E_1948_Zeitung_Nr.022
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10 AUTOMOBIL-REVUE MITTWOCH, 12. MAI <strong>1948</strong> - Nr. 22<br />
Eine hydraulische Lenkhilfe für Nutzfahrzeuge<br />
Die hydraulische Betätigung der Lenkung von<br />
Nutifahrzeugen ist vor allem durch die Armeefahrzeuge<br />
des Weltkrieges bekannt geworden, findet<br />
jedoch mehr und mehr auch bei Zivilfahrzeugen<br />
der echweren Klasse Verwendung. Der Lenker<br />
wird der bei Autobussen und Lastwagen oft schweren<br />
körperlichen Arbeit weitgehend enthoben, und<br />
die Reduktion der Unterhaltskosten bringt auch<br />
dem Halter gewisse Vorteile.<br />
Der Lenkmechanismus der Vickers Inc. in Detroit<br />
besteht aus einer motorgetriebenen Druckölpumpe<br />
und einem hydraulischen Servozylinder.<br />
welcher mit einem Steuerventil, Ueberdruck- und<br />
Kontrollventil ausgestattet ist. Diese Teile eignen<br />
6ich zum direkten serjenmässigen oder nachträglichen<br />
Einbau.<br />
In der Anordnung nach Fig. l ist die Kolbenstange<br />
des Servozylinders fest mit dem Chassis<br />
verbunden, das alle Reaktionskräfte der Lenkung<br />
aufnimmt. Der Lenkhebel steht mit dem verschiebbaren<br />
Servozylinder in fester Verbindung, so dass<br />
er dessen Bewegung mitmacht. Die Lenkschubstange<br />
betätigt das Steuerventil am Kopf des<br />
Servozylinders, so dass die Bewegung de6 Servozylinders<br />
entsprechend der Drehung des Lenkrades<br />
gesteuert wird. So besteht die einzige direkte<br />
Aufgabe des Lenkrades in der Betätigung<br />
des Steuerventiles, das den Druckölzufluss zum<br />
Servozylinder lenkt und reguliert. Die eigentliche<br />
Lenkarbeit wird durch das Drucköl geleistet. In<br />
den festgelegten Grenzen folgt der Servozylinder<br />
zusammen mit dem Lenkhebel den Bewegungen<br />
der Lenkschubstange genau in Richtung, Distanz<br />
und Geschwindigkeit, wobei Reaktionskräfte und<br />
Erschütterungen vom Chassis aufgenommen werden<br />
und das Lenkrad nicht beeinflussen können.<br />
Wenn das hydraulische System bei stillstehendem<br />
Motor nicht arbeitet, arbeitet die Lenkung rein<br />
mechanisch. Diese Lenkung hat sich bei amerikanischen<br />
Autobussen (Detroit) bewährt, wo Fahrstrecken<br />
bis zu 120 000 km ohne Ueberholung der<br />
Lenkhilfe zurückgelegt wurden. Die Vorteile solcher<br />
Vorrichtungen sind:<br />
— Uebernahme aller zur Lenkung benötigten<br />
Kräfte erlaubt bessere Beherrschung des Fahr*<br />
zeuge« unter allen Bedingungen ohne Kraftaufwand<br />
des Lenkers:<br />
EINBAUANOKDNUNG DER VICKEKS-IENKHIIFE. 1 Pumpe,<br />
2 Servoapporot.<br />
— alle Rcaktioaskräfte, Strassenstösse und Vibrationen<br />
werden vom Rahmen aufgenommen. Eine<br />
Uebertragung auf das Lenkrad findet nicht<br />
statt;<br />
— die LenkübersetzunjJ und der Lenkraddurchmesser<br />
können beliebig gewählt werden;<br />
— leichtere Bauart der mechanischen Uebertragungsorgane,<br />
da normalerweise die Kräfte hydraulisch<br />
bewältigt werden;<br />
— die Möglichkeit der Erhöhung der Vorderachsbelastung<br />
nvag die Entwicklungsriebtung von<br />
Bu6- und Lastwagenkonstruktion beeinflussen;<br />
SCHNITT DURCH DEN UNK-SEKVOAPPARAT<br />
1 Zum Behälter, 2 Druckleitung, 3 nochstellbare Dichtung, 4 Kugelventil, 5 korrosionsfeife Stange, 6 Sicherheitsventil,,? verstellbares<br />
Ablassventil, 8 Hauptventil. (Werkbilder)<br />
sehen Untersuchung unterworfen. Diese wird in<br />
der Praxis meist durch Glühzündungen eingeleitet<br />
und führt zu lokalen Uebertemperaturen, die einen<br />
Kolben- oder Auspuffventildefekt zur Folge haben,<br />
können.<br />
Als Prüfmotoren dienten ein CFR- und ein<br />
Wright-MotoT, beides speziell für Forschungszwecke<br />
entworfene Einzylindertypen. Die Frühzündung<br />
wurde durch Vorverlegen des Zündzeitpunktes<br />
eingeleitet. Dieser betrug beim CFR-Motor<br />
125" vor O. T., beim Wright-Motor, der mit zwei<br />
Zündkerzen ausgerüstet war — es handelt sich in<br />
diesem Fall um meinen Flugrootorzylinder — 128,<br />
