FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 6
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Magazin für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil. Jetzt online lesen!
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▼ JÖRN SCHLÜTER IM INTERVIEW<br />
»Es war nie Thema, als Band in die Welt zu ziehen.«<br />
Wir kennen uns sehr gut und kommen super miteinander klar.<br />
Wir haben auch Potenzial uns zu reiben, aber wir schätzen diese<br />
kreative Reibung mehr, als dass uns das verunsichern würde.<br />
Wie wild ist das Tourleben eigentlich noch ? Ist an dem gern<br />
zitierten Klischee von »Sex, Drugs & Rock’ n‘ Roll« etwas dran?<br />
Irgendwo gibt es das bestimmt. Aber ich muss um acht ins Bett.<br />
Ihr seid augenscheinlich keine »Boyband«, sondern habt schon<br />
Familien. Wie lässt sich das »normale Familienleben« mit<br />
Touren und nächtlichen Auftritten vereinbaren ?<br />
Wir sind ja keine Band, die 200 Konzerte im Jahr spielt und<br />
durch die Welt reist. Wenn wir in diesem Jahr auf 50 Konzerte<br />
kommen, sind wir zufrieden. Das ist alles relativ unspektakulär<br />
in unseren normalen Alltag integriert. Wenn die Band irgendwann<br />
mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, wäre das auch<br />
in Ordnung. Das ist nicht mit dramatischen Entscheidungen<br />
verbunden.<br />
Tretet ihr größtenteils in Bremen auf ?<br />
Nein, denn in Bremen muss man, wie in jeder Stadt, immer ein<br />
bisschen aufpassen, dass man sich nicht »totspielt« und die<br />
Leute dann nicht mehr kommen. Das heißt, wenn wir auf der<br />
»Breminale« gebucht sind und im selben Jahr auf Tour waren,<br />
dann überlegen wir schon, ob wir wirklich noch ein drittes Mal<br />
auftreten. Wie oft soll man die Leute bitten, zum Konzert zu<br />
kommen ?<br />
Wie steht ihr zu euren Fans ? Versteht ihr Euch als eine ein Band<br />
»zum Anfassen« ? Hattet ihr auch schon mal mit aufdringlichen<br />
Fans zu kämpfen ?<br />
Unser Publikum besteht aus sehr sittsamen Menschen, die keine<br />
»Fans« sind, sondern die unsere Musik gerne mögen und, wenn<br />
wir Glück haben, unsere Platten kaufen. Mit denen tauschen<br />
wir uns gerne aus und führen schöne Gespräche über Musik.<br />
Alles andere entspricht ja auch nicht dem, was bei uns passiert.<br />
Wir backen keine riesigen Brötchen.<br />
Wir sind ja ein kulturaffines Magazin aus Findorff für Findorff.<br />
Wann dürfen wir euch im Stadtteil live begrüßen – und wo<br />
würdet ihr bei uns besonders gern spielen ?<br />
Wir haben vor einigen Jahren im »Alten Pumpwerk« gespielt<br />
und fanden es dort total schön. Das war ein ganz toller und<br />
sehr ruhiger Abend, man konnte sehr leise werden. Diese großartige<br />
Findorffer Location hat uns ausgesprochen gut gefallen:<br />
Also gerne wieder im Pumpwerk !<br />
▼ ÜBER SOMEDAY JACOB<br />
Sänger, Gitarrist und Songschreiber Jörn Schlüter gründete<br />
»Someday Jacob« als Soloprojekt. Nach und nach kamen Uli<br />
Kringler (Git, Voc), Martin Denzin (Drums, Voc) und Manuel<br />
Steinhoff (Bass, Voc) dazu. Die Bremer Band spielt melodischen<br />
Seventies-Folkrock – und ist mittlerweile weit über die Stadtgrenzen<br />
Bremens hinaus eine bekannte Größe. Ihr aktuelles<br />
Album heißt »Everybody Knows Something Good« und wirkt<br />
trotz der feinen Sensibilität der Songs unmittelbar und klar. Für<br />
das kürzlich erschienene neue Werk – es ist nach dem Erstling<br />
»Morning Comes« (2009) und der zweiten CD »It Might Take<br />
a While« (2015) die insgesamt dritte Veröffentlichung der<br />
Band – gehen »Someday Jacob« diesmal in die Stadt. Ließen<br />
die Lieder des Vorgängers bei dem Zuhörer noch Wälder und<br />
Schluchten vor dem geistigen Auge entstehen, wird der Ton<br />
nun etwas direkter: »Everybody Knows Something Good« ist<br />
eher ein Haus als eine Wiese. Den richtigen Mann dafür fanden<br />
»Someday Jacob«, wie schon zuletzt, in Nashville im US-Bundesstaat<br />
Tennessee, dem Mittelpunkt des Country-Universums.<br />
Der Grammy ® -dekorierte Rick-Rubin-Sidekick Ryan Hewitt<br />
(Red Hot Chilli Peppers, Johnny Cash, Avett Brothers, Angus &<br />
Julia Stone) setzte die Aufnahmen des Quartetts in Szene. Das<br />
Master stammt wieder von Richard Dodd (Tom Petty, George<br />
Harrison). Mehr Infos und Videos auf www.somedayjacob.de<br />
Interview: Leona Ilgner, Mathias Rätsch, Foto: Caspar Sessler ▲<br />
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