Tirol am Teller 2017
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Geschichtsträchtiges Ambiente: Fichte,<br />
Zirbe, Tradition und Gastlichkeit. Mit seinen<br />
sieben Stuben setzt das Restaurant ein<br />
Ausrufezeichen. Modern interpretierte<br />
gutbürgerliche Küche und ein Gastgarten-<br />
Idyll tun das Ihrige dazu, den Aufenthalt zu<br />
einem schönen Erlebnis werden zu lassen.<br />
Fotos: Friedle, Vorauer<br />
liche Zimmer mit Klimaanlagen ausgestattet.<br />
Die Stuben sind, jede für sich, Kleinode. So etwa<br />
die Sailerstube, die stattliche 250 Jahre auf dem<br />
Buckel hat. Die Bauernstube, eine urige Fichtenholzstube,<br />
fand 1969 ihren Weg aus einem Volderer<br />
Bauernhaus nach Innsbruck. Die Zirbenholzstube,<br />
die 1991 eigerichtet wurde, entst<strong>am</strong>mt einem<br />
schlossähnlichen Herrenhaus. Die in dunklem<br />
Holz vertäfelte Wettersteinstube trägt den N<strong>am</strong>en<br />
der Alpinen Gesellschaft Wettersteiner, deren<br />
Mitglieder sich seit mehr als hundert Jahren jeden<br />
Donnerstagabend hier vers<strong>am</strong>meln. Die Jägerstube<br />
st<strong>am</strong>mt aus einem Pitztaler Bauernhaus und wurde<br />
1974 im Hotel Sailer eingebaut.<br />
Kundige Küche<br />
Hannes Kärle kümmert sich seit einigen Jahren als<br />
Küchenchef um das leibliche Wohl der Gäste. Mit<br />
Bravour, möchte man anfügen. Unterm Strich steht<br />
eine modern interpretierte, saisonal orientierte<br />
Speisekarte mit grundehrlichen Gerichten. Viele<br />
Grundzutaten st<strong>am</strong>men aus der Region. Der Küchenchef<br />
hat sich seine Sporen unter anderem in der<br />
Schweiz, den Kitzbüheler Unterberger Stuben, dem<br />
Penzinghof in Oberndorf und dem Genießerhotel<br />
Oberhofer verdient. Kärle vermischt in seiner Küche<br />
gekonnt und mit viel Witz etablierte Gerichte der<br />
österreichischen und <strong>Tirol</strong>er Küche und nimmt Anleihen<br />
bei der Nouvelle Cuisine und der asiatischen<br />
Küche. Gutbürgerliche Küche muss, wenn sie so modern<br />
und gekonnt interpretiert wird, wie Kärle das<br />
vorexerziert, nicht schwer im Magen liegen.<br />
Doch was wäre gutes Essen ohne die passende<br />
Weinbegleitung. Dafür ist im Restaurant Sailer<br />
der Hausherr höchstpersönlich zuständig. „Unsere<br />
Weinkarte umfasst 240 österreichische und internationale<br />
Weine“, sagt Sailer, der <strong>am</strong> 9. November<br />
gemeins<strong>am</strong> mit fünf weiteren Restaurants zum<br />
zweiten Mal Gourmets und Weinliebhaber zum<br />
Genussabend „Wine in the City“ einlädt.<br />
Abgesehen von kontinuierlichen Investitionen<br />
in den Gästekomfort ist Hausherr Joschi Sailer ein<br />
Mann der behuts<strong>am</strong>en Veränderungen. Das zeigt<br />
sich auch an der geringen Personalfluktuation im<br />
Betrieb. St<strong>am</strong>mgäste wissen die Kontinuität im Hotel<br />
Restaurant Sailer durchaus zu schätzen. Erst im<br />
vergangenen Jahr wurde das Hotel Sailer als <strong>Tirol</strong>er<br />
Traditionsbetrieb vom Land <strong>Tirol</strong> für sein 120-jähriges<br />
Bestehen gewürdigt. D<strong>am</strong>it es noch – mindestens<br />
– 120 Jahre so weitergeht, arbeitet Joschi<br />
Sailer mit seinem Te<strong>am</strong> weiterhin akribisch daran,<br />
dass das Feuer, die Freude an der Dienstleistung <strong>am</strong><br />
Gast, unverzagt weiterlodert.<br />
<br />
Marian Kröll<br />
Zur Küche<br />
Chefkoch Hannes Kärle liebt es, unterschiedliche<br />
Einflüsse miteinander zu<br />
verweben und daraus lustvolle Gerichte<br />
zu kreieren.<br />
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