NEUMANN März 2018
Das Magazin für Kultur & Lifestyle
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KULTUR Theater<br />
37<br />
Premiere am Lindenhof: „Global Player – Wo mir sind isch vorne“<br />
Wenn der Patriarch nicht loslassen kann<br />
Das schwäbische Traditionsunternehmen für Textilmaschinen<br />
„Bogenschütz & Söhne“ ist in die<br />
Turbulenzen der Globalisierung geraten. Der Juniorchef<br />
versucht alle Möglichkeiten auszuloten<br />
und führt Auftragsverhandlungen mit einer chinesischen<br />
Firma. Doch Seniorchef Paul Bogenschütz<br />
pocht auf die Fortführung seiner Aufbauarbeit nach<br />
dem Krieg und will als Sicherheit die Privathäuser<br />
aller Familienangehörigen an die Bank geben. Zum<br />
95. Geburtstag des Vaters treffen in der Unternehmervilla<br />
alle Familienmitglieder aufeinander. Die<br />
polnische Hilfskraft des alten Patriarchen versucht<br />
die Fronten zu beruhigen, doch im Hause Bogenschütz<br />
liegen die Nerven blank. Eine Lösung der<br />
verzwickten Lage ist nicht abzusehen.<br />
Hannes Stöhr, der Berliner mit Hechinger Wurzeln,<br />
hat seinen erfolgreichen Kinofilm für die Theaterbühne<br />
neu adaptiert und akzentuiert. hab<br />
GLOBAL PLAYER – WO MIR SIND ISCH VORNE<br />
Premiere: 03.03. | 20 Uhr | Theater Lindenhof I Unter den<br />
Linden 18 | Melchingen | theater-lindenhof.de<br />
Komödie von Stefan Vögel mit Hardy Krüger Jr.<br />
Von Tragik zu Hoffnung<br />
Stefan Vögel hat mit „Arthur und Claire“ eine wunderbare<br />
Komödie über zwei Selbstmordkandidaten<br />
geschrieben, die das Schicksal zusammenführt. Das<br />
Stück erzählt mit klugen, witzigen Dialogen, wie sich<br />
Tragik in Hoffnung verwandeln kann, wenn man das<br />
Glück hat, dem richtigen Menschen zu begegnen.<br />
Freuen darf man sich auf Hardy Krüger Jr., der neben<br />
seinen vielen erfolgreichen Fernsehrollen auch gerne<br />
auf der Theaterbühne steht. Es spielt die Komödie<br />
im Bayerischen Hof aus München. hab<br />
ARTHUR UND CLAIRE<br />
23.03. | 20 Uhr | Stadthalle | Korntal | Martin-Luther-<br />
Straße 32 | Korntal-Münchingen | stadthalle-korntal.de<br />
Hesse am Schauspiel Stuttgart<br />
Zerrissenheit<br />
Mit Harry Haller, dem Protagonisten aus „Der Steppenwolf“,<br />
schuf Hermann Hesse einen einsamen Intellektuellen,<br />
der sich selbst zwischen dem bürgerlich-angepassten<br />
Leben und seiner Sehnsucht<br />
daraus auszubrechen, zerreißt. Regisseur Philipp<br />
Becker, der erstmals in Stuttgart inszeniert, bringt<br />
den 1927 erschienen Roman auf die Bühne. Damit<br />
setzt das Schauspiel Stuttgart nach „Unter dem Rad“<br />
seine Beschäftigung mit Hermann Hesse fort. hab<br />
DER STEPPENWOLF<br />
10., 17., 25. & 27.03. | 19.30 Uhr | Staatstheater |<br />
Schauspiel haus | Oberer Schlossgarten 6 | Stuttgart |<br />
schauspiel-stuttgart.de<br />
kompakt<br />
ER IST WIEDER DA<br />
Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte.<br />
Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten<br />
Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela<br />
Merkel. Eine gefühlte Ewigkeit nach seinem vermeintlichen<br />
Ende strandet er in der Gegenwart und startet gegen<br />
jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere – im Fernsehen.<br />
Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb<br />
erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es<br />
auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und vollkommen<br />
chancenlos gegenüber dem Demagogen. Eine Persiflage?<br />
Eine Satire? Polit-Comedy? All das und mehr. Timur Vermes‘<br />
Romandebüt ist ein literarisches Kabinettstück erster Güte.<br />
15.-25.03. | Mi-Sa um 19.30 Uhr | So um 17 Uhr | Theater der<br />
Altstadt | Rotebühlstraße 89 | Stuttgart | theater-der-altstadt.de<br />
ABFALL DER WELT<br />
Beim Versuch zu vergessen und ihre Daten komplett zu<br />
löschen, taucht eine nicht näher zu definierende Figur<br />
immer tiefer in den Speicher der Erinnerung ein und gelangt<br />
zu Orten des Zerfalls, der Zerstörung und des neuen<br />
Wachstums – der „Abfall der Welt“. Der Oberösterreicher<br />
Thomas Köck gehört zu den interessantesten jungen Dramatikern<br />
im deutschsprachigen Raum. Im Rahmen seines<br />
Stipendiums der Akademie Schloss Solitude schreibt er für<br />
das Staatstheater Karlsruhe sowie das Theater Rampe einen<br />
vielstimmigen Monolog für fünf Spieler und zwei Tänzer.<br />
Gemeinsam erlebt das Publikum dabei Bruchstücke<br />
von Erinnerungen.<br />
21., 23. & 24.03. | 20 Uhr | Theater Rampe | Filderstraße 4 |<br />
Stuttgart | theaterrampe.de<br />
VORSICHT! PUTZFRAUEN!<br />
Ihren Lebensabend hatten sich die drei alten Damen dann<br />
doch ganz anders vorgestellt: Doch die Rente reicht nicht<br />
vorne und auch nicht am Hinterteil. Das Seniorinnen-Trio<br />
gründet daraufhin ein Reinigungsunternehmen, das alte<br />
Frauen beschäftigt und deren miese Rente aufbessert. Ein<br />
Unternehmen für sehr Spezielles, sehr Feines, sehr Kompliziertes,<br />
sehr Heikles, rundum für das ganz Besondere.<br />
Die Damen entwickeln dabei nach und nach ihre ganz eigenen<br />
Methoden, um zu einer für sie gerechten Bezahlung<br />
zu kommen. Premiere des neuen Theaterabends des Frauentheaters<br />
Purpur in der Werkstatt des Landestheaters<br />
Tübingen.<br />
14., 19., 20., 27. & 28.03. | 20 Uhr | Landestheater Tübingen |<br />
Eberhardstraße 6 | Tübingen | landestheater-tuebingen.de<br />
Fotos: o. Wolfgang Schmidt | m. Veranstalter<br />
<strong>März</strong> <strong>2018</strong>