bzw. 20" vor O. T. Die Drehzahl des CFR-Motors<br />
— durch Verringerung der physischen und geistigen<br />
Anstrengung des Lenkers ergibt sich Leistungssteigerung<br />
und erhöhte Sicherheit.<br />
Ein in Detroit zirkulierender Versuchsomnibus<br />
besitzt ferner Einrichtungen für die servohydraulische<br />
Betätigung von Bremsen, Kupplung, Scheibenreiniger,<br />
Türen und Luftklappen. Er kt seit ca.<br />
zwei Jahren ohne Störung im Sommer- und Winterbetrieb<br />
im Gebrauch. Seine Ausstattung umfasst<br />
eine motorgetriebene Hochdruckölpumpe für<br />
die Lieferung des nötigen Drucköles, ein Oelreservoir<br />
und einen Akkumulierraum, in welchem •tändig<br />
ein ausreichendes Quantum Drucköl vorrätig<br />
ist. Für die Betätigung von Lenkung, Bremse und<br />
Kupplung ist von Seiten des Fahrers keine Kraftanstrengung<br />
mehr erforderlich. Die Türen werden<br />
durch handbetätigte Ventile entweder einzeln odeT<br />
zusammen bedient. Ihr Schliessdruck kann so eingestellt<br />
werden, dass beim Einklemmen keine Verletzungen<br />
möglich sind. Die Geschwindigkeit der<br />
Scheibenwischer lässt sich stufcnlo« regulieren, -zz-<br />
(SAE-Journal, September 1947)<br />
Kolbendefekte durch Glühzündungcn<br />
Jeder Verbrennungsmotor mit Fremdzündung<br />
benötigt bekanntlich eine gewisse Vorzündung, damit<br />
er seine volle Leistung erreichen kann. Der<br />
richtige Zündzeitpunkt ist abhängig von der Drehzahl<br />
und der Belastung. Zu grosse Früh- oder Spätzündung<br />
vermindert den Mitteldruck; die Leistung<br />
sinkt, und ausserdem tritt eine Ueberhitzung des<br />
Motors ein, da nur ein relativ kleiner Teil der freiwerdenden<br />
Wärmeenergie in mechanische Leistung<br />
umgesetzt wird, der Rest jedoch vom Kolben und<br />
Zylinder aufgenommen werden muss.<br />
In den Laboratorien der Shell Development Co.<br />
wurde kürzlich das Problem der zu grossen Frühzündung<br />
bei hoher Motorbelastung einer systematiwurde<br />
auf 1800 U/min konstant gehalten, diejenige<br />
des Wright-Motors auf 2200 U/min. Die Verdichtungsverhältnisse<br />
betrugen 7 :1, bzw. 6,18 : 1.<br />
Die Resultate der ausgedehnten Versuchsserien<br />
lassen sieb ge«amthaft etwa wie folgt zusammenfassen:<br />
Alle Maesnahmen, die eine schlechte Abdichtung<br />
des Kolbens im Zylinder, also ein mehr oder<br />
weniger starkes Durchblasen zwischen Kolben und<br />
Zylinderwand zur Folge haben, verursachen unter<br />
der gesteigerten thermischen Belastung bei zu grosser<br />
Frühzündung Kolben- und Auspuffventildefekte.<br />
Im besonderen führt grosses Kolbenspiel und das<br />
Einstellen der Kolbenring-Stoßstellen in eine Linie<br />
BEISPIEL DER KOLBENBEAN-<br />
SPRUCHUNG DURCH GLDH-<br />
ZDNDUNGEN. Diese beiden<br />
Wright-Kolben wurden nach<br />
f teicher Laufzeit von einer<br />
tunde auf der Höhe der Kolbenringjpalfo<br />
beschädigt. Der<br />
Riss liegt zwischen der linken<br />
Druck- und der rechten Rückseite<br />
det Kolbens.<br />
regelmässig nach kurzer Zeit zum Durchschmelzen<br />
des Kolbens. Besonders gefährdet ist der Kolben,<br />
wenn die Kolbenringschlitze in eine Linie auf die<br />
Druckseite des Kolbenschaftes gedreht werden.<br />
Sämtliche Defekte treten ohne Ausnahme an der<br />
Stelle de« obersten Kolbenringspaltes auf. Dies beweist,<br />
dass diese Stelle infolge des Durchblasens<br />
der heissen Verbrennungegase ganz besonders gefährdet<br />
ist. Die Lebensdauer der Kolben während<br />
der Versuche ^betrug im ungünstigsten Fall 4 Minuten,<br />
im besten Falle, d. h. bei kleinem Kolbcnspiel<br />
und richtiger Verteilung der Kolbenrjngstossstellea<br />
über den ganzen Umfang, mehr als 6 Stunden.<br />
(SAE-Journal, November 1947, Bearbeitung -ch-)<br />
% 6mR6IST€N<br />
Überlastung im Service, drängende, ungeduldig« Kunden?<br />
Großer Preis der Nationen<br />
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2. MAI <strong>1948</strong><br />
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