unternehmen März 2016
unternehmen März 2016
unternehmen März 2016
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
[spezial] Ausgabe 49 | <strong>März</strong> <strong>2016</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Das Vernetzungs-Alibi<br />
Networking, Socializing – wenn’s was bringt, macht das auch der schwäbische Geschäftsmann. Lieber ist es ihm, wenn<br />
er einen guten Anlass dafür hat: etwa auf dem 17. Unternehmertag in Ulm. Tipps, wie es am besten funktioniert.<br />
Beim Unternehmertag, der am 3. <strong>März</strong><br />
auf dem Ulmer Messegelände seine 17.<br />
Auflage erlebt, halten sich viele Besucher<br />
gerne länger auf. Das liegt an den weit<br />
über 100 Ständen ebenso wie an den rund 40<br />
Impulsvorträgen mit „Infos-to-go“. Dazu kommen<br />
die vielen Gelegenheiten, Gesprächsfäden<br />
mit interessanten Leuten aufzunehmen<br />
oder bestehende Kontakte aufzufrischen, auf<br />
Neudeutsch: um Networking zu betreiben.<br />
„Manche Besucher kommen bewusst hierher,<br />
um Geschäftsbeziehungen zu pflegen“, beobachtet<br />
der „Unternehmertag“-Gründer Karl-<br />
Heinz Raguse immer wieder. Er ist ein Experte<br />
im professionellen Knüpfen von Netzwerken.<br />
Es ist fester Bestandteil seines eigenen Geschäftsmodells,<br />
das er auch in anderen Formen<br />
praktiziert und anbietet. Bei „Business-<br />
Frühstück“-Veranstaltungen etwa. Diese<br />
bringen Leute zusammen, die sich potenziell<br />
etwas zu sagen hätten, aus vielerlei Gründen<br />
aber kaum zusammenfinden. Der typische<br />
Mittelständler sei gefangen in einem Wust<br />
immer neuer Anforderungen und Aufgaben.<br />
Fürs Kontakteknüpfen und fachlichen Gedankenaustausch<br />
sei immer weniger Raum.<br />
Foto: © roostler/Fotolia.com<br />
BITTE KEINE PLUMPE AKQUISE<br />
Ein weiterer Faktor ist die menschliche Psychologie.<br />
Nicht wenige Unternehmer hätten<br />
eine Art Kontakthemmung. Einen fremden<br />
Kollegen „einfach so“ anzusprechen, gezieme<br />
sich in ihren Augen nicht: Das Gegenüber<br />
könnte das ja als plumpe Akquise missverstehen.<br />
Bei den Frühstücks-Veranstaltungen<br />
werde diese Sorge ausgehebelt. Da gebe es einen<br />
Vortrag, der schon mal einen guten Grund<br />
biete, überhaupt dorthin zu gehen. „Der<br />
schafft dem Einzelnen ein Alibi.“ Der Vortrag<br />
wiederum liefere den Stoff, um dann in Gespräche<br />
einzusteigen. Ja, er wirke geradezu<br />
wie ein Katalysator.<br />
Vernetzung ist kein Selbstzweck. Die Knoten müssen<br />
klug gesetzt werden, damit die Bande halten.<br />
24