

Kompetenzen wachsen.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTEN<br />

ALEXANDER BÖGELEIN,<br />

REDAKTIONSLEITER<br />

UNTERNEHMEN [!]<br />

UND FRANK KÖNIG,<br />

WIRTSCHAFTSREDAKTEUR<br />

SÜDWEST PRESSE,<br />

FOTOS: MARC HÖRGER<br />

Biosimilars kann unser Solidarsystem noch einen<br />

Schatz von mehreren 100 Millionen Euro heben. Wir<br />

gehen davon aus, dass es künftig mehr „Targeting pharmaceutics“<br />

geben wird.<br />

Was sind „Targeting pharmaceutics“?<br />

Medikamente, die gezielt eingreifen. Target heißt auf<br />

Englisch Ziel. Beispiel Krebserkrankung. Anders als bei<br />

einer Chemotherapie, bei der die Wirkstoffe im Körper<br />

zirkulieren und allgemein sich rasch teilende Zellen<br />

angreifen, wirken „Targeting pharmaceutics“ gezielt<br />

nur auf Zellen ein, die sich durch die Krebserkrankung<br />

verändert haben. So etwas ist nur über biotechnologische<br />

Medikamente machbar.<br />

Warum?<br />

Zielstrukturen im Körper, wie Rezeptoren oder Oberflächen<br />

von Zellen, sind mitunter so kompliziert, dass sie<br />

ein einfaches chemisches Molekül nicht ausreichend<br />

wiedererkennen. Große, spezifische Moleküle docken<br />

leichter an. Die spezifisch nötigen, komplexen Eiweiß-<br />

Moleküle werden fast nur noch biotechnisch hergestellt.<br />

Welche Rolle spielen diese Biosimilars für Teva als<br />

Gesamtkonzern?<br />

Wir werden von Ulm aus den globalen Teva-Bedarf gewisser<br />

Substanzen decken. In diesen Medikamenten<br />

steckt ein hoher Anteil an Forschung und Entwicklung.<br />

Unsere Biotech-Kompetenz sendet das Signal,<br />

moderne Therapeutika wird es auch künftig von Teva<br />

geben.<br />

Wie sind die Aussichten für den Standort Ulm?<br />

Für Standorte gibt es keine Museumsruhe, vor allem<br />

nicht in einem Markt, der von der Politik so stark reguliert<br />

wird. Die Aufrechterhaltung der Zwangsrabatte<br />

und das gesetzliche Verbot, die Preise zu erhöhen, in<br />

der nächsten Legislaturperiode würde die deutsche<br />

Pharmabranche treffen. Seit 2010 darf die pharmazeutische<br />

Industrie die Preise nicht erhöhen. Bedenken sie,<br />

was das für eine Branche bedeutet, die jährlich steigende<br />

Kosten auffangen muss.<br />

Und wohin geht die Entwicklung?<br />

Wir haben die Chance, ein Gesundheitsanbieter zu<br />

werden, der nicht nur Tabletten liefert, sondern den<br />

Menschen mit sinnvollen Services in Vorbeugung, Behandlung,<br />

Pflege und Wissen begleitet. Ein verlässlicher<br />

Partner und ganzheitlicher Dienstleister zu sein,<br />

der sich um die Gesundheit der Menschen kümmert.<br />

Dazu werden viele neue Kompetenzen in Ulm wachsen<br />

– und unser Haus mit modernsten Mitteln ins Gespräch<br />

mit viel mehr Partnern bringen. Das passt gut<br />

zum High-Tech Standort Deutschland, dem „Land der<br />

Ideen“, wie es heute heißt.<br />

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