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antriebstechnik 5/2018

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SPECIAL I VERNETZTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

Anforderungen aus Maschinenbau, Elektrotechnik<br />

und Informationstechnik berücksichtigt.<br />

Hier wurde mit der fortlaufenden<br />

Entwicklung des Referenzarchitekturmodells<br />

RAMI 4.0 und der I-4.0-Komponente bereits<br />

ein vielversprechender Weg eingeschlagen.<br />

Gleiches gilt für die Bussysteme, die die<br />

Kommunikation der einzelnen Antriebe untereinander<br />

und mit der Steuerung ermöglichen.<br />

Hier können Interoperabilitätsstandards<br />

wie OPC UA künftig eine einheitliche<br />

Basis für die Kommunikation vom Feldsensor<br />

bis in die Cloud bilden. Solche Standards<br />

sind eine Grundvoraussetzung für Industrie<br />

4.0 und echte Machine-to-Machine-Kommunikation<br />

bis hin zum Internet der Dinge.<br />

01<br />

Über ein Internet-Gateway können die Betriebsdaten jedes Antriebes weltweit<br />

ausgewertet und analysiert werden<br />

PROFINET<br />

UDP<br />

PLC<br />

IoT Gateway<br />

Cloud<br />

Der Weg führt bei Industrie 4.0<br />

zum Ziel<br />

Grundsätzlich ist eine Cloud-Anbindung<br />

selbst beim Retrofitting bestehender Anlagen<br />

nicht schwer umzusetzen. Alle Antriebe<br />

haben eine eigene IP-Adresse, über die sie<br />

mittels eines Routers erreicht werden können.<br />

Drehzahl, Stromaufnahme und Umrichtertemperatur<br />

jedes einzelnen Antriebes<br />

in der Anlage lassen sich abfragen, ohne<br />

in die Gerätesteuerung oder die Software<br />

einzugreifen. Die intelligenten Antriebskomponenten<br />

übertragen die Werte über<br />

ein Internet-Gateway an eine sichere Cloud.<br />

Dort stehen sie für die Auswertung mit<br />

Filter- und Analyse-Tools zur Verfügung.<br />

Datenabgriff und Speicherdauer in der Cloud<br />

lassen sich individuell wählen. An einem beliebigen<br />

anderen Ort kann also ein Techniker<br />

die Daten übersichtlich aufbereitet in<br />

einem browserbasierten Webinterface analysieren<br />

und die Anlage auf jedem mobilen<br />

Endgerät in einer übersichtlichen 3-D-Darstellung<br />

mit einem Blick überschauen.<br />

Lösungen in eigenen<br />

Prozessen erproben<br />

Auch Nord Drivesystems selbst erprobt und<br />

nutzt I-4.0-Prozesse zur Optimierung von Abläufen<br />

und zur Steigerung der Wertschöpfung.<br />

Dabei muss natürlich wie überall der Nutzen<br />

im Verhältnis zum Aufwand stehen, da über<br />

Jahrzehnte gewachsene Produktionsbetriebe<br />

nicht einfach in einem Greenfield-Projekt mit<br />

optimalen Rahmenbedingungen und kompletten<br />

I-4.0-Strukturen neu anfangen können.<br />

Konkret werden Montageprozesse im<br />

Projekt „Arbeitsplatz der Zukunft“ optimiert.<br />

Dort werden die Mitarbeiter mithilfe von<br />

Augmented Reality und 3-D-Animationen bei<br />

02 Das Logidrive-Konzept mit<br />

dem Feldverteiler Nordac Link,<br />

einem zweistufigen Kegelradgetriebe<br />

und einem IE4-Synchronmotor,<br />

bildet die Grundlage für<br />

Industrie-4.0-Lösungen<br />

in der Intralogistik<br />

ihren Montageaufgaben unterstützt oder<br />

können durch Sprachsteuerung Bauteile<br />

beleglos kommissionieren (Pick-by-Voice).<br />

Ziel ist die papierlose Montage. Von der<br />

Auftragserteilung bis zum Montagearbeitsplatz<br />

soll am Ende kein Papier mehr zum<br />

Einsatz kommen. Zudem werden sich einige<br />

Produkte mithilfe von QR-Codes oder RFID<br />

selbstständig durch die Produktionsprozesse<br />

steuern. Im Bereich der elektronischen<br />

und mechanischen Fertigung setzt<br />

Nord Drivesystems testweise autarke Roboter<br />

ein, die ihren Weg durch den Produktionsprozess<br />

eigenständig suchen und z. B.<br />

auf Hindernisse reagieren können.<br />

Auch bei Industrie 4.0 gilt:<br />

Safety first<br />

Natürlich steht und fällt das vernetzte Arbeiten<br />

im Sinne von Industrie 4.0 mit dem Thema<br />

Sicherheit. Speziell wenn Antriebe direkt an<br />

die Cloud angebunden sind, ist die Datensicherheit<br />

ein bestimmendes Thema, um<br />

Manipulationen oder Wissensdiebstahl vorzubeugen.<br />

Deshalb muss der intelligente Antrieb<br />

einen sicheren Datentransfer gewährleisten.<br />

Eine Möglichkeit ist die sichere Kommunikation<br />

über Profisafe. Dabei vergleicht<br />

der Empfänger einer Datenmenge die Anzahl<br />

der Bits und Bytes mit den Informationen des<br />

Senders. Erst wenn die Informationen von<br />

Sender und Empfänger übereinstimmen,<br />

können die Daten weiterverarbeitet werden.<br />

Wenn also jemand die Informationen auf<br />

dem Weg vom Sender zum Empfänger manipuliert<br />

oder gehackt hat, merkt das der Anwender,<br />

bevor die Daten in die Steuerung<br />

eingespeist werden, und der Prozess kann<br />

gestoppt werden. Die derzeitigen Cloud-Lösungen<br />

bieten diese Möglichkeit bereits an.<br />

In Zukunft wird es dafür weitere Lösungen<br />

geben. Langfristig sehen die Nord-Experten<br />

den Trend zu cyber-physikalischen Systemen,<br />

die verteilt und dezentral, herstellerunabhängig<br />

und standortübergreifend zusammenarbeiten.<br />

Eine beliebige Kombination<br />

aus Steuerungen, SPS und Kommunikationsprotokollen<br />

wird die Betriebsdaten in diesem<br />

Szenario an die Steuerungsebene übertragen.<br />

Die ERP-Ebene steuert dann die Feldebene<br />

auf Basis der bekannten Feld daten.<br />

Für die vernetzte und virtuell abgebildete<br />

Produktion werden mit dem RAMI 4.0 und<br />

der I-4.0-Komponente derzeit die erforderlichen<br />

Standards erarbeitet.<br />

www.nord.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 5/<strong>2018</strong> 57

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