NEUMANN März 2018
Das Magazin für Kultur & Lifestyle
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UNTERHALTUNG Tonträger<br />
43<br />
Das New Yorker Trio Sunflower Bean begeistert erneut<br />
Musik für die perfekte Radiowelt<br />
Vor drei, vier Jahren wurde Sunflower<br />
Bean von der Kritik bereits in den<br />
Rockolymp gelobhudelt – als das heißeste<br />
Ding der Ostküste seit jeher<br />
und überhaupt, als die Band der<br />
Stunde und aller noch kommenden<br />
gehandelt. Glücklicherweise ließ sich<br />
das New Yorker Trio davon nicht aus<br />
der Ruhe bringen, gestählt fraglos<br />
durch einen schier endlosen Konzertmarathon<br />
– Gerüchten zufolge absolvierten<br />
sie in einem Jahr alleine rund<br />
50 Auftritte in ihrer Heimatstadt.<br />
2016 veröffentlichten die drei mit<br />
„Human Ceremony“ ein famoses Debütalbum<br />
voll feiner Gitarrenrockstücke<br />
mit leichtem Highschooleinschlag.<br />
Exakt zwei Jahre und zwei<br />
Monate später und zu einem Zeitpunkt,<br />
da alle Bandmitglieder 22 Jahre<br />
alt sind, folgt jetzt das Zweitwerk<br />
– Beleg des etwas merkwürdigen Humors<br />
des Dreiers, den man einfach<br />
gern haben muss. Wie auch „Twentytwo<br />
in Blue“, mit dem die Dame und<br />
die beiden Herren alles richtig gemacht<br />
haben. Auf große musikalische<br />
Veränderungen verzichtend, haben<br />
Julia Cumming, Jacob Faber und Nick<br />
Kliven ihren Sound verfeinert und erweitert,<br />
um sich völlig authentisch<br />
und ungezwungen, mal ganz fein und<br />
gefühlvoll, mal herrlich rotzig, zu<br />
präsentieren. Perfekte Radiomusik<br />
ist das – zumindest in einer Welt, in<br />
der Sender bei der Musikwahl Wert<br />
auf Qualität und Klasse legen. pa <br />
SUNFLOWER BEAN<br />
Twentytwo In Blue<br />
Lucky Number Music<br />
Foto: o. Lucky Number Music/HollieFernando<br />
THE TEMPERANCE MOVEMENT A Deeper Cut<br />
Der Londoner Vierer profitierte vom großen Bluesrockrevival der vergangenen<br />
Jahre. Ihr herausragendes Debüt aus dem Jahr 2013 bescherte ihnen Auftritte<br />
im Vorprogramm der Stones, der keinen Deut schwächere Nachfolger „White<br />
Bear“ konnte aber die Anfangserfolge<br />
schon nicht mehr wiederholen. Gut<br />
möglich, dass dies der Grund ist, dass<br />
sich The Temperance Movement auf „A<br />
Deeper Cut“ ein wenig orientierungslos<br />
zeigen. So schielt die Band arg offensichtlich<br />
Richtung Massentauglichkeit<br />
und klingt mehr nach James Blunt<br />
als nach einer jungen und hungrigen<br />
Rockband. Earache Records<br />
NAKED GIANTS Sluff<br />
Es wird wohl für alle Zeiten der Fluch<br />
für Rockbands sein, die aus Seattle<br />
kommen. Sobald der Name der Stadt<br />
fällt, werden automatisch Vergleiche<br />
zu der Ära gezogen, als die lokale<br />
Bandszene die Musikwelt grundlegend<br />
veränderte. Wenn dann mit Steve Fisk<br />
noch ein Produzent seine Finger im<br />
Spiel hat, der bereits mit Nirvana und<br />
anderen Größen arbeitete, wird die Sache nicht einfacher. Doch Naked Giants<br />
müssen den Vergleich nicht scheuen. Denn das Trio mixt auf seinem, in seiner<br />
Lockerheit fast schon berauschenden Debüt 60er-Rock, Blues und Punk, dass<br />
es nur so eine Wonne ist. New West Records<br />
Ratzer Records<br />
Plattencafé<br />
Plattencafé<br />
Hauptstätter Str. 154<br />
70178 Stuttgart<br />
T 0711 - 616352<br />
ratzer-records.de<br />
<strong>März</strong> <strong>2018</strong>