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unternehmen März 2016

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[machen] Ausgabe 49 | <strong>März</strong> <strong>2016</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Darf’s ein bisschen weniger sein?<br />

Noch gibt es sie in vielen größeren Orten im Südwesten – Metzgereien wie die von Klara Wellhäuser in Dietenheim.<br />

Doch die kleinen Betriebe tun sich schwer, nicht zuletzt aufgrund einer Vielzahl gesetzlicher Auflagen.<br />

Geschäftsführerin Klara Wellhäuser<br />

verbringt auch am Wochenende so<br />

manche Stunde in den Firmenräumen,<br />

etwa dann, wenn ein Auftrag für einen<br />

Party-Service zu erledigen ist. Diese Sparte ist<br />

wichtig für den kleinen Betrieb. Als zweites<br />

Standbein steht er für knapp ein Fünftel des<br />

Umsatzes. Ihre Mitarbeiter will die Chefin außerplanmäßig<br />

dazu nicht heranziehen; geregelte<br />

Arbeitszeiten sind wichtig für die Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiter, sagt sie. Bei ihr selbst<br />

wächst sich jedoch so mancher Samstag zum<br />

Zwölf-Stunden-Arbeitstag aus. Bis zu 80 Stunden<br />

beträgt ihr Wochenpensum. Und trotzdem:<br />

„Ich mache meine Arbeit gerne.“<br />

Diese Einstellung erleichterte ihr vor wenigen<br />

Jahren die Entscheidung, den Betrieb<br />

nach dem Tod ihres Mannes fortzuführen. Dafür<br />

musste sie aus rechtlichen Gründen einen<br />

Metzgermeister anstellen. Der geht in wenigen<br />

Jahren in Ruhestand. Wie es dann weitergeht,<br />

ist offen. Wellhäusers zwei Söhne haben<br />

technischen Studiengängen den Vorzug gegeben.<br />

Der gravierende Fachkräftemangel und<br />

der deutliche Rückgang der Auszubildenden<br />

in Produktion und Verkauf machen der Branche<br />

wie kaum einer anderen zu schaffen.<br />

WO WER REIN DARF<br />

Sie gehören zu den Gründen, aus denen gerade<br />

die Zahl der kleinen Betriebe rapide sinkt<br />

und sich bei manchem die Aussichten verdüstern.<br />

Denn sie kämpfen mit einem Imageproblem,<br />

wie die Fleischerinnung in ihrer aktuellen<br />

Kampagne um Nachwuchs indirekt<br />

einräumt: „Fleischer, anders als du denkst.“<br />

Doch es kommen weitere Probleme dazu. Um<br />

ein Beispiel herauszugreifen, sind da die neuen<br />

Auflagen der Finanzbehörden. Der Gesetzgeber<br />

bestimmte, dass ab dem Jahreswechsel<br />

der gesamte Warenstrom lückenlos registriert<br />

und dokumentiert werden muss. Diese Pflicht<br />

Mag ihre Arbeit: Metzgerei-Chefin<br />

Klara Wellhäuser.<br />

Fotos: Marc Hörger<br />

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