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Der Burgbote 1984 (Jahrgang 64)

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Lesermeinung<br />

Das Spiel ist aus -<br />

et Olympisch För och<br />

<strong>Der</strong> i-Punkt auf die diesjäh<br />

rige Zillchen-Saison wurde mit<br />

einem bunten und reichhalti<br />

gen „Dankeschön-Abend" in<br />

der Woikenburg gesetzt - stark<br />

geprägt durch eine attraktive<br />

und sympathische griechische<br />

Volkstanzgruppe und den un<br />

gemein schlagfertigen Bandleader<br />

„Charlykos Niedieckis".<br />

Jetzt ist das Olympisch För<br />

endgültig aus. Die Tfauer dar<br />

über wird zu verkraften sein. Es<br />

war Ja tatsächlich kein echtes,<br />

sondern nur ein Pseudo-För. Bei<br />

dem Autor des Stückes, dem<br />

ominösen „Ftanz Wilkes", han<br />

delte es sich ebenfalls um ein<br />

Pseudonym. Schade war, daß<br />

auch beim endgültigen Ab<br />

schluß der Spielzeit das Ge<br />

heimnis nicht gelüftet wurde,<br />

zumal über mangelnden Erfolg<br />

nicht zu klagen war.<br />

Nach Abschluß der zeitrau<br />

benden, turbulenten und trotz<br />

dem fröhlichen Spielzeit sei mir<br />

gestattet, die Histörchen am<br />

Rande und hinter der Bühne<br />

noch einmal Revue passieren zu<br />

lassen. Schon der Anfang verlief<br />

ziemlich stürmisch. In der zwei<br />

ten Hauptprobe, einen Täg vor<br />

der Premiere, wurden erhebli<br />

che „Striche" vorgenommen, da<br />

sich das Stück urplötzlich als<br />

zu lang erwies. Streichungen<br />

mußte sich der Gesamtchor ge<br />

fallen lassen, was verschiedene<br />

Sängerzu derfreudigen Bemer<br />

kung veranlaßte: „Wie gut, daß<br />

ich bei einigen Proben gefehlt<br />

und so die gestrichenen Chöre<br />

erst gar nicht richtig gelernt<br />

habe..." - Andererseits mußte<br />

auch über zu langsames „(An)-<br />

streichen" geklagt werden: Das<br />

Bühnenbild wurde trotz des ter<br />

mingebundenen Auftrags erst<br />

nach der Premiere vollständig<br />

fertiggestellt. - Die Erhöhung<br />

der Anzahl der Vorstellungen<br />

von 19 auf 22 wurde den Sän<br />

gern ohne weitere Erläuterun<br />

gen untergejubelt. Ob auch die<br />

Anzahl der Biermarken im glei<br />

chen Verhältnis erhöht wurde,<br />

entzieht sich meiner Kenntnis,<br />

da man so etwas nicht nach<br />

zählt; sie reichen ohnehin nie<br />

aus ... Obwohl zu unserer gro<br />

ßen Fteude vor Beginn der er<br />

sten Vorstellung bereits sämtli<br />

che Karten verkauft waren,<br />

wurden ständig Konkurrenzver<br />

anstaltungen verfolgt, die mög<br />

licherweise die Aufmerksam<br />

keit vom Zillchen ablenken<br />

konnten. Dies war auch am 7.<br />

Februar der Fäll, da an diesem<br />

Täg in Köln während der Vorfüh<br />

rung das verschobene Fußball<br />

spiel 1. FC Köln gegen Fortuna<br />

Düsseldorf stattfand. Das treu<br />

erschienene Publikum im vollen<br />

Haus wurde gegen Ende des<br />

Stückes durch eine nicht im<br />

Drehbuch vorgesehene aktuel<br />

le Ergänzung in den .Verkündi<br />

gungen" des Oberbürgermei<br />

sters, vorgetragen von Ratßsekretär<br />

Knöllchen, alias Horst<br />

Peter Vogel, informiert: „Dreezte<br />

FC hät Fortuna mit 1:0 Jeschlagel"<br />

<strong>Der</strong> darauf einset<br />

zende Jubel des dankbaren<br />

Publikums galt diesmal nicht<br />

dem Zillchen, hat uns aber auch<br />

mächtig gefreut.<br />

Das in diesem Jahr beson<br />

ders intensiv und anspruchsvoll<br />

eingesetzte Ballett erntete den<br />

verdienten Beifall. Aus der Sicht<br />

der Mitspieler war es immer ein<br />

Augenblick besonderer Span<br />

nung, wenn im letzten Bild die<br />

nicht ganz leichtgewichtige<br />

„Primaballerina", Günter Over,<br />

von zwei Tänzern zur „Hoch<br />

strecke" gebracht werden<br />

mußte. In einer Vorstellung ge<br />

schah es dann auch, daß es<br />

beim guten Willen und beim An<br />

satz blieb: Statt auf den ausge<br />

streckten Armen über den Köp<br />

fen aller zu schweben, endete<br />

das „Gewichtheben" in Schul<br />

terhöhe: das sah aber auch<br />

ganz gut aus, und wir hatten<br />

unseren Spaß an dr FFeud.<br />

Im 4. Akt, dem sogenannten<br />

„Wienbild", stand ein Tfeil des<br />

P^MGV in Konzertaufmachung<br />

(= Ftack) auf der Bühne, um ori<br />

ginal Männerchor darzubieten.<br />

Da sich viele Mitspieler wegen<br />

nicht passender Kostüme und<br />

Zeitmangel zum Kleidungs<br />

wechsel nicht auf der Bühne<br />

sehen lassen konnten, war an<br />

geordnet worden, daß aus der<br />

Kulisse heraus diese Sänger die<br />

„blaue Donau" mitsingen soll<br />

ten, um dem vollen Klang etwas<br />

nachzuhelfen. <strong>Der</strong> Aufruf<br />

wurde mit unterschiedlicher<br />

Intensität befolgt. Mit großer<br />

Fteude konnte man dabei fest<br />

stellen, daß eine Reihe alt<br />

gedienter Sänger dieses Reper<br />

toire-Stück immer noch nicht<br />

auswendig singen konnten und<br />

trotz äußerst ungünstiger<br />

Lichtverhältnisse gebannt auf<br />

Noten und Tfext schauen muß<br />

ten. (Anfangs gehörte sogar ein<br />

sehr hohes Vereinsorgan gem.<br />

§ 26 BGB zu Jenen Sängern!)<br />

FürdieFernseh-Aufzeichnungen<br />

mußten wie immer mehrere<br />

Vorstellungen herhalten. Daß<br />

der erste Versuch mißlang, war<br />

mehr oder weniger einkalku<br />

liert: der zweite Versuch miß<br />

glückte ebenfalls wegen uner<br />

klärlicher Störgeräusche und<br />

einem völligen Desaster beim<br />

Schlußchor. So lastete ein ver<br />

hältnismäßig starker Druck auf<br />

allen Beteiligten beim dritten<br />

Versuch, der am Sonntag, dem

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