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Tirol am Teller 2017

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Wir leben in einer globalisierten,<br />

vernetzten und unübersichtlich gewordenen<br />

Welt. Tagtäglich prasseln<br />

Meldungen über Länder auf uns ein, in denen die<br />

meisten von uns noch nie waren. Bei der Einschätzung<br />

der Lage in diesen Regionen sind wir von<br />

der Berichterstattung der Medien und den Informationen<br />

in den sozialen Netzwerken abhängig.<br />

Das führt relativ rasch zu Reizüberflutung und<br />

Überforderung.<br />

D<strong>am</strong>it nicht genug. Früher hörten wir primär<br />

Musik aus unserer Region. Die alpenländische<br />

Volksmusik war omnipräsent. Sehr oft kannten<br />

wir die Musikanten persönlich. Häufig wurde auch<br />

zu Hause in der f<strong>am</strong>ilieneigenen Stube musiziert<br />

und die Musiktradition gehegt und gepflegt. Wir<br />

hatten das Gefühl, dass diese Musik mit uns,<br />

unserer Region und unserer Heimat zu tun hat.<br />

Spätestens mit der Erfindung der Schallplatte, vor<br />

allem aber seit der Verbreitung von Musik über<br />

das Radio drang das „Fremde“ in unsere vier Wände<br />

ein.<br />

Die Sehnsucht nach der<br />

Regionalität<br />

Das führt zu einer komplexen Situation in unserer<br />

Gegenwart. Wir können den Wahrheitsgehalt von<br />

Nachrichten und Berichten aus uns fremden und<br />

weitestgehend unbekannten Ländern nur schwer<br />

überprüfen. Wir hören Musik aus Regionen, die<br />

wir kaum kennen. Das führt dazu, dass wir mehr<br />

Informationen aus der Welt haben als jemals<br />

zuvor. Die große weite Welt und deren kulturelle<br />

Vielfalt beeinflusst uns so stark wie noch nie. Wir<br />

sind insges<strong>am</strong>t gut informiert, wissen aber wenig<br />

tatsächlich. Wir sehen und hören viel, manches<br />

bleibt uns aber fremd und wirkt bezugslos.<br />

Diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten.<br />

Zukünftig wird es noch mehr Informationen und<br />

Überforderung geben. Die kulturellen Einflüsse,<br />

mit denen wir umgehen, werden noch mannigfaltiger<br />

als gegenwärtig sein. Das ist nicht ausschließlich<br />

schlecht. Solange wir kritisch prüfen, die Welt<br />

tatsächlich bereisen und die Informationen mit<br />

der Realität abgleichen, kann diese Mehrinformation<br />

bereichernd sein. Solange wir unsere eigenen<br />

<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2017</strong> 103

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